DE668350C - Vorrichtung zur Dampferzeugung durch die Abgase einer Brennkraftmaschine fuer Flugzeuge - Google Patents
Vorrichtung zur Dampferzeugung durch die Abgase einer Brennkraftmaschine fuer FlugzeugeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Dampferzeugung durch die Abgase
einer Brennkraftmaschine für Flugzeuge, bei der Wasser gegen unmittelbar vori den
Auspuffgasen beheizte Wandungen gespritzt wird.
Die fortdauernde Steigerung der Flugzeuggeschwindigkeiten bedingt weitest gehende
Verringerung des Luftwiderstandes aller aus
xo dem Flugzeugkörper herausragenden Teile,
so auch der Abgaskühler. Diese mußten bisher dem Luftstrom ausgesetzt werden, um
genügend Kühlwirkung zu haben. Je nach Art der Anordnung rufen im freien Luftstrom
liegende Abgaskühler Leitwerks schwingungen hervor und sind schon deshalb nachteilig.
Andererseits besteht in der Luftfahrt das eifrige Bestreben, mit gewichtlich' und aerodynamisch
tragbaren Mitteln die Eisbildung
za an Steuerflächen und Tragflügeln wirksam1 zu
verhindern. Abgasheizung und elektrische Heizung scheiden hierbei wegen allzu großer
Gewichte derartiger Anlagen und wegen der Unmöglichkeit, die Abgase auf die großen
ag Entfernungen warm zu halten, aus.
Dagegen erscheint die hiermit in Vorschlag gebrachte Lösung beider Aufgaben zugleich
gewichtlich tragbar, zumal gleichzeitig eine Verringerung der Widerstände der Abgasanlage
und mit Wahrscheinlichkeit auch eine Gewichtsverminderung derselben erzielt wird.
Es ist bereits bekannt, die den Abgasen von Motoren innewohnende Wärme in der
verschiedensten Weise zu Heizzwecken auszunutzen. Meist durchströmen die Abgase eine Leitung oder einen Behälter, dessen Wandung
auf der anderen Seite mit ruhendem oder fließendem Wasser in Berührung steht. Wenn die Wassermenge, welche mit der von
den' Abgasen erhitzten Wand in Berührung kommt, nicht zu groß ist, kann ein derartiger
Apparat wohl Dampf entwickeln, meist wird es aber wahrscheinlich nur zu einer den Verdampfungspunkt
nicht überschreitenden Erwärmung des Wassers kommen.
Ferner ist es bekannt, die Abgase von Brennkraftmaschinen durch Einspritzen von
Wasser in die Gase selbst zu kühlen. Da der dabei entstehende Wasserdampf mit den
Abgasem zusammen ins Freie strömt, ist eine ununterbrocheneZufuhr von Wasser notwendig.
Es ist daher nicht möglich, dieses Verfahren bei Luftfahrzeugen anzuwenden, weil sonst .sehr
große Wassermengen mitgeführt werden müßten.
Die Erfindung besteht in der Anordnung eines besonderen Dampferzeugers in dem Abgasstutzen
eines jeden Zylinders mit ständiger Einspritzung von Wasser in jeden der Dampferzeuger von einer oder mehreren
Wassereinspritzdüsen aus durch eine von der Brennkraftmaschine aus zwangsläufig an-
k) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dipl.-Ing.. Hans Keitel in Friedrichshafen, Bodensee.
getriebene und in ihrer Leistung von der Motordrehzahl abhängige Pumpe.
Die Dampferzeuger nach der vorliegenden, Erfindung haben eine Wand, welche -eine^
seits von den Abgasen bespült, andererseits*
zur Bildung von Dampf mit Wasser bespri%t/ wird. Es ist ein auf dem 'gleichen Prinzipberuhender
Dampfentwickler zwar bekannt, doch stellt derselbe mehr ein selbständiges
ίο Gerät dar,; welches in der Nähe des Motors
Aufstellung findet. Die Abgase müssen bei mehrzylindrigem Motor durch ein Sammelrohr
zusammengefaßt und dem Dampfentwickler zugeführt werden. Sie kühlen sich
ig schon auf diesem Wege ab. Es geht also ein Teil der Wärme für die Dampfentwicklung
verloren. Der bekannte Apparat kennt auch keine Bemessung der Spritzwassermenge in
Abhängigkeit von der Drehzahl des Motors. Im Gegensatz zu den bekannten Vorrichtungen
besitzt eine solche nach der Erfindung so viele Dampferzeuger, wie der Motor Zylinder
hat. In dem Abgasstutzen eines jeden Zylinders ist ein Dampferzeuger angeordnet.
