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Handbetätigter, mehrstufiger Anlaßschalter für Elektromotoren, insbesondere
Sterndreieckschalter Beim Anlässen von Elektromotoren- mit Sterndreieckschaltern
oder anderen Umschaltern werden häufig Störungen dadurch hervorgerufen, daß die
Schaltvorgänge zu schnell durchgeführt werden. Durchbrennen der Sicherungen, Auslösung
der Schutzschalter und übermäßige Stromstöße im Leitungsnetz sind die schädlichen
Folgen. Man hat daher bereits vorgeschlagen, solche Schalter mit selbsttätigen Verzögerungen
durch Uhrwerke und andere Vorrichtungen zu versehen, die entweder eine zeitweise
Verriegelung des Schalters zwischen den beiden Schaltvorgängen veranlassen oder
den zweiten Schaltvorgang selbsttätig durchführen, nachdem der Schalter von Hand
in die Anlaßstellung gebracht worden ist.
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Diese Schalter werden infolge ihres verwickelten Aufbaus für den allgemeinen
Gebrauch zu teuer, auch bringen die hierbei leicht auftretenden Störungen eine Unsicherheit
in die Anlagen hinein, die den erstrebten Vorteil wieder zunichte macht.
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Eine weitere Ausführung läßt die einzelnen Schaltstufen erst durch
Drehen einer Handhabe über einen Winkel von jeweils 360' erreichen, verhindert aber
nicht ein sehr schnelles Durcheilen der einzelnen Schaltstufen, so daß die sich
ergebende Verzögerung unzureichend ist. Ein weiterer Nachteil der bekannten Anordnung
besteht auch darin, daß das Ausschalten wiederum erst durch eine Bewegung der Handhabe
über einen Winkel von 36o° erreicht werden kann. In diesem Fall könnte demnach der
Ausschaltvorgang zu stark verzögert werden.
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Bei einer ebenfalls bekannten Anordnung besteht die Antriebsvorrichtung
für einen Sterndreieckschalter irrwesentlichen aus zwei Kontaktvorrichtungen, die
nicht starr, sondern durch einen Leergang miteinander gekuppelt sind. Durch einen
federnd in seiner Mittelstellung gehaltenen Antriebshebel wird beim Auslegen desselben
in einer Richtung die Anlaßstellung erreicht. Nach darauffolgendem Loslassen des
Hebels wird der Motor selbsttätig von Stern auf Dreieck geschaltet. Bei dieser Einrichtung
besteht der Nachteil, daß die gewünschte Verzögerung im Belieben der ungeschulten
Bedienung liegt, also durchaus willkürlich und daher unzureichend gewählt werden
kann.
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Die Erfindung betrifft demnach einen handbetätigten mehrstufigen Anlaßschalter
für Elektromotoren, insbesondere einen Sterndreieckschalter, bei dem zwischen den
einzelnen Anlaßschaltstellungen oder zwischen der Anlaß- und der Betriebsstellung
zwangsläufig zeitverzögernde Handgriffe vorzunehmen sind, ehe weitergeschaltet werden
kann. Die Erfindung besteht darin, daß die Verbindung des nach Erreichen einer Anlaßstufe
in seiner Bewegungsfreiheit z. B. durch Anschläge begrenzten Handhebels mit der
Schaltwelle
gelöst und dieser auf 'einen weiteren Schaltzapfen umgesteckt werden muß, ehe auf
die nächste Stufe, insbesondere die Betriebsstufe, weitergeschaltet werden kann.
Hierbei mag' der zweite Schaltzapfen an dem entgegengesetzten Ende der Schaltwelle
liegen oder auf der gleichen Seite der Schaltvorrichtung wie der erste und z. B.
durch Zahnräder mit der Schaltwelle gekuppelt sein. Bei der Anwendung der Erfindung
auf einen Sterndreieckschalter wirkt sich dies dahin aus, daß der Anschlag für den
einen Schaltzapfen die Bewegung des Schaltrades lediglich bis in die Sternstellung
zuläßt, während der zweite Schaltzapfen mit einem Anschlag zusammenwirkt, der das
Weiterschalten der Welle in die Dreieckstellung zuläßt und Inder Nullstellung begrenzt.
