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Ventil für Atemgeräte, insbesondere Gasschutzmasken Die Anforderungen,
-die an- ein insbesondere für Gasschutzmasken bestimmtes Atemventil gestellt werden,
sind sehr zahlreich und verschiedenartig; hängt doch von der Zuverlässigkeit des
Ventils die Gesundheit und das Leben des Benutzers ab. So fordert man einen möglichst
geringen Atemwiderstand, um eine vorzeitige Ermüdung -des Benutzers zu verhindern.
Das Ventil soll ferner eine dauernde gute und sichere Abdichtung gewährleisten,
die durch ausgeatmete Feuchtigkeit und sich zwischen die Dichtglieder setzende Fasern
und Staubteilchen nicht beeinfflußt werden darf. Weiterhin werden gefordert: geräuschloser
Gang, geringes Gewicht, möglichst unbegrenzte Haltbarkeit und Lagerfähigkeit, leichteAuswechselbarkeit
aller Einzelteile und endlich leichte und billige Herstellung.
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Es sind bereits Atemventile in den verschiedensten Ausführungen bekanntgeworden,
mit denen aber die oben angeführten Forderungen nicht sämtlich erfüllt werden können.
Zuerst sind die sogenannten Lippenventile und Tellerventile hergestellt worden,
bei denen die beiden Dichtglieder aus Gummi bestehen. Diese Ventile haben den Nachteil,
daß die Dichtglieder nach einiger Zeit zusammenkleben und hart und brüchig werden.
Als Atemventil ist ferner bereits ein federbelastetes Plattenventil mit Glimmerplatte
und Metallsitz verwendet worden, das aber nur dann abdichtet, wenn zwischen Sitz
und Verschlußplatte ein abdichtendes Medium, beispielsweise eine Flüssigkeit, vorhanden
ist. Diese Flüssigkeitsschicht entsteht durch die Beatmung des Ventils und tritt
.erst nach mehreren Atemzügen ein. Um diesen Übelstand zu beheben, hat man den Metallsitz
mit einem wasseraufsaugenden Stoff oder mit einem Stoff überzogen, der mit Öl oder
einer langsam verdunstenden Flüssigkeit getränkt werden kann oder von Natur aus
einen gewissen Fettgehalt besitzt.
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Gemäß der Erfindung sollen die genannten Forderungen dadurch erfüllt
werden, daß die Verschlußplatte aus Glimmer und der Ventilsitz aus Gummi besteht
und dem Gummisitz eine besondere Form gegeben wird. Gummi und Glimmer sind zwei
sich gegenseitig nicht ungünstig beeinflussende Baustoffe mit verschiedenen sich
gegenseitig -ergänzenden Eigenschaften, bei denen die bekannten Nachteile nicht
auftreten, wie sie sich beispielsweise bei Verwendung von Gummi auf Gummi, Glimmer
auf Metall und Gummi auf Metall ergeben haben.
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Die besondere Ausbildung des Ventilsitzes besteht darin, daß der Rand
des kraterförmigen Ventilsitzes dünn ausgezogen ist und entweder in Richtung der
auf ihm -aufliegenden Verschlußplatte nach außen abgebogen ist
oder nach außen zu einem elastischen Hohl- |
ri@ng umgeklappt ist, auf dem dieg-lß- |
platte aufliegt. Statt dessen kann der aus be- |
sonders weichem Gummi bestehende kraterförmige Ventilsitz auch die Form eines Ringes
haben, dessen Querschnitt -von einet spiralartigen Kurve begrenzt ist und der außen
einen durch den Anfangspunkt und den Endpunkt der Spirale verlaufenden, etwa bis
zum Mittelpunkt der Spirale reichenden und mit der Verschlußplatte gleichlaufenden
Einschnitt zur Aufnahme des Ventilsitzhalters hat. Die aus Glimmer bestehende Verschlußplatte
ist bei den drei Ausführungsformendes neuen Atemventils in bekannter Weise innerhalb
eines Führungskorbes angeordnet und wird durch Federdruck auf ihren Ventilsitz gepreßt.
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Die günstige Wirkung des neuen Atemventils, die in der folgenden Beschreibung
näher erläutert ist, wird also nicht nur durch die bauliche Ausbildung des- Ventils;
sondern zugleich auch durch die Wahl der Baustoffe für den Verschlüßkörper und den
Ventilsitz erreicht, nämlich dadurch, daß der Verschlußlörper aus Glimmer und der
Ventilsitz aus Gummi besteht; und diese günstige Wirkung würde nicht erreicht werden,
wenn für einen der beiden Ventilteile ein anderer Baustoff verwendet werden würde.
