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Verfahren zur Herstellung eines Überzuges auf der Innenwand von Aufbewahrungsbehältern
aus Metall für Erdöl oder Erdöldestillate Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Herstellung eines Überzuges in Metallbehältern für Erdöl .und Erdöldestillate.
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Bekanntlich besitzen Behälter zur Aufbewahrung oder Förderung von
Erdölen und ihrer Destillate, wie sie beispielsweise in Tankschiffen vorhanden sind,
auf Grund der an den Behälterwänden eintretenden Korrosionserscheinungen eine verhältnismäßig
kurze Lebensdauer. Bisher werden die Biehälterwände oft dadurch geschützt, daß zunächst
eine Dreckschicht :aus ölfarbe aufgetragen wird. Dia die ölfarbe den aufzubewahrenden
Flüssigkeiten gegenüber nicht beständig ist, ist es erforderlich, diese Grundschicht
mit einer zusätzlichen ölbeständigen Schutzdecke zu überziehen. Ein solcher Schutzüberzug
der Behälterwände ist wegen der Verwendiung des Ölanstriches wie auch der nötigen
zweiten Schutzdecke teuer. Außerdem wird bei einer Beschädigung der Schutzdecke
das öl verunreinigt, was besonders bei der Aufbewahrung von Erdöldestillaten, die
als Motortreibstoffe verwendet werden sollen, störend ist.
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Eine Schutzschicht für die Behälterwand wurde bisher ;auch dadurch
erhalten, daß auf der Wand eine Mischung aus Kieselgur und Wasserglas aufgetragen
und die erhaltene Schutzschicht durch Erhitzen gehärtet wurde. Die Verwendung von
Wasserglas, noch mehr aber die nötige Erhitzung der aufgetragenen Schicht, erhöht
die Kosten eines solchen Anstriches, so d;aß ,auch solch ein Überzug keinen wirtschaftlichen
Fortschritt bedeutet.
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Als wirksame Deckschicht für die Behälterwände, .die mit Erdölen in
Berührung kommen, läßt sich wegen der Ve.rmischu!ng mit dem öl :auch kein überzu:g
,aus gepulverter Kreide verwenden, wie er in Behältern zur Aufbewahrung von pechartigen,
Asphaltmassen ,gebraucht wird, um ein Anbacken zu vermeiden. Auch der gewö!hnlic'he
Kalkanstrich ist nicht verwendbar, da sich in der trockenen Schicht leicht Risse
bilden, durch die das öl zwischen Deckschicht und B:ehälterwand sickern kann.
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Gemäß der Erfindung wird ein Gemisch aus Wasser und Calciumhydroxyd
und bzw. oder Caleiumcarbonat in einem automatisch umlaufenden Druckstrahl .aufgespritzt.
Auf den Kalkgrund kann eine verdünnte Wasserglaslösung aufgespritzt werden.
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Durch das Aufbringen des Gemisches unter einem Druck von etwa 5 Atm.
oder darüber wird eine feste Verbindung mit der metallischen Oberfläche der Behälterwand
erhalten. Diese Bindung ist nicht vorhanden,
wenn das Gemisch mit
einer Spritzpis:tölo aufgebracht wird, wie dies heutzutage be Anstrichverfahren
allgemein üblich ist; denn das Gemisch würde dann lediglich in einen Sprühregen
über die Oberfläche verteilt wer den. Durch den automatisch umlaufendei Druckstrahl
wird es außerdem möglich, 6e Zubereitung des Gemisches mit ungelöschten Kalk die
Kalkmilch in 'noch heißem Zustanc aufzutragen; dabei wird der Kalk erst in derr
Behälter selbst gelöscht. In dem fertiger Gemisch, dessen Zusammensetzung am beste
r versuchsmäßig bestimmt -werden kann, sink Wässer und Calciumhydroxyd und bzw.
oder C:a.lciumcarbon:at in einem beispielsweisen Gemischverhältnis von 5:i vorhanden.
Bei der praktischen Durchführung des Verfahren: wird man jedoch entweder nur Calciumhydroxyd
oder Calciumcarbonat verwenden. Man erhält einen besonders fest haftenden überzug,
wenn man noch eine verdünnte Wa.sserglaslösung auf die zuerst aufgetragene Schicht
aufsprüht. Säurereagierende Bestandteile des Erdöles, die korrodierend auf das Metall
wirken können, werden durch das Verfahren gemäß der Erfindung unschädlich gemacht.
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Die zur Anwendung kommende, etwa i obis zöprozentige Wässerglaslösung
wird in einer sehr geringen Menge aufgesprüht. Das Wasserglas bindet .mit dem Kalk
ab, und es bildet sich eine harte, widerstandsfähige Oberfläche auf der Innenwand
des metallischen Behälters.
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Die Aufbringung des Gemisches aus Calciümhydroxyd und bzw. oder Calciumcarbörät
und Wasser unter hohem Druck bat den weiteren Vorteil, daß eine Verstopfung der
Düse der zum Auftragen benutzten Spritzvorrichtung praktisch ausgeschlossen ist.
Verzichtet man auf das Aufsprühen der Was:serglaslös.ung, so kann die an der Behälterwand
fest anhaftende Schutzschicht, wenn es gewünscht wird, leicht: durch Aufspritzen
von heißem Wasser; vörzngsweisehaißem Seewasser,: unter hohem Druck entfernt werden.
