DE674551C - Verfahren zum Herstellen einer Silber-Kupfer-Legierung hoher elektrischer Leitfaehigkeit und Festigkeit - Google Patents

Verfahren zum Herstellen einer Silber-Kupfer-Legierung hoher elektrischer Leitfaehigkeit und Festigkeit

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DE674551C
DE674551C DEA74741D DEA0074741D DE674551C DE 674551 C DE674551 C DE 674551C DE A74741 D DEA74741 D DE A74741D DE A0074741 D DEA0074741 D DE A0074741D DE 674551 C DE674551 C DE 674551C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22CALLOYS
    • C22C9/00Alloys based on copper

Description

  • Verfahren zum Herstellen einer Silber-Kupfer-Legierung hoher elektrischer, Leitfähigkeit . und Festigkeit Gegenstand dieser Erfindung ist die Herstellung einer Legierung mit einer elektrischen Leitfähigkeit ähnlich der des reinen Kupfers und einer weit höheren Zugfestigkeit als Kupfer. Die bekannten elchtrischen Leitungsmetalle weisen folgende Eigenschaften auf:
    Relative Elektrische Lug- Brinell-
    Leitfähigkeit Leitfähigkeit festigkeit - härte
    m/Ohm mm2 kg/mm- kg/mm2
    Reines Kupfer, weich ................ ioi 58,6 24 33
    Reines Kupfer, hart . . . . . . . . . . . .. . . . . . 98 57 42 xoo
    Cadmiumkupfer (i,3% Cd) hart . . . . . . -. 8o 46,5 56 iio
    Zinnbronze, hart ..................... 45 26 53 izo
    Ausgehärtetes Kupfer mit 10/, Cr. Si,
    hart .......................... .. 8o 46,5 56 140
    Ausgehärtetes Kupfer mit 4% N'2 S',
    hart .............................. 53 31 . 88 igo
    Reinaluminium,, hart . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 37 28 35
    Al-Cu-Mg-Legierung, hart ............. 45 26 38 IM
    Soweit feststellbar, hat keine der gebräuchlichen Legierungen mehr als 8o010 relative Leitfähigkeit (46,5 m/Obm mm2) und dabei keine höhere Festigkeit als 56 kg/mm2.
  • Gemäß nachstehend beschriebenem Verfahren werden in bezug auf vorgenannte Werte erheblich verbesserte Legierungen erhalten.
  • Reines Kupfer in irgendeiner der handelsüblichen Form, vorzugsweise aber als Kathodenkupfer, wird in einem zweckmäßig aus reinem Graphit hergestellten Tiegel geschmo-lzen. Während des Schmelzens und .danach bleibt es unter einer Decke aus flüssigem, Borax oder aus Borsäure. Diese Decke schilt' das Kupfer vor Sauerstoffaufnahme und r'-det durch Reaktion mit dem Kupferox ,@ 1`
    Kupferborat oder aus Kupfernatriumborat:" Das Ende dieser Reaktion kann man am Aufhören der Kohlenoxydblasen erkennen, die anfangs durch die Decke aus Flußmittel und Schlacke aufsteigen. In diesem Augenblick wird das Silber zugegeben und rasch vom geschmolzenen Metall aufgelöst.
  • Unmittelbar darauf wird trockener reiner Sand auf die Oberfläche gestreut, um das Flußmittel zu einer teigartigen Masse aufzunehmen. Dann wird die geschmolzene Legierung in eine passende Blockform gegossen.
  • Anschließend wird die Legierung warm ausgewalzt, z. B. auf einen -0' von 2o mm. Dann wird sie kalt weitergewalzt oder kalt gezogen mit den notwendigen Zwischenglühungen, bis der Durchmesser 6- bis 8mal größer ist als die Dicke des beabsichtigten Enderzeugnisses.
  • Das Halbzeug wird in diesen Zustand auf 75o bis 80o° C erwärmt, i/2 Stunde bei dieser Temperatur gehalten und dann in heißem Tran abgeschreckt, dessen Temperatur auf 20o° C gehalten wird. Der Tran ist her als Beispiel genannt; es kommt nur darauf an, daß die Abkühlungsgeschwindigkeit iobis 20mal geringer ist als beim Abschrecken in Wasser.
  • Die abgeschreckte Legierung wird nun gereinigt, gebeizt und gezogen (oder gewalzt) bis auf den halben Durchmesser oder auf der Dicke. Danach wird das Metall in einem Ofen 2 Stunden lang auf 32o bis 370° C gehalten.
  • Anschließend wird es auf die Hälfte des Durchmessers bzw. der Dicke gewalzt oder gezogen und wiederum 2 Stunden lang auf 320 bis 370° C gehalten.
