DE668143C - Verfahren zur gleichzeitigen Entphosphorung und Entschwefelung von Stahl - Google Patents

Verfahren zur gleichzeitigen Entphosphorung und Entschwefelung von Stahl

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DE668143C
DE668143C DES122273D DES0122273D DE668143C DE 668143 C DE668143 C DE 668143C DE S122273 D DES122273 D DE S122273D DE S0122273 D DES0122273 D DE S0122273D DE 668143 C DE668143 C DE 668143C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21CPROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
    • C21C7/00Treating molten ferrous alloys, e.g. steel, not covered by groups C21C1/00 - C21C5/00
    • C21C7/04Removing impurities by adding a treating agent
    • C21C7/064Dephosphorising; Desulfurising

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Description

  • Verfahren zur gleichzeitigen Entphosphorung und Entschwefelung von Stahl Es ist bereits vorgeschlagen worden, die gleichzeitige Entfernung des Phosphors und des Schwefels aus Stahlschmelzen dadurch zu bewerkstelligen, daß man den Stahl innig mit einer Schlacke von bestimmten basischen und oxydierenden Eigenschaften durchwirbelt. Dieses Verfahren eignet sich wegen seines vorzüglichen Ergebnisses, der Schnelligkeit seiner Durchführung und der Regelmäßigkeit der Ergebnisse für alle Betriebe, welche besonders hochwertigen Stahl herstellen wollen, vornehmlich also für größere Werke. Kleinere Betriebe ziehen es mitunter vor, von einfacheren Mitteln Gebrauch zu machen.
  • In diesem Zusammenhang ist von den Erfindern empfohlen worden, zur Entschwefelung und Entphosphorung dem Stahl beim Eingießen in eine Pfanne oder einen ähnlichen Behälter ein Gemisch zuzusetzen, welches bei der Arbeits- -temperatur Gas entwickelt, oxydierend wirkt und neben Alkaliverbindungen noch einen Körper enthält, welcher die Verflüchtigung des Alkalis verhindert.
  • Die vorliegende Erfindung hat nun ein Verfahren zum Gegenstande, welches ermöglicht, Alkalibasen bei der hohen Temperatur des geschmolzenen Stahles zu binden und die Verflüchtigung des Alkalis zu verhindern. Unter bestimmten Bedingungen erreicht man dabei eine Entphosphorung des Stahles unter Bildung alkalischer Phosphate sowie seine Entschwefelung.
  • Das Verfahren nach der Erfindung besteht somit darin, daß man auf den Stahl zusammen mit den alkalischen Basen einen Stoff zur Einwirkung. bringt, welcher mit diesen Basen eine bestimmte Verbindung bildet, wobei dieser Stoff in solcher Menge zugesetzt wird, daß er zur Sättigung der Basen nicht ausreicht. Beispielsweise sei angegeben, daß mit Tonerde und Titansäure ausgezeichnete Ergebnisse erzielt wurden. Weniger günstig, aber immer noch gut, liegen die Ergebnisse mit Kieselsäure. Man kann ferner auch mit Aluminaten, Titanaten und Silicaten arbeiten.
  • Die praktische Durchführung des Verfahrens läßt sich in verschiedener Weise verwirklichen. Man kann das Stoffgemisch entweder in der Pfanne oder dem Behälter zugeben, in welche der Stahl zwecks Vornahme der Behandlung eingegossen wird.
  • Das Einbringen des Gemisches in die Pfanne oder in- den Gießstrahl ist besonders einfach. Vorteilhaft wird dabei dem Stahl nach und nach ein Gemisch aus Natriumcarbonat und Tonerde oder Bauxit .oder ein Gemisch aus Natriumcarbonat und Titanoxyd oder Ihnenit, zweckmäßig in Pulverform, und zwar entweder kalt oder warm, zugesetzt.- Das Kochen des Bades führt die erforderliche Durchmischung herbei. Nach Beendigung des Vorgänges hat sich auf dem Stahl eine Schlackenhaut gebildet, welche neben den Alkaliverbindungen den Phosphor und den Schwefel enthält.
