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Vorrichtung zum Abscheiden von festen und flüssigen Beimengungen aus
Luft, Gasen und Dämpfen Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Abscheiden
von flüssigen und festen Beimengungen aus Luft, Gasen und Dämpfen mit in Richtung
des Gas- und Dampfstromes liegenden stab- oder plattenförmigen Abscheideelementen,
insbesondere mit solchen Abscheideelementen, die mit in den Gas- oder Dampfstrom
hineinragenden Ausbiegungen unter Zwischenschaltung von vollen Trennungswänden versehen
sind.
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Das Wesentliche und Neue der Erfindung besteht darin, daß der Gas-
oder Dampfstrom nicht in der üblichen Weise durch ein einzelnes das Gehäuse in ganzer
Strömungslänge und Breite ausfüllendes Stab- oder Plattenbündel hindurchgeht, sondern
daß derselbe durch mehrere in gemeinsamem Gehäuse angeordnete, lotrecht stehende
Abscheidekammern so hindurchgeführt wird, daß er nach Durchströmung des ersten Abscheidebündels
umgelenkt und zwischen zwei Abscheidekammern durch die Gehäusemitte zurückgeführt
wird, um dann erst nach erneuter Umkehrung die nächste Abscheidekammer zu durchströmen
usf. Diese neue Anordnung hat den Vorteil, daß der durch die Abscheideelemente der
ersten Kammer in schmale Streifen zerlegte Gas- oder Dampfstrom wieder vereinigt,
bei der mehrmaligen Umlenkung im Rückströmkanal durcheinandergewirbelt und dann
in der nächsten Abscheidekammer wiederum zerlegt und gereinigt wird.
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Ein zweiter Vorteil besteht darin, daß der Gas-oder Dampfstrom einen
sehr langen Weg durch das erste Plattenbündel, den eben so langen Rückströmkanal,
das nächste Plattenbündel usw. nehmen muß, wodurch besonders bei der Behandlung
von überhitztem Dampf die Abscheidewirkung bedeutend erhöht wird. Weiterhin gestattet
die neue Vorrichtung noch den Einbau einer zusätzlichen Abscheidevorrichtung, beispielsweise
eines Feinfilters, oder gegebenenfalls einer Berieselungs- oder Befeuchtungseinrichtung,
um überhitzten Dampf in gesättigten oder trockene staubhaltige Gase in einen abscheidefähigen
Zustand überzuführen (Abb. 3). Außerdem können nach Abnahme des Gehäusedeckels die
Platteneinsätze jederzeit einzeln oder gemeinsam mit den das Filter umschließenden
Wänden des Rückströmkanals (Abb. 4) zwecks Reinigung oder Erneuerung aus dem Gehäuse
herausgezogen werden, ohne daß letzteres aus der Rohrleitung ausgebaut werden muß
(Abb. 4).
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Es sind zwar Abscheidevorrichtungen bekannt, die mit zwei getrennten
Abscheidekammern versehen sind. Dabei handelt es sich um eine Abscheidevorrichtung,
deren Elemente nur von oben nach unten und umgekehrt durchströmt werden können und
in denen der Dampf-oder Gasstrom mit der Strömung der abgeschiedenen Flüssigkeit
in der ersten Kammer gleichgerichtet, in der zweiten Kammer aber entgegengerichtet
ist, also abscheidehindernd wirkt. Der Dampf- oder Gasstrom beschreibt hier den
Weg eines aufrecht stehenden U, und zwar an dessen unterem Bogen quer durch die
von den Platten abtropfende Flüssigkeit. Gemäß der vorliegenden Erfindung strömen
die Gase oder Dämpfe in Form eines waagerecht liegenden S und legen demgemäß einen
viel längeren Weg zurück, ohne
auf diesem Weg mit der nach, unten
abfließenden Flüssigkeit wieder in Berührung zu kommen.
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Hierbei wirken die Erhebungen auf den Abscheideplatten beim Aufprall
der Gase oder Dämpfe abscheidefördernd und abfiußbeschleunigend. Außerdem ermöglicht
die Ausführung gemäß der vorliegenden Erfindung die Anordnung einer Befeuchtungs-
oder Berieselungsvorrichtung in der Verbindungskammer zwischen den beiden Abscheidekammern,
in der, was besonders bei der Behandlung von Wasserdampf von Bedeutung ist, ein
Durchwirbeln und Ausschleudern des vorgetrockneten Dampfes stattfindet. Auf diese
Weise kann der Dampf auf seinem Weg mit Nässe wieder neu angereichert werden.
