DE670487C

DE670487C - Schutzschaltung fuer Transformatoren

Info

Publication number: DE670487C
Application number: DEM138417D
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Hermann Muth; Dipl-Ing Karl Zimmermann
Original assignee: KARL ZIMMERMANN DIPL ING; HERMANN MUTH DIPL ING
Current assignee: KARL ZIMMERMANN DIPL ING; HERMANN MUTH DIPL ING
Priority date: 1937-06-23
Filing date: 1937-06-23
Publication date: 1939-01-19

Description

Schutzschaltung für Transformatoren Die Erfindung bezieht sich auf eine Schutzschaltung für Transformatoren und verfolgt den Zweck, als Anschlußmittel für den Transformator bzw. die Transformatoren ausschließlich bzw. vorwiegend Sicherungen zu verwenden.
Es ist bekannt, Sicherungen als Anschlußmittel bei Transformatoren zu verwenden. Dies war aber bisher mit erheblichen Mängeln und Unzulänglichkeiten verbunden. Einerseits boten die Sicherungen keinerlei Schutz gegen die häufigen schleichenden Transformatorfehler, da die hierbei bestehenden Fehlerströme in der Regel unterhalb des Nennstromes der Sicherung lagen; andererseits mußten die Sicherungen im Interesse eines Überstromschutzes so ausgelegt werden, daß ihr Nennstrom. ungefähr dem Nennstrom des Transformators entsprach. Deshalb sprachen die Sicherungen regelmäßig auch bei kurzdauernden Stromstößen, die über den Nennstrom des Transformators zwar hinausgehen, aber noch keine Gefährdung des Transformators bedeuten, unnötigerweise an.
Diese Mängel und Unzulänglichkeiten werden nach der vorliegenden Erfindung dadurch behoben, daß der Transformator bzw. bei mehreren parallel arbeitenden Transformatoren jeder hoch- und/oder niederspannungsseitig durch eine Sicherung geschützt ist, deren Charakteristik durch das Transforrnatorschutzrelais im Sinne einer Auslösezeitverkürzung mittel- oder unmittelbar beeinflußt wird.
Sofern hoch- und niederspannungsseitige-Anschlußmittel für jeden Transformator verwendet werden, wobei wenigstens eines der Anschlußmittel eine Sicherung ist, ist eine Auslösung beider Anschlußmittel nur in dem Fall erforderlich, wo der Transformator selbst durch einen Fehler betroffen wird. Im Falle der Überlastung des Transformators dagegen braucht an und für sich nur eine einseitige Abschaltung des Transformators zu erfolgen; zweckmäßig geschieht dies auf der Niederspannungsseite, weil das niederspannungsseitige Anschlußmittel in der Regel das billigere ist. Demgemäß wird in weiterer Aus-Bildung der Erfindung vorgeschlagen, eine unabhängige Steuerung für die beiderseitigen An:schlußmittel anzuwenden, derart, daß die niederspannungsseitige Abschaltung früher erfolgt als die hochspannungsseitige Abschaltung. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, daß getrennte Steuerrelais mit verschiedener Ansprechzeit verwendet werden oder ein Steuerrelais mit zwei. verschieden verzögerten Kontakteinrichtungen.
Bei parallel arbeitenden Transformatoren mit beiderseitiger Abschaltmöglichkeit kann beim Auftreten eines schleichenden Fehlers in einem .der Transformatoren selbst ein Rückstrom auftreten, welcher die beiderseitige Abschaltung des vom Fehler betroffenen Transformators erforderlich macht. Zur Entlastung der Schutzrelais des vom Fehler betroffenen Transformators empfiehlt sich deshalb die Anordnung eines Rückstromrelais, welches die Auslösung der beiderseitigen Anschlußmittel jedes Transformators durchführt. In einigen praktischen Fällen kann man sich mit der Auslösung der beiderseitigen Anschlüßmittel des Transformators durch das Rückstromrelais begnügen; d. h. auf die Verwendung besonderer Transformatorschutzrelais und deren Ausnützung als Steuermittel für die Auslösung der Anschlußmittel des Transformators verzichten.
