DE671891C - Verfahren zur Verhinderung der Harzbildung in zur Harzbildung neigenden Benzinen undanderen Erdoeldestillaten - Google Patents

Description

• Verfahren zur Verhinderung der Harzbildung in zur Harzbildung neigenden Benzinen und anderen Erdöldestillaten Es ist bekannt, daß das handelsübliche Benzin gegenüber dem Licht und bei längerem Stehen auch bei Abwesenheit von Licht unbeständig ist. Wenn Benzin dem Licht ausgesetzt wird oder eine längere Zeit steht, so dunkelt es in der Farbe nach und scheidet harzartige Produkte ab. Nun beträgt aber die Lagerungszeit derartiger Benzine und ähnlicher Kohlenwasserstoffe oft 6 Monate bis 2 Jahre. Diese Unbeständigkeit des Benzins ist besonders auch 'dann nachteilig, wenn dem Benzin, beispielsweise um es zu färben oder seine Klopffestigkeit zu verbessern, andere Stoffe beigemischt werden sollen, da die Bildung der harzartigen Produkte in dem Benzin bewirkt, daß die genannten verschiedenen Zusatzstoffe wieder ausgeschieden werden.
• Erfindungsgemäß «-erden die genannten Nachteile dadurch vermieden, daß den Benzinen oder anderen Kohlenwasserstoffen ein sauerstoffhaltiges Naphtholkondensationsprodukt, wie Binaphthylenöxyd oder Binaphthylendioxyd oder ein Gemisch dieser Stoffe, als Schutzmittel zugesetzt wird. Durch den Zusatz dieser Stoffe, welche die genannte Harzbildung in den Benzinen u. dgl. weitestgehend verhindern, lassen sich daher sowohl sehr beständige Spaltbenzine als auch sehr beständige Gemische aus Benzinen und anderen Zusatzstoffen, wie beispielsweise Farbstoffen und insbesondere auch Klopfschutzmitteln, wie Tetraäthylblei, herstellen.
• Bekanntlich ist in den letzten Jahren das Färben der Benzine u. dgl. in der Technik sehr wichtig geworden, und zwar wird durch das Färben einerseits bezweckt, die besonderen Destillate zu kennzeichnen und andererseits das Benzin o. dgl. gegen die Lichtwirkung soweit wie möglich zu schützen. Da die genannten Schutzmittel die Eigenschaft besitzen, stark bläulich fluoreszierend zu wirken, können sie selbst dazu benutzt werden, die wenig ansprechende Naturfarbe vieler Spaltbenzine zu verdecken, so daß also durch sie das Benzin nicht nur gegen Harzbildung geschützt, sondern zugleich auch bläulich fluoreszierend gefärbt werden kann. Die genannten Schutzmittel können aber auch in Verbindung mit echten Farbstoffen, wie Anthrachinonfarbstoffen, benutzt werden, so daß sich vielfache Farbeffekte erzielen lassen und eine Ausscheidung dieser Farbstoffe verhindert wird.
• Wie bekannt, haben ferner die- organischen Metallverbindungen, im besonderen Tetraäthylblei, als Klopfschutzmittel weitgehende Anwendung gefunden. Bei vielen Benzinen und insbesondere denen, die durch ein Spaltverfahren erhalten worden sind, lassen sich jedoch das Tetraäthylblei oder die anderen für den genannten Zweck benutzten Metallverbindungen nur sehr schwierig in Lösung halten und im besonderen dann, wenn das so behaudelte Benzin dem Licht ausgesetzt wird, wg: es z. B. der Fall ist, wenn das Benzin aus c@ii üblichen mit Schaugläsern versehenen Pu'in peu verkauft wird oder wenn das behandelte Benzin selbst bei Abwesenheit von Licht längere Zeit lagert. Durch die Verwendung der neuen Schutzmittel wird jedoch ein Ausfällen der Zusatzstoffe oder ein Zersetzen des Benzins weitgehendst verhindert, so daß die Wirksamkeit des Tetraäthylbleis und der anderen organischen Metallverbindungen in den Benzinen erhalten bleibt und gegenüber anderen Benzinen erhöht wird.
