DE3785512T2 - Linsenhalterung fuer brillen, insbesondere fuer rahmenlose brillen. - Google Patents
Linsenhalterung fuer brillen, insbesondere fuer rahmenlose brillen.Info
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Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Brille mit Linsen und mit in festem Eingriff mit den Linsen stehenden Gestellteilen, welche Gestellteile außenliegende, mit gelenkigen Bügeln verbundene Scharniere aufweisen, die derart aus Drahtmaterial hergestellt sind, daß der eine Scharnierteil aus einem mittigen geraden Stiftdrahtteil und der andere Scharnierteil aus einem den Stiftdrahtteil umgebenden, spiralförmig gewundenen Drahtteil besteht, und betrifft hauptsächlich eine Brille mit Rahmenteilen, die gänzlich oder weitgehend aus Drahtmaterial hergestellt sind. Bei modernen Drahtmaterlalien und Formgebungs-Techniken ist es vorteilhaft, Brillengestelle oder Brillenrahmen aus Drahtmetall zu fertigen, weil nur Biege- und Schneidoperationen erforderlich sind.
- Die Brillen-Bügel bilden jedoch ein spezielles Problem dadurch, daß sie normalerweise als geformte Teile ausgebildet sind, die durch Schrauben montiert werden. Dies ist durch gebogene Drahtmittel nicht direkt imitierbar.
- Gemäß einem Vorschlag, der in der US-A 718,363 beschrieben ist, kann das Scharnier-Problem dadurch berücksichtigt werden, daß ein direkter Übergang zwischen jedem Bügel und den benachbarten Haltemitteln für die Linsen durch ein spiralig gewundenes Drahtteil gebildet wird, das als Feder wirkt, wenn die Bügel nach innen und außen geschwenkt werden. Dieser Effekt ist bei modernen Brillen höchst unerwünscht, und davon abgesehen wird es auch als unerwünscht oder sehr unnatürlich empfunden, daß die Bügel ohne Begrenzung nach außen geschwenkt werden können, beispielsweise bis zu einer mit den Linsen fluchtenden Position. Nach dem normalen Verhalten von Bügeln sollten diese daran gehindert sein, mehr nach außen zu verschwenken als zu einer Position im wesentlichen senkrecht zur Ebene der Linsen.
- Es ist das Ziel der Erfindung, eine Brille des im ersten Absatz beschriebenen Typs vorzusehen, die Scharniere aus Drahtmaterial besitzt, welche genauso wirken wie die gutbekannten Scharniere, die aus zusammengeschraubten Teilen bestehen.
- Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß die zwei Scharnierteile derart getrennt voneinander sind, daß sie innerhalb normaler Grenzen frei drehbar zueinander sind, ohne daß der Spiralteil als Torsionsfeder wirkt, wobei der Spiralteil axial zwischen Drahtteilen gehalten wird, die von den jeweils gegenüberliegenden Enden des Stiftdrahtteiles auswärts gebogen sind, und daß ein Anschlag für die Bügel von einem freien Drahtende an einem Ende des Spiralteiles gebildet ist, welches freie Drahtende gegen einen der auswärts gebogenen Teile des Stiftdrahtes anschlägt, wenn die Bügel auswärts an ihren Gebrauchsstellungen vorbeigeschwenkt werden. Die Scharnierteile der Bügel sind auf diese Weise relativ zueinander ohne unbequeme Federwirkung frei drehbar, und außerdem wird eine wünschenswerte Begrenzung für das Auswärts-Schwenken der Bügel eingerichtet, wobei alles allein durch Biege- und Schneidoperationen des Drahtmaterials erreicht wird. Der Spiralteil kann mit hoher Genauigkeit so hergestellt werden, daß er auf dem Stiftdrahtteil mit einem leichten Preßsitz gehalten ist, welcher für ein wünschenswertes Ausmaß an Reibung im Scharnier sorgt.
- Es ist eine sehr vorteilhaft Möglichkeit, daß das Scharnier in solcher Weise hergestellt werden kann, daß es in der gewünschten Weise als Schwenkbegrenzung wirkt, aber es dennoch erlaubt, daß die Bügel im Falle einer deutlichen Überlastung auch noch weiter nach außen geschwenkt werden können. Dadurch wird verhindert, daß das Scharnier oder die anderen Teile der Struktur in einer solchen Situation beschädigt werden.
