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Um eine senkrechte Achse sich drehender Herdflammofen zur Reinigung
von Stahl Bekanntlich enthält Stahl, der in der Bessemerbirne, im Martin- oder im
Tiegel.-ofen .gewonnen wird, stets Verunreinig#-ungen, Schlacke, Gasblasen :und
sonstige Beimengungen. Er hat daher keim. einheitliches Gefüge. Selbst die besten,
bisher bekannten Reinigungsverfahren können den Stahl von diesen Verunreinigungen,
die seine physikalischen, chemischen und selbst elektrischen Eigenschaften beeinträchtigen
und beträchtliche Verluste beim Guß hervorrufen, nicht befreien.
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Es sind nun Vorrichtungen bekannt, in denen das flüssige Eisen bzw.
der Stahl der Einwirkung der Schleuderkraft unterworfen wird, wodurch eine Trennung
der schweren Eisenbestandteile von den leichteren Fremdkörpern herbeigeführt wird.
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Herdflammofen, der ebenfalls
die Möglichkeit bietet, schnell und gründlich durch Schleuderwirkung den flüssigen
Stahl. von seiner. Verunreinigungen und Gasen zu trennen. Dieser Ofen. ist ein Behälter
aus feuerfestem Stoff, der mit großer Geschwindigkeit gedreht werden kann und mit
Gas beheizt wird, das dem in -Bewegung befindlichen Ofen während der Drehung ununterbrochen
zugeführt wird. Dies geschieht nach der Erfindung durch Beheizung von unten mittels
einer Gasbrenndüse, die gegebenenfalls durch einen Verschlußstopfen ersetzt werden
kann.
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Der Ofen ist ferner mit einem Kühlsystem ausgerüstet, durch das -Luft
hindurchströmt, um eine zu große Erhitzung der äußeren Teile der Kammer zu vermeiden.
Diese Kühleinrichtungen sind so ausgebildet, daß zwischen den festen Zu- und Ableitungsrohren
und dem sich drehenden Ofen eine ununterbrochene Verbindung besteht.
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Zwecks Erzielung einer ununterbrochenen Arbeitsweise kann die Vorrichtung
auch mit -etrennten Sammelräumen versehen sein, in' denen sich einerseits das reine
Metall, anderseits die Schlacke sammelt und aus denen beide Stoffe entweder ununterbrochen
oder in beliebigen Zwischenräumen abgelassen werden können.
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Das mit dieser Vorrichtung erhaltene gereinigte Eisen ist vollkommen
frei von Gasen und Verunreinigungen und besitzt sehr gute mechanische Eigenschaften.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise dargestellt.
Abb.
i ist ein sc#nlcrechter Schnitt durch eine Vorrichtung für ununterbrochenen Betrieb
und Gasbeheizun ; Abb. s ist zur Hälfte eine Aufsicht, zur Hälfte ein wagerechter
Schnitt durch Abb. i Abb. 3 bis g zeigen Einzelheiten der Gas-und Kühlluftleitungen;
Abb. io und ii sind Schnitt bzw. Aufsicht auf eine Vorrichten-, die der nasch Abb.
i und 2 ähnlich ist, nur mit zusätzlicher elektrischer Belieizitng.
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Wie aus den Zeichnungen ersichtlich, besteht die Vorrichtung aus einer
such drehenden Kammer zur Aufnalune des flüssigen Stahls, die von einem eisernen
Mantelu umgeben ist, der aus miteinander verbundenen rhigförmigei Platten gebildet
wird. Obenund unten an diesem Zylinder befinden sich Bodenstückeal und a'. Innen
ist die Kammer finit einer feuerfesten --Jasse b ausgekleidet, z. B. mit Magnesium.
ungelöschtem Kalk oder irgendeinem anderen Stoff, der von flüssigem 2Tetall nicht
angegriffen wird.
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Diese Vorrichtung wird außen von einer Reihe von 1iugellagern c und
cl getragen und. durch Zahnräder d angetrieben, die in einen ain Boden befestigten
Zahnkranz e eingreifen.
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Der obere Teil bildet eine Art Kamin f, der durch einen beweglichen
Versclilußteil f1 ab--es perrt werden kann, in dem eine öffnmlg f= ausgespart ist.
Der untere Teil des Kamins ist durch .einen Kegel f#t abgeschlossen, von dem. Kanäle
g abgehen, die schräg liegen und in die sich drehenden Kammern in hinreichender
Entfernung von der Drehachse münden. Der Boden der Vorrichtung wird von eiinex in
der Achse liegenden öffnung h durchbrochen, in die das Ende eines Brenners i ein;
geführt werden kann, den ein Gemisch von brennbarem Gas und Luft durch die Rohrein
und i@ zufließt (Abb. ; und .l). Dieser Brenner kann um eine Achsei3 schwingen.
damit er aus 'den Rohrlt herausgenommen werden und an seiner Stelle ein Stopfen
j aus Graphit eingeführt werden kaaun, der auf einem um die Achse j= drehbaren Arm
il ruht. Der Stopfen j ruht auf dem Arm il in einer Pfanne j33 (Abb. 5),
die die Drehung des Stopfens mit der Vorrichtung gestatten.
