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Peilempfänger Bei Peilempfängern wird in häufigen Fällen die Aufgabe
gestellt, die Phase einer Eingangsspannung periodisch in einem beliebigen Rhythmus
um i8o° zu drehen. Insbesondere ist hier an die periodische Umschaltung bei Zielfluggeräten
gedacht. Die erfindungsgemäße Anordnung soll daher in Anwendung auf ein Zielfluggerät
beschrieben werden. Sie soll jedoch keinesfalls auf derartige Peilgeräte beschränkt
sein.
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Die Zielfluggeräte besitzen in der Regel eine Rahmenantenne und eine
als Hilfsantenne dienende Linearantenne. Zur empfangsseitigen Erzeugung zweier Richtcharakteristiken
wird entweder die Rahmenspannung oder die von der Hilfsantenne gelieferte Spannung
in einem bestimmten Rhythmus, beispielsweise im Rhythmus komplementärer Morsezeichen,
umgeschaltet. Die Schnittlinie dieser beiden auf diese Weise erzeugten Diagramme
dient dann zur Führung eines Fahrzeuges auf einer bestimmten Kurslinie.
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Zur Vornahme dieser Umschaltung in dem Zielfluggerät wurden bisher
Nockenumschalter verwendet, die aber wesentliche Nachteile besitzen. Insbesondere
bei hohen Umschaltfrequenzen arbeiten diese Nockenumschalter nicht mehr einwandfrei.
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Es sind weiterhin rotierende Umschalter vorgeschlagen worden, wie
sie in Abb. a der beiliegenden Zeichnung dargestellt sind. Diese Umschalter haben
aber den Nachteil, daß der Übergangswiderstand von dem Kollektor zu den Bürsten
außerordentlich hoch ist, da die Umlaufgeschwindigkeit eines solchen Systems von
et«?a 1,2 m, s. bei einer angenommenen
Umschaltfrequenz von So
Hz praktisch nicht mehr zu reduzieren ist. Außerdem bildet sich durch die Reibung
der Bürsten auf dem Kollektor bereits nach kurzer Betriebsdauer eine elektrisch
leitende Schicht zwischen den ursprünglich isolierten Hälften des Kollektors aus.
Diese Erscheinung ist gleich zu setzen einer durch einen Widerstand erfolgenden
Überbrückung der beiden voneinander isolierten Kollektorlamellen. Schließlich ist
es praktisch unmöglich, bei den im Empfänger erfolgenden großen Verstärkungen mit
diesen Kollektorsystemen die Hochfrequenz rauschfrei zu schalten.
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Erfindungsgemäß wird für den oben genannten Zweck eine Anordnung vorgeschlagen,
die dadurch gekennzeichnet ist, daß zur Umschaltung abgestimmte Unterbrechersy steme,
insbesondere Relaisunterbrecher, verwendet werden. Da bei einem Zielfluggerät der
Hochfrequenzkreis als auch der niederfrequente Ausgangskreis umgeschaltet werden
müssen, wird gemäß der weiteren Erfindung vorgeschlagen, daß die Wechselkontakte
des diese beiden Umschaltungen vornehmenden Unterbrechers statisch gegeneinander
abgeschirmt sind. Durch bestimmte Ausbildung der Unterbrecherkontakte, die eine
Verstellung der Kontakte erlaubt, können die erforderlichen Schaltzeiten jeweils
einreguliert werden. Um die auf der Hochfrequenzseite auftretenden Sehaltknacke
unhörbar zu machen, wird weiterhin vorgeschlagen, die Kontakte für die Niederfrequenz
erst später zu schließen als die Kontakte für die Hochfrequenz. Die Einschaltzeit
des Hochfrequenzkreises wird also die Einschaltzeit des ?\iederfrequenzkreises überlappen.
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Die erfindungsgemäße Anordnung soll an Hand .des in den Zeichnungen
angegebenen Ausführungsbeispiels dargestellt werden.
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Abb. i stellt ein normales Zielfluggerät mit dem Rahmen a, dem zur
Umschaltung des Rahmenkreises dienenden Umschalter b und dem Zielflugempfänger c
dar. Zur Umschaltung des Ausgangskreises ist ein zweiter Umschalter d vorgesehen.
Die bei Zielfluggeräten selbstverständlich vorhandene Linearantenne ist der Einfachheit
halber in Abb. i fortgelassen.
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In Abb. 3 ist das einfache Schaltbild eines Relaisunterbrechers dargestellt.
Dieser Ünterbrecher besteht aus -dem Relais e mit seinem Kontakt f. Das Relais wird
von der Batterie g gespeist. Die Schaltfrequenz eines solchen Relaisunterbrechers
ist in bekannter Weise von der Eigenresonanz der verwendeten Zungen abhängig.
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Die Abb.4 und 5 zeigen eine Aufsicht und einen Seitenriß eines Relaisunterbrechers,wie
er gemäß der vorliegenden Erfindung zur Umschaltung verwendet werden soll. Dabei
trägt die Magnetspule i die Polschuhe 2 und 3, zwischen denen das Eisenblättchen
.f als Anker schwingt. An dem Zwischenstück 5 aus Isoliermaterial sind einesteils
der Anker., andernteils die Kontaktfedern 6, 6' und E}' befestigt. Die Gegenfedern
7 und ;' tragen die Einstellkontakte 8 und 8'. Als geerdete Abschirmung zwischen
den einzelnen Federn dienen die Flächen g und io. Zur Umschaltung können nun die
Kontaktfedern 6 für die Umschaltung .des Hochfrequenzkreises und die Kontaktfedern
6' für die Umschaltung des niederfrequenten Ausgangskreises vorgesehen werden. Die
Kontaktfedern 6" werden zweckmäßig als einfache Ausschalter für den Relaisunterbrecher
ausgebildet.
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Die Umschaltung des Hoch- und auch des Niederfrequenzkreises kann
entweder so vorgenommen werden, daß die Ankopplungsspule in der Mitte geerdet ist
und daß durch die Umschaltung jeweils das eine oder das andere Ende der Ankopplungsspule
angeschaltet wird. Auf diese Weise fließt dann der Strom entsprechend der Schaltstellung
in der einen, oder anderen Richtung durch die Ankopplungsspule. Für .diesen Fall
genügen die in Abb.5 angegebenen einfachen Umschaltkontakte. Soll aber eine vollkommene
Umpolung der Ankopplungsspule vorgenommen werden, so ist die doppelte Anzahl Schaltkontakte
erforderlich, die bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb.5 neben- oder hintereinander
auf den Schaltfedern angeordnet sein können.
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Wie bereits beschrieben, soll der niederfrequente Umschaltkreis erst
etwas später geschlossen werden als der Uniscbaltkreis für die Hochfrequenz. In
Abb. 6 ist diese Umschaltung an Hand eines Diagrainmes dargestellt. Die Umschaltkurve
für die Hochfrequenz ist mit HF, die Umschaltkurve für die Niederfrequenz
mit NF bezeichnet.
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Ein Vorteil des vorgeschlagenen Systems besteht noch darin, daß die
Abmessungen des erfindungsgemäßen Umschalters äußerst klein gehalten werden können.
Außerdem treten im Betrieb keine Abnutzungen ein, da keine rotierenden oder schleifenden
Glieder vorgesehen sind.