- Nachfolgend wird die Erfindung in mehr Einzelheiten anhand der Zeichnung erläutert, wobei
- Fig. 1 eine perspektivische explodierte Ansicht einer Brille mit der Scharnier-Konstruktion gemäß der Erfindung,
- Fig. 2 eine perspektivische Ansicht einer einzelnen Scharnier- Konstruktion,
- Fig. 3 eine Querschnitts-Ansicht des umgebenden Bereichs,
- Fig. 4 die Vorderansicht einer halb-rahmenlosen Brille mit der Scharnier-Konstruktion gemäß der Erfindung, und
- Fig. 5 eine entsprechende Ansicht einer anderen halb-rahmenlosen Brille mit der Scharnier-Konstruktrion gemäß der Erfindung
- darstellen.
- Die in Figuren 1 - 3 dargestellte Brille umfaßt zwei Linsen 2, einen Brückensteg 4 mit Auflage-Armen 6 sowie zwei seitliche Bügel 8, von denen jeder mit einer Scharnier-Konstruktion zur Befestigung an den Linsen versehen ist.
- Die Brücke ist aus einem verhältnismäßig steifen, aber deutlich elastischen Drahtmaterial hergestellt, vorzugsweise aus Titan-Draht, und ist zum Bilden der Auflage-Arme 6 gebogen. Die Arme 6 bilden abwärts gerichtete U-förmige Schleifen, in die ein Halteteil für eine Nasen-Auflage 12, die zum Beispiel aus einem halb-weichen Kunststoff bestehen kann, eingesetzt ist. Von diesen Schleifen aus erstrecken sich die Drahtenden leicht seitlich nach außen und dann nach vorn, aufwärts und wieder zurück durch ein nach vorn gerichtetes schleifenartiges Klammerteil 14, in welchem die horizontalen Drahtabschnitte parallel verlaufen.
- Die Klammerteile 14 sind bestimmt zum Einsetzen in längliche Löcher 16 in den Linsen 2 oder durch diese Löcher hindurch, wobei diese Löcher mit großer Genauigkeit hergestellt werden, um einen guten sicheren Sitz zu gewährleisten.
- Die Scharnier-Konstruktionen 10 bestehen gleichermaßen aus Draht und zeigen entsprechende schleifenartige Klammerteile, die hier mit 18 bezeichnet sind, und von denen aus der Draht leicht nach außen zur Seite und dann aufwärts verläuft, um einen Scharnier-Drehstift 20 zu bilden.
- Um diesen Draht herum ist das vordere, spiralförmig gewendelte Ende 22 des zugeordneten, ebenfalls aus dem besagten Drahtmaterial bestehenden Bügels 24 angeordnet. Nachdem die Spiralwendel auf den Drehstift 20 aufgeschoben ist, wird dessen oberes Ende nach außen gebogen, um die Spiralwendel axial zu sichern. Danach ist der Bügel nur noch um den Drehstift drehbar, vorzugsweise mit einer gewissen Reibung. Die hinteren, gebogenen Ohr-Enden der Bügel können natürlich mit einem geeignetem Beschichtungsmaterial beschichtet sein, falls dies gewünscht wird.
- Der schleifenartige Klammerteil 18 ist zum Einsetzen in längliche Löcher 26 in den Linsen 2 oder durch solche Löcher hindurch bestimmt, wobei die Löcher 26 den Löchern 16 entsprechen.
- Aus den in Figur 1 gezeigten Teilen wird die Brille dadurch zusammengesetzt, daß die Klammerteile 14 und 18 in die Löcher 16 und 26 eingesetzt werden. Infolge der länglichen Form der Löcher und der Klammerteile kann kein Verdrehen zwischen den zusammengesetzten Teilen auftreten.
- Die Spiralwendel in jeder der Scharnier-Konstruktionen 10 erstreckt sich vom vorderen Ende der Bügel 8 aus abwärts und endet in einem Endteil 28, siehe Fig. 2, welches beim Auswärts-Schwenken des Bügels an denjenigem Drahtteil zum Anschlag kommt, der sich vom Klammerteil 18 aus seitlich erstreckt. Dadurch wird die Schwenk-Begrenzung, die für Brillen und Bügel üblich ist, in einfacher Weise gebildet.
