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Tragbares, für Senden und Oberlagerungsempfang verwendbares Gerät
für Gegenverkehr Die vorliegende Erfindung befaßt sich mit einer piezoelektrisch
gesteuerten Röhrenschaltung, welche unter Verwendung einer einzigen Röhre bleichzeitig
als quarzgesteuerter Sender und quarzgesteuerter Überlagerungsempfänger benutzt
werden kann. Eine derartige Anordnung eignet sich für die Verwendung als tragbares
Kleingerät für Gegenverkehr mittels kurzer Wellen.
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Es ist bereits bekannt, eine einzige piezoelektrisch gesteuerte Röhre
für Sende- und auch für überlagerungsempfaaigsschaltungen mit einem im Anodenkreis
der Röhre liegenden, mit der Antenne gekoppelten, nicht umschaltbaren Schwingungskreis
zu benutzen, jedoch war bereits erkannt worden, daß, bei derartigen Anordnungen
verschiedene Schwierigkeiten auftreten, welche ein einwandfreies Arbeiten der Schaltungsanordnungen
in Frage stellen.
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Erfindungsgemäß ist bei einem derartigen Gerät der Piezökristall im,
Gitterkreis der Röhre angeordnet, und gleichzeitig ist ein Umschalter vorgesehen,
durch den beim Senden eine mit dem negativen Heizpol verbundene Drossel, beim Empfang
ein .mit dem positiven Heizpol verbundener Hocholimwiderstand in den Gitterkreis
eingeschaltet wird. Die Schaltung ergibt einen besonders günstigen ETberlagerungsempfang
infolge der durch den Piezokristall bedingten Konstanthaltung der überlagerungsfrequenz,
was insbesondere beim Arbeiten mit kurzen Wellen, z. B. Well:en von 2o bis 8o m,
bisher mit großen Schwierigkeiten verbunden war. Im Gitterkreis der verwendeten
Röhrenstufe liegt der piezoelektrische Kristall, und gleichzeitig sind in demselben
ein hochohmiger Gitterwiderstand und eine Spule als Gitterabl:eitwiderstand vorgesehen,
welche wahlweise entsprechend der jeweiligen Betriebsart mittels eines Schalters
eingeschaltet werden können. Bei Umlegung des Schalters derart, daß die Spule abgeschaltet
ist und der Hochohmwiderstand allein im Gitterkreis liegt, wird die Gleichrichterwirkung
begünstigt und ein günstigeres Arbeiten der Empfangsschaltung gewährleistet. Wird
jedoch durch entsprechende Einstellung des Schalters statt des Widerstandes die
Spule in dem Gitterkreis eingeschaltet, so wird die Schwingfähigkeit der Anordnung
begünstigt, und im Falle der Benutzung der Schaltung als Sendeanordnung wird dadurch
eine erhöhte Amplitude der Sendeschwingung erzielt. Es wird also zur Durchführung
des Empfangs als Gitterableitwiderstand zur Erzielung eines Audionei`fektes zwischen
Gitter und positivem Heizfadenende der Hochohmgitterwiderstand eingeschaltet. Die
Röhrenschaltung besteht also aus einem selbstschwingenden quarzgesteuerten Röhrengenerator,
bei dem mittels eines Telephons im Anodenkreis
die Differenz der
örtlich erzeugten und der zu empfangenden Frequenz abgehört wird. Für den Fall der
Benutzung der Schaltung als Sender wird durch die Einschaltung einer Drossel als
Gitterableitung an Stelle des hochohmigen Widerstandes die Energieausbeute wesentlich
gesteigert.
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In den Abb. ; und 2 'sind zwei Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen
Schaltungsanordnung dargestellt. In diesen Ab-
bildungen ist i eine Elektrodenröhre
mit der Kathode 2, dem Gitter 3 und der Anode Die Heizung erfolgt aus der Batterie
-5, und die Anodenspannung wird der Batterie 6 entnommen. Im Anodenkreis der Röhre
ist der Schwingungskreis 7, 8 eingeschaltet, welcher mit der Antenne 9 gekoppelt
ist, und gleichfalls im Anodenkreis ist_ das für den Empfang benutzte Telephon i
¢ und die Taste 15
eingeschaltet. Zwischen Gitter und Kathode liegt der Piezokristall
io, und gleichfalls im Gitterkreis sind der Hochohmwiderstand i i und die Drossel
i a als Gitterableitelemente angeordnet, welche wahlweise durch den Schalter 13
in den Stromkreis eingeschaltet werden können.
