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Verfahren zum Herstellen von Quasten o. dgl. Gegenstand des Patents
667 232 ist ein Verfahren zum Herstellen von Quasten, Portepees, Faustriemen,
Troddeln o. dgl. unter Verwendung von Fransenborten und Formkörpern, bei .dem die
beiden Enden einer auf eine bestimmte Länge abgeschnittenen Fransenborte durch Heftklammern
miteinander vereinigt werden, wodurch ein kurzes schlauchartiges Gebilde entsteht,
das über den Formkörper gezogen und an den unteren ösenartigen Enden der Fransenstengel
zusammengezogen wird, damit es fest auf dem Formkörper sitzt.
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Bei dieser Art der Befestigung des schlauchartigen Fransengebildes
auf dem Form- bzw. Unterkörper, die kein Bewickeln des Formkörpers zum Annähen der
Fransen-])orte mehr notwendig macht, hat sich die Notwendigkeit ergeben, auch den
Kranz der Quasten, Troddeln o. dgl. in einfachster Weise auszubilden und zu befestigen.
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Bei den bisherigen Ausführungsformen, bei denen die Fransenborte am
.oberen Ende ein als Hohlborte ausgebildetes Band besitzt, muß zwecks Bildung einer
geeigneten Unterform für die Kranzschnur eine besondere Unterlagsschicht bzw. Polsterung
an das Band angenäht, angeweht oder in ähnlicher Weise daran befestigt werden. Eine
derartige Polsterung ergibt aber keine glatte Oberfläche als
Auflage
für die Kranzschnur, da sie sich beim Herumlegen um den Unterkörper leicht falten
und knicken kann, so daß die Lage des Fransenbandes ungleichmäßig und seine Oberfläche
uneben wird. Dies findet seine Erklärung insbesondere darin, daß die Kranzschnur
auf drei nachgiebige Unterlagsschichten, nämlich das Fransenband, das Polster und
die B,ewicklung des Unterkörpers, aufgebracht werden muß. Diese Schichten geben
naturgemäß ungleichmäßig nach, so daß ein Locker-«-erden der Kranzschnurwindungen,
ja sogar ein Abrutschen derselben eintreten kann, wenn nicht besondere kostspielige
Befestigungen für diese Windungen vorgesehen sind.
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Zweck der Erfindung ist, das Verfahren nach dem Hauptpatent derart
weiter auszubilden, daß das bisher notwendige Bewickeln zLun Schaffen einer Unterform
für die Kranzschnur wegfallen lz--tnn.
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Erfindungsgemäß wird die Unterform dadurch geschaffen, daß oben auf
dem mit dem schlauchförmigen Fransengebilde überzogenen Formkörper eine feste Kappe
für die Kranzschnur z. B. durch Au*leben befestigt wird. Diese besteht aus einem
einfachen Preßstück eines geeigneten Werkstoffes, wie Filz, Pappe, Preßstoff o..dgl.
Sie ist also auf maschinellem Wege in der gleichen Weise wie der Unterkörper leicht
und billig in großen Mengen herzustellen. Die Ausbildung der Unterform wird zweckmäßig
derart gewählt, daß nach ihrer Befestigung auf dein Unterkörper ein kotationskörper
mit glatten oberen Wandungen entsteht, auf dem sich die Kranzschnur in einfachster
Weise aufwickeln und befestigen läßt. Der Querschnitt der Unterform kann leicht
der Form des Oberteiles .des Unterkörpers angepaßt werden. Dadurch wird ein weiter
Spielraum für die Ausbildung der Wölbung des Quastenoberteiles erhalten. Eine solche
Unterform für die Kranzschnur ergibt eine vollkommen glatte Oberfläche und damit
eine feste Auflage für jene. Irgendwelche teueren Unterlagsschichten, die noch dazu
in besonderen Verfahren mit anderen Teilen verbunden werden müssen, kommen völlig
in Fortfall, so daß an Werkstoff wesentlich gespart wird. Die Quaste ist also bei
einem besseren Aussehen ganz bedeutend einfacher und billiger herzustellen.
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Auf der auf der Unterform befestigten Kappe kann die Kranzschnur in
der bisher bekannten Weise angenäht werden, oder sie wird .erfindungsgemäß mittels
eines wasserunlöslichen Klebstoffes festgeklebt.
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In den Figuren ist ein nach dem Verfahren der Erfindluig angefertigtes
Portepee beispiels,#eise dargestellt. Es zeigen: Fig.`i ein fertiges Portepee, Fig.2
einen Längsschnitt durch Fig. i, Fig.3 die Kranzunterform und Fig. 4 -eine Draufsicht
auf Fig. 3.
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In den Figuren ist das schlauchförmige Fransengebilde 7, das aus der
Fransenborte mit den einzelnen Fransen 2 besteht, gemäß dem Verfahren nach dem Hauptpatent
über den Unterkörper 9 gezogen und dort befestigt. Über die Fransen 2 ist an deren
oberem Ende die Kranzschnur 13 gewickelt. Um für die Kranzschnur 13 die richtige
Form zu erhalten, ist auf den Unterköa-per 9 eine Kappe 14 bzw. 14' aufgebracht,
die in den Fig.3 und 4, dargestellt ist. Diese Kappe 14 bzw. 14' besitzt eine öffnung
15, durch die der Stengel bzw. die Eichel 16 hindurchgreift.
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Die Kappe 14 bzw. f4' wird mittels eines wasserunlöslichen Klebstoffes,
z. B. einer Latexlösung, fest auf den Unterkörper g aufgeklebt und darüber die Kranzschnur
i3 gewickelt, die entweder wiederum mit einem wasserunlöslichen Klebstoff befestigt
oder auch in der bisher bekannten Weise an der Kappe, wenn diese beispielsweise
aus Filz besteht, festgenäht werden kann. Die Kappe läßt sich, je nach Bedarf, verschieden
ausführen. Zweckmäßig besteht sie aus einer gewölbten Scheibe, die entweder, wie
in Fig. 2 und 3 dargestellt, .einen Querschnitt 14 oder 14' aufweist.