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Über Kniestellen geführter stetiger Förderer, insbesondere Fahrtreppe
Bei über Kniestellen. geführten längeren Förderern, insbesondere Fahrtreppen, treten
an den Kniestellen hohe Normaldrücke der Räder oder Rollen auf, mit denen die Förderglieder
in den Kurvenbahnen bzw. Schienen laufen. Die Drücke an diesen Kniestellen können
ein Mehrfaches der in den geraden Bahnen auftretenden Drückt betragen. Andererseits
ist es erwünscht, die Laufräder oder Laufrollen der meist als kleine Wagen ausgebildeten
Förderglieder aus geräuschdämpfendem Baustoff herzustellen, der jedoch eine starke
Pressung nicht verträgt. Man kann sich in solchen Fällen dadurch helfen, daß mann.
die Rollen möglichst breit macht und gegebenenfalls sogar verdoppelt. Dieser nächstlieg.ende
Weg ist jedoch verhältnismäßig teuer, da er eine große Zahl von zusätzlichen Rollen,
gerade bei längeren Förderern, notwendig macht.
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Bekannt sind Fahrtreppen, bei denen zur Aufnahme dieser Normaldrücke
an den KniestellenUmführungsräder vorgesehen sind, welche die Überführung der Stufenwagen
von der einen Strecke in die andere übernehmen. Diese Anordnung ergibt aber einen
ziemlich starken Knick, ,also eine scharfe Ablenkung der Stufen, die bei den heute
üblichen Geschwindigkeiten einen unruhigen Lauf des Förderers an diesen Knickstellen
verursachen würde,, der zu Einer Unsicherheit der auf den Stufen stehenden Fahrgäste
führt, die also ihren ruhigen und sicheren Stand auf den Stufen verlieren würden.
Demgegenüber ermöglicht die Erfindung sowohl die sanfte Richtungsänderung des Fahrtreppenlaufes
als auch die Herabsetzung der Rollendrücke an den Kniestellen.
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Gemäß der Erfindung wird die erwähnte Aufgabe auf eine andere und
vorteilhaftere Weise dadurch gelöst, daß an den Kniestellen mit den Ketten des Förderers
mitlaufende stetige Unterstützungsförderer vorgesehen sind, auf welche die Ketten
oder mit
den Ketten verbundene Teile des Hauptförderers außerhalb
der Laufräder oder Laufrollen abgestützt .sind. Die Laufrollen werden also an :den
Kniestellen dadurch entlastet, daß man sie überhaupt nicht mehr aufliegen läß±',-;.,
die Abstützung vielmehr unmittelbar vor der': Ketten oder Kettenbolzen auf besondere,
e1' den Kniestellen vorgesehene Förderer überträgt. Man braucht dann die Laufrollen
nur für die in den geraden Strecken auftretende Belastung auszubilden; die mehrfach
größere zusätzliche Belastung wird von den Ketten oder den mit ihnen verbundenen,
gegebenenfalls besonders für diesen. Zweck ausgebildeten Teilen übernommen. In vielen
Fällen läßt sich .diese Abstützung an den Förderern oder Fahrtreppen mehrfach mit
Vorteil anbringen, z. B. dann, wenn im Aufwärtstrum wie im Abwärtstrum gefördert
wird.
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Die Erfindung wird des weiteren an Hand der in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele erläutert. Die Abb. r gibt den Lauf einer Fahrtreppe üblicher
Bauart wie: der, und die. Abb. 2 zeigt das Schema einer Fahrtreppe mit zwei Fördertrümern,
wobei in beiden Abbildungen Unterstützungsförderer gemäß der Erfindung angewendet
.sind. Die Abb.3 zeigt eine Seitenansicht einer Kniestelle, und die Abb. q. gibt
im. vergrößertem Maßstab einen. Schnitt durch die Kettenabstützung wieder.
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Der bewegliche Teil der Fahrtreppe weist eine Reihe von Stufenwagen
r auf, die durch Ketten 2 zusammenhängen und die sich mittels Laufrollen 3 auf die
Schienen ¢ abstützen. Die beiden Trümer sind, wie üblich, in Form eines flachen
S geführt, wobei am Oberende der Antrieb 5 und am Unterende die Umkehr- und Spannwelle
6 angeordnet ist. Die größten Normaldrücke treten an den Stellen A und B auf. Sie
werden nicht, wie auf den übrigen Teilen der Bahn, durch die Rollen 3 von den Stufenwagen
r auf die Schienen, q. übertragen. Die Ketten. legen sich vielmehr .entweder mit
ihren: Laschen 2a oder mit ihren Bolzen. 2b auf .entsprechende Tragglieder 7 von
Förderern 8 auf, die sich an. den Kniestellen befinden. -Die Förderer ihrerseits
stützen sich z. B. auf fest angeordnete Rollen g ab, die im Gerüst gelagert sind,
können aber auch auf Schienen oder sonstigen Fahrbahnen laufen.
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Nach Abb. 3 sind die Glieder 7 so ausgebildet, daß .sie die Kettenbolzen
2b Unterfassen. Bei dieser Bauart kann der Unterstützungsförderer 8 von dem Stufenband
angetrieben werden; dies ist auch möglich, wenn man den Unterstützungsförderer mit
Mitnehmern oder die Reibung erhöhenden Belägen versieht und dann die Kettenlaschen
oder sonstige Kettenglieder unmittelbar auf die Glieder des Unterstützungsförderers
abstützt. Auf diese Weise werden die Laufrollen von der Übertragung hoher Drücke
vollständig befreit; es 'kann auch bei sehr langen Förderern ein geräuschdämpfender
uni nur mäßige Pressung vertragender Baustoff für die Rollen oder deren Lauffläche
angewendet werden. Auf diese Weise ist es möglich, ohne Schwierigkeiten auch solche
Fahrtreppen auszuführen, bei denen man seitlich, z. B. bei C in Abb. 2, das untere
Stufenband betritt, das zur Abwärtsförderung dient. Es werden dann beide Trümer
gleichzeitig zur Förderung ausgenutzt.
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Ein Vorteil der neuen Ausbildung der Kniestelle besteht neben der
in bezug auf die Rolle zu erzielenden. Vorzüge darin, daß die Schienen an den Kniestellen
vollständig unterbrochen werden können, so daß sich die Herstellung der Gerüstteile
nichtunerheblich vereinfacht und außerdem eine. statisch bestimmte Abstützung des.
Stufenbandes erzielen läßt.
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Die Erfindung kann mannigfaltig abgeändert werden. Man kann z. B.
die Förderer 8 an den Kniestellen mit einem Antrieb, versehen, der annähernd die
Eigenreibung der Unterstützungsförderer überwindet. Man kann aber auch den Fahrtreppenantrieb
über diese Unterstützungsförderer auf die Stufenkette wirken lassen. Als Unterstützungsförderer
können die verschiedensten Bauarten von stetigen Förderern, wie z. B. Ketten-, Platten-oder
Rollenförderer u. dgl., Anwendung finden. Wesentlich ist nur, daß bei allmählicher
Krümmung die Rollenbeanspruchung weitgehend herabgesetzt wird, und zwar über den
gesamten Bereich .der Krümmung.