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Steuerung für verbrennungselektrische Fahrzeuge mit einem von der
Verbrennungsmaschine angetriebenen, die Fahrzeugmotoren speisenden Hauptgenerator
und einem Hilfsgenerator für die Erregung des Hauptgenerators sowie Speisung des
Stromsammlers und gegebenenfalls von Hilfsantrieben Die Erfindung bezieht sich auf
eine Steuerung für verbrennungselektrische Fahrzeuge mit einem Hilfsstromsammler.
Die Ausbildung derartiger Steuerungen bereitet erhebliche Schwierigkeiten, -weil
die vorgesehene Regeleinrichtung einerseits möglichst einfach ausfallen soll, andererseits
den verschiedensten Betriebsbedingungen in befriedigender Weise genügen muß.
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Es sind bereits Regeleinrichtungen für verbrennungselektrische Fahrzeuge
bekanntgeworden, bei denen einerseits eine selbsttätige Regelung der Spannung der
Erregerniaschine durch einen Kohledruckregler vorhanden ist und außerdem die Erregung
des Hauptgenerators durch einen weiteren Kohledruckregler gesteuert wird, der wiederum
von einer Tachometerdynamo seine Erregerspannung erhält. Wenn es auch bei dieser
bekannten Einrichtung infolge der Verwendung von zwei Reglern ohne weiteres möglich
ist, die Erregermaschine auch zurLadung desStromsammlers zu verwenden, so ist doch
wenig günstig bei dieser Anordnung, daß der gesamte Aufwand für die Regelung, der
aus zwei selbsttätigen Kohledruckreglern und einer besonderen Drehzahlmaschine besteht,
verhältnismäßig groß ist.
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Nach der Erfindung wird in vorteilhafterer Weise eine Steuerung für
verbrennungselektrische Fahrzeuge mit einem Hauptgenerator und einem Hilfsgenerator
für die Erregung des Hauptgenerators sowie die Speisung von Hilfsantrieben und "Ladung
des Stromsammlers derart ausgebildet, daß nur ein einziger Schnellregler vorhanden
ist, der abhängig von der Spannung .des für' die Erregung des Hauptgenerators und
die Speisung der Hilfsantriebe sowie des Stromsammlers vorgesehenen Hilfsgenerators
die Erregung des Hauptgenerators steuert.
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Gemäß der weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird dieser Schnellregler
gleichzeitig dazu verwendet, auch die Erregung des
Hilfsgenerators
selbst zu beeinflussen, um bei höheren Drehzahlen der Verbrennungskraftmaschine
eine Überlastung des Hilfsgenerators mit Sicherheit auszuschließen..
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Ein weiteres wesentliches Merkmal der: -J#,r4 findung besteht darin,
daß der Schnellr@gfe ferner dazu dient, bei Leerlauf der Verbre'-l' nungskraftmaschine
den Stromsammler und gegebenenfalls vorhandene Hilfsantriebe auf den Hauptgenerator
zu schalten, so daß der Stromsammler bzw. die Hilfsantriebe bei Leerlauf statt von
dem Hilfsgenerator von dem Hauptgenerator gespeist werden. Diese Anordnung hat den
besonderen Vorteil zur Folge, daß es möglich ist, dem Hilfsgenerator kleinere Abmessungen
zu geben, als wenn der Stromsammler und die Hilfsantriebe allein von dem Hilfsgenerator
gespeist werden. Es wird also bei dieser Anordnung die an sich vorhandene größere
Leistung des Hauptgenerators -auch bei Leerlauf nutzbar gemacht, um dadurch den
Hilfsgenerator zu entlasten bzw. kleiner zu machen.
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Im folgenden soll die Erfindung näher an Hand eines Ausführungsbeispiels
erläutert werden.