  • Da nun festgestellt worden ist, daß durch die Gasentwicklung in der Schmelze verhältnismäßig viel Wärme gebunden wird, und da es leicht vorkommen kann, daß die Temperatur in unzweckmäßiger Weise dann absinkt, wenn man mit kleinen Chargen arbeitet und der Stahl an sich nicht besonders hoch erhitzt ist, hatten die Erfinder auch angeregt, dem Gemisch wärmeentwickelnde Stoffe hinzuzufügen.
  • Das vorliegende Verfahren ermöglicht nun, den unerwünschten Wärmeverlust dadurch herabzusetzen oder ganz zu beseitigen, daß man ein Gemisch verwendet, welches neben der gasentwickelnden Alkaliverbindung noch einen Stoff enthält, der die Alkalibase bindet und dabei den äquivalenten Teil des Gases austreibt. Die entstehende Alkaliverbindung macht Wärme frei und stellt gleichzeitig bei der Arbeitstemperatur eine Alkalireserve dar.
  • Man kann auch solche Stoffe anwenden, die bei Erwärmung auf hohe Temperatur in Gegenwart von Stahl alkalische Basen einerseits und andererseits Oxyde mit sauren Eigenschaften ergeben. Zu diesem Zweck kommen beispielsweise in Frage Gemische aus Natriumcarbonat, Aluminium und Eisenoxyd, die zur Bildung von Tonerde führen, oder Gemische aus Ferrotitan mit einem oxydierenden Stoff, welche zur Bildung von Titansäure führen.
  • Das Ergebnis des erfindungsgemäßen Verfahrens ist eine gleichzeitige Entfernung des Phosphors und des Schwefels. Dabei ist es besonders beachtlich und überraschend, daß nach dem Verfahren der Erfindung eine sehr gute Entphosphorung und Entschwefelung des Stahles möglich ist, während die Versuche zur Entschwefelung von Temperguß durch ein Gemisch aus Natriumcarbonat und Tonerde. bei einer Temperatur, welche noch unter derjenigen des geschmolzenen Stahles liegt, kein günstiges Ergebnis gehabt. haben.
  • Das beschriebene Verfahren ist dann anwendbar, wenn der Stahl die üblichen Mengen an gelöstem Sauerstoff enthält. Weist der Stahl jedoch einen geringen Oxydationsgrad auf, ist es erforderlich, dem Gemisch auch noch einen Stoff zuzusetzen, der oxydierend wirkt, beispielsweise Bariumdioxyd oder Mangandioxyd. Die Schlacken, welche dabei erhalten werden, sind besonders leicht vom Stahl zu trennen. Ausführungsbeispiele r. Nachgeblasener Thomasstahl: Entphosphorung von o,o4o auf 0,0z50/0, Entschwefelung von o,o3o auf 0,o22 °% mit 450o g Nag C 03, iooo g Bauxit auf die Tonne Stahl gerechnet.
  • 2. Im Hochfrequenzinduktionsofen erzeugter Stahl: Entphosphorung von o,i3o auf o,o6o0/0 mit 650o g Na2C0s, iooo g Ilmenit, 90o g Eisenerz.
  • Bei beiden obigen Ausführungsbeispielen wurde das Gemisch dieser beiden Stoffe im voraus hergestellt und dem beim Aufgießen des Metalls entstehenden Gießstrahl allmählich zugesetzt.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur gleichzeitigen Entphosphorung und Entschwefelung von Stahl mit Hilfe von Alkaliverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß einer Alkaliverbindung, z. B. Natriumcarbonat, welche bei der Arbeitstemperatur Gas entwickelt, ein Stoff, z. B. Titandioxyd, zugesetzt wird, welcher imstande -ist, mit den Basen eine bestimmte Verbindung, z. B. Natriumtitanat, zu bilden, wobei die Menge des Zusatzes zur Sättigung der Basen nicht ausreicht.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Hinzufügung des Gemisches beim Eingießen des Stahles in eine Pfanne oder einen ähnlichen Behälter erfolgt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß dem Gemisch ein oxydierender Stoff, z. B. Eisenoxyd, zugesetzt wird.
DES122273D 1936-03-16 1936-04-08 Verfahren zur gleichzeitigen Entphosphorung und Entschwefelung von Stahl Expired DE668143C (de)

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