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Gerät zur Erzeugung sehr schwacher Behandlungsströme mit veränderlichem
Gleich- und Wechselstromanteil Die Erfindung betrifft sein Gerät zur Erzeugung sehr
schwacher Behandlungsströme mit veränderlichem Gleich- und Wechselstromanteil unter
Verwendung von Glimmlampen, Kapazitäten und konstanten und regelbaren Ohmschen Widerständen.
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Die Anwendung von Glimmlampen hat bekanntlich in der elektromedizinischen
Praxis folgende Vorteile. Dadurch, daß eine Glimmlampe erst bei einer bestimmten
Zündspannung anfängt, Strom durchzulassen und bereits bei deiner bestimmten, von
Null verschiedenen Löschspannung nichtleitend wird, leitet sie bei Anlegung von
Wechselspannung nicht während jeder vollen Halbperiode, sondern nur während eines
Teiles von ihr. Infolgedessen wird ein Stromkreis, der eine Glimmlampe enthält,
bei Anlegung von sinusförmiger Wechselspannung keinen sinusförmigen Strom führen,
sondern kurze Stromstöße mit dazwischenliegenden stromlosen Pausen aufweisen. Der
Bruchteil der Halbperiode, währenddessen Strom fließt, hängt von Zünd-und Löschspannung
der Glimmlampe und von der Höhe der ,angelegten Wechselspannung ab. Man erhält eine
Stromkurve etwa :nach Fig. i.
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Der besondere Wert solcher verformten Wechselströme in der Heilpraxis
wird darin erblickt, daß die Nervenreizungen, die ein Stromstoß im Körper hervorruft,
während der Strompause abklingen, so daß der nächste Stoß wieder die urierregten
Gewebe trifft.
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Bei Glimmlampen mit unsymmetrischer Elektrodenanordnung sind Zünd-
und Löschspannung in der positiven und negativeng Halbperiode verschieden. Infolgedessren
erhalten die Stromstöße in beiden Halbperioden verschiedene Größe und Dauer, und
das zeitliche Mittel der positiven und negativen Stöße wird verschieden, so daß
sich dem verformten Wechselstrom eine Gleichstromkomponente überlagert. Die Glimmlampe
erlangt also eine teilweise Gleichrichterwirkung. Die Gleichstromkomponente ist
offenbar für die Heilpraxis deshalb wichtig, weil sie elektrolytische Umwandlungen
im Körpergewebe bewirkt.
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Es besteht das Bedürfnis, das Verhältnis von Gleich- und reinem Wechselstromanteil
zu verändern, um es dem -einzelnen Patienten und dem einzelnen Krankheitsfall anzupassen.
Anordnungen,. bei denen dies möglich ist, sind bekannt. So ist, ausgehend von der
Tatsache, daß der Gleichstromanteil durch die Urisymmetrie der Glimmelektroden entsteht,
vorgeschlagen worden, mehrere Elektroden in eine Glimmlampe einzubauen, um so durch
passende Schaltmaßnahmen die Urisymmetrie ändern zu können. Diese Anordnung hak
den
Nachteil, daß der Gleichstromanteil sich beim Umschalten der Glimmelektroden nur
sprunghaft ändert. Außerdem handelt es sich bei der Glimmlampe um eine Sonderbauart,
was der praktischen Einführung des Verfahrens hindernd im Wege stehen dürfte.
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Weiter ist vorgeschlagen worden, neben einer im wesentlichen symmetrischen
Glimmlampe für den Wechselstrom eine reine Gleichrichterröhre für den Gleichstromanteil
zu benutzen, um auf diese Weise die Anteile des Gleich- und Wechselstromes unabhängig
beeinflussen zu können. Diese Anordnung ist durch das zusätzliche Ventilrohr umständlich
und kostspielig.
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Erfindungsgemäß ist nun das Anteilsverhältnis von Gleich- und Wechselstrom
zwischen Null und einem Höchstwert veränderlich durch eine Stromverzweigung mit
Widerstandsregelung, von denen beiden die #3ehandlungsklemmen enthaltenden Zweigen
der eine nur Wechselstrom, der andere nur gleichstromüberlagerten Wechselstrom führt.
