DE667940C - Verfahren zur Umwandlung von aliphatischen Kohlenwasserstoffen mit mehr als einem Kohlenstoffatom im Molekuel oder Mischungen dieser mit Methan in sauerstoffhaltige organische Verbindungen - Google Patents

Verfahren zur Umwandlung von aliphatischen Kohlenwasserstoffen mit mehr als einem Kohlenstoffatom im Molekuel oder Mischungen dieser mit Methan in sauerstoffhaltige organische Verbindungen

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DE667940C
DE667940C DEE37392D DEE0037392D DE667940C DE 667940 C DE667940 C DE 667940C DE E37392 D DEE37392 D DE E37392D DE E0037392 D DEE0037392 D DE E0037392D DE 667940 C DE667940 C DE 667940C
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Description

  • Verfahren zur Umwandlung von aliphatischen Kohlenwasserstoffen mit mehr als einem Kohlenstoffatom im Molekül oder Mischungen dieser mit Methan in sauerstoffhaltige organische Verbindungen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Umwandlung von aliphatischen Kohlenwasserstoffen, insbesondere gasförmigen, mit mehr als einem Kohlenstoffatom im Molekül oder Mischungen dieser mit Methan in sauerstoffhaltige organische Verbindungen, insbesondere Methanol, mittels Luft oder Sauerstoff unter Druck, bei höherer Temperatur und in Gegenwart einer Kontaktsubstanz.
  • Es ist bereits vorgeschlagen worden, die Umwandlung durch Behandlung der Kohlenwasserstoffe mit einem sauerstoffliefernden Stoff unter erhöhter Temperatur (8o bis 1000) bei überdruck und in Gegenwart einer Kontaktsubstanz vorzunehmen. Weiterhin ist die Behandlung eines Reaktionsgemisches, das weniger als ioVolumprozent Sauerstoff enthält, bei hoher Temperatur (69o') bekannt. Die Ausbeute dieses Verfahrens an sauerstoffhaltigen organischen Verbindungen aus den Kohlenwasserstoffen ist aber derart gering, daß eine wirtschaftliche Ausnutzung dieser Verfahren nicht möglich ist. Es ist ferner vorgeschlagen worden, Methan in Gegenwart von i0/, oder weniger Sauerstoff unter Druck und bei Temperaturen von 2oo bis 6oo' zu spalten und zu polymerisieren, um Gasolin (Erdöl) als Hauptprodukt zusammen mit Wasser und einer kleinen MengeFormaldehyd zu erzeugen. Außerdem ist es bekannt, Methan in Formaldehyd durch teilweise Oxydation mit einer theoretischen Luftmenge in Gegenwart von Wasserdampf bei 6oo' oder darüber und mit einem großen Sauerstoffüberschuß (mindestens ein Sauerstoffvolumen auf jedes Kohlenwasserstoffvolumen) -umzuwandeln. Schließlich wurde bereits die Umwandlung von Äthylen in Formaldehyd durch Reaktion mit io bis 5o Volumprozent Sauerstoff bei Ten-iperaturen von 55o bis 6oo' in Gegenwart eines großen Stickstoffüberschusses oder bei Unterdruck angeregt.
  • Erfindungsgemäß z' beträgt dasVolumen de,##-Ai.
  • Sauerstoffs von über i bis weniger als des Volumens der verwendeten Kohlenwasst?#.i stoffe, und die Urnsetzung wird unter einen1.#, Druck von über 6 Atm., vorzugsweise über' 14 Atni-, und unterhalb 59o' in der Dampfphase durchgeführt. Man erhält hierdurch wirtschaftlich gute Ausbeuten an wertvollen Kohlenwasserstoff -Sauerstoff -Verbindungen, z. B. Alkohole und Aldehyde. Gegenüber den bekannten Verfahren bringt das Verfahren gemäß der Erfindung die bevorzugte Bildung von Methylalkohol und höheren Alkoholen. Der gasförmige Rückstand enthält im wesentlichen keinen freien Sauerstoff, so daß er die Metallteile, mit denen er in Berührung gelangt, nicht angreift.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung wird nachstehend nach beiliegender Zeichnung beschrieben.
