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Winkelschußeinstellvorrichtung für Torpedogeradlaufapparate Bei den
bekannten Geradlaufapparaten für Torpedos, die mittels Kreiselvorrichtungen und
Steuerapparaten den Torpedo während seines Laufs in der Richtung des Ausstoßrohres
erhalten, sind in der Weiterentwicklung Vorrichtungen eingebaut worden, die einen
bestimmten Winkelschuß zur Ausstoßrichtung ermöglichen. Bei diesen Geradlaufapparaten
wird der am äußeren Kardanring des Gyroskops angebrachte Steuerstift, der den Steuerschieber
betätigt, bei auf Nullage gesperrtem Gyroskop um den Winkelbetrag verdreht, den
der Torpedo nach Backbord oder Steuerbord zu seiner Ausstoßrichtung laufen soll.
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Diese Winkeleinstellvorrichtung bedingt, daß der Steuerstift am Gyroskop
nur um begrenzte Teilwinkelbeträge verdreht werden kann und daher keine Feineinstellung
erlaubt, weil die zwangsläufige Verbindung zwischen dem gesperrten Gyroskop und
dem Steuerstift durch Zahnkupplungen erfolgt. Die Winkelschußeinstellmöglichkeiten
sind daher abhängig von der Größe der Teilung dieser Zahnkupplung, und es ist deshalb
nicht möglich, jeden beliebigen Schußwinkel bis etwa herab zur Bogenminute einstellen
zu können.
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Die naheliegende Verwendung einer Reibungskupplung zwischen Gyroskop
und Steuerstift ist im Torpedobetrieb nicht brauchbar, weil sie nicht zwangsläufig
arbeitet. Hier setzt die Erfindung ein, die nicht nur die Einstellung jeder beliebigen
Winkelschußeinstellung zwischen go B. B. und go ° St. B. ermöglicht, sondern. auch
keinerlei lösbare und verstellbare Kupplung am Geradlaufapparat benötigt, so daß
die wasserdicht durch die Torpedohülle zur Einstellung des Schußwinkels nach außen
geführte Spindel jederzeit, also auch im Schuß, mit der Winkelverstellung am Gyroskop
in zwangsläufiger Verbindung bleibt.
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Es ist dies dadurch erreicht worden, daß nicht mehr eine Verdrehung
des Steuerstiftes am Gyroskop zu einem Winkelschuß benutzt wird, sondern daß die
ganze Steuerschiebereinrichtung auf einem um die senkrechte Gyroskopachse sich drehenden
Schneckenrad angeordnet ist, das zum Winkelschießen um den gewünschten Winkelbetrag
- nach B. B. oder. St. B. mittels einer Schnecke verdreht wird.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
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An dem im Apparatgehäuse r gelagerten Gyroskop 2 ist am äußeren Kardanring
3 exzentrisch der Steuerstift q. befestigt. Dieser greift in einen Schlitz 5 des
Steuerhebels 6 mit dem Drehpunkt 7 in einem Bolzen 8, der in einem Segment g befestigt
ist. Dieses Segment g ist mit dem Schneckenrad 1o durch Schrauben fest verbunden.
Fest verbunden mit dem Segment g ist ferner das Schiebergehäuse 1s des Steuerkolbenschiebers
12. Der Schieber 12 besitzt am vorderen Ende eine Gabel 13 mit
Zapfen
1q., der in eine Kulisse 15 des über seinen Drehpunkt 7 hinaus verlängerten Steuerhebels
6 greift. Das Schneckenrad io kann mittels der am Apparatgehäuse gelagerten Schnecke
durch Links- oder Rechtsdrehung nach B. B. oder St. B. verdreht werden. Das mit
dem Schnekkenrad io verbundene Segment g trägt über der senkrechten Achse des Gyroskops
2 eine Nabe 17, in deren Bohrung drei Rillen eingedreht sind. Die Bohrungen a, b
und c der Rillen führen nach dem Steuerschiebergehäuse ii. Das Apparatgehäuse i
ist oben mit einer durch Schrauben 18 befestigten Kappe ig abgedeckt und besitzt
in der Mitte eine Nabe 2o, in deren Bohrung wiederum drei Rillen eingedreht sind.
Durch die beiden Naben 17 und 2o führt ein Bolzen 21, der im oberen Teile mit Haftsitz
eingeschraubt, im unteren Teile mit Schiebesitz eingepaßt ist. Der Bolzen 21 besitzt
an den sechs Stellen, an denen in die Naben 17 und 2o Rillen eingedreht sind, ebenfalls
eingedrehte Rillen, so daß an diesen sechs Stellen ringförmige Kanäle entstehen.
Die unteren drei Ringkanäle sind durch drei Bohrungen d, e und
f in gleicher Reihenfolge mit den drei oberen Ringkanälen verbunden. Neben
der Nabe 2o ist ein Schleuderschiebergehäuse 22 angegossen, in dem sich der Schleuderschieber
23 bewegen kann. Dieser steuert die Steuermaschine des Geradlaufapparates. Zwischen
Nabe 2o und Gehäuse 22 tritt durch Bohrung g Preßluft in den Apparat ein, die einerseits
in den zweiten Ringkanal, von oben, des Bolzens 2i nach dem Steuerschieber 12, andererseits
durch Bohrung la nach den beiden Ausdehnungen i und k des Schleuderschiebers
23 strömt. Der Raum l über dem Schleuderschieber 23 ist mit dem oberen Ringkanal,
der Raum m unter dem Schleuderschieber 23 mit dem dritten Ringkanal, von oben, des
Bolzens 2i durch je eine Bohrung verbunden. Von den Bohrungen n und o führen Luftrohre
aus dem Gehäuse des Schleuderschiebers 23 nach der Steuermaschine für die Geradlaufruder.
Durch Bohrung 2,4 strömt die Auspuffluft der Steuermaschine ab.
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Um eine etwa vorhandene oder allmählich sich bildende, für Feinwinkeleinstellung
unzulässige Lose zwischen den Zähnen des Schneckenrades io und den Gängen der Schnecke
16 unwirksam zu machen, ist unterhalb des Schnekkenrades io eine gespannte Spiralfeder
25 angeordnet, die mit einem Ende mit Bolzen 26 am Schneckenrad io und mit dem anderen
Ende mit Bolzen 27 am Apparatgehäuse i festgelegt ist und dadurch die Schneckenradzähne
mit den Schneckengängen in festem Eingriff hält.
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In Fig. 3 und q. sind die beiden Endstellungen für go ° B. B.- und
St. B.-Winkelschuß dargestellt. Sie zeigen, daß der gesamte Steuerteil beim Winkelschießen
um das gesperrte Gyroskop 2 verdreht wird, wobei aber der Steuerhebel 6 dauernd
mit dem Schieberstift q. in Verbindung bleibt.