-
Vorrichtung zum Aufzeichnen von insbesondere stoßweise, auftretenden
Beschleunigungen Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Aufzeichnen
von insbesondere stoßweise auftretenden Beschleunigungen und Verzögerungen. Die
Stehkräfte für die Aufzeichnung werden dabei von zwei trägen Massen erzeugt, deren
eine auf lotrechte, deren andere auf waagerechte Beschleunigungen anspricht.
-
Es ist bekannt, eine träge Masse, die auf waagerechte und .auf lotrechte
Beschleunigungen anspricht, zur Aufzeichnung dieser Meßgrößen zu verwenden. Es ist
ferner bekannt, mehrere Beschleunigungsmesser zur Messung von Beschleunigungen in
mehreren Richtungen zu verwenden. Auch ist die Anordnung von zwei trägen Massen,
die auf Beschleunigungen in einer :einzigen Richtung ansprechen und ,gemeinsam auf
einen Zeiger einwirken, bekannt.
-
Gegenstand der Erfindung ist die Verbindung von zwei auf Beschleunigungen
in zwei verschiedenen Richtungen ansprechenden Massen mit einem gemeinsamen Schreibgerät,
und zwar derart, daß das auf lotrechte Beschleunigungen ansprechende Pendel mittels
einer den Ausschlag des Pendels verkleinert übertragenden Untersetzung mit dem Träger
des Schreibstiftes verbunden ist, welcher Träger andererseits mit der auf waagerechte
Beschleunigungen ansprechenden Masse in Verbindung steht, und daß der Schreibstift
in der Mittellage nur leicht, bei großen Ausschlägen aber fester gegen die Schreibunterlage
angedrückt wird. Die neue Vorrichtung soll insbesondere zum Buchen und Messen von
Rangierstößen bei Eisenbahnfahrzeugen Verwendung finden. Sie soll die Möglichkeit
geben, aus solchen Aufzeichnungen die Stationen oder Strecken und darüber hinaus
die Züge sicher zu erkennen, die für diese Rangierstöße verantwortlich zu machen
sind. Zu dem Zweck schreibt der die Rangierstöße buchende Schreibstift auch die
Fahrterschütterungen ,auf. Die Rangierstöße üben auf die in bekannter Weise vorgesehene
träge Masse sehr starke Kräfte aus, so daß äuch bei großen Buchungswegen der Schreibwiderstand
leicht überwunden werden kann. Anders liegt das aber bei den Fahrterschütterungen,
die in der Fahrtrichtung i. ,a. sehr gering, senkrecht dazu aber so stark sind,
daß, sie eine träge Masse zum Ausschlag bringen. Zu einer Überwindung des Schreibwiderstandes
reichen diese senkrecht zur Fahrtrichtung wirkenden Kräfte aber nicht aus. Deshalb
ist erfindungsgemäß die Untersetzung des Ausschlages eines zweiten, auf lotrechte
Erschütterungen ansprechenden Massenpendels vorgesehen. Der Schreibstift wird also
bei Stillstand der .auf dio Rangierstöße ansprechenden Masse nur wenig bewegt, wenn
die auf Fahrterschütterungen senkrecht zur Fahrtrichtung ansprechende Masse große
Ausschläge macht. Aber auch dann würden die durch beide Massen zu besorgenden Buchungen
nicht befriedigen, denn bei den starken Rangierstößen muß der Schreibstift fest
auf der Schreibunterlage aufliegen,
um eine brauchbare Buchung auszuführen,
während beim Buchen der Fahrterschütterungen der Schreibstift nur leicht aufliegen
darf, wenn die geringen Kräfte den Schreibwiderstand überwinden sollen. Deshalb
ist gemäß der Erfindung weiter vorgesehen, daß der Schreibstift in der Mittellage
nur leicht, bei großen Ausschlägen aber fester gegen die Schreibunterlage angedrückt
wird.
-
Eine Ausführungsform der Erfindung ergibt sich dadurch, daß das den
Schreibstift tragende, auf waagerechte Beschleunigungen ansprechende Massenpendel
auf einem Kurbelzapfen gelagert ist, der von dem auf lotrechte Beschleunigung ansprechenden
Massenpendel bewegt wird. Ein besonderer Vorteil @ergib,t sich dadurch, daß der
Schreibstifthalter als Gegenlenker zu dem auf ' waagerechte Beschleunigungen ansprechenden
Massenpendel einer an sich bekannten Schr.ebstiftgradführung ausgebildet ist, wobei
der Führungsarm auf einem von dem auf lötrechte Beschleunigung ansprechenden Massenpendel
bewegten Kurbelzapfen gelagert ist. Man erhält so bei wenig beweglichen Gliedern
trotz des um einen Drehzapfen geschwenkten Schreibstiftes .eine praktisch geradlinigeAufzeichnung
der Rangierstöße.