  • Das zu behandelnde Gas, z. B. ein Naturgas von relativ hohem Heizwert, wird von einer Gashauptleitung abgezogen und durch einen Staubabscheider geschickt. Danach strömt das Gas durch eine Meßvorrichturig, welche die Strömungsgeschwindigkeit und das Volumen des zu behandelnden Gases feststellt. Das Gas kann dann durch einen Kompressor geschickt werden, der es unter geeigneten Überdruck setzt, und darauf durch einen Kondensator oder Absorptionsapparat, in welchem leicht kondensierbare Kohlenwasserstoffe abgeschieden werden. Sofern das Gas diese Stoffe nicht enthält oder ihre Entfernung nicht gewünscht wird und das Gas bereits unter dein zur Durchführung des Verfahrens erforderlichen Druck steht, wird es durch eine Leitung 2 zu ärn Kondensator und dem Kompressor geleitet werden. Um die Reaktionszone auf die zur Einleitung der Umsetzung erforderliche Temperatur zu bringen, wird nunmehr das aus dem Kornpressor austretende Gas über Leitungen 4 und 6 durch einen Erhitzer 8 -und dann über eine Leitung io in eine Reaktionskammer 12 geleitet, bis deren Temperatur die gewünschte Höhe von vorzugsweise 426 bis 482' erreicht hat. Diese gewünschte Anfangsternperatur der Reaktionskammer kann auch durch andere Mittel als den Erhitzer 8 erzielt werden. Nachdem die Unisetzung einmal begonnen hat, wird die dein Reaktionsgernisch erteilte Vorwärmung und die Menge des sauerstoffhaltigen Gases, welches dem Kohlenwasserstoffgas bei der Herstellung des Reaktionsgemisches zugesetzt wird, vorzugsweise so geregelt, daß die Reaktionswärme gerade ausreicht, uni in der Reaktionskainmer die gewünschte Ternperatur aufrechtzuerhalten.
  • Befindet sich die Reaktionskammer i-q auf .der gewünschten Temperatur, dann wird das 14 geöffnet und das Ventil 18 gegt hierdurch über ,ehlossen. Das Gas gelan., -.die Rohre 16 und io in eine Misclikaminer :3o, wo es mit einer bestimmten relativ kleilien Menge Luft oder Sauerstoff gemischt wird, die über ein Ventil 22 Und ein Rohr 24 von einein Kompressor und -.\leßapparat zugeführt wird. Die zugeführte Luftivenze wird durch die Geschwindigkeit des Kornpressors und bzw. oder das Ventil 22 ge- regelt. Gewünschtenfalls kann das Ventil 22 der Leitung 24 geschlossen und Luft über das von einem Ventil 42 überwachte Rohr 2fj in den Erhitzer 8 geschickt werden, der dann als Vormischkammer dient, in welcher die Luft init dein über das Ventil iS in die An- lage eintretenden Gas gemischt wird, wobei dann das Ventil 14 geschlossen ist. Von der Kammer 8 gelangt das Gas oder Gas-Luft-Gemisch entweder über die von einem Ventil überwachte Rohrschlange io oder die von einem Ventil 44 überwachte Rohrschlange -98 durch einen Wärmeaustauschapparat 30 in die Mischkarniner 2o und von da in die Reaktionskammer 12, wo der Sauerstoff des Gemisches sieh durch eine katalytische Oxydationsreaktion mit einem Teil der vorhandenen Kohlenwasserstoffe verbindet. Die hocherhitzten gasförmigen Reaktionsprodukte verlassen die Reaktionskanimer durch eine Leitung J2 und gehen vorzugsweise durch den Wärmeaustauschapparat 30 hindurch, in welchem sie den größeren Teil ihrer Wärme an das einströmende Gas oder Gas-Luft-Gemisch abgeben. Sie gelangen dann in einen Abscheider, in welchem die entstandenen flüssigen Oxydationsprödukte gewonnen werden. Der gasförmige Rückstand gelangt schließlich über eine Leitung 34 züi einer Gasverteilungshauptleitung oder geht durch einen anderen Satz von Vorrichtungen hindurch, die den soeben beschriebenen entsprechen und in denen die Behandlung in einer oder mehreren weiteren Stufen fortgesetzt wird, wobei dem jeder Stufe zuströmenden Gas eine verhältnismäßig kleine Menge Sauerstoff oder Luft zugesetzt, das so gebildete Gemisch vorgewärmt, dann bei geeigneter Reaktionstemperatur mit einem Katalysator in Berührung gebracht und danach in einer Vorrichtung behandelt wird, um die kondensierbaren Zwischenoxydationsprodukte zu entfernen.