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Um eine übermäßige Erhitzung der Wände der sich drehenden Vorrichtung
zu verhindern, wird die Auskleidung -b durch Luft gekühlt. Das kann in dex dargestellten
Weise durch ein Rolir k geschehen, dessen eines Ende von der Luftleitung L abgeht
und dessen anderes Ende in dieAbleitung m mündet. Die Zu- und Ableitungen werden
durch kreisförmige Ansätzen an der sich drehenden Vorrichtung (Abb.6) und durch
eine unterteilte Rinne o gebildet. Diese Doppelrinne bildet ;-in Stück mit den Zu-
und Ableitungen p und q, die gleichzeitig als Tragplatten für den Teil der Vorrichtung
über dem sich drehenden System dienen. Der Luftumlauf erfolgt im Sinne der eiif.,Y.ez@eichneten
Pfeile und wird durch eine Pumpe oder einen Ventilator erzeugt. Die heiße Luft kann
zur Speisung des Brenners dienen.
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Die Verbindung zwischen den festen und beweglichen Teilen liegt bei,
1r (Abb. 6) oder n' (Abb. 7). Im ersten Falle sind diese Teile V-förmig ausgearbeitet,
im zweiten Falle sind die Kranzstücken und o1 an den Berührungsstellen rechtwinklig
abgeschnitten und biegsame Dichtungsstücke n3 an den Verbindungsteilen angeordnet.
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Zur Schmierteig der a:ufeinalder gleitenden Flächen .wird durch das
Rühr r , öl zugefülir t; der überschuß an öl wird durch ein zweites Rohrre abgeführt.
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Die Vorrichtung wirkt folgendermaßen: Die Kamm er F wird durch den
in das Rohr h eingeführten. Brenner! beheizt. Durch das Rohr f2 ziehen die Verbreauiungserzeugnisse
ab. Um eine übermäßige Erhitzung der Auskleidung zu verhindern, wird das Luftzuführungssystem
in Tätigkeit gesetzt. Die z. B. durch das Rohr p zuströmende kalte Luft verteilt
sich in dem kreisförmigen Raum L der Verteilungskammer, strömt in die Rohre h, durchströmt
diese und fließt von diesen izi die Kammern rn, von wo sie durch das Rohr g abgeleitet
wird. Durch die Zahnräderd wird der sich drehende Teil der Vorrichtung in Bewegung
gesetzt.
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Um die Kammer F zu beschicken, wird das Verschlußstück fr abgenommen
und das zu reinigende flüssige Metalleingeführt; das Metall kann unmittelbar aus
dem Konverter oder mittels Gießpfannen zugebracht werden.
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Das Metall fließt durch die schrägen Kanäle g an die Außenwand der
Kammer F. Die Schleuderkraft treibt das Metall weiter an die Aufjenwand, so daß
es nicht die Möglichkeit hat, durch die untere Mittelöffnung h abzuiließen. Zur
größeren Sicherheit vergrößert man den Druck in dem Brenner i während der Beschickung,
nun das Metall zu verhindern, in das Rohr h zu fließen, soweit dieses etwa nicht
vollständig an der Drehbew bung teilnehmen und der Schleuderkraft unterworfen sein
sollte.
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Unter der Einwirkung der Schwerkraft gelannen die schwersten Teile,
.die aus reinem Metall bestehen, an den Kammerumfang, während sich die fremden,
leichteren Bestandteile in der Mitte befinden. Um diese Fremdteile abzuscheiden,
zieht man den Gasbrenner! heraus, vermindert die Umlaufgeschwindigkeit, worauf die
Verunreinigungen durch das Rohr h abfließen, wo man sie beispielsweise
in
einem Schlackenwagen auffaiigcvn kann. Fach dem Schlackenablaß vergrößert man von
neuem die Umlaufgeschwindigkeit, um zu verhindern, daß der Stahl in den S.chlakkenwagen
fließt. Dann ersetzt man den Schlackenwagen durch eine Gießpfanne -und vermindert
wiederum die Umlaufgeschwindigkeit, so daß der Stahl in diese Pfanne fließt. Dann
wird die Heizung für die nächste Schicht wieder in Betrieb gesetzt.
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Statt die Rohre il und i= des Brenners nebeneinander anzuordnen (Abb.
q.), kannmau sie auch ineinander anordnen (Abb. 8 und 9), wodurch diese Vorrichtung
weniger Platz beansprucht.
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Die Vorrichtung kann außer durch Gas auch durch einen anderen Brennstoff
beheizt werden.
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Die Abb. i o und i i zeigen eine andere Ausführungsförrn des Ofens
mit elektrischer Be-In der Auskleidung b ist eine Spule s angeordnet, deren Enden
mit Kontakten t verbunden sind, die jeder ein Kranzstück und einen Schleifschuh
besitzen. Eise Polschuhu umfaßt die Spule. Die Vorrichtung ist im übrigen ähnlich
der nach Abb. i, Man kann auch die Gasbeheizung mit elektrischer Beh.eizung verbinden,
wobei: diese dazu dienen soll, den Vorgang zu unterstützen und den Stahl so zu erhitzen,
daß er hinreichend flüssig wird.