DE4314595A1 - Rahmenlose Brille - Google Patents
Rahmenlose BrilleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine rahmenlose Brille mit den im Oberbegriff des
Anspruches 1 angegebenen Merkmalen.
Im Bereich hochwertiger Korrektur- oder Sonnenbrillen sind rahmenlose
oder sogenannte "randlose" Brillen bekannt, bei denen sich das Gestell im
Bereich der beiden Gläser nicht in Form eines Rahmens vollständig um
den Umfangsrand der Gläser erstreckt, sondern diese nur mit Gestell
schenkeln auf einer Teillänge umfaßt. Zur Lagesicherung der Gläser dient
ein den freibleibenden Umfangsrand umspannender Nylonfaden zwischen
den Enden der Gestellschenkel.
Weiterhin sind sogenannte Bohrbrillen der gattungsgemäßen Art bekannt,
bei denen eine die beiden Gläser im Nasenbereich verbindende Brücke so
wie zwei seitliche, jeweils einen Brillenbügel tragende Backen mittels
Halterungselementen in Form von Schraubenverbindungen direkt an den
Gläsern befestigt sind. Brücke und Backen bestehen üblicherweise aus Me
tall und sind mit den Gläsern über entsprechende Bohrungen darin ver
schraubt.
Nachteilig bei einer derartigen rahmenlose Brille ist die Tatsache, daß
beim Setzen der Bohrungen in den Gläsern das Risiko eines Glasbruches
besteht. Darüber hinaus ist das Positionieren der Bohrungen schwierig, so
daß durch Fehlpositionierungen eine relativ hohe Ausschußrate beim An
fertigen solcher Brillen zu verzeichnen ist. Nicht zuletzt stören die oft
mals von vorne sichtbaren Schrauben zwischen Brücke bzw. Backen einer
seits und den Gläsern andererseits den ästhetischen Gesamteindruck der
Brille.
Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine rahmen
lose Brille der gattungsgemäßen Art so zu verbessern, daß ein Bruchrisi
ko mit sich bringende Arbeiten an den Gläsern beim Anfertigen der Brille
vermieden und gleichzeitig der ästhetische Gesamteindruck der Brille
verbessert werden.
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichnungsteil des Anspruches 1 an
gegebenen Merkmale gelöst. Durch die jeweilige Ausbildung der Halte
rungselemente als Steg, der den Glasrand über eine Teillänge seines Um
fanges flankiert und mit dem Glasrand verklebt ist, können Bohrungen im
Glas vollständig entfallen. Durch die gegenseitige Anlage des Steges und
des Glasrandes wird jedoch eine ausreichend große Klebefläche zur Verfü
gung gestellt, um eine sichere Halterung der Gläser an den Stegen zu ge
währleisten. Die Stege bilden darüber hinaus ein Design-Element, mit dem
bisher nicht bekannte Erscheinungsformen von Brillen realisiert werden
können. Dies ist insbesondere im Bereich hochwertiger Designer-Brillen
von Vorteil.
Durch die im Anspruch 2 angegebene Maßnahme wird einerseits die Stabi
lität der Verbindung zwischen Steg und Glasrand und Positioniergenauig
keit bei der gegenseitigen Anbringung der Stege und Gläser verbessert.
Andererseits stellt der Ausschnitt wiederum ein Design-Element dar, durch
das die ästhetische Erscheinungsform der Brille entscheidend geprägt wer
den kann.
Den gleichen Zwecken dienen die in den Ansprüchen 3 und 4 angegebenen
Maßnahmen, wobei insbesondere hervorzuheben ist, daß die den Ausschnitt
für den Steg begrenzenden Randflanken als Anschlag bezogen auf eine
Verschiebung des Steges relativ zum Glasrand in Längsrichtung der Stege
dienen kann. Durch diesen Anschlag werden Kräfte, die beim Gebrauch
der Brille in dieser Richtung auftreten, durch die Randflanken des Aus
schnitts aufgenommen und nicht in die Klebeverbindung zwischen Steg und
Glasrand eingeleitet. Damit wird also die Stabilität der Klebeverbindung
weiter erhöht.
Die in den Ansprüchen 5 und 6 angegebenen Maßnahmen dienen wiederum
der Verbesserung des ästhetischen Erscheinungsbildes der Brille. Durch
den außenseitig bündigen Abschluß des Steges mit dem sich an den Aus
schnitt anschließenden Glasrand (Anspruch 6) wird darüber hinaus der
Vorteil erzielt, daß im Übergangsbereich zwischen dem Glasrand und dem
Steg keine z. B. beim Putzen der Brille störenden Kanten oder zur An
sammlung von Verschmutzungen neigende Ecken auftreten.