  • Das Zwischenerzeugnis wird nach Beizung und Säuberung auf Fertigmaß gewalzt oder gezogen. Der geschilderte Vorgang ist nur zur Erläuterung dargestellt. Man kann z. B. auch in einer kochenden Salzlösung abschrecken. Das Walzen bzw. Ziehen kann auch abgeändert werden, z. B. auf vier oder fünf Stufen ausgedehnt werden. Die Anlaßtemperatur kann auf 400° C erhöht und dafür ihre lauer verkürzt werden. Worauf es aber immer ankommt, ist folgendes: Wenn eine Festigkeit von 70 kgimm' vereint mit einer elektrischen Leitfähigkeit von über 52 m/Ohm mm' verlangt wird, muß das Kupfer mindestens 211, Silber enthalten. Die Vergrößerung des- Silbergehaltes über 'bis zu 60/0 gestattet die gewünschte Festigkeit in weniger Arbeitsgängen zu erzielen. über :alo Silber hinaus wird die Legierung brüchig. m die Silber-Kupfer-Legierung von ihrer ii%irlichen Festigkeit, etwa 23 1cg/mm2 _ in Weich geglühtem Zustand, auf 7o kgl'mm' zu steigern und die Leitfähigkeit gleichzeitig von 48 auf 52 rn/Ohm min' zu erhöhen, wird sie der vereinigten Wirkung wiederholter Kaltrekkung mit jeweils zwischengeschaltetem Anlassen auf Temperaturen unter 4000 unterworfen. Anlaßtemperatur unter 32o° C würde keine Rekristallisation des Gefüges bringen und die Kaltbearbeitung schwierig machen. Anlassen oberhalb 40o° C führt zu einigen noch ungeklärten Erscheinungen, die vielleicht als Zerfall einer sehr locker gebundenen chemischen Verbindung von Silber und Kupfer gedeutet werden können oder als Auflösung des Silbers im Kupfer-Gitter anzusprechen sind. Die Anwesenheit bzw: Beständigkeit dieser Komponente ist aber notwendig, da ihre durch die Kaltbearbeitung und niedrige Anlaßtemperatur bedingte feine Verteilung in dem Werkstoff die Härtung hervorruft, die der Legierung die gewünschte Festigkeit gibt und ihre Ausscheidung aus dem kupferreichen Mischkristall die Verarmung der Legierung an Silber bringt, die für die hohe Leitfähigkeit Vorbedingung ist. Aus diesem Grunde wird die Legierung, wenn sie oberhalb 40o° geglüht wird, weniger fest und weniger leitfähig. 211, Silber bringt die Festigkeit der Legierunz von 4a auf 7o kz/mm', auch ein kleinerer Betrag ist günstig, nur reicht er eben nicht aus, um die Festigkeit auf die gleiche Höhe zu heben. Immerhin kann man mit r, 5 0% Silber die Festigkeit von 63 kg/mm= erreichen und mit i % Silber 53 kg/mm'. Die hohe Leitfähigkeit, verbunden mit der Festigkeit, macht die Legierung besonders geeignet für alle stromführenden Teile, die hohen Beanspruchungen ausgesetzt sind, z. B. weitgespannte Leitungsdrähte oder Kontakte. Da ferner die Rekristallisationstemperatur des Kupfers durch den Silbergehalt recht erheblich heraufgesetzt wird, ist der gewonnene Werkstoff mit Vorteil für Elektroden von Schweißmaschinen zu verwenden.
  • Es sind zwar schon silberreiche Silber-Kupfer-Legierungen bekannt mit recht guten Festigkeitseigenschaften und gegenüber Kupfer nicht allzustark verminderter Leitfähigkeit, ohne daß es aber bekanntgeworden wäre, bei kupferreichen Silber-Kupfer-Legierungen hohe Festigkeits- und Leitfähigkeitswerte durch das Verfahren der Erfindung einander zugeordnet zu erhalten, d. h. derartige Werte durch Zwischenglühungen bei Temperaturen unter 40o° C zu erreichen.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCIIE: i. Verfahren zum Herstellen von i bis 6% Silber enthaltende Silber-Kupfer-Legierungen mit hoher Festigkeit und hoher elektrischer Leitfähigkeit, gekennzeichnet durch abwechselnd wiederholtes Kaltverformen und Anlassen bei Temperaturen unter 400°.
  2. 2. Verfahren zum Herstellen einer Silber-Kupfer-Legierung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Vorerzeugnis bei einem Durchmesser vom 6-bis 2ofachen Betrage des fertigen Gegenstandes von 75o bis 8oo° C in Tran von Zimmertemperatur abgeschreckt wird.
  3. 3. Verfahren zum Herstellen einer Silber-Kupfer-Legierung nach Anspruch i und 2, gekennzeichnet durch Abschrecken von 75o bis 8oo° C in Tran von Zimmertemperatur mit darauffodgenden mindedestens drei Stufen des Kaltknetens bis auf den fertigen Querschnitt mit Zwischenschaltung von zwei Wärmebehandlungen bei 32o bis 37o° C.
  4. 4. Die Verwendung von Silber-Kupfer-Legierungen mit 2% Silber zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i bis 3.
  5. 5. Die Verwendung des nach den Ansprüchen I bis 3 hergestellten Werkstoffes für stromführende Teile, die hohen Beanspruchungen ausgesetzt sind, z. B. Leitungsdrähte, Kontakte und Elektroden von Schweißmaschinen.
DEA74741D 1933-12-12 1934-12-05 Verfahren zum Herstellen einer Silber-Kupfer-Legierung hoher elektrischer Leitfaehigkeit und Festigkeit Expired DE674551C (de)

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