DE663145C - Verfahren zur Herstellung eines koernigen, gut lager- und streufaehigen Mischduengers - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines koernigen, gut lager- und streufaehigen MischduengersInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C05—FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
- C05C—NITROGENOUS FERTILISERS
- C05C1/00—Ammonium nitrate fertilisers
- C05C1/02—Granulation; Pelletisation; Stabilisation; Colouring
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Fertilizers (AREA)
Description
- Verfahren zur Herstellung eines körnigen, gut Lager- und streufähigen Mischdüngers Zwecks Gewinnung eines nicht explosiblen Ammonnitratgemisches ist es bereits bekannt, festes Ammonnitrat mit festem kohlensaurem Kalk zusammenzumischen. Ein solches Gemisch erweist sich aber nicht als lagerbeständig, da es einmal schwierig ist, überhaupt ein homogenes Gemisch zu erreichen, und ferner auch das erhaltene fertige Gemisch wieder zum Entmischen neigt. Zwecks Herstellung eines homogenen Gemisches von kohlensaurem Kalk und Ammonnitrat hat man daher vorgeschlagen, von wasserhaltigem, geschmolzenem Ammonnitrat auszugehen. In die Schmelze wird der kohlensaure Kallk eingetragen. Man erhält auf diese Weise ein sehr homogenes Gemisch, das sich auch beim Gebrauch und beim Lagern nicht entmischt. Infolge der verhältnismäßig langen Berührungszeit zwischen dem geschmolzenen Ammonnitrat und dem kohlensauren Kalk treten aber wechselseitige Umsetzungen auf, die zu Stickstoffverlusten einerseits und zur Bildung des stark hygroskopischen salpetersauren Kalkes andererseits die Veranlassung bilden. Man erhält auf diese Weise einen Kalka.mmonsalpeter, der noch infolge eines nicht unbeträchtlichen Gehaltes an Kalksalpeter einer besonderen Behandlung durch Einölen oder Einpudern unterzogen werden muß, um den an die Lagerbeständigkeit des Düngemittels zu stellenden Anforderungen zu genügen. Zur Herabminderung dieses Übelstandes ist man darauf angewiesen, stark wasserhaltige Schmelzen anzuwenden, um zu hohe. Temperaturen bei der Mischung zu vermeiden. Das hierbei anfallende Salz muß jedoch nachgetrocknet und nachbehandelt werden. Um die vorstehend beschriebenen Schwierigkeiten beim Schmelzverfahren zu vermeiden und auch die durch einfaches Vermischen der trockenen Bestandteile auftretenden Nachteile zu beheben, hat man bereits vorgeschlagen, ein Gemisch von kohlensaurem Kalk und Ammonnitrat mit Hilfe eines Granulierungsprozesses in ,gekörnte Form zu überführen. Es werden bei dieser Arbeitsweise in Anpassung an den Wassergehalt des Ammonnitrats solche Temperaturen angewandt, bei denen der kohlensaure Kalk durch Schmelzen eines Teils des Ammonnitrats mit dem verbleibenden festen Ammonnitrat unter dem Einlluß von Bewegung zu einzelnen größeren Agglomeraten zusammengekittet wird. Im Zusammenhang mit diesem Verfahren ist bereits erwähnt, den Körnungsprozeß bei etwas höheren Temperaturen als streng genommen nötig vorzunehmen. Naturgemäß ist die obere Begrenzung dieser Temperatur an die Durchführbarkeit eines Granulationsprozesses gebunden. Die Durchführung eines Granulationsprozesses aber erfordert eine verhältnismäßig sehr lange Zeit und damit eine sehr große und umständliche Apparatur. Die gegebene Abhängigkeit der anzuwendenden Temperatur von dem betrieblich schese oii staut zu haltenden W sergehalt des Aƒn=z nitrats bedingt r weitere Schwieri@eiteü: Aus diesem Grunde ist sogar empfolil ,,v@o,r;. den, bei der Durchführung eines solcli@n Prozesses dem Gemisch der Ausgangsmaterialien von vornherein Calciumnitrat hinzuzufügen, da der Kalksalpeter schon bei sehr viel niedrigerer Temperatur schmilzt und somit gestattet, auch den Prozeß selber bei tiefen Temperaturen durchzuführen. Auch zur Erleichterung des obenerwähnten Schmelzprozesses ist dieser Vorschlag gemacht worden.
