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Lederaufrauhvorrichtung Das Patent 66o 668 bezieht sich auf Lederaufrauhvorrichtungen
mit einem Bündel von senkrecht zur Werkstückebene drehbaren.Aufrauhr.ädchen, die
in einem parallel zur Werkstückebene kreisenden Halter gelagert sind. Um bei diesen
Maschineneinen selbsttätigen Vorschub des Werkstückes zu erhalten, ist der Halter;
der in zwei .gleiche, gegenüberstehende Gruppen unterteilten Aufrauhrädchen so verstellbar
an der Antriebswelle angeordnet, daß die beiden Gruppen von Aufrauhrädchen symmetrisch
oder unsymmetrisch zur Längsachse der Antriebswelle eingestellt werden können. Hierbei
wird .der Halter der Aufrauhrädchen so beeinflußt, daß während jeder Umdrehung der
Antriebswelle die beiden Gruppen von Aufrauhrädchen eine Zeitlang symmetrisch und
eine Zeitlang unsymmetrisch zur Achse der Antriebswelle stehen. Bei der unsymmetrischen
Stellung wirken die Aufrauhrädchen kurbelartig exzentrisch auf das Werkstück ein
und zwingen hierbei das mit ihnen dauernd in Berührung verbleibende Werkstück, an
dem Werkstückanschlag eine angemessene Längsverschiebung auszuführen. In dem Patent
ist gezeigt, daß diese Verstellung der Au:frauhwerkzeuge auf verschiedene Weise
erfolgen kann.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein weiteres Ausführungsbeispiel.
für den im Hauptpatent gemachten Vorschlag, das sich gegenüber den im Patent heschriebenen
drei Ausführungsformen durch besondere Einfachheit und Sicherheit in der Wirkung
auszeichnet. Das Neue besteht darin, daß der Werkzeughalter eine drehende Taumelbewegung
derart ausführt, daß beim Kippen des Aufrauhwerkzeuges aus einer senkrechten Stellung
in seine Sebrägl@age auf die gegen die Kantenführung .anliegende Sohle eine Bewegungskomponente
einwirkt, welche
die Sohle an ihre Führung andrückt und ihr eine
Vorschubbewegung erteilt. Ziveckmä!3ig ist der Werkzeughalter gelenkig an der Antriebswelle
angeordnet und erhält seine Taumelbewegung durch Gleiten an einer ortsfesten Kurvenbahn.
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Der Gegenstand der Erfindung ist auf der Zeichnung in einer Ausführungsform
beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt Abb. i die Vorrichtung an einer Aufrauhmaschine
für Leder in Seitenansicht und teilweise im senkrechten Mittelschnitt, Abb.2 das
Werkstück: in Arbeitslage von oben gesehene unter Weglassung der darüber befindlichen
Teile der Vorrichtung und Abb. 3 den mit Kurvenflächen versehenen Halter in einer
schaubildlichen Darstellung.
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Im Kopf der Säule i der Aufrauhmaschine ist die Antriebswelle 2 gelagert,
die am einen Ende die Riemenscheiben 3 und am anderen Ende ein Kegelrad q. trägt.
An der Säule i ist ein Gabellager 5 angeordnet, in dem eine senkrechte Spindel 6
drehbar gelagert ist. Die Spindel ist in dem unteren Arm des Gabellagers 5 in einer
Büchse 7 geführt und trägt oberhalb der Büchse ein Kegelrad 8, das mit dem Kegelrad
d. in Eingriff steht, so da(; die Spindel 6 von der Welle 2 her gedreht wird.
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Die Büchse 7 steht aus dem unteren Arm des Gabellagers 5 nach unten
erheblich vor und ist ,auf diesem vorstehenden Ende mit Gewinde versehen. Auf dieses
G=ewinde sind zwei Ringmuttern 9 und i i aufgeschraubt, die zwischen sich eine Kappe
i o festhalten. Die Gewindemuttern werden beispielsweise mittels Steckschlüssel
.angezogen und weisen zu diesem Zwezk raiiale Bohrungen 12 auf. Um die Einführung
des Schlüssels in die Bohrung 12 der unteren Ringmutter i i, die von der Kappe i
o .überfaßt wird, zu ermöglichen, ist die Kappe am Umfang mit einem Schlitz 13 versehen.
