DE66942C - Phonograph - Google Patents
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Classifications
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- G11B25/00—Apparatus characterised by the shape of record carrier employed but not specific to the method of recording or reproducing, e.g. dictating apparatus; Combinations of such apparatus
- G11B25/02—Apparatus characterised by the shape of record carrier employed but not specific to the method of recording or reproducing, e.g. dictating apparatus; Combinations of such apparatus using cylindrical record carriers
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Vorliegende Erfindung bezweckt die Beseitigung vieler grofser Uebelstände, welche allen
bisher bekannten Phonographen sowie Gramophonen anhaften. Der gröfste dieser Uebelstände
bestand bis jetzt in der Umständlichkeit der Herstellung guter Phonogramme aus haltbarem
Material. Die bisher bekannten Erfinder glaubten, durch die Anwendung möglichst
feiner, dünner Membranen diese den Schallwellen zugänglicher zu machen. Die
Folge hiervon ist, dafs die Membranen erstens, um im passenden Verhältnisse zu ihrer Stärke
zu stehen, sehr klein werden mufsten, und zweitens nicht die genügende Kraft hatten, die
Schallwellen auf härteres Material, wie massive Metallplatten oder Cylinder, zu übertragen.
Edison wendet daher eine immerhin noch recht zerbrechliche und im Verhältnifs zu
Metall doch noch sehr weiche Wachsmasse an, in welche die Vertiefungen aufserdem noch
durch einen kleinen Hobel eingegraben werden mufsten.
Berliner wendet zwar Metallplatten an, jedoch werden bei diesen die Schallwellen nicht
direct durch die Kraft der Membrane eingegraben, sondern erst durch Aetzung oder durch
Photogravüre. Diesem allen entgegen finden in der vorliegenden Erfindung Membranen
von im Verhältnifs zum ganzen Apparate ungewöhnlicher Gröfse und Stärke Anwendung,
indem der Erfinder von dem Grundsatze ausging, dafs dieselben, um eine so grofse mechanische
Kraft, wie zum Eingraben der Schallwellen in Metall nöthig ist, ausüben zu können,
auch eine entsprechende Stärke besitzen müssen. Während bei allen bisher bekannten Apparaten
Membranen von '/3 bis Y10 mm und weniger
Stärke verwendet wurden/ werden in der vorliegenden Erfindung, solche von 2, 3, 4 und
noch mehr Millimeter Stärke benutzt.
Diese letzteren haben daher auch die Kraft, in viele Metalle, wie Blei, Zinn, Zink, Messing,
Kupfer und andere mehr, die Schallwellen direct einzugraben, so dafs man sehr haltbare,
widerstandsfähige und äufserst genaue, scharfe Phonogramme erhält, die direct nach der Aufnahme
ohne weitere Behandlung oder Vorbereitung auf demselben Apparate zur Wiedergabe der Töne verwendet werden können.
In Nachstehendem soll nun ein Apparat der verbesserten Art beschrieben werden. Die beiliegenden
Zeichnungen stellen denselben dar, und zwar Fig. 1 in einer Aufsicht, Fig. 2 im
Längsschnitt und Fig. 3 in einer. Seitenansicht; Fig. 4 zeigt noch eine besondere Einrichtung
an der Aufnahmemembrane und Fig. 5 den die Wiedergabemembrane tragenden, in der
ersten drei Figuren abgebrochenen Arm.
Der in dem Gestell A geführte Schlitten B trägt eine runde Platte C. Unterhalb dieser
Platte C ist ein mit ihr fest verbundenes Kegelrad D angeordnet, welches mit einem
zweiten gröfseren konischen Zahnrade E in Eingriff ist. Dieses letztere sitzt auf einer
Welle F, welche in ihrer Mitte von einem an dem Schlitten B sitzenden Lager G getragen
wird. Zwei um die Welle gelegte Ringe HH1 verhindern eine Längsverschiebung der Welle F
in dem Lager G. Die Welle F selbst ist an ihrem einen Ende mit einem ziemlich feinen
Schraubengewinde versehen, während das andere glatte Ende in dem Gestell A geführt
wird. Auf dem mit Gewinde versehenen Ende
der Welle F sitzt eine aus zwei Theilen bestehende Mutter /, deren jeder Theil an je
einem zweiarmigen Hebel KL sitzt, welche um die Punkte MM[ drehhar sind. Der eine
Arm des Hebels K ist durch eine Feder k belastet, so dafs die auf dem anderen Ende
sitzende Hälfte der Mutter J beständig von der Welle F abgezogen wird.
