DE666824C - Kohlezufuehrvorrichtung bei Brikettstrangpressen - Google Patents

Description

• Kohlezuführvorrichtung bei Brikettstrangpressen Bei Brikettstrangpressen ist die Dicke der Briketts im wesentlichen abhängig einmal von der Menge der zugeteilten Kohle, sodann von dem Hundertsatz an gröbem und feinem Korn in der jeweils zugeteilten Kohlenmenge. Es tnfssen daher, um Brikette von gleicher Dicke zu erhalten, zwei Forderungen erfüllt sein. Erstens muß bei jedem Stempelhub eine gleich große Kohlenmenge vor den Preßstempel gelangen, zweitens müssen die Anteile an grobem und feinem Korn in der zugeteilten Kohle bei jedem Stempelhub gleich groß sein.
• Diese beiden Forderungen werden mit den bekannten Zuführvorrichtungen, die durchweg aus umlaufenden Zellenrädern bestehen, nicht erfüllt, weil das Zellenrad keinen gleichbleibenden Füllungsgrad gewährleistet und weil die Kohle aus dem Zellenrad.durch freien Fall ganz willkürlich vor den Formkanal geworfen wird, sich hierbei entmischt und je nach Lagerung nur teilweise durch den Stempel in den Formkanal gedrückt wird. Ein weiterer Nachteil dieses Zuteilverfahrens liegt darin, daß infolge der Entmischung der Kohle das fertiggepreßte Brikett eine geringere Festigkeit aufweist als ein Brikett aus gleichmäßig gemischter Kohle.
• Zum Verhüten einer Entmischung der zugeführten Kohle beim Einfallen in den Füll-;chacht hat man Einrichtungen getroffen, durch die der Schacht dauernd mit Kohle gefüllt gehalten wird, wobei die Zuteilung der zur Verpressung gelangenden Kohle durch den Stempel selbst vorgenommen wird, indem dieser bei jedem Hub den unteren Teil der im Schacht stehenden Kohle abschneidet und in den Formkanal hineindrückt. Um ferner mit Sicherheit zu erreichen, daß die im Füllschacht stehende Kohle vor dem Stempel gelangt, ist es bekannt, sie mittels eines durch den Stempel gesteuerten Kolbens durch den Schacht während der hinteren Totpunktlage des Stempels auf die untere Gleitbahn vor den Stempel zu drücken, während die Kohle aus dem Schüttrumpf durch seitliche oder ringförmige Öffnungen beim Hochgang des Kolbens vor diesen in den Füllschacht nachfällt.
• Durch den freien Einfall der Kohle aus dem Schüttrumpf in den beim Hochgang des Kolbens vor diesem entstehenden freien Raum im Füllschaeht ist jedoch keine Gewähr gegeben, daß stets die gleiche Menge einfällt, da Stockungen beim Durchlaufen der Einfallöffnungen oder Unterschiede durch veränderte Einlaufgeschwindigkeiten und Drücke sowie verschiedenartige Abböschungen eintreten können. Die Folge davon sind Ungleichmäßigkeiten in der Dichte der mit dem Kollfen durch den Füllschacht vor den Stempel gedrückten Brikettierkohle und damit auch in der Brikettstärke.
• Um diese Nachteile der bekannten Vorrichtungen zu vermeiden und stets die gleiche Menge Brikettierkohle vor den Stempel zu bringen, mithin Brikette gleicher Dicke zu erhalten, wird der Erfindung gemäß einerseits dein zur Kohlezuführung dienenden Kolben ein Zellenrad oder eine -andere ähnlich wirkende Fördervorrichtung vorgeschaltet, die beim Rückwärtsgang des Kolbens den dadurch frei werdenden Hubraum mit der ihr,

