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Kathodenglimmlichtröhre für die Zwecke des Fernkinos und Fernsehens
Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung befaßt sich mit einer neuartigen Glimmröhre
für die Zwecke des Fernkinos und des Fernsehens. Hier ist eine Glimmröhre vorgesehen,
um die vom Sender übertragenen elektrischen Impulse in Schwankungen einer Lichtintensität
umzuwandeln. Eine für solche Zwecke brauchbare Glimmröhre muß gleichzeitig die folgenden
Bedingungen erfüllen: z. Das Glimmleuchten der Röhre darf keine Trägheit aufweisen,
vielmehr müssen die Lichtimpulse eine unverzerrte Folge der Gitterspannungsschwankungen
darstellen.
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2. Die Zündspannung der Röhre soll möglichst klein sein.
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3. Die Leuchtintensität der erregten Glimmröhre soll möglichst groß
sein.
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q. Die Bildelektrode muß eine hinreichend große Fläche aufweisen.
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Den Erfindern ist es gelungen, diese Bedingungen auf überraschend
einfache Weise gleichzeitig zu erfüllen. Dabei ergibt sich eine Röhre von außerordentlich
einfachem Aufbau. Das Wesen der Erfindung ist darin zu erblicken, daß die Elektroden
in einer einzigen Ebene angeordnet sind und die Bildelektrode von der umgebenden
Gegenelektrode umrahmt ist. Besonders vorteilhaft ist es, die Elektroden in der
Mittelebene eines länglichen Glasgefäßes anzuordnen, die Zuleitungen zu den Elektroden
durch einen Quetschfuß zu führen und die Röhre unten mit einem Sockel zu versehen.
Dabei ist zu beachten, däß die plattenförmige Elektrode und die Rahmenelektrode
nicht miteinander leitend verbunden sind. Bei kleinen äußeren Abmessungen erhält
man so in handlicher Form eine Glimmröhre mit großflächiger Bildelektrode, und die
rahmenförmige Gegenelektrode scheint die Bedingungen einer möglichst kleinen Trägheit
zu begünstigen. Diese Erscheinung im einzelnen zu erklären, ist den Erfindern bisher
nicht gelungen.
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Die große Lichtintensität wurde dadurch erreicht, daß in entlüftetem
Gefäß Kalium angeordnet wurde. Dabei ist es grundsätzlich gleichgültig, in welcher
Gestalt Kalium in der Röhre untergebracht ist. Am einfachsten ist es, in dem auf
den Ouetschfuß aufgestülpten Glaskolben vor dem Pumpprozeß ein Stückchen Kalium
einzuführen. Es steht aber auch nichts im Wege, eine der Elektroden, z. B. die Bildelektrode,
aus Kalium herzustellen oder sie mit Kalium zu überziehen. Die Anregung der Lichtintensität
des Glimmleuchtens wurde nicht nur bei Kalium, sondere auch bei Natrium und anderen
Substanzen beobachtet. Auch wird durch die Einführung derärtiger Stoffe die Röhrenträgheit
vermindert.
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Es wurden bereits Glimmröhren vorgeschlagen, bei welchen die Anode
zu einem in
sich geschlossenen Rahmen ausgebildet und ein Teil der
Glimmröhrenwand als Kathode ausgebildet ist. Andererseits wurde zwecks Erzeugung
eines definierten Kathodenfalles bereits eine Glimmröhre mit ebener plattenförmiger
Kathode vorgeschlagen, bei welcher jedoch eine unsymmetrisch gestaltete Drahtanode
vor der Kathode angeordnet war. Im Gegensatz hierzu liegen die erfindungsgemäßen
Elektroden in einer einzigen Fläche.
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Das Wesen der Erfindung wird in einem Ausführungsbeispiel erläutert.
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In Abb. i ist eine Ansicht, in Abb. 2 der Schnitt a-a in vergrößertem
Maßstäbe dargestellt. Im einzelnen ist i der Glaskolben, 2 der Quetschfuß, 3 der
Sockel und q. die Steckerstifte für die Elektroden 5 und 6. Die rahmenförmige Elektrode
5 besteht im einzelnen aus den beiden unteren Armen 6' und 6", aus der oberen Traverse
7 und den senkrechten Stäben 8' und 8".
