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Absaugerohr zum getrennten Absaugen der Innengase aus waagerechten
Kammeröfen Gemäß dein Patent 658:299 werden außer der üblichen Absaugung der in
Kammeröfen entstehenden Destillationsgase möglichst nur aus dem kühlen Teil der
Beschickung stammende Schwelgase gesondert abgeführt, indem in der Kammertür von
der senkrechten Mittellinie ihrer Innenfläche ausgehende, nach außen führende Absaugekanäle
oder -schlitze vorgesehen werden, die mit einem äußeren freiliegenden senkrechten
Absaugerohr in Verbindung stehen, das während des größten Teils der Gärungszeit
an eine Saugleitung angeschlossen ist. Da die Stirnflächen der Beschickung an der
Türinnenfläche abdichtend anliegen, wird die Mischung der Schwelgase mit außerhalb
der Teernähte erzeugten, bereits gespaltenen Destillationserzeugnissen und die nachträgliche
Zersetzung der Schwelgase vermieden. Um die bei der Verkokung jeder Füllung sich
verstopfenden Türkanäle für die nächste Kammerfüllung möglichst schnell wieder freimachen
zu können, sind sie mit herausnehmbaren Einsatzrohren ausgestattet, deren Ende mit
einem Siebboden versehen sein kann, um einer Verstopfung dieser Rohre entgegenzuwirken.
Verschließbare öfF-nungen an dem senkrechten Absatigerohr in der Achse der Türkanäle
gestatten den Zugang zu den Türkanälen.
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Nun bestehen in Rücksicht auf die Tatsache, daß die Türen zum jeweiligen
Ausdrücken des fertigen Kokses entfernt und zwecks neuen Beschickens wieder vorgesetzt
werden müssen, für die Herstellung der Verbindung dieses senkrechten Absaugerohres
mit der zwecks Abführung sowohl der Gase wie der Kondensate nach unten am besten
unterhalb der Ofenschale angebrachten Absaugeleitung Schwierigkeiten einmal im Hinblick
auf die erforderliche Schnelligkeit der Bedienung, zum anderen im Hinblick auf die
wegen des kräftigen Unterdrucks besonders notwendige Dichtheit und schließlich im
Hinblick auf die Tatsache, daß die Türen beim Herausnehmen und Wiedereinsetzen nicht
immer wieder genau an dieselbe Stelle gelangen.
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Man hat wohl schon im Rahmen des Gedankens, sämtliche Destillationsgase
(anstatt sie durch die übliche, auf der Ofendecke angeordnete Vorlage nach oben
abzuziehen) durch praktisch die gesamten von der Brennstoffmasse bedeckten Flächen
einer oder beider Türen an den Stirnseiten der Ofenkammern
abzusaugen,
vorgeschlagen, sie durch die Tür in einen am Boden angeordneten Absaugekanal, der
mit dem unteren Teil der Tür in Verbindung steht, abzuführen (vgl. die deutsche
Patentschrift ¢7¢ 356). Bei diese#r'' bekannten Einrichtung ist wohl das Lösen urX
Herstellen der Verbindung zwischen Türhohe: rauen und Absaugekanal durch einfaches
Entfernen und Wiedereinsetzen der Tür bequem zu bewerkstelligen; da aber die Dichtung
lediglich durch Aufsetzen der Tür auf die Ofensohle herbeigeführt wird, so ist natürlich
nicht die Gewähr für die nötige Dichtheit vorhanden, zumal eine Verunreinigung der
Dichtungsflächen nicht zu vermeiden ist. Auch ist nicht immer die genaue Übereinstimmung
zwischen der Öffnung in der Tür und der in der Ofensohle zu erzielen, wie schließlich
auch durch unvermeidlich aus den auf der Stirnseite der Tür vorgesehenen Absaugeöffnungen
eindringende feste oder fest werdende Bestandteile die Verstopfungsgefahr gegeben
ist. Es mag dabei offenbleiben, ob diese Nebenerscheinungen noch zu beherrschen
sind, wenn sämtliche Destillationsgase mit der hierfür üblichen geringen Saugung
an dieser Stelle abgesaugt werden; jedenfalls wäre diese Einrichtung für ein Verfahren
nach dem Hauptpatent 658:299 unbrauchbar.