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Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung in einigen Ausführungsformen
beispielsweise dargestellt. Abb. 1 zeigt einen senkrechten Schnitt durch einen Abscheider
mit senkrecht stehenden Abscheideplatten. Abb. 2, 3 und 4 zeigen je einen waagerechten
Schnitt in Höhe des Pfeiles der Abb. I durch solchen Abscheider mit verschiedenen
Gehäuseformen.
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Der in Abb. I bis 4 dargestellte Abscheider besteht aus dem Gehäuse
a, das durch den Deckelb verschlossen und zweckmäßig mit einem Zwischenboden c versehen
ist, unter dem sich die abgeschiedene Flüssigkeit sammelt. Ferner sind im Gehäuse
a zwei oder mehrere Zwischenwände vorgesehen. Der Zwischenboden wie auch die Ablenkwände
d, e können auch nachträglich in das Gehäuse eingesetzt werden, wie aus Abb. 4 ersichtlich
ist. Durch die Zwischenwände wird das Gehäuse in mehrere miteinander in Verbindung
stehende Kammern so unterteilt, daß jeweils eine durch das Innere führende Mittelkammer
für die Umlenkung des Gas- oder Dampfstromes entsteht. Die eigentlichen Abscheidekammern
f und k ; sind mit den die Abscheidung bewirkenden Abscheideelementen, z. B. mit
doppelwandigen, mit aufgebogenen Lappen versehenen Blechplatten i, k ausgefüllt.
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In den Mittelkammern g kann zweckmäßig noch ein Feinfilter, ein Abscheidebündel
i oder eine Befeuchtungsvorrichtung I eingebaut werden, wie Abb. 3 erkennen läßt.
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Das zu reinigende Gas oder der Dampf tritt in Pfeilrichtung in das
Gehäuse a ein, durchströmt die erste Abscheidekammer mit den Platten i, wird durch
die Zwischenwände d, e zur Umkehr gezwungen, durchströmt die Rückströmkammer g und
dann die nächste Abscheiden kammer X mit den Platten K, um am Austrittsstutzen das
Gehäuse gereinigt zu verlassen.
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Werden die Abscheideelemente so eingesetzt, daß die aufgebogenen Lappen
in der ersten Kammer dem Dampf- bzw. Gasstrom entgegengerichtet sind und in der
nächsten in die Richtung des Dampf- oder Gasstromes weisen, so kann die Durchströmung
sowohl von links nach rechts als auch umgekehrt erfolgen, ohne den Abscheider wirkungslos
zu machen. Natürlich könnte man an Stelle der dreifachen auch eine fünf-oder mehrfache
Unterteilung des Gehäuses vornehmen. Ebenso könnte man die erste Kammer f als Berieselungs-
oder Anfeuchtungskammer oder die letzte Kammer h als Feinfilterkammer, die anderen
Kammern hingegen als eigentliche Abscheidekammern ausbilden und beliebig viele derartige
Abscheide- und Rückströmkammern aneinanderreihen. Hierbei ist es natürlich nicht
erforderlich, daß die Zwischenwände zur Bildung der Kammern symmetrisch zur Gehäuseachse
verlaufen. Wesentlich ist nur, daß jedesmal ein durch das Gehäuseinnere führender
Rückströmkanal für den Gas- oder Dampfstrom im Sinne der Erfindung zwischengeschaltet
ist.
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PATENTANSPRECHE : I. Vorrichtung zum Abscheiden von festen und flüssigen
Beimengungen aus Luft, Gasen und Dämpfen, in der zwischen dem Gaseinund-austrittsstutzen
des Abscheidegehäuses zwei hintereinandergeschaltete, durch einen Umlenkkanal verbundene
Kammern vorgesehen sind, die in Richtung des Gasstromes liegende stab oder plattenförmige
Abscheideelemente enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (a) durch mindestens
zwei lotrecht und im Abstand voneinander angeordnete, jeweils von schräg gegenüberliegenden
Stellen der Gehäusewand ausgehende, nach dem Gehäuseinnern sich erstreckende Wände
(d, e) in mindestens drei Kammern (f, g, 7t) unterteilt ist, von denen die beiden
äußeren Kammern (f, h) bzw. die Kammern ungerader Ordnungszahl mit lotrecht angeordneten
und in der Gasströmungsrichtung liegenden stab- oder plattenförmigen Abscheideelementen
ausgerüstet sind, während die zwischen den beiden äußeren Kammern (f, h) liegende
Kammer (g) bzw. die Kammern mit gerader Ordnungszahl für die Umlenkung des Gas stromes
dienen.