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Verfahren zum Herstellen elektrischer Schmelzsicherungspatronen Bei
der Fabrikation von Schmelzsicherungspatronen verursachte die erforderliche feste
und luftdichte Aufbringung der metallenen Kontaktklappen bisher ein. schwieriges
und umständliches Arbeiten.
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Die hierzu nötigen Metallkappen werden auf besonderen Maschinen hergestellt,
bei der Fabrikation der Sicherung nach Einpressen von Asbest ,auf den hierfür bestimmten:
Zapfen des Isolierkörpers ,aufgelegt und mit einer Vorrichtung aufgeschoben. Ein,
stets gleichbleibend gutes Passen mit luftdichtem Abschluß kann dabei nie voll gewährleistet
werden, weil einesteils der meistens aus gebranntem keramischem Material bestehende
Isoligerkörper Ungenauigkeiten und raube Oberflächen aufweist, andernteils die Metallkappen
durch Werkzeugabnutzung u. dgl. Veränderungen erfahren. Wird bei solchem Aufdrücken
gleichzeitig der Schmelzleiter mit festgeklemmt, so besteht die besondere Gefahr,
daß derselbe gedehnt oder zerrissen wird. Derartig aufgebrachte Kappen fallen natürlich
auch leicht ab. Die Erfindung vermeidet diese Nachteile dadurch, daß das Ausstanzen
der Blechscheiben für die Kontaktkappen, das Tiefziehen und Aufstülpen derselben
auf den Isolierkörperzapfen in einem einzigenArbeitsgang erfolgt, wobei die Ränder
der Kontaktkappen von der Seite unter gleichzeitigem Einklemmen der Schmelzdrähte
an den Isolierkörperzapfen angepreßt werd.
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Nachstehend folgt eine Beschreibung der Arbeitsweise Nach Abb. I wird
der Isolierkörper a in den Haltezapfen b eingeführt, mittels des Stempels c und
der Matrize d aus dem Blechstreifen e ein dem Stempel angepaßtes Stück Blech herausgestanzt
und über den Zapfen des Isolierkärpers a gestülpt. Die Schmelzdrähte f werden ,dabei
mit erfaßt und angedrückt. Ein schädlicher Zug auf die Drähte in deren Längsrichtung
wird dabei absolut vermieden. Abb. I zeigt Iden Beginn des Vorgangs, Abb. II die
ausgestanzte Blechscheibe, welche sich bereits halb über den Porzellanzapfen legt,
und
Abb.III die fertig aufgestülpte Kappe. In Abb-. IV wird gezeigt,
wie beim Zurückgehen des Stempels c der Stempel g das Heraus-, drücken der fertigen
Sicherung bewirkt.
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In der Praxis ergibt sich, daß die Abmes sungen der Zäpfen des Isolierkörpers
ungleich stark sind. Dieser Umstand kann= bei diesem Verfahren nicht zu Undichtigkeiten
des Abschlusses führen, denn der Stempel c wird evtl. in der Längsrichtung einige
Mal geschlitzt, so daß er also infolge Federung sich den kleinen Ungenauigkeiten
des Porzellansockels anpaßt.
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Der auf den Porzellanzäpfen beim Aufsetzen der Kappen auftretende
Druck ist keul schiebender wie beim Aufdrücken der fertigen Kappe, sondern ein von
der Seite wirkender. Dies hat den großen Vorteil, daß das Metall derart fest an
den Isolierkörper angepreßt wird, däß, ein luftdichter Abschluß erreicht wird. Um
das Festhaften der Kappen zu erleichtern, können die Zapfen absichtlich mit kleinen
Unebenheiten, wie Erhöhungen.. oder Rillen, versehen werden. Das Material der Kappen
dringt in diese ein und bildet einen derart festen Verschluß, daß er nur durch Zerbrechendes
Porzellans gelöst werden kann. Ein öffnender Patrone von. unbefugter Hand ist ,also
nicht möglich.
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Eine Ausführungsform der Erfindung besteht :auch darin, falls für
die Kontaktkappen besonders hartes Material verwendet werden soll, daß unter dem
Blechstreifen e ein weiterer Streifen paus weichem Blech genau so wie das Blech
e mit ausgestanzt und mit den zwischengelegten Drähten zwangsläufig mit über den
Zapfen des Isolierkörpers gestülpt wird. Diese Zwischenlage hat Iden Zweck, daß,
die Schmelzdrähte nicht zu stark gedrückt werden. Die Notwendigkeit besonderer Hilfskontakte
fällt durch diese Erfindung fort. Falls trotzdem erwünscht ist; Hilfskontakte beizubehalten,
so ist es natürlich klar, daß, das beschriebene Verfahren auch zum Herstellen und
Aufziehen der Hilfskontakte angewendet werden kann. Ebenso ist es mit diesem Verfahren,
möglich, entsprechend der Abb. V auch sog. Autosicherungen herzustellen.