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Die Abb. i und 2 zeigen als Ausführungsbeispiel eine Schaltung gemäß
der Erfindung. Die Verbrennungskraftmaschine E treibt den Hauptgenerator G und dessen
Erregermaschine, den Hilfsgenerator A, an. Der Hauptgenerator G ist mit der Verbundwicklung
31, der Wendepolwicklung 92 und der Erregerwicklung 35 versehen. Der Hilfsgenerator
A besitzt eine Nebenschlußwicklung 58 und eine Reihenschlußwicklung 192. C bedeutet
einen Hilfsantrieb für den Verdichter. Zum Antrieb des Fahrzeugs dienen die Motoren
i und 2.
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Das Anlassen des Antriebsatzes erfolgt dadurch, daß der Hauptgenerator
G als Motor aus dem Stromsammler B gespeist wird.
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Zurr Ingangsetzen der Verbrennungsmaschine werden die Schalter 3 und
4 geschlossen. Ferner wird Schalter 8 oder Einschaltdruckknopf 9 in die geschlossene
Stellung gebracht. Der von Hand bewegteFahrtrichtungsschalter R wird in eine Stellung
gebracht, in der die Leitungen 5, 7 und i8 durch das Kontaktsegment 6 überbrückt
werden. Dadurch wird das Generatorschütz 14 geschlossen. Über die Hilfskontakte
21 des Schützes 14 wird gleichzeitig das Erregerschütz F eingeschaltet, das sich
selbst über die Kontakte 23 einen Haltestromkreis herstellt und über die Kontakte
24 das Generatorschütz 26 einschaltet. Nach dem Einschalten der Schütze 14 und 26
liegt der Anker des Hauptgenerators G am Stromsammler B, ferner am noch geöffneten
Verdichtermotorstromkreis. Der. Hauptgenerator wird über Schütz F erregt; der Erregerstromkreis
führt von Leitung 27 über die Wicklung 35, Leitung 36, Leitung 37 und Schalter 38
bzw. Widerstand :3g, Widerstand 40, Leitung 41, Kontakte 42 #cles Relais RV, Leitung
43, Widerstand 44, Leitung 45 und Kontakte 46 des Erregerschützes F zurück zur Leitung
34 und zum Stromsammler. Das Relais RV, das die Erregung des Hauptgenerators G steuert,
ist ähnlich den bekannten Schnellreglern aufgebaut und daher im folgenden als Schnellregler
bezeichnet. Es besitzt eine feste Spule 68, einen festen Anker 207, einen
beweglichen Anker 208 und eine bewegliche Spule 67, die mit der festen Spule
in Reihe liegt. Die bewegliche Spule 67 liegt im Luftspalt. Der Schnellregler ist
so gebaut, daß die Feldstärke über den gesamten Hub unveränderlich ist. Der Anker
2o8 ist in einer Schneide 2o9 gelagert. Er wird durch eine Feder 21o entgegen dem
Uhrzeigersinn gedreht. Ist der Schnellregler Rh unerregt, so haben seine Kontakte
die in der Abb. i dargestellte Lage.
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Die beiden Wicklungen des Schnellreglers RV liegen stets an den Ankerklemmen
des Hilfsgenerators A, und zwar über einen einstellbaren Widerstand. Das Arbeiten
des Reglers hängt daher von der Spannung des Hilfsgenerators und damit von seiner
Drehzahl ab. Bei Schwankungen der Drehzahl werden zunächst die Kontakte 16 und dann
die Kontakte 42 geöffnet. Darauf werden die Kontakte io7 und dann die Kontakte 61
geschlossen.
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Im Arbeitsbereich der Kontakte 107 schwingt der Anker 2o8 bei praktischen
Ausführungen sieben- bis zehnmal in der Sekunde. Steigt die Erregung der Spule 67
über einen bestimmten Wert, so bleiben die Kontakte 107 dauernd .geschlossen. Beim
weiteren Ansteigen der Spannung des Hilfsgenerators <1 schließen sich die Kontakte
61. Diese Kontakte schwingen nun etwa ioomal in der Sekunde. Die Schwingungszahl
nimmt bei weiterem Ansteigen der Spannung des Hilfsgenerators A allmählich ab, bis
die Kontakte ,61 schließlich dauernd .geschlossen bleiben, so daß der Schnellregler
RV unwirksam wird. Durch den Schalter 38 kann durch Einstellung der Widerstände
40 und 39 die Ladespannung des Stromsammlers geregelt werden.
