DE407410C - Herstellung von Moertelbindemitteln aus Hochofenschlacke - Google Patents
Herstellung von Moertelbindemitteln aus HochofenschlackeInfo
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
- C04B5/00—Treatment of metallurgical slag ; Artificial stone from molten metallurgical slag
- C04B5/06—Ingredients, other than water, added to the molten slag or to the granulating medium or before remelting; Treatment with gases or gas generating compounds, e.g. to obtain porous slag
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Description
- Herstellung von Mörtelbindemitteln aus Hochofenschlacke. Es ist schon auf die verschiedenste Weise versucht worden, Hochofenschlacken derartig zu behandeln, daß sie die Zusammensetzung und die Eigenschaften eines normalen Portlandzementes erhielten. Zu diesem Zweck wurden die fehlenden Stoffe, wie z. B. Kalk, Tonerde und Silikate, der Schlacke hinzugegeben, worauf zur Verleihung der hydraulischen Eigenschaften Granulation nach einer der verschiedenen in Gebrauch befindlichen Methoden erfolgte.
- Zur Einverleibung der erforderlichen Zuschläge in die Schlacke ist bereits vorgeschlagen worden, der frisch abgestoßenen Schlacke die Zusatzstoffe beizumischen, die Mischung durch eine lange Rinne fließen und in SaminelbehäJtern sintern zu lassen. Nach einem andern Verfahren wird die Vermischung von Schlacke und Zuschlägen in Gefäßen vorgenommen, in denen die Mischung gegebenenfalls erhitzt und dann die erhaltene Masse naß oder trocken granuliert wird.
- Von den in Ausübung befindlichen Verfahren konnte sieh .aber nicht ein einziges in der Praxis dauernd behaupten, weil es fast niemals gelang, eine hinreichend innige Verschmelzung der Schlacke mit den Zuschlagstoffen zu erreichen. Selbst das gemeinsame Durchfließen langer Rinnen zeitigte nicht die erwarteten Erfolge, sondern brachte im Gegenteil große Nachteile infolge übermäßiger Abkühlung mit sich.
- Das vorliegende Verfahren erreicht das erstrebte Ziel dadurch, daß der feuerflüssigen Schlacke unmittelbar beim Abstich des Hochofens die Zuschläge zugeführt und diese von der Schlacke auf ihrem Wege zu einem Schmelzofen mitgerissen werden, in dem dann eine innige Verschmelzung erfolgt. Es folgt nun eine Granulation auf halbnassem Wege, zu der die derartig behandelte Schlacke aus weiter unten zu -erörternden Gründen besonders geeignet ist.
- Bei der Zuführung der Zuschlagstoffe zur Schlacke schwimmen erstere, die spezifisch leichter ,sind, auf der flüssigen Schlacke, werden von ihr fortgerissen und rollen in der Rinne mit ihr weiter. Dabei umhüllen sich die Zuschlagstoffe mit einer Schlackenschicht, deren Stärke sich durch gegenseitige Abmessung des Schlackenflusses und der Zufuhr der Zuschlagstoffe in einfacher Weise regeln läßt. Die zu diesem Zweck dienenden Schieber können auch zwangläufig verbunden werden, so daß nach einmaliger Einstellung ganz selbsttätig gearbeitet werden kann. Die erhaltenen groben Granalien bzw. klumpigen Gebilde werden nun nicht, wie bei anderen Verfahren, auf -natürlichem oder künstlichem Wege abgekühlt, sondern zumachst durch den Schlackenfluß in einen Schmelzofen gerissen. Durch die Erhaltung der Schlacke auf hoher Temperatur wird ein Zähflüssigwerden vermieden, durch das die erforderliche Granulation mehr oder weniger unmöglich gemacht werden würde.
- Im Schmelzofen werden sie dann von dem durch Zuführung von Hitze dauernd flüssig gehaltenen Schlackenbade weiter angegriffen, wodurch allmähliche Auflösung und innigste Verschmelzung zu einer völlig homogenen Masse erfolgt, die restlos die Zusammensetzung des Portlandzementes zeigt.
- Die Schmelze wird halbnaß granuliert, wobei sich ein besonderes Trockenverfahren erübrigt, da zu diesem Zweck die von innen nach außen strahlende Eigenwärme völlig ausreicht. Zu dieser Art der Granulation, die mit beschränkten, genau geregelten Wassermengen arbeitet, eignet sich eine Schlacke, die, wie beim vorliegenden Verfahren, eine einheitliche, völlig durchgeschmolzene Masse darstellt, in ,ganz hervorragendem Maße.