• Die neuen Schutzmittel können ganz allgemein als Kondensationsprodukte des ß-Naphthols oder x-Naphthols angesehen werden, und insbesondere sind die folgenden bekannten Glieder dieser Verbindungsgruppe als besonders wirksam erkannt worden: Das Binaphthylenoxyd ist ein gutes Schutzmittel dem Licht gegenüber; außerdem hat es die Eigenschaft, bläulich zu fluoreszieren, was sehr wertvoll ist, wenn eine unerwünschte Farbtönung verdeckt oder auch das Aussehen künstlich gefärbter Brennstoffe verbessert werden soll. Das Binaphthylenoxyd kann beispielsweise hergestellt werden, indem ß-Binaphthol auf hohe Temperatur mit Phosphoroxvchlorid erhitzt wird. Das Binaphthylendioxyd ist auch ein gutes Schutzmittel und wirkt ebenfalls bläulich fluoreszierend. Die durch diesen Stoff er-,zielte Farbtönung ist jedoch für Benzin weni-'>rf erwünscht, aber mehr erwünscht für Öl.
• ä Binapllthylendioxyd kann durch Erhitzen . a..ön ß-Binaplithol mit Kupferoxyd und Nitrobenzol als Oxydationsmittel hergestellt werden.
• Es ist zwar bereits bekannt, Kohlenwasserstoffen Perylen und Abkömmlinge des Perylens zuzusetzen, um diesen ein fluoreszierendes Aussehen zu erteilen. -Das Perylen entwickelt zwar eine starke Fluoreszenz in Kohlenwasserstoffen, doch ist seine Schutzwirkung wesentlich geringer als die der genannten sauerstoffhaltigen Naphtholkondensationsprodukte.
• Die Menge der dem Benzin zuzusetzenden neuen Schutzmittel hängt wesentlich von der Natur des Benzins und den verlangten Effekten ab; im allgemeinen genügt es aber für die genannten Zwecke, wenn auf ioo ooo 1 Ben-T.iTl 0,25 bis 3,5 kg des Schutzmittels zugesetzt werden. Beispiele für Farbstoffe, welche mit den neuen Stabilisatoren und im besonderen mit dem Binaphthylenoxyd sehr prächtige Fluoreszenzeffekte ergeben, sind die folgenden. Di-p-toluidinoantliracliinon, Monomethylamino-p-toluidinoanthrachinon, i -Hydroxyd.-p-tOlriidinoanthrachinon. Alle diese Farbstoffe gehören zu den Anthrachinonfarbstoffen.
• Ein Beispiel eines gefärbten, mit Schutzmittel versehenen Benzins ist das folgende: Benzin ioo ooo 1, i, .I-p-Ditoluidinoanthrachinon 0,25 kg, Binaplithylenoxyd 2 kg.
• Im allgemeinen reicht eine Menge von etwa 1/41,:- des Schutzmittels je ioo ooo 1 Benzin für die Stabilisierung aus, während 2 oder 3 kg zweckmäßig anzuwenden sind, wenn gewisse Fluoreszenzwirkungen erzeugt werden sollen.
• Die neuen Schutzmittel können auch bei anderen Erdölprodukten, beispielsweise für Transformatoren- oder Turbinenöle, vorteilhaft benutzt werden, um die Zersetzung aufzuhalten, welche normalerweise eintritt, wenn diese Öle für ihre üblichen Zwecke benutzt werden.
• Es wurde außerdem gefunden, daß durch den Zusatz der obengenannten Stoffe zur Tetraäthylflüssigkeit selbst auch deren Beständigkeit erhöht wird, wobei unter dem Ausdruck Tetraäthylflüssigkeit das Gemisch von Tetraäthylblei und den gewöhnlich mitbenutzten Stoffen, wie Äthylendibromid und Monochlornaphthylen, verstanden werden soll. Für diesen Zweck kann die Menge des benutzten Schutzmittels o,oi bis 1 °/o betragen.

Claims (1)

1'ATRNTANSPRUCFI; Verfahren zur Verhinderung der Harzbildung in zur Harzbildung neigenden Benzinen und anderen Erdöldestillaten. dadurch gekennzeichnet, daß den Benzinen bzw. den blen ein sauerstoffhaltiges Naphtholkondensationsprodukt, wie Binaphthylenoxyd oder Binaphthylendioxyd oder eine Mischung dieser, zugesetzt wird.