DE670444C - Kugelgelenk - Google Patents

Description

Kugelgelenk

Kugelgelenke der verschiedensten Arten sind bereits bekannt; neuerdings verwendet man selbstschmierende und in letzter Zeit Kunststoffeinlage!! zwischen Pfanne und Kugel. Diese haben eine sehr große. Lebensdauer gezeigt, weil sie praktisch ohne Spiel hergestellt werden können, besonders, wenn der Kunststoffteil unmittelbar in den anderen hineingepreßt wird.

Vornehmlich im Kraftwagenbau haben diese Gelenke große Bedeutung, und normalerweise ist die Lebensdauer solcher Gelenke gleich der des Kraftwagens, d, h. etwa 80 000 km. Es hat sich nun gezeigt, daß in staub erfüllten Räumen, z.B. in Kohlen- oder Metallstaub oder Sand, die Lebensdauer des Gelenkes auf V₄ bis V₅ herabgesetzt wird. Dies liegt daran, daß trotz der spiellosen Passung Fremdkörper zwischen die Gleitflächen dringen und die Oberflächen zerstören.

Man hat nun mit verschiedenen bekannten Mitteln versucht, die Gelenke abzudichten, z. B. mit Leder- ©'der Metallmanschetten, vergelegten Öldochten, Gummiringen usw. Diese Dichtungen sind jedoch alle nicht geeignet, weil sie für die ungeheure Zahl der Hübet (bis zu 50000000) keine ausreichende Haltbarkeit besitzen und daher mehrfach erneuert werden müssen. Eine derartige Abdichtung ist erstens viel zu teuer und außerdem nicht betriebssicher.

Diese Nachteile werden durch die Erfindung beseitigt. Nach dieser erhält die Kugel oder Pfanne dicht neben der Öffnung eine Nut, in die ein bildsamer Stoff von etwa Bleieigenschaften eingelegt wird. Treten nun trotz der dichten Passung Fremdkörper zwischen die Gleitflächen, so· drücken sie sich in das Metall hinein und werden dort festgehalten. Je mehr Fremdkörper sich dort festsetzen, um so größer wird das Volumen des Metallringes, der- sich infolgedessen selbsttätig nachstellt und sich außerordentlich stramm an den anderen Teil anlegt. Wenn der Druck zu groß wird, kann das Metall in eine offen gelassene Vertiefung der Nut ausweichen.

Um die Wirkung der Dichtung zu. erhöhen,

besitzt der Rand der Pfanne eine scharfe Abstreifkante, die größere Fremdkörper zurückweist. Die zwischen Nut und Öffnung stehenbleibende Kante kann dabei sehr schwach ausgebildet sein, um eine gewisse Federung zu erzielen.

Schließlich ist der Halsteil des Bolzens und die Öffnung der Pfanne so ausgebildet, 'daß bei seitlich ausgeschwungenem Bolzen iein nach außen: offener Winkel bestehen bleibt. Hierdurch tritt, wenn sich Schmutz in der Öffnung abgelagert hat, eine Kraftfcompionente auf, die den Schmutz nach außen drückt.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. A ist die Pfanne, B der Kugelbolzen. In eine Nut C, die eine Vertiefung F besitzt, ist ein bildsamer Stoff eingelassen. Der dünne, stehenbleibende Steg D¹ besitzt eine Abstreifkante E. Bei ausgeschwungenem Bolzen bleibt zwischen dem Bolzenhals und der Öffnungswandung ein nach außen offener Winkel cc. Durch eine Ringwulst G oder - ähnliche Mittel wird verhindert, daß die Abstreifkante E gegen den Bolzenhals stößt.

Für die Anwendung der Erfindung ist es gleichgültig, ob es sich um ein Gelenk mit ⁷^ geteilter Pfanne handelt oder ob die Kugel durch an sich bekannte Mittel in eine geschlossene Pfanne gebracht wird, und welche Werkstoffe für das Gelenk benutzt werden.

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Kugelgelenk, insbesondere mit einem Teil aus Kunstpreßstoff, dadurch gekennzeichnet, daß in der Nähe der Öffnung für den Bolzen in der Pfanne oder dem Kopf eine Nut angeordnet ist, in die ein bildsamer Werkstoff eingelagert ist.

2. Kugelgelenk nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Nut eine off ein bleibende Vertiefung besitzt.

3. Kugelgelenk nach Anspruch. 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Pfannenrand eine Abstreifkante besitzt.

4. Kugelgelenk nach" Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei ausgeschwungenem Bolzen zwischen dem Bolzenhals und der Wandung der Pfannenöffnung ein nach außen offener Winkel (α) vorhanden ist. iod

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen