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Kurzfördermittel, insbesondere für den Steinkohlenbergbau, unter Verwendung
eines in eine Rinne o. dgl. Unterlage eingelegten Gurtes Bekannt ist eine Schüttelrutsche,
in die das obere Trum eines endlosen, d. h. um 2 Umkehrrollen laufenden Bandes geführt
ist, wobei durch die hin und her gehende Bewegung der Rinne das Förderband stetig
in Umlauf gehalten wird; ferner ist bereits vorgeschlagen worden, bei einem. in
üblicher Weise ausgebildeten Förderband ein als Abdeckung dienendes Stahlband in
einem Schlitz der Verkleidung anzuordnen.
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Bei dem Gegenstand der Erfindung handelt es sich um ein Fördermittel,
das in erster Linie für den unterirdischen Grubenbetrieb, insbesondere für den Steinkohlenbergbau,
gelacht ist und als Zusatzfördergerät den Hauern die Schaufelarbeit ersparen soll,
die bisher in den meisten Fällen von ihnen geleistet werden muß, um die hereingewonnene
Kohle in das eigentliche Abbaufördermitwl (Rutsche, Band o. dgl.) zu schaffen. Bei
der Entfernung von oft etwa 2 bis 3 m zwischen den Arbeitsplätzen der Hauer und
dem Abbaufördermittel und wegen der oftmals sehr beengten räumlichen Verhältnisse
erfordert diese Arbeit einen erheblichen Zeit- und Kraftaufwand, der naturgemäß
auf Kosten der reinen Gewinnungsarbeit geht und deshalb als unwirtschaftlich zu
gelten hat. Aus .diesem Grunde besteht auch schon seit langem ein starkes Bedürfnis
nach einer Mechanisierung dieser Arbeit, durch die erreicht würde, daß die losgebrochene
Kohle ohne besondere Hilfsarbeit des Hauers mit Hilfe eines geeigneten, als kurzer
Zubringer wirkenden Fördermittels in den eigentlichen Abbauförderer gebracht wird.
Bisher ist es jedoch noch nicht
gelungen, das geeignete Fördermittel
hierfür zu finden, da eine ganze Reihe von Bedingungen erfüllt sein müssen, wenn
den praktischen Bedürfnissen völlig Rechnung getragen. werden soll. In erster Linie
kommt es daziuf an, daß eine möglichst niedrige und leid Bauart gefunden wird, die
auch beim Abbäai dünner Flöze verwendet werden kann und auch bei schwierigen Verhältnissen
von zwei bis drei Mann zu befördern ist; weiterhin dürfen empfindliche oder teure
Teile nicht verwendet werden, insbesondere muß der Antrieb möglichst einfach und
unempfindlich sein und gleichfalls ein Mindestmaß an Gewicht besitzen; schließlich
muß auch darauf geachtet werden, daß die bewegten Teile, deren Zahl und Größe an
sich .möglichst gering sein soll, so angeordnet sind, daß sie keine Beeinträchtigung
bzw. Gefahr für die in ihrer unmittelbaren Nähe arbeitenden Hauer darstellen.
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Mit der Erfindung wird nun ein Fördermittel für den angegebenen Zweck
vorgeschlagen, welches den aufgezählten Bedingungen entspricht. Es wird dabei ein
in einer Rinne o. dgl. Unterlage eingelegter Gurt verwendet, wobei erfindungsgemäß
der Gurt, der auch von einem Blech o. dgl. gebildet sein kann und der insgesamt
etwa die Länge der Rinne bzw. Unterlage besitzt, in dieser im Schüttelrutschenrhythmus
oder in einer ähnlich wirkenden Weise hin und her bewegt wird, wobei die Rinne selbst
feststeht. Damit ist ein denkbar einfacher Aufbau erreicht, denn das Fördermittel
besteht, abgesehen vom Antrieb, lediglich aus der Unterlage mit dem eingelegten
Gurt, Blech o. dgl., welches die geschilderte Bewegung ausführt. Es ist also kein
Rücktrum vorhanden, welches die Bauhöhe und damit die Ladehöhe und auch das Gewicht
wesentlich vergrößern würde, abgesehen davon, daß dadurch die Anlage auch teuerer
und empfindlicher würde.
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Um die vorgesehene Bewegung des eingelegten Bleches o. dgl. mit möglichst
einfachen Mitteln zu erreichen, kann das Blech o. dgl. etwa an seinem hinteren Ende
über elastische Zwischenglieder an einem festen Widerlager angebracht und an einer
anderen Stelle, vorteilhaft am vorderen Ende, mit einem Antrieb in Verbindung gebracht
werden, der periodisch auf das Blech o. dgl. einwirkt und es dabei um eine bestimmte
Strecke vorwärts bewegt. Nach Aufhören eines jeden Impulses wird das Blech o. dgl.
durch die während des Vorwärtsganges gespannten elastischen Zwischenglieder wieder
in seine hintere Endlage zurückgeschnellt, worauf der nächste Impuls des Antriebes
erfolgt. Der geschilderte periodisch einwirkende Impuls kann in verschiedener Weise
hervorgerufen werden, beispielsweise durch einen umlaufenden Motor, an welchem ein
Daumengetriebe o. dgl. angeschlossen ist oder mit Hilfe eines einseitig heaufschlagten
Preßmittelzylinders, der zweckt ßig mit einer selbsttätigen Steuerung ver-131,#len
ist oder in anderer Weise.
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Als Unterlage für das hin und her bewegte filech o. dgl. wird zweckmäßig
eine Winkelrinne genommen, um zu ermöglichen, daß die losgebrochene Kohle von der
offenen Seite der Rinne her in diese hineinfällt und sogleich weiterbefördert wird.
In der Rinne können in Längsrichtung verlaufende Führungen angebracht sein, die
verhindern, daß das eingelegte Blech, Gurt o. dgl. sich abhebt. Diese Führungen
können aus Leisten oder Rollen bestehen, die über die gesamte Länge der Rinne oder
nur an bestimmten Stellen vorgesehen sind. Weiter ist es möglich, die Rinne und
damit die Einlage nach einem gebrochenen Linienzug auszubilden, wodurch eine bessere
Anpassung an die bestehenden Verhältnisse erreicht wird. Es ist nämlich zu berücksichtigen,
daß das erfindungsgemäße Fördermittel die Kohle in das Strebfördermittel befördern
soll, welches gewöhnlich von einer Schüttelrutsche oder einem Band gebildet wird
und eine bestimmte Ladehöhe besitzt. Auf diese Höhe muß also die Kohle auf dem kurzen
Weg von wenigen Metern gebracht werden. Das kann entweder dadurch geschehen, daß
das erfindungsgemäße Fördermittel über seine gesamte Länge entsprechend ansteigend
verlagert wird oder einen Knick aufweist, derart, daß es an der Beladestelle auf
dem Liegenden ruht und erst daran anschließend unter einem entsprechend größeren
Winkel zu der Ladehöhe des Strebfördermittels ansteigt. In beiden Fällen bietet
sich Gelegenheit, den Antrieb unter dem erhöhten Ende des Fördermittels unterzubringen,
so daß kein besonderer Platz für seine Aufstellung benötigt mdird. Er kann dann
mit dem Förderer auf einer gemeinsamen Grundplatte, zweckmäßig aber getrennt, festgemacht
werden. Der Antrieb greift dann zweckmäßig auf der Unterseite des vorderen Endes
des Bleches, Gurtes o. dgl. an, und zwar beispielsweise an einer quer verlaufenden
angenieteten oder angeschweißten Verstärkung.
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Die das Blech,, Gurt o. dgl. am anderen Ende festhaltenden elastischen
Zwischenglieder können von Zugfedern gebildet werden, die einerseits an einem festen
Widerlager, beispielsweise mit der Rinne, verbunden sind und andererseits, vorteilhaft
ebenfalls auf der Unterseite, an dem Blech, Gurt o. dgl. angreifen, wobei dieses
zweckmäßig so weit verlängert wird, daß es in jeder Stellung die Federn überdeckt.