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Wie bereits erwähnt, läuft der Hauptgenerator G als Motor, vom Stromsammler
gespeist, an. Die Reihenschlußwicklung 31 wirkt feldverstärkend im gleichen Sinne
mit der Wicklung 35 und erzeugt dadurch das erforderliche hohe Anlaufmoment. Beginnt
die Verbrennungsmaschine selbst zu arbeiten, so liefert der Hauptgenerator G Energie
in den
Stromsammler. Der Stromsammler wird daher vom Hauptgenerator
G während seines Leerlaufes geladen.
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Während des Generatorbetriebes des Hauptgenerators G wirkt die Verbundwicklung
3 1 feldschwächend. Die Wicklung 3 i verhindert daher eine Überladung des
Stromsammlers B.
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Der Verdichtermotor C zum Antriebe der Luftpumpe P wird durch einen
Druckregler 84 gesteuert, der auf den Druck im Luftbehälter K anspricht. Der Verdichtermotor
C wird teils vom Hilfsgenerator, teils vom Hauptgenerator .gespeist. Ist der Hauptgenerator
unbelastet und liegt der Druck im Behälter K unter einer gewissen Grenze, so wird
der Fahrtrichtungsschalter R derart bewegt, daß das Kontaktsegment 76 die Leitungen
75 und 77, das Kontaktsegment 6 die Leitungen 18, 5 und 72 überbrückt, während das
Kontaktsegment 99 die Leitungen 98 und ioo bzw. 183 und ioo verbindet. Diese
Betriebsstellungen des, Fahrtrichtungsschalters R werden auch dann hergestellt,
wenn das Anlassen beendet ist und die Verbrennungskraftmaschine den Hauptgenerator
antreibt.
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Abhängig vom Druck im Behälter K spricht das Verdichterschütz 81,
von dem Druckregler 84 gesteuert, an. Der Erreger-. stromkreis des Verdichterschützes
81 führt dabei von der positiven Klemme des Stromsammlers B über Leitung 5, Schaltsegment
6, Leitung 18, Schaltsegment 76, Leitung 77, Leitung 78, Hilfskontakte i9 des Schützes
14, die Erregerspule des Verdichterschützes 81, Leitung 82, Kontakte 83 des Druckreglers
84, Leitung 86, Leitung 87 und Leitung 17 zurück zum Stromsammler B. Der
Verdichtermotor C liegt nun an dem Hauptgenerator G, wobei der Verdichtermotorstrom
die Wicklung 92 des Hauptgenerators G durchströmt. Diese Wicklung wirkt stets feldverstärkend
im Sinne der Wicklung 35.
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Durch die Bewegung des Fahrtrichtungsschalters R in die zuletzt geschilderte
Lage wird gleichzeitig ein Erregerstromkreis für die Generatorschütze 14 und 26
hergestellt, der unabhängig von der Stellung des Druckknopfes 9 bzw. der Lage des
Kontaktsegmentes 8 am Anlasser ist. ` Werden die Drosselungsorgane i i, 12 oder
13 für die Verbrennungskraftmaschine E nacheinander eingeschaltet, so wird die Maschine
E ihre Drehzahl der Regelung entsprechend ändern und dementsprechend die Spannung
des Hilfsgenerators A auf einen höheren Wert als den Leerlaufwert steigen. Der Schnellregler
RV öffnet nun über die Kontakte 16 den Stromkreis für die Generatorschütze 14 und
26. Der Hauptgenerator G wird daher vom Stromsammler getrennt und zur Speisung der
Fahrmotoren i und z betriebsbereit gemacht. Ebenso wird der Verdichtermotorstromkreis
vom Hauptgenerator G getrennt. Die Ladung des Stromsammlers erfolgt danach durch
den Hilfsgenerator. Entsprechend erfolgt eine selbsttätige Rückschaltung vom Hilfsgenerator
auf den Hauptgenerator, wenn die Spannung des Hilfsgenerators bei einem bestimmten
Erregerstrom unter einen festgelegten Wert sinkt.
