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Vorrichtung zur Belüftung von Gasschutzräumen Es sind Belüftungsvorrichtungen
bekannt, bei denen in einem geraden oder schlangenförmig gebogenen Rohr hintereinander
mehrere Wasserstrahlbrausen angebracht sind, durch welche die Luft angesaugt rund
gewaschen wird. Die Erfindung bezweckt, eine solche Vorrichtung zur Belüftung von
Gasschutzräumen verwendbar zu machen und so auszubilden, daß .die eingesaugte Luft
von Staub und wasserlöslichen Kampfstoffen befreit in den Gasschutzraum eintritt
und in diesem einen überdruck hervorruft, der sich nicht durch das die Wasserstrahlbrausen
enthaltende Luftzuführungsrohr hindurch ausgleichen kann, wenn die Luftförderung,
unterbrochen wird.
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Gemäß der Erfindung soll dies dadurch erreicht werden, daß Glas Luftzuführungsrohr
in eine an seiner Auslaßöffnung unter Wasserverschluß verschiebbar gelagerte Glocke
mündet, die mit ihrem unteren Rand bei abgestellten Wasserstrahlbrausen in eine
Sperrflüssigkeit eintaucht und durch den von den Wasserstrahlbrausen erzeugten Überdruck
aus der Sperrflüssigkeit ausgehoben wird.
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Die neue Vorrichtung zur Belüftung von Gasschutzräumen ist einfach
zu bedienen, da die Wasserstrahlbrausen entweder durch Druckwasser aus der Hauswasserleitung
oder einem hochgelegenen Behälter oder mittels einer Handpumpe betrieben werden,
und sie bietet infolge der Anordnung der in eine Sperrflüssigkeit .eintauchenden
Glocke völlige Sicherheit gegen das Eindringen von Giftgasen durch das Luftzuführungsrohr
bei abgestellten Wasserstrahlbrausen.
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In der Zeichnung ist ein. Ausführungsbeispiel der Belüftungsvorrichtung
nach der Erfindung schematisch dargestellt.
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a ist das schlangenartig gebogene Luftzu-.führungsrohr, durch das
von außen Luft angesaugt wird. In den abwärts gerichteten Schenkeln des Schlangenrohres
a sind Strahlbrausen b, c, d angeordnet, die an eine Rohrleitung c angeschlossen
sind. Diese Rohrleitung führt von dem im Gasschutzraum stehenden, die Sperrflüssigkeit
f, enthaltenden Behälter f über die Handpumpe g und das Absperrventillt zu den Strahlbrausen.
Durch eine Zweigleitung i ist die Rohrleitung e einerseits über das Absperrventil
k an die Hauswasserleitung m und anderseits über das Absperrventill ,an eine hochgelegene
Wannen angeschlossen. Der Behälter f ist bis zur Höhe des überlaufs o mit Wasser
oder mit einer anderen Sperrflüssigkeit gefüllt, die zur Absorption der aus der
angesaugten Luft zu beseitigenden Kampfstoffe geeignet ist.
An der
Mündung des Schlangenrohres a befindet sich die Glocke p, die mit ihrem unteren
Rande bei abgestellten Wasserstrahlbrausen in die in dem Behälter/ befindliche Sperrflüssigkeit
il eintaucht. An der Auslaßöffnung des Schlangenrohres a ist die Glocke unter Wasserverschluß;
der von einer im Querschnitt U-förmigen Rinne u gebildet wird, verschiebbar gelagert.
Bei g und r können Abzweigrohre an das Schlangenrohr a angeschlossen sein.
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Die Belüftungsvorrichtung arbeitet in folgender Weise: Wird bei geschlossenen
Absperrventilen 1a und 1 das Absperrventil k geöffnet, so tritt Druckwasser aus
der Haus--vasserleitung m in die Leitung e ein und strömt in die Strahlbrausen
b, c, d. Aus diesen sprüht das Wasser durch feine Öffnungen in dünnen Strahlen
unter verhältnismäßig starkem Druck aus, wodurch die im Schlangen.-rohra befindliche
Luft bewegt und Außenluft angesaugt wird. Die durch die Strahlbrause b angesaugte
Luft wird durch die Strahlbrausen c und d beschleunigt, und es entsteht zunächst
unter der Glocke p@ über dem Spiegel der Sperrflüssigkeit f, ein Überdruck. Durch
diesen Überdruck wird die Glocke p- angehoben, und ihr Rand taucht aus der Sperrflüssigkeit
f1 des Behälters/ empor. Die angesaugte Luft strömt dann unter dem Rand der angehobenen
Glocke in den Gasschutzraum über, während der obere Rand der Glocke an der Mündung
des Rohres a stets noch unter dem Flüssigkeitsverschluß,u bleibt. Wird das Absperrventil
k geschlossen, so hört die Luftbewegung in dem Schlangenrohr auf, und infolge -
des sofort eintretenden Druckausgleichs taucht die Glocke p mit ihrem unteren Rande
-nieder in die Sperrflüssigkeit f, ein.
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Werden die Absperrventile k und 1 geschlossen und -wird das Absperrventil
h geöffnet und die Handpumpeg betätigt, so wird Wasser aus dem Gefäß f angesaugt
und in die Strahlbrausen b, c, d gedrückt, also die gleiche Wirkung erreicht
wie bei der Zuführung von Druckwasser aus der Wasserleitungm.
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Das in den abwärts gerichteten Schenkeln des SchlangenrQhres a niederrieselnde
Wasser wird über die Rohre s und t -wieder in das Wassergefäß f zurückgeleitet.
Dabei ist zur Verhütung eines Druckausgleichs zwischen den einzelnen,Rohrschleifen
ein einen Wasserverschluß bildendes gebogenes Rohrstück in die Leitung s eingeschaltet.
Von der letzten Brause d aus fließt die Flüssigkeit zum Teil. iii die Rinne des
Wasserverschlusses u am oberen Glockenrand, so daß. .die Rinne stets gefüllt und
der - Wasserverschluß aufrechterhalten bleibt.
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Gewöhnlich soll, solange die Hauswasserleitung nt unversehrt ist,
bei Benutzung der Belüftungsvorrichtung das Absperrventil k geöffnet werden und
das Ansaugen der Luft durch den Wasserleitungsdruck erfolgen. Das dem Gefäß f zufließende
überschußwasser läuft aus dem überlaufrohr-o über einennicht gezeichneten Wasserverschluß
in die Abwasserleitung. Ist die Druckwasserleitung nicht in Betrieb, so bleibt das
Absperrventil k geschlossen, und das Ventillt wird geöffnet, worauf mit der Pumpe
g das Wasser im Umlauf gehalten und die Luft in den Raum gefördert wird. In die
Pumpendruckleitung kann ein Windkessel zum Ausgleich der Pumpenstöße eingebaut sein.
Versagt die Pumpe aus irgendeinem Grunde, so ist es möglich, aus dem Behälter f
mit Eimern oder sonstigen Geräten Flüssigkeiten auszuschöpfen und in die hochgelegene
Wannen einzugießen, aus der die Flüssigkeit, nachdem die Absperrventile lt und k
geschlossen worden sind und das Absperrventil l geöffnet worden ist, zu den Brausen
strömt, wodurch ausreichend Luft angesaugt wird.
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Die von außen angesaugte Luft kommt unterhalb der Strahlbrausen mit
dem Wasser in großer Oberfläche in Berührung und wird dadurch gründlich gewaschen.
Diese Waschung erfolgt dreimal,, und außerdem trifft der Luftstrom innerhalb der
Glocke p auf die Oberfläche des Wassers im Behälter f auf, -wodurch eine Absonderung
der in der angesaugten Luft enthaltenen wasserlöslichen Kampfstoffe mit Sicherheit
erreicht -wird. Die Wassermenge in dem Gefäß f -wird so bemessen, daß auch bei langer
Benutzungsdauer der Belüftungsvorrichtung keine unzuträglich hohe Anreicherung der
Flüssigkeit mit Kampfstoff möglich ist.
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Bei g kann eine bis in die Nähe des Bodens des Gasschutzraumes geführte
Rohrleitung v abgezweigt sein, die für gewöhnlich durch ein Absperrventil w ,abgeschlossen
ist. Es ist dann möglich, nachdem die Rohrleitung a vor der Abnveigstelle g abgesperrt
und das Absperrventil w geöffnet worden ist, mit der gleichen Vorrichtung die im
Gasschutzraum befindliche Luft zu waschen und z. B. bei Benutzung von Sololösung
als Waschflüssigkeit im Behälter f die Raumluft von Kohlensäure zu befreien. Bei
r können mehrere Saugleitungen abzweigen, die zu mehreren Ansaugstellen für Außenluft
führen. Auf diese Weise kann, -wenn eine Ansaugstelle etwa verschüttet worden ist,
von einer anderen Ansaugstelle noch genügend Luft angesaugt werden.
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In die Ansaugleitungen können bei r Filter bekannter Art eingeschaltet
werden, die zur Zurückhaltung von solchen Kampfstoffen dienen, die vom Wasser oder,
anderen Flüssigkeiten nicht oder nicht in genügendem Maße'absorbiert -werden. Diese
Filter können auch auswechselbar
innerhalb des Schutzraumes in
einem Kasten untergebracht sein, an den beiderseits die Luftleitung angeschlossen
ist.
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An Stelle des Schleifenrohresa kann auch ein einziges langes Rohr
angebracht sdi; durch das die Frischluft z. B. über dem Dach des Gebäudes oder an
einer hochgelegenen Stelle der Außenwand angesaugt wird. In diesem Rohr können dann
eine Strahlbrause oder mehrere Strahlbrausen mit @entsprechendem Abstand übereinander
angeordnet sein.
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Zur Überwindung etwa vorhandener größerer Widerstände in der Luftleitung
kann die Zahl der Strahlbrausen vergrößert werden. Auch können die Rohre vor den
Strahlbrausen flaschenhalsähnlich verengt und so ausgebildet werden, daß nach den
bekannten Gesetzen der Strahlpumpen ein möglichst hoher Wirkungsgrad erreicht wird.
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Um das zuverlässige Anheben der Glocke p auch bei kleinem Druck der
Luft zu sichern, können Gegengewichte oder Entlastungsschwimmer angebracht sein.
Bei verhältnismäßig porendichten Räumen kann ferner ein unter Wasserverschluß oder
trockenem Verschluß stehender Auslaß vorhanden sein, durch den beim Erreichen eines
bestimmten Höchstluftdruckes im Raum selbsttätig Luft nach außen entweicht.