Die im Anspruch 7 angegebene Ausgestaltung der Brille zeichnet sich
durch eine besondere Stabilität der Klebeverbindung zwischen Steg und
Glas aus. Ein besonderes Problem bei solchen Klebeverbindungen stellen
nämlich die sogenannten Schälkräfte dar, wie sie bei einer relativen
Schwenkbewegung der verbundenen Teile zueinander auftreten. Durch die
im Anspruch 7 angegebene Ausgestaltung wirken diese Schälkräfte im Be
reich der Verklebung zwischen dem angegebenen L-Schenkel mit der Ober
fläche des Glases als Scherkräfte, gegenüber welchen die Klebeverbindung
einen weitaus größeren Halt als gegenüber Schälkräften aufweist.
Anspruch 8 gibt einen besonders für die angestrebte Klebeverbindung ge
eigneten Klebstoff an. Die Verwendung eines UV-aushärtbaren Klebstoffes
ist bei der Brillenanfertigung von Vorteil, da nach dem Klebstoffauftrag
erst eine genaue Ausrichtung der zu verbindenden Teile erfolgen kann,
während der der Klebstoff nicht abbindet. Erst danach wird die Klebstoff
verbindung durch Bestrahlung mit UV-Licht innerhalb weniger Sekunden
fixiert.
Durch die im Anspruch 9 angegebene Maßnahme wird die für die Anferti
gung der Brille notwendige Teilezahl und damit der Montageaufwand redu
ziert. Darüber hinaus hat die angegebene einstückige Ausbildung wiede
rum Vorteile hinsichtlich der ästhetischen Erscheinungsform der Brille.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sind der
nachfolgenden Beschreibung entnehmbar, in der ein Ausführungsbeispiel
des Erfindungsgegenstandes anhand der beiliegenden Figuren näher er
läutert wird. Es zeigen:
Fig. 1 eine Frontansicht einer erfindungsgemäßen Brille,
Fig. 2 eine Frontansicht des linken Glases der Brille gemäß Fig. 1,
Fig. 3 eine perspektivische Teilansicht der Brille,
Fig. 4 eine perspektivische Teilansicht der Brille nach Art einer
Explosionsdarstellung,
Fig. 5 eine Detail-Frontansicht des linken Backenbereichs der Brille und
Fig. 6 einen Horizontalschnitt entlang der Schnittlinie VI-VI nach Fig. 5.
Eine erfindungsgemäße Brille weist zwei Gläser 1 mit einer im wesentli
chen ovalen Umrißform auf. Weiterhin ist die Brille mit einer Brücke 2
versehen, die die beiden Gläser 1 im Nasenbereich miteinander verbindet
und eine leicht gebogene Strebe 3 aufweist.
Im Bereich der einander abgewandten außenseitigen Randbereiche der Glä
ser 1 sind jeweils Backen 4 angeordnet, die aus einem Winkelteil mit
einer frontseitigen, im wesentlichen in der Ebene der Gläser 1 laufenden
Basis 5 und einem rechtwinklig dazu nach hinten abstehenden Ansatz 6
bestehen. Dieser Ansatz 6 trägt an seinem freien Ende ein übliches
Schwenklager 7 zur klappbaren Lagerung des Bügels 8 der Brille. Brücke
2, Backen 4 und Bügel 8 sind aus einer geeigneten Titan-Legierung ge
fertigt.
Zur Befestigung der Brücke 2 bzw. Backen 4 an den Gläsern 1 sind die
Brücke 2 bzw. Backen 4 mit einstückig daran angeformten Stegen 9 bzw.
9′ versehen. Diese Stege 9, 9′ flankieren grundsätzlich den Glasrand 10
über eine Teillänge seines die Glas-Umrißform definierenden Umfanges. Die
den Gläsern 1 zugewandte Innenfläche 11 der Stege 9, 9′ weist also eine
Form auf, die zur Form des Glasrandes 10 kongruent ist. Im Bereich der
gegenseitigen Anlagenfläche der Stege 9, 9′ und des Glasrandes 10 sind
diese Bauteile durch einen UV-aushärtbaren Einkomponenten-Klebstoff mit
einander verklebt (Verklebung V), der für eine stabile Glas-Metall-Ver
bindung geeignet sein muß.