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Soll nun die Fahrt begonnen werden, so muß der Drosselschalter TC
für die Steuerung der Drosselorgane von der »Aus«-Stellung nacheinander in ,die
erste bis sechste Stellung bewegt werden. Danach muß der Gruppenschalter S von der
»Aus«-Stellung in die erste und zweite Stellung gebracht werden.
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Um die Erklärung der verschiedenen Vorgänge bei der Bewegung des Drosselschalters
TC, des Gruppenschalters S und des Schnellreglers RV zu vereinfachen, sei
angenommen, daß der Druck im Behälter K einen solchen Wert besitzt, daß der Verdichtermotor
C weder vom Hauptgenerator G noch vom Hilfsgenerator A gespeist wird.
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Wird der Schalter TC nun in die erste Fahrstellung gebracht, so trennt
das Kontaktsegment 73 die Leitungen 72 und 74 und schaltet dadurch den Hauptgenerator
vom Stromsammler ab, da es den Erregerstromkreis der Schütze 14 und- 26 unterbricht.
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Durch die Bewegung des Drosselschalters TC wird gleichzeitig über
das Kontaktsegment 93 je nach der Stellung des Fahrtrichtungsschalters R entweder
die Schaltspule 97 oder 182 des Fahrtwenders AR an Spannung gelegt. Durch
das Kontaktsegment 93 wird ferner das Spannungsrelais ioq. (links oben in Abb. i)
erregt. Der Erregerstromkreis führt von dem positive Stromsammlerspannung besitzenden
Segment 93 über Leitung ioi, Segment 102 des Gruppenschalters S, Leitung 10ß, Erregerwicklung
des Spannungsrelais 104, Leitung io6, Kontakt 107 des Schnellreglers RV, Leitung
17, Leitung 22, Schalter 4, Leitung 34, Kontakte 46 des Erregerschützes F, Ladewiderstand
52, Kontakte 5, und Wicklung So des Rückstromrelais RC und schließlich über Leitung
49 zur negativen Klemme des Hilfsgenerators A.
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Der Eahrtwender AR ist in der Abb. 2 in der eingeschalteten Stellung
gezeichnet. Der Fahrtwender nimmt diese Stellung ein, wenn die Spule 97 erregt wurde,
und behält sie auch nach Ausschaltung dieser Spule solange, bis die Spule 182 erregt
wird. Gleichzeitig wird die Motqrenschaltung vollendet, indem über das bereits obenerwähnte
Segment io2 des Gruppenschalters S ferner das Schütz SC erregt wird, das die Reihenschaltung
der Motoren i und 2 herbeiführt. Durch einen Hilfskontakt
wird
nach Einschaltung ein Haltestromkreis geschlossen.
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Der Hauptgenerator G speist nun die in Reihe geschalteten Fahrmotoren
i und z, so daß das Fahrzeug anfährt. Die Drosselorgane 11, 12 und 13 werden durch
den. Drosselschalter TC gesteuert. Wie bereits oben erwähnt wurde, erhält das Kontaktsegment
6 des Fahrtrichtungsschalters R positive Spannung. Von diesem Kontaktsegment führt
der Erregerstromkreis für das Drosselsteuerorgan 13 über die Leitungen 18, i9 und
135, Kontaktsegment 136, Leitung 137, Spule 2o3 des pneumatischen Drosselorgans
13, Leitung 139, Hilfskontakte des Verdichterschützes 81 zu der unter negativer
Spannung stehenden Leitung 87.