-
Die Änderung der Anpressung des Schreibstiftes wird durch die Ausschlagbewegung
des Schreibstiftes selbst besorgt. Man kann zu dein Zweck den gerätefesten Aufhängepunkt
einer an dem Schreibhebel befestigten Feder so wählen, daß diese bei größeren Ausschlägen
angespannt wird und dadurch den Schreibstift stärker an die Schreibfläche anpreßt,
oder man sieht Zusatzfedern oder bei federnden @ehreibstifthaltern Spannbügel o.
dgl. vor.
-
Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise dargestellt. Dabei
sind alle Teile des Gerätes weggelassen; die zum Verständnis der Erfindung nicht
notwendig sind. Es zeigen: Abb. r eine Vorderansicht der Pendelanordnung, Abb. 2
eine Seitenansicht derselben mit teilweisem Schnitt, Abb. 3 die Pendelanordnung
mit Gradführung des Schreibstiftes, Abb.4 ein Schema der Federspannung von vorn
gesehen, Abb:5 dasselbe von der Seite gesehen. Das Pendel 5 trägt einerseits die
auf waagerechte Beschleunigungen ansprechende Masse 3 und .andererseits den Schreibstift
2. Die beiden Meßfedern 6 und 7 liegen an den festen Anschlägen io und ii an, desgleichen
an der Masse 3, so daß das Pendel 5 in der Mittellage festgehalten wird. Das Pendel
5 ist auf dem Kurbelzapfen 2z drehbar gelagert. Der Kurbelzapfen wird mit dem Bolzen
23 im festen Gehäuse gelagert. Mit dieser Kurbel ist die auf lötrechte Beschleunigungen
ansprechende Masse 24 fest verbunden und durch eine Feder 25 zwischen zwei festen
Anschlägen 26 und 27 in der Mittellage gehalten. Lotrechte Stöße bei der normalen
Fahrt bringen die Masse 24 in Bewegung, so daß der Kurbelzapfen 22 um den
Lagerzapfen 23 gedreht wird. Damit wird zugleich der Schreib-Stift ä um den Drehpunkt
28 der als Rolle ausgebildeten Masse 3 geschwenkt.
-
Bei der Ausführung gemäß Abb.3 ist das Pendel 5 auf einem festen Zapfen
4 drehbar gelagert. Der Schreibstifthalter 29 ist bei 30 an das Pendel 5 angelenkt
und bei 3 r an dem Arm 32 gehalten. Auf diese Weise entsteht die an sich bekannte
Gradführung des Schreibstiftes, die durch die kleinen Rüttelwege der Masse 2q. praktisch
nicht gestört wird. Der Arm 32 ist auf dem Kurbelzapfen 33 gelagert, während der
Lagerzapfen 34 der Kurbel im festen Gehäuse gehalten ist. Im übrigen ist die Anordnung
der Masse dieses Pendels ebenso gewählt wie in Abb. -f. Schlägt also das Pendel
24 aus; so wird von der Kurbel mittels Armes 32 der Schreibstifthalter 29 um den
in der Mittellage des Pendels 5 in Ruhe befindlichen Gelenkpunkt 3o geschwenkt,
so daß der Schreibstift kleine Hinundherhewegungen ausführt.
-
Der Schreibstifthalter 29 werde beispielsweise durch eine- Feder
35 (Abt. 5) auf das über die Vorschubtrommel 36 laufende Papierband 37 angepreßt.
Wenn die Aufhängung der Feder einerseits bei 38 an dem Schreibstifthalter 29 und
andererseits an dem festen Federbolzen 39 erfolgt, so wird bei der in Abb. ¢ und
5 schematisch gezeigten Anordnung die Feder 35 angespannt, sobald sich der Schreibstift
aus der Mittellage nach der Seite bewegt. Diese zusätzliche Federspannung kann auch
durch andere Ausführungsformen erreicht werden, wesentlich ist nur, daß in der Mittellage
des Schreibstiftes dieser ganz leicht auf dem Papierband aufliegt, damit er von
dem Pendel 24 auch bei leichten Stößen bewegt werden kann, während er um so sicherer
aufliegen soll, je stärker der auf das Pendels in waagerechter Richtung wirkende
Stoß ist.