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Verfahren zum Betriebe von Grobkohleluftsetzmaschinen Die vorliegende
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Aufbereitung von Grobkohle.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, der aufzubereitenden Rohkohle
einen Zusatz etwa pulverförmiger Feinkohle beizumischen, um auf diese Art den Bettwiderstand
gegen den Durchtritt der Setzluft zu erhöhen. Es besteht jedoch bei einer solchen
Gutsaufgabe die Gefahr, daß eine Entmischung zwischen der beigegebenen Feinkohle
und der aufzubereitenden Rohkohle auftritt, so daß die dann an der Oberfläche schwimmende
pulverförmige Feinkohle von der durchtretenden Druckluft, auch wenn diese nur mehr
geringe Kraft haben sollte, mitgetragen wird.
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Es ist ebenfalls bereits bekannt, einer groben Kohle eine gewisse
Menge Schiefer zuzuführen, um eine bessere Abdichtung zu:-bewirken. Der Schiefer
ist aber gerade für diesen Zweck denkbar ungeeignet, da er infolge seiner plattigen
Struktur das Bestreben hat, nach oben zu klettern und damit die Reinkohle zu verunreinigen.
Außerdem wird bei Schiefer stets ein starker Abrieb- erzeugt, der dann bei der Weiterverarbeitung
der Kohle im nassen Verfahren zu sehr unerwünschter Schlammbildung Veranlassung
gibt.
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Es kommt nun vielfach vor, daß die aufzubereitende Grobkohle einen
Bergeanteil enthält, der arm an flachen Schiefern ist, aber reich an mehr würflig
brechenden schweren Mineralienmengen, z. B. aus Sandstein, Pyritknollen, Kalkschiefer
u. dgl. Diese Berge werden die reine Kohle auf dem Transport bis zur Luftsetzmaschine
an allen Sturzstellen wie Hämmer zerschlagen, besonders dann, wenn die Kohle mürbe
ist. Auf der Setzmaschine wandern diese schweren Berge naturgemäß schnell nach unten.
Aber von einer eigentlichen Bettbildung kann keine Rede sein, da zwischen dem schotterartigen
Bergebett große Hohlräume offen bleiben, in die auch kleinere Kohlestücke geraten
können, die aber wegen der Schwere des Bettes hier nicht wieder losgelassen werden.
Gemäß
der Erfindung werden diese übelstände dadurch vermieden, daß zusätzlich zu der Grobkohle
eine Schicht von Sand, Kies o. dgl. in etwa würfeliger oder kugeliger Kornform,
und zwar ebenso wie die Grobkohle gleichmäßig verteilt, auf die Breite der Setzmaschine
zugleich mit der Grobkohle aufgegeben wird, wobei die Aufgabe der feinen schweren
Teile unterhalb der Grobkohle, d. h. unmittelbar auf die Setzfläche, geschieht.
Hierdurch wird bewirkt, daß das Bergebett mit einem feinkörnigen, aber ebenfalls
schweren Gemengeteil versetzt wird, der die Hohlräume so weit ausfüllt, daß auch
das Bergebett von den Setzimpulsen der Luft ergriffen und periodisch gehoben wird.
Während bei der Verarbeitung von Grobkohle ohne Zumischung von feinem Gestein das
aus groben Teilen bestehende Bergebett wie tot liegenbleibt, da die Luft ja genügend
Wege zum Durchströmen findet, dienen bei der erfindungsgemäßen Arbeitsweise der
hinzugefügte Sand oder Kies dazu, eine gewisse Abdichtung des Bergebettes zu bewirken,
so daß dieses dann bei einer Setzmaschine mit pulsierendem Druck periodisch, gleichsam
wie ein Block, von der Luft angehoben wird. Das Bett kommt also ins Arbeiten, die
einzelnen Teile verschieben sich relativ zueinander, und den Kohleteilchen ist es
dann möglich, unter Einwirkung der Druckluft nach oben zu ziehen.
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Hierbei werden die obergenannten übelstände der bekannten Vorrichtungen
vermieden, da Kies oder Sand von sehr harter, würfeliger oder kugeliger Beschaffenheit
sind und infolgedessen keinen Abrieb ergeben und andererseits auch das Bestreben
haben, in der unteren schweren Schicht zu verbleiben. Die beiliegende Zeichnung
gibt ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens wieder,
die als an sich bekannt zu gelten hat. Oberhalb der Luftsetzmaschine u ist ein Bunker
b für die Grobkohle, die etwa in der KÖrnung von --15
bis 7o mm vorliegt,
vorhanden. Seitlich neben diesem Bunker ist ein kleinerer Bunker c für würfligen
Kies in der Körnung von etwa 3 bis i o mm vorgesehen. Wie die Zeichnung erkennen
läßt, wird der Austrag beider Bunker durch je eine Fächerwalze d und e bewirkt.
Mittels der Schieber lt und i ist es möglich, die Menge des einzubringenden Gutes
zu regeln. An Stelle der Fächerwalzen kann auch die in den Abb. a und 3 beschriebene,
an sich bekannte Austragvorrichtung benutzt werden. Letztere besteht im wesentlichen
aus einer Anzahl auf eine Welle aufgereihter kreisförmiger Scheiben n, um welche
die hintere Wand k bzw. k' des Bunkers zwecks Bildung eines Böschungstisches m herumgezogen
ist. Die vordere Wand des Bunkers ist geschlitzt und reicht bis zur Welle. Die Scheiben
n treten mit geringem Spiel durch die Schlitze in der vorderen Bunkerwand hindurch.
Die Länge des Böschungstisches m ist so bemessen, daß bei Stillstand der Scheiben
ein Böschungsabschluß durch das zu entleerende Schüttgut entsteht. Bei Drehung der
Scheiben in Pfeilrichtung wird der durch die Abböschung bewirkte Verschluß aufgehoben
und das durch Reibung mitgenommene Gut über die Tischkante in die Schurre g ausgetragen.
Die Regelung der Austragmenge erfolgt durch Änderung der Drehzahl der Scheibenwelle.
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Wie man aus der Zeichnung erkennen kann, wird der als Füllkorn benutzte
Kies, der eine Korngröße von etwa 3 bis I o mm besitzt, als unterste Schicht auf
die Setzfläche f der Setzmaschine a aufgegeben, während die Grobkohle über
dieser Schicht ruht.
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Der Austrag mittejs der Fächer- oder Scheibenwalzen hat die besondere
Wirkung, daß die beiden übereinander aufgegebenen Stoffe sehr gleichmäßig verteilt
sind. Dadurch erhält man in allen Teilen der Setzmaschine eine gute Aufbereitungswirkung.
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Die Erfindung ist in erster Linie für Luftsetzmaschinen mit pulsierendem
Luftdruck geeignet. Sie wird sich aber auch bei Luftsetzmaschinen mit gleichmäßigem
Luftdruck anwenden lassen.