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Die pneumatischen Drosselorgane 11, 12 und 13 sind als elektromagnetische
Steuerventile ausgebildet. Durch diese Ventile werden die Druckluftzylinder 141,
142 und 143 gesteuert. Durch Anbringung von LuftaustrittsöfFnungen an den Steuerzylindern
ist Vorsorge getroffen, daß sich die miteinander gekuppelten Steuerzylinder gegenseitig
nicht beeinflussen können. Durch die Steuerzylinder 141, 143 wird über ein System
von Hebeln 146, 148, 149, die gelenkig an den Punkten 150 und 151 miteinander
verbunden sind, das Drosselorgan T betätigt. Durch geeignete Einschaltung der Zylinder
141 bis 143 kann daher das Drosselorgan stufenweise bewegt werden. Die Zylinder
141 und 143 steuern Schaltorgane i i' bzw. 13', während der Zylinder 142 eine Hilfsschaltwalze
12' steuert.
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Bei der Bewegung des Drosselschalters TC von der ersten bis zur sechsten
Stellung werden nacheinander die Zylinder 141, 142 und 143 in verschiedenen Zusammenstellungen
eingeschaltet. Da jeder Öffnung der Drosselklappe eine bestimmte Drehzahl der Verbrennungsmaschine
entspricht, hat der Hilfsgenerator A auch eine dieser Stellung des Drosselschalters
entsprechende Spannung. Änderungen der Geschwindigkeit werden auch eine Änderung
der Spannung zur Folge haben und sofort den Regler zur Wirksamkeit bringen.
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Im Stromkreis der Erregerwicklung 58 des Hilfsgenerators A liegt ein
Widerstand 56. Der Stromkreis für diese Wicklung führt von Leitung 27 über Leitung
53, von hier entweder über Leitung 62, Segment 63 der Hilfsschaltwalze 12' zur Leitung
154 oder über Leitung 152, Hilfskontakte 153 des Schaltorgans i i' und Leitung 154
zu dem Widerstandsteil 56. Von hier führt der Stromkreis überLeitung 57, Nebenschlußwicklung
58, Leitung 59, Kontakte 51 des Rückstromrelais RC, Spule 5o und Leitung 49 zum
negativen Anschluß :des Hilfsgenerators A. Solange der Druckluftzylinder i4i oder
der Drückluftzylinder i42 unwirksam sind, wird der in Reihe mit der Nebenschlußerregung
des Hilfsgenerators A liegende Widerstand unverändert gelassen. Erst nachdem der
Drosselschalter TC in die fünfte und sechste Stellung bewegt worden ist, wird auch
dieser Widerstand verändert.
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Das Arbeiten des Druckluftzylinders 143 verursacht eine Verringerung
des resultierenden Widerstandes, der mit der Erregerwicklung 35 des Hauptgenerators
G in Reihe liegt. Dabei wird der Schnellregler RV wirksam. Falls die Spannung des
Hilfsgenerators A einen bestimmten Wert überschreitet, spricht der Regler RV an,
obwohl die Widerstandsteile 158 und 159 mit den Relaiswicklungen 67 und 68 iri Reihe
liegen. Die Bewegung des Ankers 2o8 bewirkt, wie oben geschildert, die Unterbrechung
der Erregerstromkreise für die Schütze 14 und 26.
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Um den Ladevorgang des Stromsammlers durch den Hilfsgenerator A zu
überwachen, ist das Rückstromrelais RC vorgesehen. Bei der Ladung wirken die Spannungsspule
48 und die Stromspule 5o des Rückstromrelais RC in gleichem Sinne. Vor dem Ansprechen
des Rückstromrelais wird die Nebenschlußerregung 58 des Hilfsgenerators A vom Stromsammler
gespeist. Nach dem Ansprechen des Rückstromrelais RC wird die Nebenschlußerregung
58 vom Hilfsgenerator A selbst gespeist. Der Ladewiderstand 52 besitzt einen sehr
geringen Wert, etwa den Bruchteil eines Ohms.
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Steigt die Drehzahl der Verbrennungsmaschine E an, so wächst auch
.die Spannung des Hilfsgenerators A. Über die Kontakte 42 des Schnellreglers wird
dann durch Einschal= fen des Widerstandes 44 der Strom in der Erregerwicklung 35
des Hauptgenerators G geschwächt.