Die beiden Gläser 1 sind jeweils an ihren Glasrand 10 im Bereich ihrer
Innenseite 12 bzw. Außenseite 13 mit randseitigen Ausschnitten 14 bzw. 14′
versehen, in denen die Stege 9 bzw. 9′ der Brücke 2 bzw. Backen 4
sitzen. Diese Ausschnitte 14, 14′ sind an ihren in Umfangsrichtung des
Glasrandes 10 weisenden Enden jeweils von einwärts springenden Rand
flanken 15 begrenzt. Diese können etwa im rechten Winkel zum anschließen
den Glasrand 10 verlaufen, wie dies bei dem außenseitigen Ausschnitt
14′ sowie bei der unteren Randflanke 15 des innenseitigen Ausschnittes 14
der Fall ist. Die obere Randflanke 15 des innenseitigen Ausschnitts 14
verläuft dagegen in einem stumpfen Winkel zum anschließenden Glasrand
10.
Wie insbesondere aus Fig. 2 anhand des innenseitigen Ausschnittes 14
deutlich wird, ist die Tiefe t der Ausschnitte 14, 14′ über ihre Länge in
Umfangsrichtung variabel. Die Stege 9, 9′ können nun so gestaltet sein,
daß sie außenseitig mit dem sich an den Ausschnitt 14, 14′ anschließenden
Glasrand 10 bündig abschließen, wie dies bei den außenseitigen Stegen 9′
der Backen 4 sowie am freien Ende 16 des Steges 9 an der Innenseite 12
der Fall ist. An der oberen Randflanke 15 des Ausschnittes 14 an der
Innenseite 12 setzt sich der Steg 9 dagegen in ein kurzes Zwischenstück
17 fort, das parallel zur Randflanke 15 verläuft und einstückig in die
Strebe 3 der Brücke 2 übergeht.
Wie insbesondere aus Fig. 4 bis 6 deutlich wird, sind die Stege im Quer
schnitt L-förmig ausgestaltet. Der innerhalb der Ausschnitte 14, 14′ an
geordnete L-Schenkel 18 ist etwa parallelogrammförmig ausgestaltet. Mit
dem zweiten L-Schenkel 19 umgreift der Steg 9, 9′ die vorderseitige Rand
kante 20 des jeweiligen Ausschnitts 14, 14′, wobei sich der Verklebungsbe
reich V vom L-Schenkel 18 über den Glasrand 10 hinaus in den vom
L-Schenkel 19 abgedeckten Bereich der frontseitigen Oberfläche 21 er
streckt.
Im übrigen ist darauf hinzuweisen, daß die Stege 9 der Brücke 2 mit
(nicht dargestellten) Nasenflügeln zur Auflage der Brille auf den Nasen
flanken des Trägers ausgerüstet sein kann.
Claims (9)
1. Rahmenlose Brille mit zwei Gläsern (1), einer die beiden Gläser (1) im
Nasenbereich verbindenden Brücke (2) und zwei jeweils einen Brillenbügel
(8) tragenden Backen (4), wobei die Brücke (2) und Backen (4) jeweils
mittels Halterungselementen an den Gläsern (1) befestigt und vorzugsweise
aus Metall gefertigt sind, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eines
der Halterungselemente als Steg (9, 9′) ausgebildet sind, der den Glasrand
(10) in Umfangsrichtung über eine Teillänge flankiert und mit dem Glas
rand (10) verklebt (Verklebung V) ist.
2. Brille nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens
eine Steg (9, 9′) in jeweils einem randseitigen Ausschnitt (14, 14′) des
Glasrandes (10) sitzt.
3. Brille nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens
eine Ausschnitt (14, 14′) an mindestens einem seiner in Umfangsrichtung
des Glasrandes (10) weisenden Enden von einwärts springenden Randflan
ken (15) begrenzt ist.
4. Brille nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Randflanken
(15) etwa im rechten Winkel zum anschließenden Glasrand (10) verlaufen.
5. Brille nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Tiefe (t) des Ausschnittes (14, 14′) über seine Länge in Umfangsrich
tung variabel ist.
6. Brille nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Steg (9, 9′) an mindestens einem seiner Enden außenseitig mit dem
sich an den Ausschnitt (14, 14′) anschließenden Glasrand (10) bündig
abschließt.
7. Brille nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der mindestens eine Steg (9, 9′) im Querschnitt derart L-förmig ausgestal
tet ist, daß er mit seinem L-Schenkel (19) eine der Randkanten (20) des
Ausschnittes (14, 14′) umgreift und im Kontaktbereich dieses L-Schenkels
(19) mit der Oberfläche (20) des Glases (1) zusätzlich verklebt ist.
8. Brille nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verklebung (V) zwischen Steg (9, 9′) und Glasrand (10) aus einem
UV-aushärtbaren Einkomponenten-Klebstoff besteht.
9. Brille nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der mindestens eine Steg (9, 9′) einstückig mit der Brücke (2) und/oder
den Backen (4) ausgebildet ist.
Priority Applications (2)
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