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Die Abb. Ibis IV zeigen den Verschluß der Sicherungan der Fußkontaktseite.
Die Abb. VI und V I I zeigen die Anwendung des Vierfahrens auf der Stirnkontaktseite
im Schnitt bzw. von oben gesehen. Auf Bliesen. Abb. VI und VII wird auch weiter
,gezeigt, wie die bei Sicherungen höherer Nennstromstärken nötige Asbestisolierung
eingebracht wird. Diese Vorrichtung kann auch auf die Isolierung der Fußkontakte
angewendet werden.
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Gemäß Abb. VI und VII wird der Blechstreifen k bei jedem Stanzhub
um den genauen Abstand der einzelnen Folgewerkzeuge nach rechts bewegt. Der Stempel
i mit Gegenstück k drückt .die kumpelförmige Vertiefung das Blech. Der Sternpep
mit Gegendruckück m prägt ,die für die Kontaktkappe-nötige ' ,sehriftung .auf das
Blech. rz ist ein Kleb-'@tet ehälter, z. B. mit Wasserglas und Schwamm gefüllt:
Der Blechstreifen wird also beim Hinwegführen über diesen Klebstoff b@enetzt. Der
Stempel -ö dient zum Ausstanzen der kreisförmigen Asbestscheibe ;aus dem Asbeststreifen
p mittels Matrize g. Die Asbestscheite wird also .durch die Matrize hindurch an
das Blech gedrückt, wobei der Gegenstempelr den nötigen Gegendruck aufnimmt. Die
Asbestscheibe wird also mit Druck an den mit Klebstoff versehenen Blechstreifen
geklebt. Der Stempel s mit Matrize t stanzt aus dem vorbereiteten Blech eine kreisförmige
Scheibe ,aus und stülpt diese auf den Zapfen des Isolierkörpersa nach der in den
Abb.I bis IV gezeigten Art. Die Nadel v stößt hierbei durch die Kontaktkappe und
die Asbestscheite z das zur Hindurchführung des Kennfadens nötige kleine Loch. Beim
Aufdrücken der Kappe werden die Sicherungsdrähte w zwischen Kappe und Porzellanfuß
erfaßt und festgehalten, Beim Zurückgehen sämtlicher Stempel wird der Stempel x
vorgeschoben und bewirkt dadurch das Auswerfen der Sicherung. Der an dem Rand der
Blechscheibe noch anhaftende Klebstoff erfüllt den Zweck des sonst üblichen Porzellankittes,
nämlich eine Sicherheit dafür zu bilden, daß der Abschluß der Luft absolut gewährleistet
wird.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung bringt viele Vorteile.
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So erfolgen die bisherigen Einzelarbeitsgänge (Tiefziehen und Ausstanzen,
der Kontaktkappen Einlegen. und Einpressen des Asbestes in die Metallkappen, Auflegen
der Kappen auf die Sicherung, Aufpressen auf die Isolierkörperzapfen, Aufkitten
der Kappen, Durchstechen des Kennfadeuloches durch den Stirnkontakt und die Asbestscheibe)
jetzt alle ; auf einen einzigen Druck ohne die bei Einzelarbeitsgängen der bisherigen
Arbeitsweise unvermeidlichen Fehlstücke und Ungenauigkeiten. Ferner wird ein luftdichter
Abschluß erreicht, so daß das Einbringen einer Isolierschicht bei Sicherungen niedriger
Amperestärken nicht mehr nötig ist: Es wird Asbest gespart.
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Es ist ein genaues Aufpassen der Kappen auf Blas Porzellan auch bei
ungleichmäßigen Zapfen möglich. Es tritt kein Ausschuß durch schief aufgelegte Kappen
oder durch nur schief sitzende Asbestscheiben ein. Die Fabrikation der Sicherung
wird bedeutend vereinfacht und gleichmäßig gestaltet. Die Herstellungskosten und
somit die Preise der fertigen Sicherung werden gesenkt.