-
Um ihre Längsachse umlaufende Drehtrommelöfen Die Erfindung bezieht
sich auf Drehtrommelöfen, wie Drehflammöfen, Konverter oder Mischer, die um ihre
Längsachse umlaufen und kippbar sind. Es sind schon heizbar umlaufende Konverter
bekannt, bei denen die Zapfen, um die der Konverter beim Kippen sich dreht, in einem
Ring angeordnet sind, der die Mitte des Konverters umgibt. In diesem Ring war der
Konverter um seine Längsachse drehbar gelagert in der Weise, daß ,auf den Konvertermantel
ein breites, starkes Gehäuse .aufgezogen war. Dieses hatte zwei nach außen vorstehende
Flanschen, zwischen denen der Ring lag. Drei Kränze von Rollen, von denen zwei seitliche
am Ring. und ein mittlerer am Gehäuse befestigt-waren, gewährleisteten die Drehbarken
des Ofenkörpers im Ring. Diese Anordnung hat den Nachteil, daß die Wärmedehnungen
in dem Teil des Konverters, der von dem starken Ring umgeben ist, wesentlich anders
sind als in seinen übrigen Teilen. Durch die verschiedenen Wärmedehnungen wird aber
die Haltbarkeit des Konverterfutters erheblich herabgesetzt.
-
Durch die Erfindung wird dieser Nachteil beseitigt und die Wärmedehnung
des Ofenkörpers gleichmäßiger gestaltet. außerdem wird die Betriebssicherheit des
Ofens erhöht. Die Erfindung besteht darin, daß in einem nicht umlaufenden Tragring,
mit dem die Vorrichtungen für das Kippen des Ofens vereinigt sind, zwei Laufringe
und entsprechende Laufrollen angeordnet sind und .daß zwischen den beiden Laufrollen
Stützrollen liegen, die dazu dienen, den gewünschten Abstand ,der Laufringe voneinander
aufrechtzuerhalten. Bei dieser Anordnung erübrigt sich eine Verstärkung des Ofenmantels
in seiner Mitte über das ohnehin erforderliche Maß hinaus. Demgemäß wird durch zusätzliche
Bauteile die Wärmedehnung in diesem Teildes Ofens nicht geändert. Auch die beiden
Stützringe, die außen neben den Laufringen angeordnet sind, stören die Wärmedehnung
nicht, da sie nicht mehr als ein ringsum geschlossener Ring ausgebildet zu sein
brauchen, sondern unterteilt werden können. Der Tragring ist um eine senkrecht zur
Ofenlängsachse lie gende Achse z. B. mittels zweier Drehzapfen drehbar. Statt Drehzapfen
können andere Kippvorrichtungen, z. B. Scheiben oder Segmente, zum Kippen verwendet
werden. Die Drehachse geht vorteilhaft durch die waagerechte Schwerpunktslinie des
Trommelofens. Es steht aber nichts im Wege, die Drehachse des Tragringes höher oder
tiefer zu legen; z. B. läßt sich eine Tieferlegung in der Weise ausführen, daß bezüglich
des Gewichts.ajusgleichs nicht nur das Gewicht der Drehtrommel, sondern auch gleichzeitig
das Gewicht der Beschickung berücksichtigt wird. Zwisehen
Tragring
und Ofenmantel ist noch ein Zahnkranz angeordnet, der z. B. zwischen den Laufringen
oder außerhalb der Laufringe liegen kann.
-
In den Zeichnungen ist die. Erfindung beispielstveise an Hand einer
um Drehzapfen kippbaren Drehtrommel dargestellt.
-
. In Abb. i ist beispielsweise eine Drehtrommel in der Längsansicht
dargestellt. Abb. 2 ist ein Schnitt nach Linie c-c in Abb. i. Abb. 3 ist ein Schnitt
nach Linie a-a durch den Tragring und die Laufrollen, Abb. 4 ein ähnlicher Schnitt
nach Linie b-b durch den Tragring und eine Stützrolle. In Abb.5 ist ein Drehflammofen
dargestellt, der erfindungsgemäß ausgebildet ist.