  • Die Reaktionskammer 1.2, welche die bei katalytischen Gasreaktionen gewöhnlich benutzte Ausführung hat, ist vorzugsweise innen mit Isolierm'aterial ausgekleidet. Die katalytische Beschickung, der Reaktionskammer besteht vorzugsweise aus einem verhältnismäßig dicken Bett oder mehreren flachen Einsätzen eines porösen Materials, z. B. Bimsstein, Asbestfaser o. dgl., auf deren Oberfläche ein Katalysator niedergeschlagen ist. Sehr gute Ergebnisse werden mit folgenden Kontaktstoffen erreicht: Platin, Palladium, Chrom, Mangan, Eisen, Kupfer und Nickel, ferner Gold, Silber und die Oxyde des Kupfers, Mangans und anderer Metalle, welche höhere und niedrigere Oxyde bilden, wie Eisen, Nickel, Vanadium, Chrom, Molybdän und Cer. Auch ein Gemisch oder eine Legierung dieser Katalysatoren kann verwendet werden. Die Anwesenheit von Eisen im Reaktionsraum braucht man nicht sorgfältig zu vermeiden.
  • Bei Durchführung des vorliegenden Verfahrens rnuß in dein Reaktionsgemisch stets eine gewisse Menge von Luft oder Sauerstoff vorhanden sein. Diese Menge an Sauerstoff hängt nicht nur von der Art der gewünschten Erzeugnisse und den für deren Erzeugung aufrechtzuerhaltenden Reaktionstemperatur ab, sondern auch von der Wärmewirtschaftlichkeit der Vorrichtung, dem Grad der dem Reaktionsgemisch vor Eintritt in die Reaktionskaminer er " teilten Vorwärmung und von mehreren sonstigen veränderlichen Faktoren.
  • Wenn man mit einem gewissen Verhältnis von Gas und Luft unter ziemlich hoher Vorwärmung arbeitet, ist es gewöhnlich erwünscht, die beiden erst zu mischen, wenn sie in die Reaktionskammer eintreten. Zu diesem Zweck wird Luft mittels einer von einem Ventil überwachten Nebenleitung 40 entnommen (die Ventile 22, 42 und ein Ventil 44 am Kopfende der Schlange:28 sind geschlossen) und in einem getrennten Kreislauf über die Schlangen des Wärmeaustauscharates 30 in die Kammer 2o geschickt. 'IPP-Während so die Luft in einem unabhängigen Stromkreis vorgewärmt wird, wird das Gas durch die Leitungen 4, 38 und die Schlangen io, in denen es ebenfalls vorgewärmt wird, über die Mischkammer 2o in die Reaktionskaminer 12 geschickt.
  • Die Vorrichtung kann auch vorteilhaft eine oder mehrere Mischvorrichtungen enthalten, welche wie der Erhitzer 8 und die Kammer 2o arbeiten, um die vollständige Mischung. des verbrennbaren Gases und der Luft vor der Einführung in die Kammer 12 vorzunehmen. Ob nun solche Mischvorrichtungen verwendet werden oder nicht, es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die Luft unter etwas höherem Druck als das verbrennbare Gas zu halten, um das Zurückströmen von Gas in die Lufthauptleitungen zu verhindern und eine Mischung beider durch Einblasen der Luft in das Gas sicherzustellen.
  • Die Umsetzung zwischen dem Sauerstoff und den Kohlenwasserstoffen des Reaktionsg111-nisches geht in der Kammer 1-2 mit großer Schnelligkeit vor sich. Es hat sich gezeigt, daß die besten Ausbeuten an Methanol, Formaldehyd und Acetaldehyd aus der teilweisen Oxydation von Naturgas gemäß vorliegendem Verfahren erzielt werden, werin die Reaktionstemperatur unter den erörterten bevorzugten Verhältnissen von Druck, Katalysatoren u. dgl. auf etwa 426 bis 482' gehalten wird. Geht jedoch die Reaktionstemperattir wesentlich über das gewünschte Älaximum voll 482' hinaus, z. B. auf 5377-' oder darüber, so wird die Ausbeute an Alkoholen und Aldehyden ausgesprochen äriner und verschwindet bei höheren Temperaturen unter Bildung von Kohlenstoffnionoxyd, Kohlendioxyd und Wasserstoff völlig. Insbesondere ist beobachtet worden, daß die Ausbeute an Methanol ausgesprochen und merklich äriner wird sowie man die Reaktionstemperatur um mehr als iio' über das Maximum steigen läßt. Es ist ferner beobachtet worden, daß man z.B. die größte Ausbeute an Methanol erhält, wenn man das Gas zuerst auf 55 bis iio' unterhalb der gewünschten Reaktionstemperatur vorwärmt und danach gerade so viel Luft zusetzt, daß durch die Wärme der in der Reaktionskammer veranlaßten Reaktion die für die besten Alkoholausbeuten gewünschte Temperatur gerade erreicht wird.