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Die vorliegende Erfindung geht darauf aus, die eingangs erwähnten
Bedingungen für die Arbeitsweise nach dem Hauptpatent zu gewährleisten. Zu diesem
Zweck wird das an der Tür angebrachte, die einzelnen waagerechten Absaugekanäle
verbindende senkrechte Absaugerohr verläßlich dicht und dennoch leicht lösbar mit
einem Rohrstutzen verbunden, der als Tauchrohr in eine auf der Absaugeleitung unterhalb
der Ofensohle angebrachte ringförmige Tauchtasse eingreift und so die Verbindung
mit der den einzelnen Ofen gemeinsamen Absaugeleitung herstellt. Auf diese Weise
ist zunächst unter den hier vorliegenden Verhältnissen, vor allem im Hinblick auf
den gegenüber der üblichen Absaugung erforderlichen kräftigen Unterdruck, für die
Absaugung der Innengase die nötige Dichtheit gewährleistet, die das höchst unerwünschte
Einsaugen von Luft verhütet. Andererseits ist damit auch die jeweilige Herstellung
und Aufhebung des Anschlusses der Tür an die gemeinsame Absaugeleitung außerordentlich
vereinfacht, indem nur immer die Verbindung des als Tauchrohr dienenden Rohrstutzens
mit dem senkrechten Absaugerohr an der Tür hergestellt und gelöst zu. werden braucht,
was mit Hilfe einer einfachen Überwurfkappe leicht und schnell möglich ist, während
der Stutzen selbst nur aus der Flüssigkeitstasse herausgezogen bzw. in diese wieder
hineingesteckt zu werden braucht. Besonders bedeutungsvoll ist bei dieser Einrichtung,
daß die Beweglichkeit des Tauchrohres innerhalb der Flüssigkeitstasse gewisse Relativverschiebungen
infolge des ungenauen Ein--'@tzens der Tür zuläßt, ohne daß die Dichtzgät irgendwie:
beeinträchtigt wird.
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._'V. Werden schon nach dem Hauptpatent Verunreinigungen in diesem
Anschluß weitgehend verhütet, so kann in dieser Hinsicht noch eine Verbesserung
erzielt werden, indem das Anschlußrohr seitlich an dem an den Türen vorgesehenen
senkrechten Absaugerohr angebracht und das untere Ende dieses Absaugerohres in an
sich bekannter Weise als Staubsack ausgebildet wird.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
in Abb. i in einem senkrechten Längsschnitt und in Abb. 2 in einem waagerechten
Schnitt durch die Tür in schematischer Darstellung wiedergegeben.
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Das mit den Kanälen b, b in der Tür a verbundene Absaugerohr
c läuft zunächst unten in einen als Sack für feste Verunreinigungen dienenden Ansatz
2t aus, der durch einen Stopfen v oder eine andere Vorrichtung verschlossen werden
kann, so daß jederzeit eine bequeme Reinigung auch an dieser Stelle möglich ist.
Oberhalb dieses Staubsackes u, v ist nun seitlich (in der Zeichnung um 9o°
gedreht dargestellt) die bequem lösbare Rohrverbindung Z' vorgesehen, mit der das
Anschlußrohr yti bequem befestigt und gedichtet werden kann. Die Verbindung l' kann
auch gegebenenfalls durch eine Keilpaarung ohne Zwischenlage einer besonderen Dichtung
gebildet werden, wobei Metall auf Metall abdichtet. Das Anschlußrohr zrä taucht
mit seinem anderen Ende in die Flüssigkeitstasse w ein, die auf dem mit einem Schieber
t verschließbaren Stutzen m vorgesehen ist, der mit der Vorlage n in Verbindung
steht. Durch Lösen der Verbindung l' und Herausziehen des Tauchrohres W ist jeweils
die Verbindung des Absaugerohres c mit der Absaugeleitung n bequem zu entfernen,
so daß unbehindert sowohl die Tür ausgehoben als auch der Koks ausgestoßen werden
kann. Die freigelegten Öffnungen werden inzwischen in geeigneter Weise verschlossen.
Andererseits ist durch das Verbindungsrohr m' eine schnell zu bedienende, nicht
starre, aber trotzdem verläßliche und dichte Verbindung zwischen Tür und Vorlage
verbürgt.
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Die besondere Ausbildung der nach dem Leitgedanken des Hauptpatents
zu verwendenden Einsätze lt, ff, , p, q ist nicht Gegenstand
der vorliegenden Erfindung, ebensowenig wie die Ausbildung der Dichtung der Abschlußdeckel
f für die waagerechten Absaugekanäle b mit Hilfe der Nasen x und Bügel y.