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Eine in dieser Weise aufgebaute Schaltvorrichtung beseitigt alle Nachteile
der beschriebenen bekannten Einrichtungen; sie ist billig herzustellen und trotzdem
völlig betriebssicher.
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Die Erfindung soll an Hand der Zeichnung, in welcher zwei Ausführungsformen
dargestellt sind, näher erläutert werden.
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Der Sterndreieckschaltera (Abb. i) hat eine durchgehende Welle b,
auf welcher links das Schaltrad c sitzt. Die Bewegung des Schaltrades ist durch
einen Anschlag d und den an der Wand des Schalters sitzenden Anschlag e so begrenzt,
daß der Schalter nur von der Nullstellung in die Sternstellung gedreht werden kann
(Abb.2). Ist dies geschehen, so wird das Handrad nach außen gezogen, wodurch es
von dem Mitnehmer f befreit wird und über das Gewinde g abgeschraubt werden kann.
Hierauf wird das Handrad auf der rechten Seite über das Gewinde lt aufgeschraubt.
Auf dieser Seite ist der an der Kastenwand sitzende Anschlag i so bemessen, daß
die Schaltwelle b nur von der Stern- in die Dreieck- und von dort in die Nullstellung
gedreht werden kann (Abb. 3).
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Die durch das Abschrauben des Schaltrades auf der einen und das Aufschrauben
auf der anderen Seite verbrauchte Zeit ist ausreichend, um den Motor auf seine normale
Drehzahl kommen zu lassen, so daß alle sonst möglichenStörungen vermiedenwerden.
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Bei kleinen Motoren und normalen Verhältnissen genügt schon das bloße
Umstecken des Handgriffes von links nach rechts, um eine genügende Verzögerung zwischen
Anlaß- und Betriebschaltung herbeizuführen.
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In Abb. q. ist ein weiteres Anwendungsbeispiel dargestellt, bei welchem
auf einer Seite des Schalters neben der Welle b, welche die Schaltwalze trägt, eine
zweite Welle k vorgesehen ist. Beide Wellen sind durch die Zahnräder v und
w miteinander gekuppelt. Diese Ausführung arbeitet wie folgt: Das Hand rad
c wird zunächst auf die Nebenwelle k aufgebracht. Durch Drehen in der Pfeilrichtung
kann der Schalter aus der Nullin die Sternstellung bewegt werden. Die Weiterbewegung
ist durch. den Anschlag e verhindert. Die Nebenwelle h bewegt durch den Zahntrieb
die eigentliche Schaltwelle b mit der Übersetzung i : i über den gleichen Kreiswinkel,
und zwar in der Richtung, welche auf der rechten Seite der Abb. 4. durch die Pfeile
gekennzeichnet ist. Nach Lösen der Verbindung des Schaltrades c mit der Nebenwelle
und Aufbringen desselben auf die Schaltwelle b kann von Stern auf Dreieck weitergeschaltet
und gegebenenfalls durch Weiterdrehen in der gleichen Richtung auf Null zurückgeschaltet
werden. Selbstverständlich wird das Handrad c zur Durchführung des Schaltvorganges
auf der Welle k linksherum; auf der Welle b aber rechtsherum gedreht werden müssen.
Es besteht hierbei keine Gefahr; daß Schaltfehler vorkommen können, da die Bewegung
des Handrades auf jeder Welle stets nur in einer Richtung möglich ist, weil die
Bewegung in der Gegenrichtung durch die Anschläge e, i verhindert wird.
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Manche Abänderungen sind im Rahmen des Erfindungsgedankens ohne weiteres
gegeben. So können z. B. die Anschläge e, i verstellbar an den Schalterwänden befestigt
sein, um eine genaue Einstellung des Schalters und Anpassung an die gegebenen Betriebsverhältnisse
zu ermöglichen. Im übrigen kann die Erfindung auf jede Art mehrstufiger Anlaßschälter
angewandt werden.