  • In Fällen, wo die gewünschte Menge an Oxydationsprodukten nur durch den Zusatz eines größeren Volumens sauersLofflialtigen Gases zu dem Kohlenwasserstoffgas erreicht werden kann, ohne die höchsten Temperaturgrenzen zu überschreiten, bei denen die besten Ausbeuten erzielt werden, besteht der bevorzugte Weg zur Regelung der in der Reaktionszone aufrechtz-Lierhaltenden Temperatur in der mehrstufigen Oxydationsbehandlung des Gases.
  • Bei einem mehrstufigen Oxydationsverfahren wird das Aus-angsgas nacheinander durch eine Anzahl in Reilie geschalteter Reaktionskammerii 12 geschickt, wobei dem in die Reaktionskammer einer jeden der verschiedenen Stufen eintretenden Gas eine zur Erzeugung der gewünschten Arten und Mengen von Oxydationsprodukten gerade ausreichende Teilinenge des erforderlichen Gesamtsauerstoffs zugesetzt wird, so daß die gewünschte oder bevorzugte Reaktionstemperatur in jeder Stufe ohne Überhitzung aufrechterhalten wird, ohne daß wesentliche Mengen von freiem Sauerstoff in den Reaktionsprodukten einer Stufe verbleiben könnten. Der Katalysator kann in allen Stufen der gleiche sein, man kann aber in einer oder allen Stufen verschiedene Katalysatoren verwenden. Ebenso können die Betriebsbedingungen in mehreren Stufen geändert werden, uni ein besonderes Oxydationsprodukt, z. B. Methanol oder einen anderen Alkohol, als Hauptprodukt einer Stüfe zu erzeugen,.während man später in einer anderen Stufe ein anderes völlig verschiedenes Hauptprodukt erzeugt, z. B. Formaldehyd. Gemäß der Zeichnung ist die Anlage vorzugsweise so angeordnet, daß die Behandlung auch in einer Stufe beendigt werden kann. Diese einstufige Behandlungsweise kann da verwendet werden, wo nur eine begrenzte 'Nienge flüssiger Qxydationsprodukte zusaminen mit einem verbrennbaren Gasrückstand erzeugt werden soll, welcher im wesentlichen keinen Gehalt an freiem Sauerstoff und einen geringeren Heizwert als das ursprüngliche Gas besitzt.
  • Es wurde schließlich festgestellt, daß der Druck auf die Art der Zusammensetzung an flüssigen Oxydationsprodukten einen wesentlieben Einfluß ausübt. So wurde z. B. gefunden, daß bei Verwendung eines Platinkatalysators unter den bereits angegebenen Reaktionstemperaturen ein Druck von mindestens 7Atm. erforderlich ist, damit man auch nur kleine Ausbeuten an' Alkohol und Aldehyd erhält (mit Ausnahme von Formaldehyd, welchen man mit gewissen Katalysatoren bei geringeren Drucken erhalten kann). Die Alkohol-Aldehyd-Ausbeute steigt ini allgemeinen mit einer Zunahme des Drukkes an. Verhältnismäßig große Ausbeuten an Methanol- undAldehydprodukten sind bei Durchführung des vorliegenden Verfahrens mit Drucken zwischen 10,5 und 21 Atin. erreicht worden.