Von dem Hebel L greift der Arm, auf welchem die andere Hälfte der Mutter / sitzt,
unter das von der Feder k belastete Ende des Hebels K. Durch diese Anordnung wird die
andere Hälfte der Mutter / ebenfalls beständig von der Welle F abgezogen. Drückt man auf
den Griff N, · so werden gleichzeitig beide Mutterhälften an die Welle F gedrückt. Die
federnde Klinke O hält den Hebel L, wenn die Mutterhälften zusammensitzen, fest. Wenn
nun durch die Uebertragung der Zahnräder D E die Welle F rotirt, schraubt diese sich in der
Mutter J vor und nimmt den ganzen Schlitten B mit der von ihm getragenen Platte C mit.
Sobald ein an dem Schlitten B befindlicher Stift P gegen die Klinke O stöfst, werden die
Hebel I und K und damit auch die Mutter J durch die Feder k aus einander gezogen. Infolge
dessen wird die Platte C, sowie die Welle F sich wohl drehen, aber nicht in ihrer
Längsrichtung verschieben können, d. h. der Schlitten B wird auf der Stelle stehen bleiben.
Die Drehung der Platte C, welche mittelst eines Stützzapfens in dem Schlitten B gelagert ist,
geschieht durch eine Frictionsrolle Q, welche ihre Drehung durch eine kleine Seilrolle R
und die Welle S erhält. Diese Einrichtung bewirkt, dafs diejenige Stelle des Phonogrammes,
auf welcher der Schreibstift jeweilig ruht, immer mit der gleichen Geschwindigkeit
unter dem letzteren hervorgleitet, d. h. dafs die Phonogrammplatte immer langsamer rotirt, je
mehr der Schreibstift sich ihrem Umfange nähert.
Die Schallwellen werden also auf der ganzen Schreibplatte mit gleicher Dichtigkeit registrirt.
Auf der Platte C liegt die eigentliche Schreibplatte T. Diese ist eine am besten aus Zinkblech hergestellte runde Platte, welche durch
eine kleine Schraube U auf der Platte C befestigt wird. Neben dem Gestell A sitzt auf
der Grundplatte Z ein gespaltenes Lager V, welches die grofse Aufnahmemembrane trägt.
Diese Aufnahmemembrane besteht aus einer massiven, auf der einen Seite concaven Rückplatte
W mit dem runden hohlen Ansatz X und der eigentlichen Membrane Y. Durch
einen aufgeschraubten Ring α wird die Membrane Y fest mit der Platte W verbunden.
Die durch den Trichter c auf die Membrane Y einwirkenden Schallwellen versetzen dieselbe in
Schwingungen. Durch diese wird der Winkelhebel d hin- und herbewegt, da das eine
Ende desselben mit einem im Mittelpunkt der Membrane Y sitzenden Scharnier e drehbar
verbunden ist. Das andere Ende des Winkelhebels d trägt mittelst einer Schraubenklemme g
den aus härtestem Material hergestellten verstellbaren Schreibstift f. Die Anordnung des
Winkelhebels d hat vor den bisher angewendeten einfachen zweiarmigen Hebeln den grofsen
Vortheil, dafs sämmtliche durch das Functioniren . des Apparates, sowie durch feine Unebenheiten
des Materials entstehende Vibrationen des Schreibstiftes f nicht auf die Membrane Y
übertragen werden, so dafs diese in ihrer richtigen Wirkung beeinträchtigt wird, sondern
dafs alle sich in dem Drehpunkt h des Winkelhebels d vernichten. Die Membrane Y ist,
wie schon in der Einleitung gesagt, ,entgegen allen bisher angewendeten Membranen aus
einer grofsen, runden, mehrere Millimeter starken Platte aus Eisen, Messing, Kupfer oder
überhaupt beliebigem Material hergestellt. Dadurch, dafs die Membrane Y so stark angenommen
wird, hat dieselbe genügende Kraft, auch die zartesten Schallwellen durch den Schreibstift f direct in die Platte T eingraben
zu können. Es sind also die ganzen Umständlichkeiten, welche mit den durch Aetzen
hergestellten Phonogrammen verbunden sind; vermieden, und ist ein solches Phonogramm
direct nach der Aufnahme zur Wiedergabe der Töne fertig. Dieses letztere geschieht mit einer