Die dabei freigelegte Oberflüche der metallischen Behälterwand ist blank und kann
sofort einen neuen überzug erhalten. Die Dicke der getrockneten, auf die Behälterwand
aufgebrachten Schicht entspricht .ungefähr der Dicke eines getrockneten ölfarbenanstriches..
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Im nachfolgenden wird eine beispielsweise Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens beschrieben.
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Dias Gemisch aus Wasser und Calciumhydroxyd .und bzw. oder Calciumcarbonat
wird beispielsweise unmittelbar in dem Behälter hergestellt, indem ungelöschter
Kalk mit Seewasser gelöscht wird, und zwar werden für 3,!1g ungelöschten Kalkes
ungefähr Wasser verwendet. Das Löschen des Kalkes innerhalb .des Behälters bringt
den Vorteil mit sich, daß infolge der lexothermen Reaktion die Temperatur der Flüssigkeit
im wesentlichen bis auf den Kochpunkt erhöht wird und daß hierdurch die Lö=sung
beim Uberziehen von Metallflächen wirksamer als im kalten Zustand wird. Wenn die
heiße Lösung unter Druck aufgetragen wird, :dann erhärtet sie zu einer .dichten,
widerstandsfähigen Schicht, die durch die bespülende Gasolin- oder Salzwasserladung
im wesentlichen unbeeinflußt bleibt. Weiterhin wird vorzugsweise Salzwasser beim
Löschen werwendet, da die mit Seewasser zubereitete Lösung -eine weit wirksamere
Bindung mit dem Metall der Behälterwände ergibt und auch gegenüber dem Gasolin o.
dgl. widerstandsfähiger ist, als wenn der Kalk mit Süßwasser gelöscht wäre.
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Wenn die Kalkemulsion in denn Behälter hergestellt ist, erfolgt das
Aufspritzen in der Weise, daß der Druckstrahl über die gesamte innere Behälterfläche
gelenkt wird: Da die Wände des Behälters vor dem Aufbringen der Deckschicht gereinigt
und in bekannte- Weist geklopft sind, bindet sich das aufgespritzte Gemisch unmittelbar
mit der metallenen Oberfläche. Versuche zeigten, d:aß Strahldrücke von ungefähr
9 und i i Atm. wirkungsvoll angewendet werden, können, jedoch auch niedrigere Drücke
von ungefähr 5 Atm. ergeben bereits ,einen. fest anhaftenden Überzug. Die bei Verwendung
höherer Strahldrücke in größeren Mengen von den Wänden ablaufende überflüssige Lösung
sammelt sich an .dem tiefsten Punkt des Behälters an und wird durch eine Pumpe den
Spritzdüsen wieder zugeführt: Es ist nur notwendig, daß eine genügende Gemischmenge
dem Saugrohr der Pumpe zugeführt wird, um dauernd einen Flü.ssigkeitsabs chluß zwischen
dem Böden des Behälters .und dem Rohr während des Aufspritzens zu erhalten, so daß
ein ununterbrochener Betrieb zustande kommt: Die Anwesenheit eines Arbeiters ist
in dem Behälter während der ganzen Betriebszeit nicht erforderlich: Nach Aufbringen
der Deckschicht kann die rückständige Gemischmenge mittels der Pumpe wieder aus
dem Behälter entfernt werden. -Die -so erhaltene Deckschicht kann durch heißes Seewasser,
das mit hohem Druck aufgespritzt wird; leichtentfernt werden; und nach jedem Reinigungsvorgang
kann deshalb wieder eine glatte Oberfläche, die frei von jedem Ansatz ist, erhalten
werden, welche sich vorzüglich zur Aufnahme eines neuen glatten Überzuges eignet.
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Erforderlichenfalls wird die normale Schiffs- oder Ladepumpe, die
meiner besonderen
Abteilung außerhalb des Behälters gelegen ist,
zur Ausführung ,des Verfahrens benutzt, Ungel,ö:schter Kalk besitzt den besonderen
Vorteil, daß er stark alkalisch ist und jede Säure oder säurig wirkende Verbindung
in oder @an den Wänden des Behälters zu; neuitralisieren sucht. Wenn aber die Metallflä;
chen vollkommen neutral oder in der Reaktion etwas alkalisch gehalten werden, damn
dient der Überzug als ideales Vorbeugungsmittel, welches ein Auftreten der Korrösionswirkung
an den Metallwänden verhindert.
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In Fällen, in denen ein überzug erwünscht ist, der besonders gegen
die Anfressungen durch Seewasser widerstandsfähig sein soll, wird die Fläche des
Behälters, nachdem sie mit dem Kalk überzogen ist, mit einer verdünnten Wasserglaslösung
überzogen, die eine unlösliche Decke von Calciumslikat bildet. Ein solcher Überzug
besitzt außerdem eine hohe Korrosionsfestigkeit. Beispielsweise wird bei einem q
m hohlen Behälter mit :einer quadratischen Grundfläche mit einer Seitenlänge von
q m eine Düsenöffnung von ungefähr 3 nun Durchmesser und ein Düsendruck von ungefähr
. 5 Atm. angewandt.