  • Zu den Bedingungen, die die Eigenart der Oxydationsprodukte verändern, gehört noch die Zeitdauer des Kontaktes des Reaktionsgemisches mit dem Katalysator. Es ist beobachtet worden, daß befriedigende Ausbeuten an Methanol und Aldehyden erzielt werden, wenn die Dauer des Kontaktes des Reaktionsgemisches mit dem Katalysator weniger als 94 Sekunde beträgt. Ebenso wurden befriedigende Ausbeuten erzielt, wenn das Reaktionsgern-Isch während mehrerer Sekunden mit dem Katalysator in Berührung bleibt. Wenn z. B. ein Naturgas unter einem Druck von 21 Atm. auf eine Temperatur von 4oo' vorgewärmt, hierauf eine Luftmenge von ungefähr 7,22 0/" des Gasvoluinens zugernischt und das Gemisch durch das auf 455' gehaltene Katalysatorbett aus platiniertem Bimsstein mit solcher Geschwindigkeit geschickt wird, daß jede Volumeneinheit des Gemisches mit einem gleichen Volumen des Katalysators 4,2 Sekunden lang in Berührung ist, wurde festgestellt, daß die beim Abkühlen von dem gasförinigen Produkt abgeschiedene Flüssigkeit 35 VOIIII-nprozent Methanol, 31 0/, einer 401/,igen Formaldehydlösung, 41/, Acetaldehvd sowie Wasser und andere Stoffe entlidlt. Ein Methanolvolumen' genau so groß wie das durch Kondensation aus dem gasförmigen Produkt erhaltene, kann durch Absorption mit Wasser von dem den Kondensator verlassenden Gasrückstand gewonnen werden. Der gasförmige Rückstand enthält bei dieser Art der Behandlung im wesentlichen keinen freienSauerstoff. SetztmandieUlmsetzungsprodukte bei höheren Reaktionstemperaturen dem Katalysator längere Zeit aus, so neigen sie zur Zersetzung unter Bildung von Kohlenstoffoxyden und Wasserstoff.
  • Die vorstehende Beschreibung des Verfahrens und der Bedingungen seiner Durchführung ist mehr oder weniger auf die Behandlung von Naturgaskohlenwasserstoffen abgestellt worden. Die Erfindung ist indessen keineswegs auf die Behandlung von Naturgas beschränkt, ihre Grundzüge können auch auf die Behandlung anderer Kohlenwasserstoffe angewendet werden, z. B. der Kohlenwasserstoffe, die in der Kohle oder in den von ihr herrührenden Gasen oder in den Gasen u n-d Dämpfen enthalten sind, welche sich bei der thermischen Behandlung von Erdöl oder Olschiefer bilden. Während das Verfahren gemäß der Erfindung hauptsächlich die Erzeugung von Alkoholen und Aldehyden betrifft, so versteht sich, daß durch geeignete Änderung der Berührungszeit des Reaktionsgemisches mit dem Katalysator, der Temperaturen und Drucke, der Art des Katalysators, des Grades der Überhitzung und der in dem Reaktionsgernisch enthaltenen Mengen von Luft oder Sauerstoff auch andere wertvolle Oxydationsprodukte erzielt werden können.
  • Reiner Sauerstoff kann -statt Luft als Oxydationsmittel verwendet werden. Desgleichen werden mitunter andere Stoffe als der Stickstoff der Luft mit Vorteil als inerte Verdünnungsmittel für den Sauerstoff oder für die der Behandlung unterliegenden Kohlenwasserstoffe verwendet werden. So z. B. können die zu behandelnden Kohlenwasserstoffe mit anderen stabileren Kohlenwasserstoffen verdünnt werden, welche bei den in der Reaktionszone der Apparatur aufrechterhaltenen Bedingungen des Druckes, der Temperatur u. dgl. einer teilweisen Oxydation nicht unterliegen.
  • Eine Umsetzung von reinem Methan ist bei einer Temperatur unterhalb 59o' und bei einem Druck unter 14 Atm. nicht ausführbar, eine gewisse Umwandlung von Methan zu sauerstoffhaltigen organischen Verbindungen tritt jedoch offenbar ein, wenn Methan in Gegenwart sonstigen gesättigten Kohlenwasserstoff-es zur Reaktion gebracht wird.
  • Zur Erläuterung der Erfindung werden im folgenden einige Ausführungsbeispiele beschrieben.
  • Beispiel i E, in Naturgas folgender Zusammensetzung: Gesättigte Kohlenwasserstoffe. 9:2 Kohlendioxyd .............. i Sauerstoff, Stickstoff usw.
  • (Luf t) .................. 7 wobei die gesättigten Kohlenwasserstoffe aus: C H4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 0/0, CI HI ..................... :25 '/., Cs H8 ..................... :23 '/o, C4 Hio ............ ........ 8 0/0 bestehen, wurde mit Luft in Anteilen von 5,65 in' Gas auf o,87 m' Luft gemischt und Mit einer Geschwindigkeit von 6,52 m# je Stunde durch eine mit Bimsstein bepackte und von außen beheizte Reaktionskammer geschickt, wobei der Bimsstein mit Al P 0, und Cu 0 im Verhältnis von 48,2 kg AI P 04 und 9,5 kg Cu0 je m' Bimsstein imprägniert war. Die Temperatur der Reaktionskammer zeigte unter diesen Bedingungen am Einlaß etwa 3o5' und am Auslaß etwa 482' C, während ein Überdruck von 15,7 Atm. in der Reaktionskammer aufrechterhalten wurde. Von der Reaktionskammer wurden die Reaktionsprodukte zu einem wassergekühlten Kondensator geleitet und auf io' abgekühlt. Sodann wurde das Gas und die kondensierte Flüssigkeit zu einem Abscheider geführt, und zwar unter einem Druck von 15,7 Atm., und die flüssigen Produkte wurden über ein Ventil abgezogen.