genau ebenso wie die grofse Aufnahmemembrane eingerichteten Membrane t, welche auf
einem bei s drehbar gelagerten Arme u ebenso wie die grofse Membrane gelagert und festgestellt
ist. Da jedoch bei der Wiedergabe der Töne die Membrane keine mechanische Arbeit zu verrichten hat, wie dies die Aufnahmemembrane
Y bei dem Graviren der Schallwellen thun mufs, kann sie auch ganz
fein und bedeutend kleiner gehalten werden. Will man nun Töne irgend welcher Art registriren,
so bringt man den Schreibstift f in solche Lage, dafs er beim Inbetriebsetzen des
Apparates eine Furche auf die am vortheilhaftesten aus Zinkblech hergestellte Platte T
zeichnet. Da durch die Schraubenwelle F- der Schlitten B und mit ihm die Platte T während
ihrer Drehung langsam vorgezogen wird, entsteht auf derselben eine dicht anliegende Spirale.
Jeder durch den Trichter e aufgefangene
Ton wird durch die Membrane und den Schreibstift f auf die Zinkplatte direct in Gestalt
einer spiralförmig aufgewundenen feinen Schlangenlinie registrirt. Sobald der Schreibstift
nahe an den Umfang der Platte gekommen ist, wird die Mutter / durch den Stift P und
die Klinke O ausgelöst, der Schlitten B bleibt
also auf derselben Stelle stehen, so dafs der Schreibstift eine Kreisfurche auf der Platte be-
schreibt. Nach der Aufnahme kann man direct zur Wiedergabe der Töne schreiten. Man löst
die Schraube m, hebt durch Drehen der Membrane Yin dem LagerV den Schreibstift / von
der Platte T ab und bringt den Schreibstift der Wiedergabemembrane t durch Drehung
des Armes u auf die Phonogrammplatte T1
nachdem man noch vorher den Schlitten B in seine Anfangsstellung gebracht hat. Um bei
dieser letzteren Manipulation zu verhindern, dafs die Platte C auf der Frictionsrolle Q
schleift, kann erstere durch ein kleines Excenter η oder eine ähnliche Vorrichtung ein
wenig aufgehoben und später wieder niedergelassen werden.
Zur Verhütung und Verhinderung der namentlich bei gröfseren Membranen auftretenden
falschen und störenden Schwingungen kann über die starke Aufnahmemembrane noch eine
sogenannte Bremse, das ist eine starke elastische Stahlschiene p, über das im Mittelpunkt der
Membrane Y sitzende Scharnier e gespannt werden, wie dies aus Fig. 4 ersichtlich ist.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:ι . Ein Phonograph, bei welchem zum Zwecke der Eingravirung von Schallwellen unmittellbar in Metallflächen so starke und grofse Schallplatten verwendet werden, dafs die Schwingungen derselben durch den Widerstand der Gravirfläche nicht beeinträchtigt werden.
- 2. Bei dem durch Anspruch 1. gekennzeichneten Phonographen die Anordnung einer Druckfeder, welche die Geberschallplatten von Gramophonen, Phonographen und ähnlichen Instrumenten zum Zwecke gröfserer Empfindlichkeit und Genauigkeit ihrer Leistungen schon im Ruhezustande durch einseitigen Druck auf die Plattenmitte in einen Spannungszustand versetzt.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE66942C true DE66942C (de) |
Family
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE66942C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2629492A1 (de) * | 1975-06-30 | 1977-02-03 | Rca Corp | Verfahren und geraet zum elektromechanischen aufzeichnen einer modulation kurzer wellenlaenge in eine metallmatrize |
-
0
- DE DENDAT66942D patent/DE66942C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2629492A1 (de) * | 1975-06-30 | 1977-02-03 | Rca Corp | Verfahren und geraet zum elektromechanischen aufzeichnen einer modulation kurzer wellenlaenge in eine metallmatrize |
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