Unterhalb der Kappe ist auf der Spin-del 6 der Werkzeughalter 14. angeordnet,
der die bekannten, mit Spitzen. 15 versehenen Aufrauhrädchen 16 auf einem
Achsbolzen 17 drehbar trägt. Oben ist der Halter 14. verbreitert und ausgehöhlt.
In dem Boden der Höhlung greift in eine kalottenförmigc Au.snehmung das kugelfÖ:rmige
Ende 18 der Spindel 6. Die Kugel i 8 sitzt an einem Zapfen i g, der als Verlängerung
der Spindel 6 in diese eingeschraubt ist. Auf die Kugel i 8 ist eine Platte 2o aufgesteckt,
die in der Höhlung des Halters i:1 liegt und mit diesem durch die Schraube 21 verbunden
ist. Dadurch ist der Halter 14 an der Kugel 18 und mithin an der Spindel 6 gehalten,
und zwar so, daß er eine Taumelbewegung ausführen kann. An der Kugel sind seitlich
zwei Zapfen 22 vorgesehen, die in bogenförmige Nuten 23 des Halters 14 eingreifen.
Infolgedessen wird der Halter 14 bei der Drehung der Spindel 6 von diesen mitgenommen.
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In der bekannten Weise liegt das Werkstück 2q., z. B. eine Sohle,
auf einem Gegenhalter 25 und wird während der Bearbeitung gegen eine verstellbare
Führung z6 geführt.
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Erfindungsgemäß ist nun die Kappe io am unteren Ende 27 kurvenförmig
begrenzt. Aus dem Schnitt der Kappe i o in Abb. i ist @ersichtlich, daß die Kappe
auf der linken Seite tiefer nach unten gezogen ist als :auf der rechten. Andererseits
weist der Halter 14 am Oberen Rand Kurvenflächen. auf, und zwar sind zwei Nocken
28 vorgesehen, die gegeneinander .um 18o° versetzt sind.
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Beim Umlauf der Spindel 6 gleiten die Nocken a8 auf dem kurvenförmigen
Rand 27 der feststehenden Kappe i o, an dem der Halter 14 mit seinem oberen Rand
ständig anliegt. Diadurch wird dem Halter 1.4 eine Taumelbewegung erteilt, wodurch
die Rädchen 16 das Werkstück reibend mitnehmen, ihm also eine Vorschubbeivegung
erteilen. - Die Vorschubbewegung wird jeweils dann eingeleitet, wenn der Halter
die aus der Abb. i ersichtliche Schräglage einnimmt. Das geschieht zweimal -während
einer Umdrehung. Da die Kurven keine scharfen Unterbrechungen aufweisen, so schließen
sich die aufeinanderfolgenden Vorschubbeivegun,gen ohne merkbare Unterbrechung aneinander
an. Wenn die Spindel 6 in Richtung des gebogenen Pfeiles in Abb.2 umläuft, führt
der Werkzeughalter 14. eine drehende T,aumelbewegung derart aus, daß durch das Kippen
des Aufrauhwerkzeuges 15, 16 aus seiner senkrechten Stellung in .die iii Abb. i
dargestellte Schräglage bei der Drehung des Werkzeughalters 1,4 auf die Sohle 24.
eine Bewegungskomponente einwirkt, welche die Sohle 24 an ihre Führung 26 andrückt
und ihr außerdem eine Vorschubbewegung erteilt. Diese Bewegungskomponente muß daher
in Abb. 2 in einer Richtung von. etwa, 45° zur Tangente an die Sohlenkantenführung
26 liegen. Ein Kippen .des Halters 14. um eine durch die beiden Nockcn 28 verlaufende
Achse ist mangels einer dahin wirkenden Kraft nicht zu befürchten. Sie wäre aber
auch für das Werkstück selbst bedeutungslos, da sich bei einer solchen Kipphewegung
die Aufrauhrädchen auf dem Werkstück abrollen.