- Auf diese Weise wird aber ein Düngemitt-elgemisch mit entsprechend hohem Gehalt an Kalksalpeter erhalten, einem Stoff, der infolge seiner starken Ilygroskopizität auch die Eigenschaften des so erhaltenen Düngemittels ungünstig beeinflußt. Alle vorstehend aufgeführten Mängel werden nun durch Anwendung des vorliegenden Verfahrens vermieden, nach welchem, ähnlich wie beim Granulationsverfahren, von einer Mischung von festem, fast wasserfreiem Ammonnitrat und Calciumcarbonat ausgegangen wird, die aber bei gleichzeitiger Durchmischung so hoch erhitzt wird, daß eine Schmelze entsteht, die in an sich bekannter Weise dann auf Kühlwalzen oder ähnliche Vorrichtungen geleitet und dort zum Erstarren gebracht wird. Auf diese Weise gelingt es, die Berührungszeit zwischen dem flüssigen Ammonnitrat und dem kohlensauren Kalk auf den Bruchteil einer Minute herabzusetzen, so daß eine Bildung von Calciumnitrat in auch nur nennenswertem Umfange nicht eintritt und somit Stickstoffverlusten durch die gleichzeitig auftretende Ammoncarbonatbildung vorgebeugt ist. Andererseits können Durchsätze erzielt werden, die ein Vielfaches vors dem Durchsatz einer Granulationsvorrichtung von gleicher Größe betragen. Somit erweist sich gerade das vorliegende Verfahren, bei dem ähnlich wie beim Granulationsverfahren von einem Gemisch von Ammönnitrat und kohlensaurem Kalk ausgegangen wird und nach welchem ähnlich wiederum wie beim Schmelzrfahren das Gemisch in den tropfbar flüssi-`ge @üstand übergeführt wird, sowohl dem ';Cx#ilationsverfahren als auch dem bisher "ehäriüten Schmelzverfahren wesentlich über-Itgen. Die Erfindung sei noch am nachstehenden Beispiel näher erläutert Festes Ammonnitrat mit einem Feuchtigkeitsgehalt von etwa 2,50/0 wird im Verhältnis 61:39 mit fein gemahlenem Kalkstein in einer Mischvorrichtung innig gemischt. Dieses Gemisch wird sodann kontinuierlich in einen beheizten Trog eingetragen, dessen Wände aus zahlreichen im Abstand von etwa 3 mm nebeneinander angeordneten U-förmig gebognen beheizten Rohren gebildet werden. Ein im Trog befindliches Rührwerk drückt das Gemisch in die Schlitze zwischen den Rohren, wo die Mischung in kürzester Zeit auf i 5o bis 16o' erhitzt wird, dabei schmilzt und dann auf eine unter dem Trog angeordnete Kühlwalze tropft. Von dieser Walze, auf der sich der Kalkammonsalpeter in etwa 2 mm dicker zusammenhängender Schicht verteilt, wird er durch Abstreifer abgenommen und für den Gebrauch in üblicher Weise lediglich noch zerkleinert. Es entstehen kleine -gleichmäßige Plättchen mit etwa 20,80'o Stickstoffgehalt. Der fertige, gekörnte Dünger hat infolge seines niedrigen Wassergehaltes von etwa 0,5010 ein besonders hartes Korn und daher ausgezeichnete Lagerbeständigkeit und Streufähigkeit.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung eines körnigen, gut Lager- und streufähigen Mischdüngers aus einer Mischung von festem, fast wasserfreiem Ammonnitrat und Calciumcarbonat durch Erhitzen bei gleichzeitiger Durchmischung, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung so hoch erhitzt wird, daßeine Schmelze entsteht, die in an sich bekannter Weise auf Kühlwalzen oder ähnliche Vorrichtungen geleitet und dort zum Erstarren gebracht wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE663145T | 1930-11-09 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE663145C true DE663145C (de) | 1938-07-29 |
Family
ID=6589190
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930663145D Expired DE663145C (de) | 1930-11-09 | 1930-11-09 | Verfahren zur Herstellung eines koernigen, gut lager- und streufaehigen Mischduengers |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE663145C (de) |
-
1930
- 1930-11-09 DE DE1930663145D patent/DE663145C/de not_active Expired
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