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Beim weiteren Ansteigen der Drehzahl wird durch die Kontakte
107 des Schnellreglers das Spannungsrelais 104 erregt, das über seine Kontakte
und die Widerstände 163 und 7o den Widerstand 164 überbrückt und dabei die Erregung
des Hauptgenerators G verstärkt. Die Generatorbelastung nimmt dann zu, so :daß die
Drehzahl und auch die Spannung des Hilfsgenerators A abnimmt. Die Überbrückung des
Widerstandes 164. wird nun wieder aufgehoben.
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Für die Bemessung ist es von Bedeutung, daß der Widerstand 44 groß
ist in bezug auf den Widerstand 164, so daß die Regelung der Erregerwicklung 35
im wesentlichen durch das Spannungsrelais 104 erfolgt. Liegt der Widerstand 164
in Reihe mit der Erregerwicklung 35, so ist der Hauptgenerator G, der schwächer
erregt ist, geringer belastet, so daß die Drehzahl der Verbrennungsmaschine
ansteigt.
Da nun das Spannungsrelais 104 die Erregung der Erregerwicklung 35 des Hauptgenerators
G steuert, während 'der Schnellregler RV das Arbeiten des Relais 104 überwacht und
gleichzeitig in seinem Arbeiten von der Spannung des Hilfsgenerators A abhängt,
besteht die Gefahr, daß die Steuerung ohne geeignete Gegenmaßnahmen zu pumpen beginnt.
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Der Widerstandswert eines der Teile des Widerstandes 40 ist verhältnismäßig
hoch und beeinflußt daher nicht wesentlich die Erregung der Erregerwicklung 35.
Der Widerstand 164 ist jedoch etwa i12 bis 2112 Ohm groß (um ein Beispiel zu nennen),
während die Widerstände 7o und 163 ungefähr 0,2 bis 0,4 Ohm haben.
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Die Leitung 69 i'st an den Widerstand 163 so angeschaltet, daß ein
Pumpen verhindert wird. In dem Ausführungsbeispiel möge der Widerstand
70 ungefähr o,o5 Ohm groß sein. Steigt bei einer bestimmten Drosselöffnung
und Erregung des Hauptgenerators die Drehzahl der Verbrennungsmaschine, so steigt
auch die Spannung des Hilfsgenerators und veranlaßt das Arbeiten des Schnellreglers
Rh. Gleichzeitig überbrückt das Spannungsrelais io4 den Widerstand 164. Die Widerstände
163 und 70 sind etwa nur 1/4 so groß wie Widerstand 164, so daß der größte
Teil des Erregerstromes der Wicklung 35 durch die Widerstände 7o und 163 fließt.
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Der Spannungsabfall in den Widerständen 70 und 163 beträgt
einige Volt, je nach den Abmessungen der Erregerwicklung 35. Bei dem angegebenen
Schaltvorgang wird daher die Spannung an den Spulen des Schnellreglers unmittelbar
verringert. Die Folge hiervon ist die gleiche als wenn ein Teil der erwarteten Drehzahländerung
der Verbrennungsmaschine bereits tatsächlich eingetreten wäre. Durch eine richtige
Einstellung der Widerstände 70 und 163 kann die Regelung beschleunigt werden,
so daß Pendelungen nicht mehr auftreten. Der Schnellregler RV und das Spannungsrelais
104 arbeiten dann ausschließlich drehzahlabhängig, wenn sie auch ihre eigenen Impulse
sich selbst schaffen.
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Der Schnellregler Rh arbeitet bei allen Betriebsstellungen des Drosselschalters
TC. Um das Fahrzeug bis zu voller Fahrgeschwindigkeit zu beschleunigen, muß der
Drosselschalter TC von der ersten bis zur letzten Betriebsstellung bewegt werden.