  • 0,2121 flüssiges Produkt wurde aus dem 6,_52 n13 Gemisch von Luft und Naturgas unter diesen Bedingungen gewonnen. Das Produkt bestand aus Acetaldehyd und Formaldehyd, die etwa 160/, des Flüssigkeitsgewiclites bildeten, 23/" Methanol mit kleineren Mengen an Methylal, Dimethylacetal, ferner anderen Acetalen, Aceton, höheren Alkoholen bis einschließlich aller Butylalkoliole, möglicherweise noch kleineren Spuren von höheren Alkoholen, Aldehyden, Ketonen, Estern, kleinen Mengen von Ameisen- und anderen Säuren und Wasser.
  • Das noch als Brennstoff oder für andere Zwecke-. zu denen auch das Naturgas verwendet wird, brauchbare Abgas hatte ungefähr folgende Zusammensetzung:
    Gesättigte Kohlenwasserstoffe. 8o0/"
    TIngesättigte Kohlenwasserstoffe o,5 1["
    Kohlendioxyd .............. 20/",
    Kohlenstoffinonoxyd ........ i
    Sauerstoff ................. -
    Wasserstoff ................ 0,5
    Stickstoff usw . ............. 16 0/,.
    Es wurden 0,212 1 an sauerstoffhaltigen Produkten gewonnen. Bei 'einem Gewicht von 0,959kg je Liter ergibt diese Ausbeute ein Gewicht von 0 ' :203 kg.
  • Das Rohgas besaß 9:2 % Kohlenwasserstoffe oder auf 5,65 m' 5211 1, Das Abgasvolumen betrug annähernd 6259 1 Mit 8o 1/" gesättigten Kohlenwasserstoffen oder 5007 1 Kohlenwasserstoffen.
  • Es ergibt sich also eine Kohlenwasserstoffdifferenz von 204 1. Dies sind die während der Umsetzung verbrauchten Kohlenwasserstoffe. Das angenäherte Gewicht der Kohlenwasserstoffe beträgt o,8 kg je iooo 1, was für 204 1 ein Gewicht von o, 1632 kg ergibt.
  • Es wurden also 0,203 kg sauerstoffhaltige Produkte auf o, 1632 kg verbrauchte Kohlenwasserstoffe erzielt oder auf i kg während der Umsetzung verbrauchte Kohlenwasserstoffe wurden 1,24 kg sauerstoffhaltige Produkte erhalten.
  • Beispiel 2 Es wurde angenommen, daß das Gasgemisch nur die Hälfte des Katalysatorbettes einnehmen kann, während die andere Hälfte vom Katalysator eingenommen wird.
  • Bei normalem Betrieb beträgt die Kontaktzeit i bis 2,5 Sek.
  • a) Normale Kontaktzeit.
  • Ein Naturgas folgender Zusammensetzung: Gesättigte Kohlenwasserstoffe . 87,2 '/" Kohlendioxyd .............. 1 0/0, Luft ...................... 1 0 /0, Rest ...................... io,8 "/, (ungesättigte Kohlenwasserstoffe, Kohlenstoffmonoxyd und Wasserstoff fehlen), wobei die gesättigten Kohlenwasserstoffe aus: C H4 .................... 66,3 C, H, .................... 17,1 Ca H8 .................... 12,6 C4 HIO ................... 4,0 '/o bestehen, wurde unter einem Druck von 2o Atm. und mit einer Geschwindigkeit von 4.25 000 M3 je Tag durch den Apparat Nr. i geschickt, trat in den Wärmeaustauschapparat mit 38' ein, wurde dort auf 366' erwärmt und nach dem Verlassen des Wärmeaustausches mit genügend Luft (8,9 % seines Volumens) gemischt. Den Katalysator bildete ein Bimsstein, der mit 48,2 kg Al P 04 und 8,1 kg Ci10 je m3 Bimsstein imprägniert war. Die Reaktion erhöhte die Temperatur des Reaktionsgernisches auf 465', und die Geschwindigkeit des Reaktionsgemisches war so groß, daß die Berührungs7eit mit dem Katalysator ungefähr i Sekunde betrug. Die die Katalvsatorkammer bei 455' verlassenden Produkte traten in den Wärmeaustauscher ein, wärmten die hereinkommenden Gase vor und wurden selbst auf i5o' abgekühlt. Eine weitere Abkühlung auf 18' erfolgte in einem wassergekühlten Kondensator und auf iol in einem gekühlten Wäscher. Die kondensierten flüssigen Produkte wurden geschieden und in Vorratsbehälter abgelassen.
