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Brillenbügel Das Hauptpatent 614 414 bezieht sich auf einen Brillenbügel,
dessen ohrseitiger Bügelendteil durch ein Federgelenk mit dem Bügelschaft verbunden
ist, so daß dieser starre Bügelendteil in der Gebrauchslage federnd in die hinter
dem Ohr liegende Vertiefung, die sog. Fossa, hineingedrückt und hierdurch die Brille
in ihrer richtigen Stellung sicher festgehalten wird, ohne d.aß die Brillenbügel
selbst an die Schläfen fest angedrückt w .erden. Nach dem Hauptpatent wird bei einer
beispielsweisen Ausführungsform ein Federgelenk angewendet, das den Nachteil besitzt,
daß es nicht ,ganz geschlossen ist und daher leicht beschädigt und durch eindringenden
Schweiß o. dgl. verschmutzt werden kann.
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Diese Nachteile werden gemäß der Erfindung,dadurch vermieden, daß
als Federgelenk ein Gelenk verwendet wird, welches aus einem an dem einen Bügelteil
befestigten kugelförmigen Schariiierteil und einem an dein anderen Bügelteil angebrachten
zylindrischen, als Federgehäuse ausgebildeten und in einer entsprechenden Einfräsung
der Kugel flächendicht gelagerten Scharnierteil besteht und bei dem der Außenrand
der Kugeleinfräsung flächendicht durch die benachbarte Bügelstirnfläche abgedeckt
ist. Hierdurch wird neben ,der leichten Herstellbarkeit noch eire Reihe von Vorteilen
erzielt. Zunächst kann das auf diese Weise ausgebildete Federgelenk jetzt mit den
Schläfen in Berührung kommen, ohne auf sie einen schmerzhaften Druck auszuüben,
weil die glatten Außenflächen der Kugel .auf der Haut praktisch nicht fühlbar sind.
Ferner kann das Federgelenk nunmehr vollkommen geschlossen ausgeführt werden, so-
daß die innere Feder nicht verschmutzen kann und die Gelenke stets sauber und beweglich
bleiben. Wegen der vollständig' geschlossenen Form der Kugel können sich endlich
die Schläfenhaare in dem Gelenk unter keinen Umständen verfangen.
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Es sind zwar Augenglasgestelle bekannt, bei denen .die Anlenkstellen
für die Ohrbügel an den Schließblöcken bzw. Glasklammern kugelförmig gestaltet und
an diesen Kugeln Schlitze zur Aufnahme der an den Ohrbügeln sitzenden Scharnieraugen
angebracht sind. Es handelt sich hierbei aber nicht um Federgelenke; auch sind die
Schlitze in den Kugeln nicht verdeckt angeordnet. Ferner sind auch Kneifergestelle
bekannt, bei denen die Federn für die die Seitenstützplättchen tragenden Schwenkhebel
in aus zwei Halbkugeln zusammengesetzten Hohlkugeln untergebracht sind. Auch hierbei
sind die Schlitze in den Kugeln, durch welche die Schwenkhebel treten, nicht verdeckt
angeordnet.
Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung an zwei
Ausführungsformen erläutert.
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Fig. i zeigt das kugelförmig ausgebildete, die beiden Bügelteile verbindende
Federgelenk in Außenansicht.
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Fig. z stellt das kugelförmige Federgelenk vergrößert dar, wobei ebenso
wie in den nachfolgenden Abbildungen nur der mit röhrenförmigen Ausnehmungen versehene
Kern der beiden Bügelteile ohne .deren in Abb. i dargestellte Außenummantelung gezeichnet
ist.
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Fit-'- 3 :und 4. zeigen je einen Gelenkteil einzeln in Seitenansicht
und teilweise im Schnitt. Fi:g. 5 und 6 zeigen dasselbe im Grun:driß und teilweise
im Schnitt.
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Fig. 7 zeigt,den Gelenkbolzen.
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Fig. 8 zeigt die Kopfansicht .des in Fig. 6 Dargestellten.
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Fig. 9 zeigt die in das Gelenk einzulegende Feder in Aufsicht und
Seitenansicht.
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Die Fig. io bis 13 stellen eine zweite Ausführungsform des kugelförmigen
Federgelenkes dar.
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Der kugelförmige Scharnierteil a ist an dem Schaft des ohrseitigen
Bügelendteils b bzw. an dessen Kern b1 idurch Lötung oder in anderer Weise befestigt.
Der an dem Schaft des Bügelteils c bzw. an dessen Kern cl befestigte zylindrische
Scharnierteil d greift in die Einfräsung e der Kugel ein und legt sich an die halbzylindrische
Hinterwand f der Einfräsung flächendicht an. Aus Fig. i ist ersichtlich, daß auch
der Außenrand der Kugeleinfräsung .durch die Stirnfläche des Bügelschaftteils c
abgedeckt wird, so daß .das Innere des Gelenkes gegen Verschmutzung gesichert ist
und Schläfenhaare .sich im Gelenk unter keinen Umständen verfangen können. Gemäß
Fig. 5 ist der Scharnierteil d kastenförmig ausgebildet, also mit einer kastenförmigen
Vertiefung g versehen, mit der er an die ebenen Seitenflächen 1z der Kugeleinfräsung
dicht schließend anliegt. Vor der Einfügung beider Teile ineinander wird in die
kastenförmige Vertiefung g die Drahtfeder i eingelegt, die nach der Ineinanderfügung
mit ihren beiden geradlinigen Enden in den hohlen Kern cl des Bügelschaftes c bzw.
in den hohlen Kern b1 des Bügefendteiles b eingreift. Hierauf braucht nur noch der
die Kugel senkrecht zur Einfräsung durchdringende Gelenkbolzen k eingesetzt und
eingeschraubt zu werden. Die Kugel a ragt nur ganz wenig über den Außenmantel der
Bügelteile hinaus und ist beim Tragen der Brille in keiner Weise durch Druck hinderlich
oder lästig, zumal ja durch den Federdruck, wie erwähnt, die Bügelschäfte von den
Schläfen abgedrückt werden.
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Beider zweiten Ausführungsform (Fig. io bis 13) ist der Scharnierteil
d nicht kastenförmig, sondern als eine Gabel ausgebildet und paßt im übrigen in
derselben Weise, wie oben beschrieben, in die Einfräsung e der Kugel a hihein. Die
Gelenkfeder i muß in diesem Falle mit weniger Windungen als in Fig. 9 ausgeführt
werden (s. Fig. 13), damit sie zwischen die beiden Schenkel des gabelförmigen Scharnierteils
d hineinpaßt.
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Beide Ausführungsformen bieten den ferneren Vorteil, daß durch die
Außenkanten L der Kugeleinfräsung natürliche Anschläge für die federnde Bewegung
des kurzen Bügelendstückes nach innen und außen gebildet werden.