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Brillenbügel Bei der Gestaltung von Brillengestellen lag von altersher
das Bestreben vor, die Befestigung der Brille am Kopfe des Brillenträgers so leicht
und so wenig störend als rn.öglich auszubilden.
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In diesem Sinne ist bereits vorgeschlagen worden, Bügel mit Scharnieren
an der Glasfassung anzulenken und in den Gelenken Federn verdeckt einzubauen, die
die Bügel nach innen zu klappen suchen. Bei dieser Gestaltung sucht sich der Bügel
eng an die Schläfe des Brillenträgers anzulegen, . was leicht die Blutzirkulation
stört und unangenehm wirkt. Dasselbe ist bei Brillenbügeln der Fall, bei denen kurz
hinter dem federlosen Gelenk, das den Bügel mit dem Glasgestell verbindet, ein unter
Federspannung stehendes Zwischengelenk angeordnet ist. Um den Druck auf die Schläfe
des -Brillenträgers weniger lästig zu machen, ist auch in Betracht gezogen worden,
die Bügel nur bis zur Schläfe reichen zu lassen und dort mit saugnapfartigen Anlegeplatten
zu versehen, die federnd befestigt sind. Bei dieser Bügelgestaltung ist, ebenso
wie bei anderen vorbekannten Ausführungen, bei denen unmittelbar vor und, bzw. oder,
hinter dem Ohr besondere Druckplatten vorgesehen sind, der Nachteil unvermeidlich,
daß ein sehr hoher Klemmdruck vorgesehen werden muß, wenn ein Vorwärtsrutschen der
Brille auf der Nase des Brillenträgers verhindert werden soll. Trotzdem läßt sich
auf diese Weise ein fester Sitz nicht erreichen, weil beim Sprechen und Kauen die
Schläfenmuskeln arbeiten.
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Es ist auch daran gedacht worden, starre Bügel, die mit einem einfachen
Scharnier am Glasgestell angelenkt sind, an ihren freien Enden biegsam und etwas
federnd auszubilden, damit das Bügelende je nach der Kopfform des Brillenträgers
gebogen werden kann. Abgesehen davon, daß die Anpassung jedes einzelnen Brillengestells
für den Käufer Schwierigkeiten bereitet, ist bei dieser Ausführung keine starke
Federung erzielbar, weil das ganze Endstück als solches in gewissem Ausmaß biegsam
und dadurch ein dauernder fester Sitz nicht erreichbar ist.
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Gemäß der Erfindung werden die Nachteile der vorbeschriebenen Bügelbauarten
dadurch beseitigt, daß der ohrseitige Bügelendteil durch ein Federgelenk mit dem
Bügelschaft verbunden ist; so daß dieser starre Bügelendteil federnd in die Fossa
eingreifen kann, die von dem hinteren Fortsatz des Arcus zygomaticus hinter dem
Porus acusticus liegt und unten vom Processus mastoideus begrenzt wird. Im Federgelenk
ist dabei die Feder in bekannter Weise verdeckt eingebaut, so daß beim Aufsetzen
oder Abziehen der Brille ein Festhaken des Gelenkes im Haar des Brillenträgers unmöglich
ist.
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Federlose Gelenke sind bei Brillenbügeln, wie aus dem Vorstehenden
schon ersichtlich ist, durchaus bekannt und beispielsweise auch dort vorgesehen
worden, wo die Brillenbügel
zusammenlegbar sein sollen. Die Gelenke
bei diesen vorerwähnten mehrteiligen Brillenbügeln sind entweder so angeordnet,
daß das Bügelhinterstück gegenüber dem Vorderstück nach abwärts hängt oder auch
so, daß das Bügelhinterstück nach einwärts gegen den Hinterkopf des Brillenträgers
klappen kann. Da besonders bei der letzterwähnten Ausführung das Gelenk in der Regel
nicht hinter dem Ohr zu liegen kommt und insbesondere das Bügelhinterstück nicht
federnd gegen den Hinterkopf gepreßt wird, kann bei den bekannten Brillen ein sicherer
Sitz nicht erzielt und das Vorwärtsrutschen der Brille auf der Nase nicht verhindert
werden, was hingegen durch das Anlegen der Bügelendstücke unter Federdruck am Hinterkopf
bei der Brille gemäß der Erfindung gewährleistet wird. Bisher mußte, wenn das Vorwärtsrutschen
der Brille verhindert werden sollte, der Bügel hinter dem Ohr nach unten gebogen,
also hinter der Ohrmuschel festgehakt werden, wobei Druckstellen hinter dem Ohr
und auch auf dem Nasenrücken unvermeidbar werden. Die Brille nach der Erfindung
sichert den Halt ohne den erwähnten lästigen Druck zwischen Ohr und Nase.
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Schließlich ist noch gemäß der Erfindung das Federgelenk mit einem
Anschlag versehen, der die Bewegung des Bügelendstückes nach innen begrenzt. Es
wird dadurch der Vorteil erreicht, daß der Bügel leicht hinter das Ohr geschoben
werden kann, ohne daß der schwenkbare Bügelendteil durch eine besondere Handbewegung
zurückgeklappt werden müßte.
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In der Zeichnung ist der Brillenbügel nach der Erfindung beispielsweise
in einer Ausführungsform dargestelt.
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Abb. i zeigt ein Brillengestell mit den Bügeln in einer Draufsicht,
Abb. 2 zeigt die beiden miteinander zu verbindenden Bügelteile eines Bügels in einem
senkrechten Schnitt nach der Linie A-B der Abb. 3, Abb. 3 zeigt den einen der beiden
Bügelteile in einem waagerechten Schnitt nach Linie C-D der Abb. 2 und den anderen
Bügelteil in Draufsicht, Abb. 4. zeigt die beiden miteinander verbundenen Bügelteile
in einem senkrechten Schnitt.
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i ist das aus den beiden Gläserfassungen und dem Nasensteg bestehende
Brillengestell. Mit diesem sind in bekannter Weise die beiden Bügel e unter Vermittlung
der beiden Scharniere 3 verbunden. An dem hinteren Ende der beiden Bügel :2 ist
erfindungsgemäß je ein ganz kurzer Schenkel 4 mittels eines Scharnieres 5, 6 (Abb.
2, 3, 4) verbunden. In dem Kasten eines jeden der beiden Scharniere 5, 6 ist eine
Feder 7 verdeckt und somit jeglichen äußeren Einflüssen unzugänglich eingebaut (Abb.2,
3). Der Einbau der Feder 7 in den jeweiligen Scharnierkasten erfolgt, wie aus den
Abb. 2 bis 4 ersichtlich, in der Weise, daß die als Schraubenfeder ausgebildete
Feder um den Scharnierbolzen 8 gelegt und mit ihrem einen freien Ende 9 in den zugehörigen
langen Bügelteile und mit ihrem anderen freien Ende io in eine Bohrung i i in dem
kurzen Schenkel 4 eingelegt wird. Durch diese Anordnung der Feder 7 in dem Scharnierkasten
wird der Schenkel stets nach innen gegen den Hinterkopf in die an diesem befindliche
Vertiefung, die neben dem Nasenrücken als einziger Haltepunkt für das Brillengestell
dient, derart angedrückt, daß der sichere Sitz des Brillengestelles ohne lästig
empfundenen Druck gewährleistet ist.