  • Die flüssigen Produkte hatten unIgefahr folgende Zusammensetzung: Hauptbestandteile (Gewichtsprozente): CH3CHO ............... 9,7 CH.0 .................. 18,8 CH,011 ................. 34, 1 Wasser weniger als ....... 35,0 Nebenbestandteile: - Kleine '-Mengen von Methylformiat, Aceton, Dimethylacetal, Methylal, Äthylalkoliol, Isopropylalkohol, Propylalkoliol, primärer, sekundärer, tertiärer und Isobutylalkohol sowie Ameisensäure und andere Ketone, Aldehyde und Ester als die genannten waren in sehr kleinen Mengen vorhanden. Eine Ausbeute von 36,2 1 je iooo ins Gas wurde erzielt. Das Abgas hatte ungefähr folgende Zusammensetzung:
    Gesättigte Kohlenwasserstoffe. 8o'/"
    Ungesättigte Kohlenwasserstoffe o,21/0,
    Kohlendioxyd .............. 1 010,
    Kohlenstoffnionoxyd ........ o,
    5 Ofo,
    Wasserstoff ................ 1 0/0,
    Sauerstoff ................. -
    Rest (Stickstoff usw.) ...... 18,3
    Es wurden 36,2 1 sauerstoffhaltige Produkte je iooo in' Ausgangsstoffe gewonnen. Bei einer täglichen Belieferung der Anlage mit 425 000 in' Naturgas gewinnt man also 15 385 1. Bei o,g#59 kg je Liter ergibt diese Ausbeute von 15 385 1 ein Gewicht von 14 754 kg.
  • Das Rohgas besaß 87,2 "[, KOhlenwasserstoffe, was auf die tägliche Belieferung der Anlage umgerechnet 371 000 000 1 ergibt. Das Abgasvolutnen betrug annähernd täglich 447 o6o ooo 1 mit So % gesättigten Kohlenwasserstoffen oder 357 654 000 1 gesättigten Kohlenwasserstoffen.
  • Der Kohlenwasserstoffverbrauch betrug demnach 13 346 000 1 oder io 69o kg bei einer Gewinnung von 14 754 kg an sauerstofflialtigen Produkten. Demnach wurden auf i kg der während der Unisetzung verbrauchten Kohlenwasserstoffe 1,38 kg sauerstoffhalti-e Produkte gewonnen.
  • ZD b) Lange Kontaktzeit.
  • Ein Naturgas folgender Zusammensetzung: Gesättigte Kohlenwasserstoffe . 8d %, Kohlendioxyd .............. 1 0/0, Luft ...................... I '/', Stickstoff .................. 181/0, wobei die gesättigten Kohlenwasserstoffe aus: CH . ...................... 8o0/" C.H . ..................... 11 0/0, Cs H8 ..................... 6 0/0, C, H ................... .... 3 0/0 bestanden, wurde unter Druck von 14 Atni. durch einen Wärmeaustauschapparat geschickt, wo es auf 316 bis 372.' erhitzt wurde; sodann wurde es mit genügend Luft (i o bis 15 1/,) gemischt, um eine Temperatur von 454 bis 482' in der Katalysatorkammer aufrechtztierhalten, die mit Bimsstein bepackt war, auf dem Cu0 niedergeschlagen war. Die die Reaktionskammer bei 426 bis 454 0 verlassenden Reaktionsprodukte gingen durch den Wärmeaustauscher, wärmten die hereinkommenden Gase vor und wurden selbst auf i5o' abgekühlt. Eine weitere Ab- kühlung auf 16' erfolgte in einem wassergekühlten Kondensator.
  • Eine Reihe von Versuchen mit verschiedenen Berührungszeiten des Gases mit dem Katalysator wurde durchgeführt. Die anderen Bedingungen blieben gleich.