  aus dem Vorratsbehälter zulaufenden Ko

  ohne Vorverdichtung sicher anfüllt, ander,

  seits der untere Füllschachtquerschnitt du@N eine geeignete Vorrichtung derart verstellbar eingerichtet, daß die beim Kolbenhochgang eingebrachte Menge, die beim Niedergang des Kolbens durch den Füllschacht herabgedrückt wird und dabei infolge der Entlüftung und Vorv erdichtung ihr Raumgewicht ändert, in gleicher Menge in den Formkanal eintritt. Durch das Zusammenwirken dieser beiden Maßnahmen bzw. Vorrichtungen wird gegenüber dem bisherigen Stande der Technik ein wesentlicher Fortschritt erzielt. Ein etwaiges Übermaß an Kohle in der Fördervorrichtung läuft in dieser leer um, ohne verdichtet zu werden, wie es bei bekannten Fördervorrichtungen geschieht, die eigens zu dem Zweck der Vorverdichtung angewandt werden. Gleichzeitig wird die beim Kolbenniedergang im Füllschacht eintretende geringe Raumgewichtsänderung der Kohle durch Veränderung des Füllschachtaustrittsquerschnitts beim Übergang in den Formkanal in entsprechendem Maße ausgeglichen.
• Die Veränderung des unteren Füllschachtquerschnittes kann beispielsweise dadurch erreicht werden, daß man die obere Stempelführung in Richtung von oder zu dem Füllschacht verschiebbar einrichtet. Dabei kann diese verschiebbare Stempelführung durch einen an ihrem äußeren Ende angreifenden Hebel mittels einer Schraubenspindel genau eingestellt werden.
• In der Zeichnung ist die Vorrichtung schematisch dargestellt.
• Abb. i -neigt einen senkrechten Längsschnitt der Presse, Abb. 2 einen senkrechten Querschnitt durch den Füllschacht und den Preßkanal.
• Die im Vorratsbunker a befindliche Brikettierkohle wird durch das umlaufende Zellenrad b in den Füllschacht c in solcher Menge eingebracht, daß der durch Aufwärtsgang des Kolbens d freigegebene Füllschachtraum voll ausgefüllt wird, während das Übermaß der Förderung in den Zellen des Rades umläuft, bis beim nächsten Aufwärtsgang der Kolbenhubraum wieder freigegeben wird zur neuen

  & Der am oberen Füllschachtrand federnd

  'fäehängte Kolben d, der durch die Hebel e,

  f, g, h und die Stangen i, k, l mit dem Preßstempel verbunden ist und durch diesen bewegt wird, schiebt in bekannter Weise beim-Rückgang des Stempels die Brikettierkohle im Füllschacht abwärts gegen die untere Gleitbahn m des Stempels n, wo der untere Teil durch den Stempel beim Vorlauf abgeschnitten, in den Formkanal geschoben und dort v erpreßt wird.
• Damit nun die in den oberen Kolbenhubraum eingebrachte Kohlenmenge nach der im Füllschacht durch das Hindurchdrücken mittels des Kolbens eingetretenen Entlüftung und Vorverdichtung in gleicher Gewichtsmenge aus dem Füllschacht in den Formkanal eintritt, wird der untere Füllschachtaustrittsquerschnitt z. B. durch Verstellen der oberen Stempelführung o entsprechend dieser Verdichtung verändert.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜciir, i. Kohlezuführvorrichtung bei Brikettstrangpressen mit Kolben im Füllschacht über dem Formkanal, dadurch gekennzeichnet, daß dem Kolben (d) ein Zellenrad (b) vorgeschaltet ist, derart, daß beim Rückwärtsgang des Kolbens (d) der dadurch frei werdende Hubraum mit aus dem Vorratsbehälter (a) zulaufender Kohle ohne Vorverdichtung gefüllt werden kann.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Füllschachtquerschnitt veränderlich ist, indem z. B. die obere Stempelführung in Richtung von oder zu dem Füllschacht verschiebbar ist.
3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die verschiebbare obere Stempelführung durch einen an ihrem äußeren Ende angreifenden Hebel mittels einer Schraubenspindel genau einstellbar ist.