-
t ist der Drehtromnielmantel, der in der üblichen Weise aus Eisen-
oder Stahlblechen gefertigt ist und an seinen beiden Enden die Stirnwände 2 und
3 trägt. Die Trommel kann in bekannter Weise ausgekleidet sein, z. B. ist sie bei
Drehflammöfen, Konvertern oder Mischern mit einem feuerfesten Futter q, ausgemauert
oder ausgestampft. Der Tragring 5 tnit den Drehzapfen 6 und 7 ist in der Ofenmitte
«angeordnet. Er besteht z. B. aus Stahl-@uß und hat an seinen Stirnseiten Lagerstellen
8 für die Achsen i i der Laufrollern; 12 t s. Abb. 3). Ferner ist daran ein Steg
9 vorgesehen, in dein die Lagerstellen io für die inneren Enden der Achsen i i sich
befinden. Weiterhin ist der Tragring mit Führungen 13 für die Achsen 14 der Stützrollen
15 ausgestattet (s. Abb..l). Auf dem Trommelmantel liegen der Zahnkranz 16 und zu
beiden Seiten des Zahnkranzes die Laufringe 17, die durch die fest mit dem Trommelmantel
verbundenen Winkelringe i 8 und die Stützrollen 15 mit einem gewissen Spiel in der
Längsrichtung in ihrer Lage zur Drehtrommel und zum Tragring gehalten werden. Die
Laufringe und der Zahnkranz umgeben die Drehtrommel mit einem gewissen Spiel, wobei
der Zahnkranz gegen Drehung gesichert ist, während die Laufringe sich auf dem Mantel
abrollen. 19 sind entsprechende Verstärkungen des Trommelmantels. Von dem in sich
bekannten Antrieb liegt das Antriebsritze'' 21 innerhalb des Tragringes, während
das übrige Getriebe und der 'Motor 2o auf der Außenseite des Tragringes befestigt
sind. Die Zapfen 6 und 7 sind zweckmäßig hohl ausgebildet. Das hat den Vorteil,
daß man meinen der Zapfen, z. B. 7, die Einrichtungen für die Stromabnahme zu dem
Motor 20 legen kann. 22 und 23 sind die Zapfenlager und 24 deren Fundamente. Zum
Drehen der Trommel um die Querachse (Kippen) dienen die Vorgelege 25.
-
Der Betrieb der Drehtrommel gestaltet sich in folgender Weise: Zwecks
Beschickung wird die Drehtrommel schräg oder senkrecht gestellt, und es wird die
Beschickung durch eine öffnung 26 in der höher liegenden Stirnwand 2 eingebracht.
Dann wird die Trommel waagerecht oder weniger schräg gestellt und in Drehung versetzt.
Die Beheizung der Drehtrommel erfolgt in der üblichen Weise, z. B. unter Benutzung
gasförmiger, flüssiger oder fester Brennstoffe, und es wird das Heizmittel zweckmäßig
durch eine öffnung in einer Stirnwand in die Trommel eingeführt. Die Abgase des
Ofens können durch eine üffnung in der anderen Stirnwand, z. B. bei 3, abgeleitet
werden. Hierbei besteht auch die Möglichkeit, die Trommel zeitweise anzulialten
und durch üffnungen im Ofenmantel Gase oder .andere Stoffe unmittelbar in die Beschickung
einzuführen. Es läßt sich also die Drehtrommel gemäß der Erfindung ohne weiteres
z. B. für die Kupferraffina.tion, Bleireduktion, Metallverflüchtigung oder Röstung
verwenden. Nachdem die Behandlung der Beschickung beendet ist, wird der Ofen, z.