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In der Zeichnung sind drei Ausführungsformen der Erfindung dargestellt,
welche drei verschiedene Ventilsitzformen haben.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. i bezeichnet i die am Maskenstoff
befestigte Grundplatte des Ventils, .die mit den gleichzeitig herausgepreßten vier
Füßen :2 des Führungskorbes ein Stück bildet. 3 ist die Verschlußplatte, ¢ der Ventilsitz;
5 bezeichnet die Ventilfeder, 6 den Ventiisitzhalter, der bei 7 mit der Grundplatte
i verlötet ist. 8 ist ein Metallring, mit dem der Ventilsitz 4 auf dem Hals des
Ventilsitzhalters 6 befestigt ist. 9 ist die Befestigungsöse für die Ventilfeder
5.
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Die Einzelteile des Ventils sind sämtlich leicht auswechselbar und
können in Massen leicht hergestellt werden, und der Zusammenbau des Ventils ist
sehr einfach. Ein Fuß 2 des aus einem Stück gestanzten Führungskorbes liegt lose,
aber mit Spannung auf der Grundplatte i auf, so .d'aß die Möglichkeit besteht, ihn
anzuheben und die Verschlußplatte 3 einzulegen und auszuwechseln. Der Ventilsitz
4 nach Abb. i wird zusammengedrückt und durch den Hals des Ventilsitzhalters 6 hindurchgesteckt,
und der untere Teil des Ventilsitzes wird dann nach außen um den Hals des Ventilsitzhalters
6 geklappt und durch den Metallring 8 oder in sonst geeigneter Weise befestigt.
Eine flache, harte Verschlußplatte 3 aus Glimmer liegt lose auf
dem Ventilsitz 4, auf den sie durch die Ventilfeder 5 gepreßt wird. Der kraterförmige
Ventilsitz 4 besteht aus einem elastischen,
F; weichen Gummi. Der obere, krater- |
@.tge Rand des Ventilsitzes 4, der die Auf |
die die Verschlußplatte 3 bildet, ist so |
rmt; daß beim Heben der Verschluß- |
platte 3 durch den Luftstrom die Atemluft |
nach allen Seiten zwischen Verschlußplatte und Ventilsitz nach außen entweicht.
Dabei wird die auf der Verschlußplatte niedergeschlagene Feuchtigkeit nach außen
getrieben, und etwa anhaftende Staubteilchen und Fasern werden mit fortgenommen.
Diese reinigende Wirkung des Luftstromes wird dadurch unterstützt, daß der Ventilsitz
gewissermaßen mitatmet: Nach jedem Atemzug wird die Verschlußplatte 3 durch die
Ventilfeder 5 wieder auf den Ventilsitz gedrückt und dadurch der äußere Rand des
Ventilsitzes 4 nach außen erweitert. Infolge dieser öffnungs-und Schließbewegung
wirkt der Ventilsitz wie ein Wischer. Wie Abb.. i der Zeichnung zeigt, ist der nach
außen gerichtete Rand des kraterförmig ausgebildeten Ventilsitzes 4 so dünn ausgezogen;
daß er dem leichten Druck der federbelasteten Verschlußplatte 3 nachgibt. Dadurch,
daß sich dieser Vorgang bei jedem Atemzug wiederholt, wird ein Festsetzen von Fremdkörpern,
welche die Dichtheit des Ventils beeinträchtigen würden, vermieden.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. -- ist der obere, kraterförmige
Teil des Ventilsitzes lo derartig nach außen umgeklappt, daß sich sein Rand unter
Bildung eines elastischen Hohlringes flach an den Ventilsitzhalter 6 anlegt: Die
Verschlußplatte 3 liegt daher auf einem elastischen Hohlring, in den Staubteilchen
leicht eingedrückt werden. Hierdurch wird die gleiche vorteilhafte Wirkung wie bei
der Ausführung nach Abb. i erreicht.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. 3 hat der Ventilsitz ii die Form
eines Ringes, der aus weichem Vollgummi besteht, so daß sich Staubteilchen in den
Gummi eindrücken können. Der Querschnitt des Ringes ist von einer spiralartigen
Kurve begrenzt. Der Ring hat außen einen durch den Anfangspunkt und den Endpunkt
der Spirale verlaufenden, etwa bis zum Mittelpunkt der Spirale reichenden und mit
der Verschlußplatte 3 gleichlaufenden Einschnitt zur Aufnahme des Ventilsitzhalters
6: Bei allen drei Ausführungsformen wird die kapillare Wasserschicht, die sich bei
längerem Ausatmen zwischen Verschlußplatte und Ventilsitz bildet, leicht und vollständig
necl--aljßen abgeschoben und hierdurch ein leichtd'r,znd geräuschloser Gang des
Ventils bewirkt. .