    Resultate:
    Kontakt- Flüssige Hauptbestan . dteile nur Gas
    zeit Produkte CH,CHO# CH20 1 CN#, OH
    Volum- Gewichts- 1 loltim-
    sek. iooo rn3 prozent prozent prozent
    1135 33,4 29
    2,25 34,8 4 11 31
    10 40 5 10 33
    4,5 32,1 8 10 40
    Diese Ergebnisse wurden mit der Versuchsanlage erzielt, wo Wärmeverluste verhältnismäßig hoch sind, und liefen daher auf eine beträchtliche Erhöhung der zur Aufre.chterhaltung der Katälysatortemperaturen bei längerer Kontaktzeit notwendigen Luftmenge hinaus. Die Ergebnisse zeigen die allgemeine Neigung bei längerer Kontaktzeit,-den Formaldehydanteil im flüssigen Produkt herabzusetzen und den Anteil an Methanol und Acetaldehyd zu erhöhen. Das Abgas hatte ungefähr folgende Zusammensetzung:
    Gesättigte Kohlenwasserstoffe . 75 '/"
    .UngesättigteKohlenwasserstoffe i/o,
    ]Kohlendioxyd .............. 2 %,
    Y,ohlenstoffmonoxyd ........ 1 '/0,
    Wasserstoff ................ 1 141
    Sauerstoff 'i0'4 * * ' '.* * ' ' « * * ' ' -
    Rest (Sticks USW ) ....... 2001,.
    Rohgas Abgas Verbrauchte
    Kontaktzeit Kohlen-
    Volumen Kohlenwasserstoffe Volumen Kohlenwasserstoffe wasserstoffe
    sek. 1 1 1
    1,35 ?.8 320 000 22656ooo 362496oo 21 834 79,0 821 z8o
    28320000 2.2656ooo 35 853120 21 8o6 400 8496oo
    3,0 :z8 320 000 22656ooo 32483040 '221551520 I10448o
    4,5 28320000 22656ooo 36 617 76o 21 863 040 79296o
    Die in der letzten Spalte in Liter angegebenen verbrauchten Kohlenwasserstoffe entsprechen 668 bzw. 69o,885 und 6:27 kg, die eine Ausbeute von go8 bzw. 953, io89 und 862 kg ergeben.
  • Auf i kg der während der Umsetzung %7erbrauchten Kohlenwasserstoff e wurden 1,359 1,19, 1,3841,12-,' 1,231 kg und 1,375 kg an sauerstoffhaltigen Produkten gewonnen.
  • Zu beachten ist hierbei noch, daß bei Verwendung eines Gases, das einen beträchtlichen Anteil an Pentan sowie leichteren Kohlenwasserstoffen enthält, die durch die Mehrstufenbehandlung erzielte Ausbeute an flüssigen Produkten weit höher als in obigen Beispielen ist.

Claims (1)

  1. PATrNTANSPRUCR: - Verfahren zur Umwandlung von aliphatischen Kohlenwasserstoffen, insbesondere gasförmigen, mit mehr als einem Kohlenstoffatom im Molekül oder Mischungen dieser mit Methan in sauerstoffhaltige organische Verbindungen, insbesondere Methanol, mittels Luft oder Sauerstoff unter Druck, bei höherer Temperatur und in Gegenwart einer Kontakt-Substanz, dadurch gekennzeichnet, daß man den Sauerstoff in einer Menge von über ill/, bis weniger als iol/, des Volumens der verwendeten Kohlenwasserstoffe anwendet -und die Reaktion mit einem Druck von über 6 Atm. -und -unterhalb 59o' in der Dampfphase durchführt, wobei man'die Kohlenwasserstoffe auf eine Temperatur, die weniger als iio' unter der Reaktionstemperatur liegt, vorwärmt und die Menge des Sauerstoffes bzw. der Luft so abmißt, daß durch die frei werdende Reaktionswärme die Reaktionstemperatur gerade aufrechterhalten wird und das Reaktionsgemisch, gegebenenfalls in Gegenwart inerter Verdünnungsmittel, mit einer solchen Geschwindigkeit durch die Reaktionszone leitet, daß sie weniger als 6 Sekunden in der Reaktionszone verbleibt.
DEE37392D 1927-05-17 1928-05-13 Verfahren zur Umwandlung von aliphatischen Kohlenwasserstoffen mit mehr als einem Kohlenstoffatom im Molekuel oder Mischungen dieser mit Methan in sauerstoffhaltige organische Verbindungen Expired DE667940C (de)

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