B. durch Schrägstellung, entleert, wobei zur Entleerung entweder die üffnungen in
den Stirnseiten oder besondere Stichlöcher dienen können. In der Schräg- oder Senkrechts.tellung
des Ofens legt sich der obere Laufring 17 mit einer Seite gegen das obere W .inkeleis,en
18. Seine andere Seite stützt sich dann auf die Stützrollen 15. Der untere
Laufring liegt auf dem unteren Winkelring 18 auf, und es besteht zwischen dem unteren
Laufring _ und den Stützrollen ein. gewisses Spiel. Dieses Spiel sowie das Spiel
zwischen dem Trommelmantel und den Laufringen und das Spiel zwischen dem Zahnkranz
und dem Trommelmantel haben den Zweck, für im Betrieb vorkommende Wärmedehnungen
eine Ausgleichsmöglichkeit zu schaffen. Bei Schrägstellung wird also das Gewicht
der Drehtrommel. teils von den Laufrollen i--, und teils von den Stützrollen 15
aufgenommen, während bei Senkrechtstellung die Stützrollen 15 allein das Gewicht
tragen.
-
Bei dieser Ausbildung kann die Drehtrommel je nach Bedarf um einen
beliebigen Winkel auch um ihre durch die Drehzapfen gehende Querachse gedreht werden.
Mach einer Drehung um i8o° liegt der in Abb.2 untenliegende Antrieb oben, wirkt
aber in der gleichen Weise. Ein wechselweiser Betrieb in diesen beiden Stellungen
ist z. B. bei starker Beheizung günstig, um gleichmäßige Abnutzung des Futters beider
Ofenenden und dadurch längere Ofenreisen zu erzielen. Die Drehtrommel. gemäß der
Erfindung kann auch in Schräglage umlaufen.
-
Die Ausführungsform nach Abb. 5, in der ein lnetallurglscher Ofen
in zwei verschiedenen
Schräglagen dargestellt ist, zeigt, daß eine
möglichst gasdichte Verbindung mit dem Abgaskanal selbst in mäßiger Schrägstellung
des Ofens, z. B. beim Schlackenziehen, mit einfachen Mitteln durchgeführt werden
kann. Der Ofenkopf 27 wird in .an sich bekannter Weise von einem Gegengewicht
28 unter Vermittlung von Seilzügen fest gegen die Stirnseite 3 der Drehtrommel gedrückt.
Der hohe Tauchring 29 und die entsprechend ausgebildete Wassertasse 3o sorgen dabei
für eine gasdichte Verbindung mit dem Abgaskanal 31.
Soll ein derartiger Ofen
z. B. zwecks Beschikkung noch stärker schräg gestellt oder aufgerichtet werden,
so wird vorher der Ofenkopf 27 mittels einer windenartigen Einrichtung 32 vom Ofen
abgezogen, so daß die Stirmvand 3 frei wird und der Ofen gedreht werden kann.
-
Statt den Gasabzug 3 i unten auf der Sohle anzubringen, kann er auch
oben liegen, z. B. wenn der Ofen mit einer darüberliegenden Vorwärmtrommel zusammenarbeitet.
In diesem Falle muß selbstverständlich der bewegliche Ofenkopf um i8o° verdreht
sein, wobei der Ofenkopf die Wassertasse trägt und der Abzug den Tauchring.
-
Die Drehtrommel gemäß der Erfindung ist außer für metallurgische Zwecke,
wie z. B. Einschmelzen, Reduzieren, Raffinieren von Metallen einschließlich Eisen,
auch für Gie-13ereizwecke, Glühen und chemische Verfahren verwendbar.
-
Man hat schon Drehrohröfen mit einer Lagerung ausgestattet, die es
ermöglicht, den Ofen mehr oder weniger zu neigen. Diese bestand aus zwei den Ofen
umfassenden Ringlagern. Die beiden Lager waren mittels zweier Träger verbunden,
in deren Mitte waagerecht gelagerte Zapfen sich befanden, die in einem Lager drehbar
waren. Die Ringlager stützten sich auf Schraubenspindeln, die mittels Muttern höher
oder tiefer gestellt werden konnten. Bei diesem Ofen waren die Ringlager, wie üblich,
in der Nähe der beiden Enden des Ofens vorgesehen. Der Ofen konnte demgemäß nur
um einen geringen Winkel gekippt werden. Auch war er von außen wegen der die Zapfenlagerung
mit den Ringlagern verbindenden Träger noch weniger gut zugänglich als die in üblicher
Weise ausgebildeten üfen, die derart verstellbare Lagerungen und Drehzapfen nicht
besitzen.