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Ein besonderer Vorzug der erfindungsgemäßen Glimmröhre besteht darin,
daß die Verteilung des Glimmleuchtens auf der Elektrode 5 eine gleichmäßige ist.
Diese gleichmäßige Verteilung der Lichtintensität wird bewirkt durch die gleichmäßige
Feldverteilung der rahmenförmigen Elektrödenanordnung. Ist aus räumlichen Gründen,
so wie bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel, der Abstand zwischen der Platte
5 und den Rahmenseiten 8' und 8" klein zu wählen, so empfiehlt es sich, diese Seiten
8' und 8" nicht am Glimmleuchten zu beteiligen. Dies wird dadurch erzielt, daß diese
Stäbe mit einer isolierenden Schicht umgeben werden.
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Bei der Abb. i sind zu diesem Zwecke über 8' und 8" zwei Glasröhrchen
9 bzw. i o gestülpt. Auf diese Weise wird vermieden, daß das Aufleuchten der Bildelektrode
5 ungleichmäßig ist und das Aufleuchten mit einer gewissen Trägheit vom Rande her
nach innen fortschreitet.
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Der Verlust .an Leuchtintensität, der infolge Abdeckens der Stäbe
8' und 8" entsteht, kann reichlich - ausgeglichen werden durch Anordnung von Traversen
i i und 12 an der Querleiste 7, 13 an dem Schenke161' und 14 an denn Schenkel
6".
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Die Montage der erfindungsgemäßen Glimmröhre wird besonders einfach,
wenn man die Enden der Traversen iir 12, 13 und 14. an der inneren Wandung
des Glaskolbens i anstehen läßt. Beim Einbringendes Elektrodensystems in dem Glaskolben
erhält man auf diese Weise ganz von selbst eine Zentrierung bzw. eine Versteifung
der Anordnung.
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Die Halterung selbst der Elektrodenanordnung erfolgt bei dem gewählten
Ausführungsbeispiel direkt auf dem Quetschfuß :2 des Glaskolbens i. Im einzelnen
ist die Anordnung so gewählt, daß die Zuleitung 15 zu der Bildelektrode unten gabelförmig
aufgeschlitzt ist; außerdem ist mittels zweier Zwingen 16 und 17 der Rahmen 6 mit
der Bildelektrode '5 mechanisch verbunden. Da die Arme 8' und 8" des Rahmens bereits
mit Isolationsröhrchen 9 und io umgeben sind, so hat man zur isolierenden Befestigung
des Rahmens an der Bildelektrode lediglich notwendig, die an der Elektrode 5 angeschweißten
Stücke 16 und 17 mit geeigneter Vorspannung an den Glasröhrchen 9 und io anliegen
zu lassen.
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Zur weiteren Versteifung der Elektrodenanordnung dient der Befestigungsdraht
18, über welchen ein mit der Abschmelzspitze verschmolzenes Glasröhrchen i9 gestülpt
ist. Im übrigen ist die erfindungsgemäße Anordnung keineswegs auf diese Einzelheiten
beschränkt. Von Wichtigkeit ist es noch, die Zuführungen 2o und 21 zur Anode 6 mit
Glasröhrchen 22 und 23 und ebenso die Stütze 15 mit einem Isolationsstück 24 zu
versehen, da das Aufleuchten dieser Befestigungsstücke für das auf der Kathode sich
ausbildende Glimmlicht nur Nachteile mit sich bringt. Nachteilig ist außerdem die
dabei entstehende Erwärmung des Quetschfußes. Aus Abb.2 ist ersichtlich, däß die
Rückseite der Bildelektrode 5 mit einer Glimmerfolie 25 oder einem anderen Blatt
aus - geeignetem Isolationsmaterial bedeckt ist. Versuche haben gezeigt, däß durch
diese Anordnung die Intensität des Glimmlichtes auf der der Nipkowschen Scheibe
zugewandten Vorderseite der Bildelektrode gesteigert wird.