Der Dampf wird alsa da erzeugt, wo die Ab^
gase ihre höchste Temperatur haben. Die ganze Vorrichtung ist nicht wesentlich umfangreicher
als ein einfaches Auspuffsammelrohr. Es wird kein Raum durch einen besonderen,
neben dem Motor aufzustellenden Dampferzeuger beansprucht. Die Verdampfungsflüssigkeit
wird durch eine oder mehrere Düsen eingespritzt, und der Dampf entweicht
durch eine oder mehrere Öffnungen in anschließende Rohrleitungen. Die Flüssigkeitszufuhr
wird durch eine mit dem Motor gekuppelte Pumpe bewerkstelligt. Dadurch ist die Gewähr gegeben, daß die Zufuhr sofort
mit Ingangsetzung des Motors beginnt und daß die zugeführte Flüssigkeitsmenge in
einem bestimmten Verhältnis zur Drehzahl des Motors steht! Der Dampf wird in beliebiger,
an sich bekannter Weise niedergeschlagen, so daß das zur Verdampfung kommende
Wasser immer wieder zurückgewonnen wird. Der Dampf kann zu irgendwelchen Zwecken,
beispielsweise zur Heizung der Fahrgasträume, zur Verhinderung der Eisbildung an
den-'Flügeln oder zum Antrieb einer Turbine,
Verwendung finden. In letzterem Falle wird ein Raum, welcher parallel zur Flügelhaut
verläuft, oder die Flügelhaut selbst als Kondensator ausgebildet. Derartige Kondensatoren sind bekannt. Die Anlage kann in an
sich bekannter Weise mit Manometern, Sicherheitsventilen, Thermometern und sonstigen
Geräten versehen sein.
Eine Gefahr für Anlagen nach der Erfindung
besteht in der verhältnismäßig schnellen
Verzunderung der Verdampfungsbehälter, wenn diese aus Metall gemacht sind. Auch die Düsen können unter Umständen selbst
verzundern oder durch kleine Zunderteilchen ,,verstopft werden. Um dieser Gefahr zu beregnen,
empfiehlt es sich, die Verdampfungsgefäße aus einem nichtmetallischen, feuerbe-■^fendigen
Stoff, beispielsweise Porzellan, Ton *ö'der feuerfestem Glas, herzustellen.
In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele für Anordnungen gemäß der
Erfindung dargestellt.
Abb. ι zeigt eine Anordnung nach der vorliegenden
Erfindung vor der Auspuffgasaustrittsöffnung eines Motorzylinders in einem
senkrechten Schnitt. Abb. 2 zeigt in einer Ansicht von oben eine Anlage für mehrere
Zylinder eines Reihenmotors. Abb. 3 zeigt in einem senkrechten Schnitt eine andere
Anordnung vor dem Auspuffgasaustritt eines Zylinders. Abb. 4 zeigt den oberen Teil des
Dampferzeugers aus Abb. 3 in Richtung des Pfeiles P gesehen.
In Abb. ι ist ι der Auspuffgasaustrittsstutzen
eines Motorzylinders, an welchen ein Abgasrohr 2 mit Hilfe eines Flansches 3
und zwischengelegter Dichtung in der üblichen Weise, beispielsweise durch zwei
Schrauben, angeschlossen ist. Das Abgasrohr 2 leitet die Gase zu einem Sammelrohr
15, welches die Abgase aller Zylinder aufnimmt (vgl. Abb. 2). In dem Abgasrohr 2
sollen die Gase an den Wandungen eines Dampferzeugers abgekühlt werden. Dieser
Dampferzeuger^ welcher beispielsweise kegelförmig und aus Kupfer oder Eisenblech sein
und mit der Abschlußschraube 5 durch Schweißen, Löten oder in sonst einer bekannten
Weise verbunden sein kann, ist mittels des Flansches 6 an dem mit dem Auspuffrohr 2
fest verbundenen Flansch 7 befestigt. In den Dampferzeuger hinein ragt die Sprühdüse 8,
welche in den Teil 5 hineingeschraubt ist.