Für die als hoch- und niederspannungsseitige Anschlußmittel verwendeten Sicherungen kann die Steuermöglichkeit in verschiedener Art und Weise geschaffen werden. :Hierzu stehen zahlreiche thermische, mechanische, chemische Beeinflussungsmöglichkeiten der Sicherungscharakteristik zur Verfügung.
Der Gegenstand der Erfindung soll an Hand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele noch näher erläutert werden.
Nach Abb. i ist der Transformator i über den handbetätigten Schalter 2 mit einer Speisequelle und über eine Sicherung 3 mit dem Verbraucher verbunden. Die Sicherung 3 ist mit einer Heizspule`.: versehen, deren Stromkreis durch den Kontakt 5 des Transformatorsch,utzrelais S'R gesteuert wird. Diese Anordnung kommt insbesondere in den Fällen in Frage, wo eine Dauerbedienung des Transformators eingerichtet ist und demgemäß die hochspannungsseitige Abschaltung des Transformators von Hand gewährleistet ist, wenn ein schleichender Fehler im Transformator selbst auftritt.
Nach Abb.2 ist der Transformator hoch-und niederspannungsseitig mittels Sicherungen 2" und 3 abschaltbar. Beide Sicherungen sind mit Heizspülen 6 bzw. :4 versehen; deren Stromkreise durch den Kontakt 5 des Schutzrelais SR gesteuert werden. Diese Anordnung benötigt keine Dauerbedienung, weil das Schutzrelais sowohl bei Überstrom als auch bei schleichenden Transformatorfeblern die völlige Abschaltung des Transformators veranlaßt.
Abb% 3 zeigt eine Anordnung mit zwei parallel arbeitenden Transformatoren i" und ib, die über die Sicherungen 2" und 2b an ein gemeinsames Speisesystem oder an getrennte Speisesysteme angeschlossen sein können. Der Stromkreis der Heizspulen 6" und .4a, welche zu den dem Transformator iä zugeordneten Sicherungen 2a und 3a gehören, wird durch den Kontakt 7 des Rückstromrelais RR gesteuert, dessen Steuerkreis an den Stromwandler 8 angeschlossen ist. Der Stromkreis der Heizspülen 61, und ..b, welche zu den Sicherungen 2b und 3b des Transformators ib gehören, wird durch den Kontakt 5 des Schutzrelais SR gesteuert. Die beiden Steuerungsarten können bei jedem der beiden Transformatoren kombiniert werden.
Bei den Anordnungen nach Abb. 2 und 3 kann eine der Anschlußsicherungen jedes Transformators durch ein beliebiges anderes gesteuertes Anschlußmittel ersetzt sein.

Claims

PATENTANSPRÜCHE i. Schutzschaltung fürTransformatoren, dadurch gekennzeichnet, daß der Transformator bzw. bei mehreren parallel arbeitenden Transformatoren jeder hoch- undJ oder niederspannungsseitig durch eine Sicherung geschützt ist, deren Charakteristik durch das Transformatorschiztzrelais im Sinne einer Auslösezeitverkürzung mittel- oder unmittelbar beeinflußt wird.
2. Schutzschaltung nach Anspruch i, gekennzeichnet durch eine unabhängige Steuerung für das hoch- und niederspannungsseitige Anschlußmittel des Transformators, derart, däß die Auslösung des niederspannungsseitigen Anschlußmittels früher erfolgt als die Auslösung des hochspannungsseitigen Anschlußmittels.
3. Schutzschaltung nach Anspruch i oder i und a, bei parallel arbeitenden Transformatoren mit beiderseitiger Abschaltmäglichkeit, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung der Anschlußmittel jedes Transformators durch ein Rückstromrelais erfolgt, welches die Steuerung durch das Transformatorschutzrelais ersetzt oder ergänzt.