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Zange für tierärztliche Zwecke Die Erfindung betrifft eine Zange für
tierärztliche Zwecke, und zwar für Operationen im Innern des Muttertieres, deren
Schenkel sich durch ein Zug- und ein Stoßelement von außen öffnen und schließen
lassen; die Erfindung besteht darin, daß die Gelenkteile in der an sich bei Zangen
bekannten Form der Nürnberger Schere ausgebildet sind und das Zubelement an dem
einen Gelenkbolzen und das Druckelement an dem andern Gelenkbolzen der Gelenkteile
angreift. Demzufolge kann man durch Verschieben dieser beiden Elemente gegeneinander
von außen das Öffnen und Schließen der Zange bewirken, und das Zugelement kann dann,
wenn die Zange richtig angesetzt ist, beim Herausziehen des erfaßten Teiles die
Zangenspitzen zuverlässig in dem erfaßteh Fötusteil eingedrückt halten. Als Zange
wirkende, nach Art der Nürnberger Schere ausgebildete Doppelhaken, die sich durch
eine von außen ausgeübte Zugkraft schließen, sind bereits bekannt; ferner sind Zangen
bekannt, die zwischen ihren Schen--kein Federn zum selbsttätigen Öffnen der Zangenschenkel
auf«@eisen. Jedoch haben diese bekannten Instrumente den Nachteil, daß bei der Geburtshilfe
beim Ansetzen des Instrumentes an den zu erfassenden Körper das Öffnen und Schließen
durch die in den Geburtsweg eingeführte Hand erfolgen muß, die Hand aber in ihren
Bewegungen stark behindert ist und durch sie eine Einstellung des Doppelhakens zum
richtigen Ansetzen an den zu erfassenden Teil beispielsweise dann ausgeschlossen
ist, wenn bei dieser Operation krampfartige Zusammenziehungen des Geburtsweges des
Muttertieres eintreten. Nun sind auch schon zangenartige Instrumente für tierärztliche
Zwecke in Vorschlag gebracht worden, bei denen zwei Schienen aneinander verschiebbar
sind, an dem Ende der einen Schiene die Schenkel einer einfachen Zange drehbar angelenkt
sind und auf den Schenkeln eine an der andern Schiene befestigte Stelle verschiebbar
ist, so daß infolge der Winkelstellung, die die Zangenschenket
zueinander
einnehmen, bei der Verschiebung der beiden Stangen gegeneinander die Zange geöffnet
oder geschlossen wird. Wohl läßt sich hier von den beiden Schienenenden aus die
Zange öffnen und schließen; hier fehlt aber die Möglichkeit, die. Zangenschenket
während des Herausziehens des erfaßten Teiles so zu beanspruchen, daß sie durch
den Zug in den erfaßten Teil eingedrückt werden und dadurch den erforderlichen sicheren
Halt bekommen.
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Bei der Verwendung des Gegenstandes der Erfindung hat die Hand des
Operateurs, die die Zange in den Geburtsweg einführt, dann nur noch nötig, durch
das Gefühl der Zange innerhalb des Geburtsweges die richtige Lage zu dem zu erfassenden
Körper zu geben, währenddie andereHand dieverschiebbareStange außen angreift und
die Zangenschenkel in die richtige Öffnungsstellung bringt. Ist der Fötusteil von
der Zange richtig erfaßt und erfolgt dann an dem freien Ende des Rohres, in welchem
die Stellstange verschiebbar ist, der Zug, der den erfaßten Teil durch den Geburtsweg
herausziehen soll, so werden dadurch die Zangenspitzen fest in den erfaßten Teil
eingedrückt, so daß die Zange auch dann fest greift, wenn beim Herausziehen der
erfaßte Fötusteil zwischen den Zangenschenkeln etwas nachgibt.
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Die Zeichnung zeigt in den Abb. 1 und z die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel
in zwei um 9o° zueinander versetzten Ansichten.
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Die Schenkel 1, z der Zange sind in bekannter Weise über ihren Drehpunkt
z hinaus verlängert und durch die Gelenkstangen q, q., die um die Bolzen 3, 3 schwingbar
sind, mit den Gelenken 5, 5 in Verbindung gebracht.
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Der Gelenkbolzen z ist an einem Kopf 14 befestigt, in den ein Stab
15 mit dem Gewinde 15, eingeschraubt ist. Dieser Stab 15 weist an seinem
unteren Ende einen Knopf 15b auf. Auf den Stab 15 ist ein Rohr 16 aufgeschoben,
das mit seinem oberen Ende 16" in einen Kopf 13 eingeschraubt ist, der die Bolzen
5, 5 trägt, "um welche die Gelenkstangen 4., q. schwingbar sind. An seinem unteren
Ende weist das Rohr 16 einen Ring 16, auf, an welchem der Strick befestigt wird.
Durch Verschieben des Rohres 16 auf dem Stabe 15 werden die Drehpunkte z und 5 einander
genähert oder voneinander entfernt, wodurch das Zangenmaul geöffnet oder geschlossen
wird.
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Der Geburtshelfer braucht also jetzt mit der im Geburtswege an der
Bewegung stark behinderten Hand den Haken nur in seine richtige Lage zu bringen,
was ohne Schwierigkeit möglich ist, während das Öffnen und Schließen der Zange von
außen erfolgt, entweder mit der anderen Hand oder nach den Angaben des Geburtshelfers
von einer zweiten Person. Sitzt der Haken dann richtig, so greifen beim Ziehen an
dem in dem Ringe 16b befestigten Strick die Hakenspitzen immer tiefer in den erfaßten
Körper ein.