- Erfahrungsgemäß ist die Verbesserung des Erzeugnisses mit Steigerung der Spannungsverhältnisse in der granulierten Masse verbunden. Der bestmögliche Schlackenzement wird daher erhalten, wenn man bei der Granulation der Schmelze einerseits eine Zerstäubung verhindert, anderseits aber für die Bildung eines nicht- zu großen Kornes Sorge trägt, was bei einer zu stark. abgekühlten Schlacke nicht mehr erzielt werden kann; denn durch die mit der Abkühlung verknüpfte Zunahme der Viskosität wird der Wasserzutritt zur Masse bedeutend herabgemindert, so daß die Hauptmasse, also ein für die Bildung einer wirklich guten hydraulischen Schlacke zu großer Teil der Masse, unverändert bleibt. Allein eine dünnflüssige Schlacke, die mit einer dermaßen beschränkten Menge Wasser zusammengebracht wird, welche gerade zur Erzielung trockner Körnung ausreicht, liefert die weitestmögliche Steigerung der Spannungsverhältnisse.
- Ferner läßt sich die beschriebene Granulation nur mit einer Schlacke, die. wie, die beschriebene sich hinsichtlich ihrer chemischen Zusammensetzung von dem Portlandzement nicht wesentlich unterscheidet und nicht wie bei anderen Arbeitsweisen zum Teil nur ein mehr oder weniger ungleichmäßiges Gemisch der Einzelbestandteile desselben darstellt, erfolgreich durchführen. Denn nur in diesem Fall erhält die Schmelze durch die Granulation die eigenartigen Spannungszustände, die durch Anwendung dieser Behandlungsweise erstrebt werden. Es ist dabei von Vorteil, ein. bestimmtes Verhältnis der aus dem Schmelzofen auslaufenden Schmelze zu dem zur Granulation benutzten Wasser dadurch selbsttätig festzuhalten, daß die Schieber, durch welche beides geregelt wird, zwanglaufig verbunden werden. Nach erfolgter Abkühlung und Mahlung der halbnaß granulierten Schlacke ist das Material unmittelbar verwendungsfähig.
- Durch die überaus sinnreiche Kombination an sich bekannter Maßnahmen ist erst die Gewinnung eines hochwertigen und stets gleichartig hersfellbaren Erzeugnisses erreicht und die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens selbst gesichert. Zunächst besteht der Vorteil des Verfahrens in der auf keine andere Weise, sogar nicht einmal unter Verwendung eines Rührwerkes erzielten, durchgehend gleichmäßigen Beschaffenheit des Endproduktes, die selbst durch die Zugabe der erforderlichen großen Kalkmengen '(etwa 25 bis 3o Prozent) nicht ungünstig beeinflußt wird. Ferner ist die Wärmewirtschaft eine sparsame, da eine unnötig weitgehende Abkühlung der Schlacke durch: die Zuschlagstoffe vermieden wird. Schließlich sind zur Durchführung der vorliegenden Arbeitsweisekeine besonderen kostspieligen Einrichtungen erforderlich und .dieselbe kann, namentlich unter Verwendung einer zwangläufigen Verbindung der Schieber für Schlacken- und Zuschlagsführung, mit einem sehr geringen Aufgebot von Arbeitskräften ausgeübt - werden.
Claims (1)
- PATENT-ANSPRÜCiIE: i. Verfahren zur Herstellung von Mörtelbindemitteln aus Hochofenschlacke, dadurch gekennzeichnet, daß die abgestochene flüssige Schlacke auf dem Wege in einen Schmelzofen mit Zuschlägen vermischt und die Mischung in dem Schmelzofen bis zur Dünnflüssigkeit durchgeschmolzen und in dünnflüssigem Zustande mit einer so geringen Menge Wasser zusammengebracht wird, die gerade zur Erzielung trockner Körnung ausreicht. . a. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch. i, dadurch gekennzeichnet, daß die Vermischung von flüssiger Schlacke und Zuschlagsstoffen durch zwangläufig verbundene Schieber geregelt wird.
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1922
- 1922-04-06 DE DEL55339D patent/DE407410C/de not_active Expired
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