- Die Klammerteile 14 und 18 sollten sich durch die Linsen 2 hindurch bis zu deren Frontfläche erstrecken, um die Befestigung zu optimieren. Wie in Fig. 3 gezeigt, sollten sie vorzugsweise etwas Über die Frontfläche der Linsen hinaus vorstehen, wobei wahlweise auch ein elastischer Expansions- Effekt an den äußeren Enden der Klammerteile zur Befestigung ausgenutzt werden kann. Eine andere Wirkung der vorstehenden Klammerteile besteht in der Möglichkeit, daß daran zusätzliche Gläser in einer leicht wieder lösbaren Weise befestigt werden können, wenn diese Gläser mit entsprechenden Löchern versehen sind, die den Löchern 16 und 26 in den Linsen 2 entsprechen. Diese zusätzlichen Gläser können Extra-Linsen sein, beispielsweise Halblinsen zum Lesen, oder sie können Sonnenschutzgläser sein oder andere Spezialgläser, die in einer außerordentlich diskreten Weise befestigt werden können.
- Der Benutzer ist außerdem in einfacher Weise in der Lage, ein und das gleiche Gestell mit unterschiedlichen Sätzen von Linsen zu benutzen, obgleich dies in der Praxis kaum entscheidend ist, weil sich das Drahtgestell sehr billig produzieren läßt.
- Es sollte noch erwähnt werden, daß das bevorzugte Drahtmaterial, nämlich Titan-Draht, die Eigenschaft besitzt, daß ihm durch eine auf elektrischem Erhitzen beruhende Temper-Technik unterschiedliche Farben gegeben werden können, wodurch es möglich ist, entlang der Bügel eine Oberflächen- Colorierung mit mehreren unterschiedlichen Farben zu erhalten. Solche Colorierung oder Multi-Colorierung der Bügel wird von der Erfindung umfaßt, da es allgemein bekannt ist, daß kosmetische Faktoren in Verbindung mit Brillen eine sehr große Bedeutung für die Produktion und den Verkauf haben.
- Soweit die speziellen Scharniere gemäß der Erfindung betroffen sind, siehe Fig. 2, ist die Schwenk-Begrenzung, wie sie zwischen einem Endteil der Spiralwendel 20 und einem radialen Drahtteil 10 des anderen Scharnierteil gebildet ist, zwar eine operative Begrenzung, die es im praktischen Gebrauch verhindert, daß die Bügel über ihre ausgeschwenkte Gebrauchsstellung hinaus nach außen verschwenkt werden können; sie läßt aber ebenfalls die Möglichkeit zu, daß die Bügel im Falle einer deutlichen Überbeanspruchung auch noch weiter nach außen verschwenken, ohne daß die Scharniere brechen oder die verbundenen Drahtteile auf Dauer deformiert werden. Die Spiralwendel 22 können in sich leicht elastisch kompresslbel sein, so daß im Falle einer Überlastung das Anschlagende 28 über den blockierenden Draht 10 ohne Bruch oder dauerhafte Deformation der Scharnler-Konstruktionen hlnweggleitet. Dies ist ein großer Vorteil der Erfindung, verglichen mit üblichen Brillen-Scharnieren, die normalerweise dauerhaft beschädigt werden, wenn sie überlastet werden.