Wird der Drosselschalter zunächst in die zweite Stellung gebracht, so wird das Drosselorgan
i i durch Erregung der Wicklung aoi eingeschaltet. Bei Einschaltung des Druckluftzylinders
141 werden die Kontakte 157 und 153 geöffnet. Die Überbrückung der Widerstände 16o
und 54, 55, die mit den Schnellreglerspulen 67 und 68 in Reihe liegen, wird dadurch
aufgehoben.
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Eine Bewegung des Drosselschalters TC in die dritte Stellung hat eine
Einschaltung der Druckluftzylinder 141 und 143 zur Folge. Mit den Schnellreglerspulen
67, 68 «erden nun die Widerstände 16o, 158, 159, 54 und 55 in Reihe geschaltet,
der Schnellreglerstrom wird also weiter geschwächt.
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Wird der Drosselschalter in die vierte Stellung gebracht, so werden
die Druckluftzylinder 142 und 143 beaufschlagt. Statt der Widerstände 54, 55, 158,
159 und 16o wird dann den Spulen 68, 67 der Widerstand 65 vorgeschaltet, der einen
beträchtlich höheren Widerstand hat als die Widerstände 158, 159.
und 16o
zusammen haben. Die Bewegung des Drosselschalters TC von der ersten bis zur vierten
Stellung hat also eine Schwächung des Stromes in den Schnellreglerspulen zur Folge.
Je größer der den Spulen vorgeschaltete Widerstand ist, um so größer muß auch die
Spannung des Hilfsgenerators A sein, die den Schnellregler zum Arbeiten bringt.
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In der fünften und sechsten Stellung des Drosselschalters TC wird
der den Schnellreglerspulen vorgeschaltete Widerstand nicht mehr vergrößert. Die
Drehzahl der Verbrennungsmaschine paßt sich also der neuen Drosselöffnung von selbst
an.
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Der Hilfsgenerator A wird während des Lastbetriebes des Hauptgenerators
G dazu benutzt, den Stromsammler B zu laden. Da die Spannung des Hilfsgenerators
von dessen Drehzahl abhängt, besteht die Gefahr, daß in der fünften und sechsten
Stellung des Drosselschalters die Hilfsgeneratorspannung zu stark anwächst. Infolge
der größeren Drehzahl des Hilfsgenerators A können ferner die Kontakte 107 dauernd
geschlossen sein, so daß der Schnellregler RV für die letzten beiden Stellungen
des Drosselschalters TC nicht zur Wirkung käme.
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Um ein zu starkes Ansteigen der Spannung des Hilfgenerators A zu verhindern
und den Wirkungsbereich des Schnellreglers RV zu erweitern, werden nun bei der Bewegung
des Drosselschalters in die fünfte Stellung durch Beaufschlagung der Druckluftzylinder
141 und 142 die Widerstände 55 und 56 in Reihe mit der Erregerwicklung 58 des Hilfsgenerators
A geschaltet. Auch in der fünften Stellung des Drosselschalters kommt infolgedessen
der Schnellregler wieder zur Wirkung und begrenzt die Belastung des Hauptgenerators.
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In der fünften und sechsten Stellung des Drosselschalters TC sinkt
dementsprechend die Spannung des Hilfsgenerators ab mit dem Erfolg, daß die Drehzahlüberwachung
durch den Schnellregler RV bei veränderter Spannung erreicht wird, nicht aber durch
eine
Vergrößerung des in Reihe mit den Schnellreglerspulen liegenden
Widerstandes. Ändert sich die Verbrennungsmaschinen.drehzahl bei einer bestimmten
Stellung des Drosselschalters, so ändert sich auch die Spannung des Hilfsgenerators
mit dem Erfolg, daß die Zeit, in der das Spannungsrelais geschlossen ist, je nach
der Art der Drehzahländerung zu- oder abnimmt.