Die Sprühdüse wird durch eine Verschlußmutter 9 nach außen abgeschlossen. Das
Wasser oder die sonstige Flüssigkeit wird der Sprühdüse 8 durch ein Anschlußstück 10
zugeführt. Sämtliche Anschlußstutzen 10 eines Motors können an eine gemeinsame
Rohrleitung 11 angeschlossen sein (Abb. 2). Der in dem Dampferzeuger 4 sich entwikkelnde
Dampf verläßt diesen bei 12 und gelangt von dort in eine S ammelleitung 13, welche
mit einem Sicherheitsventil 14 versehen ist und ihn denjenigen Stellen zuführt, an
denen er niedergeschlagen werden soll. Das Niederschlagswasser wird durch eine Pumpe
oder durch natürliches Gefälle derjenigen Stelle zugeführt, von der aus das Wasser
wieder in die Leitung 11 gedrückt wird.
Abb. 3 zeigt eine gleichartige Anlage, jedoch ist hier der Dampferzeuger senkrecht
angeordnet. An den Auspuffgasaustritts-
stutzen 20 ist ein kurzes Abgas rohr 21 mit
einem Flansch 22 in beliebiger, an sich bekannter Weise, beispielsweise durch zwei seitliche
Befestigungsschrauben, angeschlossen. Das kurze Abgasrohr 21 führt zu einem kegelförmigen
Gefäß 23, von welchem die Abgase durch einen Stutzen 24 zu einer Sammelleitung 25 führen. In dem Gefäß 23 sollen die
Abgase des Zylinders abgekühlt werden. Zu diesem Zweck ragt in das Gefäß 23 ein Dampferzeuger
26 hinein, welcher kegelförmig ausgebildet ist, aber auch eine andere Form haben
kann. Es ist angenommen, daß der Dampferzeuger in diesem Falle aus einem nichtmetallischen,
feuerbeständigen Stoff, beispielsweise aus Porzellan, Ton oder feuerfestem Glas, besteht. Der Dampferzeuger besteht
aus einem Unterteil 26 und aus einem Oberteil 27. Beide Teile sind kegelig ineinander
eingeschliffen und werden beispielsweise durch eine'Spannbrücke 28 zusammengehalten. Diese
Spannbrücke faßt auch den ebenfalls aus Porzellan, Ton ο. dgl. bestehenden Düsenhalter
29, in welchem die eigentliche Düse 30 eingesetzt ist. Die Düse 30 hat zwei Sprüh- 2s
körper 31 und 32. Der Dampf verläßt den Dampferzeuger durch einen Stutzen 33. Die
Befestigung des Dampferzeugers 26 an dem Gef§ß" 23 erfolgt durch Schrauben 34. Die
Spännbrücke 28 ist in der in Abb. 4 gezeigten Weise an: dem Gefäß 23 angeschlossen.
Claims (1)
- Patentanspruch:Vorrichtung zur Dampferzeugung durch die Abgase einer Brennkraftmaschine für Flugzeuge, bei der Wasser gegen unmittelbar von den Auspuffgasen beheizte Wandungen gespritzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Abgasstutzen eines jeden Zylinders der Brennkraftmaschine ein besonderer Dampferzeuger angeordnet ist, in den von einer oder mehreren Wassereinspritzdüsen aus durch eine von der Brennkraftmaschine aus zwangsläufig angetriebene und in ihrer Leistung von der Motordrehzahl abhängige Pumpe Wasser ständig eingespritzt wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DED71469D DE668350C (de) | 1935-11-14 | 1935-11-14 | Vorrichtung zur Dampferzeugung durch die Abgase einer Brennkraftmaschine fuer Flugzeuge |
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DE668350C true DE668350C (de) | 1938-12-01 |
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Country | Link |
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DE (1) | DE668350C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4327836A1 (de) * | 1993-08-19 | 1995-02-23 | Ralf Dr Ing Heyne | Einer Verbrennungs(kraft)maschine nachgeschaltete, bzw. damit kombinierte Verdampfereinheit(en) |
-
1935
- 1935-11-14 DE DED71469D patent/DE668350C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE4327836A1 (de) * | 1993-08-19 | 1995-02-23 | Ralf Dr Ing Heyne | Einer Verbrennungs(kraft)maschine nachgeschaltete, bzw. damit kombinierte Verdampfereinheit(en) |
DE4327836C2 (de) * | 1993-08-19 | 2000-05-31 | Ralf Heyne | Verbrennungskraftmaschine |
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