- Bei der in Fig. 4 gezeigten Brille sind die Scharnier-Konstruktionen in gleicher Weise geformt wie in Fig. 2, außer daß der Drehstlft eine umgekehrte Richtung hat, und daß das Klammerteil 18 sich in einem Draht 30 fortsetzt, der sich unten und innen längs des Randes der Linse 2 erstreckt, und zwar bis zu einem nach hinten gebogenen Klammerteil 32 zum Befestigen der Auflage 12, und dann noch weiter bis zur Verbindung mit dem Klammerteil 14, das auch in Fig. 1 gezelgt ist. Von diesem Klammerteil aus erstreckt sich der Draht weiter aufwärts zur Brücke 4 und dann weiter in symmetrischer Weise entlang dem anderen Brillenglas. Auf diese Weise wird ein aus einem einzelnen durchgehenden Draht bestehender Rahmen gebildet, dessen freie Enden sich an den gegenüberliegenden äußeren Scharnier-Bereichen befinden. Die Scharnier-Konstruktionen können dabei prinzipiell oder sogar exakt wie in Fig. 2 ausgebildet sein. Die Rahmen-Produktion wie auch die Montage werden durch die Tatsache, daß der Rahmen nur aus einem einzigen Drahtteil besteht, vereinfacht. Die zur Halterung dienenden Klammerteile 14 und 18 erstrecken sich wie in Fig. 3 nach vorn, und es ist ersichtlich, daß sie in Ausnehmungen 34 an den Rändern der Linsen Aufnahme finden und in dieser Position mittels einer elastischen Spannung im Rahmen gehalten werden.
- In Fig. 5 ist ein Beispiel gezeigt, bei dem ein durchgehender Rahmendraht 36, der sich entlang der oberen Kanten der Linsen erstreckt, die Linsen mittels einzelner Drahtabschnitte sichert, welche in halbkreisförmige Ausnehmungen in den Linsen eingreifen. Diese Drahtteile, die mit 40 und 42 bezeichnet sind, erstrecken sich von den Linsen aus nach vorn und setzen sich dann in dem beschriebenen Rahmen zur Brücke 4 und den Scharnier-Drehstiften 20 fort, welche dann mit den Bügeln 8 vervollständigt werden, die jeweils mit einem Wendelteil wie in Figur 2 versehen sind.
Claims (4)
1. Brille mit Linsen (2) und mit in festem Eingriff mit den
Linsen stehenden Gestellteilen (10, 4), welche Gestellteile
außenliegende, mit gelenkigen Bügeln (8) verbundene Scharniere
aufweisen, die derart aus Drahtmaterial hergestellt sind, daß
der eine Scharnierteil aus einem mittigen geraden Stiftdrahtteil
(20) und der andere Scharnierteil aus einem den Stiftdrahtteil
umgebenden, spiralförmig gewundenen Drahtteil (22) besteht,
dadurch gekennzeichnet, daß die zwei Scharnierteile (20, 22)
derart getrennt voneinander sind, daß sie innerhalb normaler
Grenzen frei drehbar zueinander sind, ohne daß der Spiralteil
(22) als Torsionsfeder wirkt, wobei der Spiralteil axial
zwischen Drahtteilen (20, 10) gehalten wird, die von den jeweils
gegenüberliegenden Enden des Stiftdrahtteiles auswärts gebogen
sind, und daß ein Anschlag für die Bügel (8) von einem freien
Drahtende (28) an einem Ende des Spiralteiles (22) gebildet ist,
welches freie Draht ende gegen einen der auswärts gebogenen Teile
(10) des Stiftdrahtes (20) anschlägt, wenn die Bügel auswärts an
ihren Gebrauchsstellungen vorbeigeschwenkt werden.
2. Brille nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Anschlag derart angeordnet ist, daß dieser im Falle einer
exzessiven Überlastung durch ein Auswärtsschwenken eines Bügels
(8) elastisch nachgibt und den Bügel an seiner normalen
Gebrauchsstellung vorbeischwenken läßt, ohne daß dadurch
irgendeine dauerhafte Verformung der Scharnierteile entsteht.
3. Brille nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein
erster (10) der auswärts gebogenen Teile des Stiftdrahtes sich
in eine Linsenhalterung (18) fortsetzt und als ein Teil des
Anschlags dient, der im Eingriff mit dem freien Drahtende des
Spiralteiles steht, wobei das gegenüberliegende Ende des
Spiralteiles sich in den zugehörigen Bügel fortsetzt und axial
von dem zweiten der auswärts gebogenen Teile des Stiftdrahtes
gehalten wird, welcher Teil (20) in unmittelbarer Nähe des
gegenüberliegenden Endes des Spiralteiles endet.
4. Brille nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Drahtmaterial aus Titan besteht, das durch Tempern behandelt
ist, um gefärbt zu werden.
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