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Es ist bekannt, daß die Leistung einer Verbrennungsmaschine von dem
Brennstoff, ihrem mechanischen Betriebszustand und dem Luftdruck abhängt. Die in'
den Abb. i und 2 dargestellte Steuerung wird durch diese der Verbrennungsmaschine
eigentümlichen Eigenschaften nicht beeinflußt, da die Verbrennungsmaschine bei einer
bestimmten Drosselöffnung eine bestimmte Drehzahl einhält. Da der Schnellregler
nur von der Drehzahl abhängt, kann der Hauptgenerator die Verbrennungsmaschine in
keinem Falle abbremsen.
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Eine Bewegung des Drosselschalters in die sechste und letzte Stellung
hat die Einschaltung aller Druckluftzylinder zur Folge. Der in Reihe mit der Erregerwicklung
58 des Hilfsgenerators A liegende Widerstand wird daher auf den Höchstwert verstärkt,
indem die Widerstände 54, 55 und 56 eingeschaltet werden. Der Schnellregler überwacht
wieder den Antriebsatz. Steigt die Spannung des Hilfsgenerators A an, so schließen
sich die Kontakte 107 und 61.
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Über die Schnellreglerkontakte 61 wird ein Nebenschluß zur Erregerwicklung
58 über den Widerstand 44 hergestellt. Jede Überbrückung der Erregerwicklung 58
bewirkt eine schnelle Spannungsveränderung beim Hilfsgenerator A, so daß sich die
Kontakte 61 wieder öffnen. Die Spannung im Hilfsgenerator A steigt dann wieder an,
so daß sich der Vorgang wiederholt, und zwar etwa ioomal in der Sekunde. Steigt
die Drehzahl an, so nimmt die Schwingungszahl der Kontakte allmählich ab. Bei einer
bestimmten Drehzahl des Hilfsgenerators A ist die Erregerwicklung 58 durch die Kontakte
61 ständig überbrückt. Ein weiteres Ansteigen der Drehzahl kann daher die Spannung
des Hilfsgenerators A nicht so hoch treiben, daß der Stromsammler B oder sonstige
. Hilfsantriebe gefährdet werden.
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Sinkt während der Belastung des Hauptgenerators G die Spannung im
Druckluftbehälter K unter einen bestimmten Wert, so wird der Motor C von dem Hilfsgenerator
A gespeist, und zwar unter Vermittlung des Verdichterhilfsschützes igo. Dieses Schütz
legt den Verdichtermotor C an den Hilfsgenerator A über dessen Reihenschlußwicklung
192. Die Reihenschlußwicklung ig2 wirkt feldverstärkend. Sie gleicht also den durch
die vermehrte Belastung des Hilfsgenerators A selbst auftretenden Spannungsabfall
aus. In entsprechender Weise tritt eine Verstärkung des fremderregten Feldes des
Hauptgenerators G ein, falls dieser den Verdichtermotor C speist. Diese Feldverstärkung
bewirkt das Verdichterschütz 81 über die Hilfskontakte 2o5, durch die die Widerstände
39 und 40 im Stromkreis der Wicklung 35 überbrückt werden.
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Die Fahrmotoren können während aller Stellungen des Drosselschalters
TC von Reihenschaltung auf Parallelbetrieb umgeschaltet werden. Diese Umschaltung
bewirkt der Gruppenschalter S. Durch das Kontaktsegment 102 des Schalters S wird
das Spannungsrelais 104 abgeschaltet und gleichzeitig die Erregung des Reihenschützes
SC unterbrochen. Gleichzeitig wird das Parallelschütz P1 an Spannung gelegt, das
wieder den Erregerkreis des Schützes SC unterbyicht. Während der Umschaltung ist
die Generatorspannung verringert.
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Das Schütz SC bewirkt bei seinem Abfallen die Einschaltung des Parallelschützes
P... Nach Vollendung der Umschaltung sind die Kontakte i28' des Schützes P2 geschlossen,
über die nun das Spannungsrelais 104 wieder eingeschaltet wird. Der Schnellregler
kann nun die Maschine wieder überwachen.
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Der Gruppenschalter S besitzt schließlich eine besondere Hilfsstellung,
in der die Feldschwächschütze 179 und i8o an Spannung gelegt werden.