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Wenngleich im allgemeinen sowohl die Rinne als auch das Blech, Gurt
o. dgl. in
Längsrichtung einteilig ausgebildet sind, ist es naturgemäß
auch möglich, eine Untertei-Jung in dieser, Richtung vorzunehmen, ebenso wie beispielsweise
an Stelle der elastischen Zwischenglieder ein zweiter Antrieb vorgesehen sein kann.
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Inder Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt die Abb. i das Fördermittel in einem senkrechten Längsschnitt, die
Abb. 2 im Grundriß, die Abb. 3 im Querschnitt und die Abb. q. einen Längsschnitt
durch den Antrieb mit Steuerung.
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Das Fördermittel besteht aus der Winkelrinne i und dem eingelegten
Blech a, welches durch Winkeleisen 3 geführt ist. Die gewünschte Hinundherbewegung
des Bleches 2 erfolgt mit Hilfe des Preßluftzylinders q. und der Federn 5. Diese
sind einmal an dem Block 6 befestigt, der eine Querverbindung der Seitenwände der
Rinne i darstellt; und greifen mit ihrem anderen Ende an dem Flacheisen 7 an, welches
auf der Unterseite des Bleches 2 vorgesehen ist. Wird der Zylinder ¢ über die Frischluftleitung
8 beaufschlagt, so bewegt er sieh nach links und nimmt über den bei 9 verlagerten
Schwenkhebel io und das Quereisen i i das Blech 2 mit, wobei die Federn 5 gespannt
werden. Der Kolben i2 gibt zunächst die Öffnung 13 frei, die aber in der zu diesem
Hub gehörenden Stellung des Steuerschiebers 14 abgeschlossen ist. Erst wenn der
Kolben 12 die Öffnung 15 freigegeben hat, tritt Luft über die Leitung 16
in den Steuerzylinder 17, so daß der Schieber 14 nach rechts bewegt wird. Nunmehr
kann die in dem Arbeitszylinder q. befindliche Luft über die Öffnung 13, die Leitung
18 in den Steuerzylinder 17 und von da über die Leitung i9 ins Freie entweichen.
Da nunmehr kein Frischluftdruck auf den Kolben 12 wirkt, werden die Federn 5 das
Blech 2 mit einer ihrer Spannung entsprechenden Kraft zurückziehen; dabei wird auch
der Kolben i2 zurückbewegt und komprimiert infolge der großen Schnelligkeit seiner
rückläufigen Bewegung nach Überfliegen des Kanals 13 die .dem Arbeitszylinder q.
befindliche Luft, die `dazu benutzt wird, den Steuerkolben 14. wieder in die alte
Stellung zurückzubewegen, so daß das Arbeitsspiel von neuem beginnen kann. Die einzelnen
an der Bewegung beteiligten Faktoren können so aufeinander abgestimmt werden, daß
der gewünschte Bewegungsrhythmus, beispielsweise eine langsame Vorwärtsbewegung
und eine plötzliche Rückwärtsbewegung, zustande kommt; aus diesem Grunde kann zum
Beispiel auch das Drosselventil 2o in der Frischluftleitung 8 vorgesehen werden,
um eine zu schnelle Vorwärtsbewegung des Arbeitskolbens i2 zu verhindern. Mit 21
ist ein weiterer Auslaß in dem Arbeitszylinder q. bezeichnet, der ein Zusammendrücken
der Luft an diesem Ende des Zylinders verhindern soll.
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Obwohl der Gegenstand der Erfindung in erster Linie für den eingangs
dargelegten Zweck verwendet werden soll, ist es natürlich möglich, ihn auch für
andere Aufgaben unter entsprechender Anpassung seiner einzelnen Teile zu benutzen;
insbesondere kann er auch für größere Längen gebaut werden, wobei er zweckmäßig
aus einer Reihe in Förderrichtung aneinander gesetzter Bauelemente bestehen kann.