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Bei der Benutzung der Schaltungsanordnung als Sendeschaltung dient
die Taste 15 zum- Geben der Sendezeichen, während für den Fall der Verwendung als
Empfangsanordnung diese Taste 15 dauernd geschlossen sein muß. Im letzteren Falle
gelangen die zu empfangenden Zeichen auf den Gitterkreis und werden dort unter Benutzung
des Widerstandes i i, welcher zwischen Gitter und positivem Heizfadenende liegt,
gleichgerichtet, und im Anodenkreis wird im Telephon i q. die Differenzfrequenz
der örtlich erzeugten Schwingung mit der zu empfangenden Schwingung abgehört.
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Für den Sendefall wird der Schalter 13 umgelegt, so daß die Spule
i a zwischen Gitter und dem negativen Heizfadenende liegt, und über den Schwingungskreis
7, 8 wird die Sendeschwingung von dem Antennenkreis 9 ausgestrahlt.
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Die in Abb. z gezeigte Schaltungsanordnung zeigt gegenüber der Schaltungsanordnung
in Abb. i eine Abänderung, und zwar ist hier noch eine induktive Rückkopplung zwischen
Anoden- und Gitterkreis vorgesehen. Die Spule 8 erhält einen Abgriff, welcher über
einen Kondensator mit dem Gitterkreis in Verbindung steht, und der durch diesen
Abgriff entstehende Spulenteil8' bewirkt eine induktive Spannungsrückführung zum
Gitterkreis; welche im selben Sinne wirkt wie die Kopplung über die Gitteranodenkapazität.
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Die Betriebsweise des erfindungsgemäßen Sender-Empfängers gestaltet
sich etwa folgendermaßen: Es werden mehrere Kleinstationen mit -Quarzen ausgestattet,
die bezüglich ihrer Eigenfrequenz nur um. -,venige hundertHertz voneinander differieren.
Wünscht eine der Stationen mit einer anderen in Verbindung zu treten, so gibt sie
durch entsprechende Tastung das Anrufzeichen, während die empfangende Station durch
Schließen der Taste 15 auf Empfang, also auf Dauerstrich, schaltet und dann
durch Überlagerung der empfangenden und der örtlich erzeugten Schwingung einen reinen
Überlagerungston erzeugt. Man erhält einen überlagerungston, der durch die unvermeidlichen
Störungen beim Betrieb, z. B. Kapazitätsschwankungen infolge Berührung usw., unbeeinflüßt
bleibt. Die gebende Station hat dabei die Kontrolle von der Empfangsbereitschaft
der Gegenstation dadurch, daß sie ,jsährend der Tastung die Überlagerung der örtlich
ausgesandten und der von der Empfangsstation ausgestrahlten überlagererfrequenz
im eigenen Telephon hört. Will nun die Gegenstation die sendende Station unterbrechen,
so ist es nur erforderlich, daß erstere beispielsweise durch Tasten eines Irrungszeichens
( ..... ) den in der Sendestation gehörten Ton unterbricht.
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Es steht natürlich nichts im Wege, an Stelle des Morsetasters ein
Mikrophon, evtl. unter Zwischenschalten eines Transformators oder eines besonderen
Modulationsrohres, einzuschalten, um Telephonie senden bzw. empfangen zu können.
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Ein weiterer Vorzug der erfindungsgemäßen Röhrenschaltung besteht
darin; daß besonders einwandfreie Betriebsverhältnisse vorliegen. Der piezoelektrische
Quarzbedingt infolge seiner geringen Dämpfung eine hohe Selektion gegenüber dern
normalen Empfang. Dadurch, daß die Entdämpfung des Empfangssystems von der genauen
Einhaltung der Quarzfrequenz abhängig ist, erreicht man such ein Herabdrücken des
Störspiegels gegenüber den zu empfangenden Wellen.
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Sollten sich zufällig zwei Stationen bis auf hörfrequente Intervalle
nähern, so kann man wahlweise jeden Sender selektiv aufnehmen. Zu diesem Zwecke
ist es nur notwendig, die Eigenfrequenz des Quarzes z. B. durch Veränderung des
Abstandes der Elektroden vom Kristall in geeignetem Sinne zu verändern.