Ein solches Gerät gestattet auf einfache Weise eine völlig stetige Regelung des
Behandlungsstromes von reinem Wechselstrom bis zu einem größten Gleichstromanteil
und außerdem eine selbsttätige und periodische Umschaltung des Geräts auf zwei verschiedene
Stromzustände im Behandlungskreis. Ein besonderer Vorteil ist es, daß hierbei eine
Auswechselung der Glimmlampe oder ein verschiedenartiges Schalten ihrer Elektroden
unnötig ist. Es genügt, einmalig eine Glimmlampe mit fester Unsymmetrie zu verwenden.
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In Fig.2 ist ;ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt.
Die Wechselstromquelle b speist einen aus den Kondensatoren a und a1 gebildeten
kapazitiven Spannungsteiler. In der Mitte des Spannungsteilers führt eine Leitung
über eine) Glimmlampe c, Behandlungselektroden e, f,
regelbaren Widerstand
d, Lampenwiderstand h und Schalter l zur Stromquelle zurück. Parallel zum
Schalter l liegt ein periodischer Unterbrecher i, parallel zu a1 ein zweiter Lampenwiderstand
m und ein Schalter ji.
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Zum besseren Verständnis ist ein Teil der Schaltung als Fig. g herausgezeichnet.
Wenn man in dieser Schaltung den Schaltern öffnet und den Schalter l schließt, fließt
der Wechselstrom über a1, c, e, f, d, h und d zur Stromquelle zurück.
Ein Gleichstromanteil ist nicht vorhanden, denn der Kondensator a1 riegelt den Gleichstrom
ab. Die unsymmetrischen Stromstöße durch die Glimmlampe c bewirken lediglich eine.
Gleichspannungsaufla.dung des Kondensatorsal bis zu einem solchen Wert, daß die
aus Gleichspannung an a1 und Wechselspannung b sich ergebende Gesamtspannung an
der Glimmlampe zu symmetrischen Stromstößen führt. Die Vorgänge sind denen bei einem
Einweggleiche ichter ähnlich. Schließt man auch noch den Schaltern, so ist eine
Gleichstromkomponente möglich, die durch Wahl des Lampenwiderstandes m veränderbar
ist. Man kann also bei dauernder Verwendung einer einzigen Glünmlampe mit fester
Unsymmetrie Gleich- und Wechselstromanteil verändern.
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In Fig. 2 ist außerdem noch ein Kondensator g vorgesehen, der in Verbindung
mit dem Kondensator a leinen reinen Wechselstrom über o, g, d, f, e, c, a
ermöglicht. Der Unterbrecher i gestattet es, bei offenem Schalter l den Behandlungsstrom
periodisch von reinem Wechselstrom auf gleichstrombehafteten Strom umzuschalten,
der bei Stromschluß in i und ,eingelegtem Schaltern über rz und i möglich
ist. Bei Stromunterbrechung in i kann nur der reine Wechselstrom über g und a fließen.
Eine Behandlung mit durch den Unterbrecher L periodisch unterbrochenem Strom hat
sich bei heilpraktischen Untersuchungen als vorteilhaft erwiesen.
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Die Schaltung kann gemäß Fig. q. auch für Gleichstromquellen umgeändert
werden. Hier kann bei geschlossenem Schalter l über p, g, Glimmlampe cl und Hochohmwiderstand
d ein Gleichstrom fließen. Er kann, wenn d auf große Werte geregelt wird, zu einem
periodisch unterbrochenen Gleichstrom werden, denn dann wird im ersten Augenblick
nach dem Einschalten die Glimmlampe cl auf jeden Fall zünden. Dadurch bildet sich
zwischen p und g und an d ein Ohmscher Spannungsabfall aus, der die Lampe löschen
kann, wenn er hoch genug ist. Hierauf wiederholt sich der Vorgang, und die Anordnung
macht sogenannte Kippschwingungen, deren Frequenz durch Widerstand und Eigenkapazität
der Glimmlampe bestimmt wird.
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Bei offenem Schalter L wird ein Mag etisierungsstrom über Unterbrecher
i und Glühlampe h fließen. Dieser verursacht das Öffnen des Kontaktes!'. In der
öffnungszeitspanne arbeitet die Anordnung so, wie bereits für den Fall des Schlusses
im Sehalter L beschrieben. Schließt sich il wieder, so bildet die Glühlampe h einen
Nebenschluß zu p, g, cl, d, der sehr viel geringeren Widerstand hat als der
Patientenkreis, so daß in der Schließungszeit der Patientenstrom praktisch unterbunden
ist.
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Selbstverständlich kann man durch eine kombinierte Schaltung die Eigenschaften
gemäß Fig. 2 und q. vereinigen.