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Verfahren zum Herstellen von Glaswannenöfen Die vorliegende Erfindung
betrifft einen Glaswannenofen.
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Die Böden von Glasschmelzwannen werden gewöhnlich aus einer einzigen
Blockschicht hergestellt, die eine Dicke zwischen 2o und 45 cm, gewöhnlich
30 cm, besitzt. Die Innenifäc'he dieses Bodens ist unmittelbar dem geschmolzenen
Glas ausgesetzt, während die Außenfläche unmittelbar unter dem Einfluß der Außenluft
steht. Während des Betriebes des Ofens dringt das geschmolzene Glas ein kurzes Stück
in die stets zwischen den Blöcken vorhandenen Fugen ein, wo es erstarrt, so daß
es nicht an die äußere oder mitere Oberliäche der Blöcke gelangen kann. Daher übt
das Glas seine anfressende und zerfressende Wirkung größtenteils nur auf die obere
Fläche der Blöcke in Tiefenrichtung wirkend aus.
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Wenn man aber einen aus mehr als einer Schicht hergestellten Boden
benutzen will, ist die während des Betriebes zwischen den beiden Schichten vorhandene
Temperatur noch so hoch, daß das geschmolzene Glas flüssig bleibt und durch die
Fugen hindurch und unter jede Einheit der mit dem Glas in Berührung stehenden Blöcke
gelangen kann. Das Glas greift die feuerfesten Blöcke am meisten an den Flächen
an, die nach unten gerichtet sind. Man hat daher eine derartige Ofenbauart bisher
stets als unvorteilhaft erachtet, da die obere Schicht des Bodens von allen Seiten
statt nur von oben allein vom Glas angegriffen und so rasch zerstört wird.
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Man hat auch schon die Verwendung von Mörteln vorgeschlagen, um das
Glas am Eindringen in die Fugen und unter die obere Blockschicht zu verhindern.
Versuche mit Mörteln, welche trocken und unter Hitze abbinden, haben jedoch gezeigt,
daß man ein Durchsickern durch die Fugen nur zum Teil
verhindern
kann. da Grö!')cn:itidertuiren und Bewegungen der Blöcke während der Erhitzung des
Wannenofens und nach dem Abbinden der Mörtel, welches entweder durch Trocknen oder
Erhitzen oder beides stattgefunden hat, in sehr starkem \Iat@c eintreten.
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Der Hauptzweck der vorliegenden I?i-litidung besteht in einer richtigen
Isolierung des Bodens von Glaswannenöfen unter Vermeidung der obenerwähnten schädlichen
Einwirkung des Glases und in der Schaffung eines praktisch undurchlässigen Bodens.
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Man hat festgestellt, daß man glasdichte Verbindungen in der Weise
herstellai kann, daß man in die Zwischenräume zwischz2n der oberen und zweiten Schicht
von Bodenblöcken einen solchen körnigen, feuerfesten Stoff .einfüllt, dessen Teilchen
so fein sind, daß sie fließen, und der so feuerfest und so frei von sogenamiten
Bindemitteln oder anderen bei niedrigen Temperaturen abbindenden Mitteln ist, daß
er -weder bei niedrigen Temperaturen abbindet noch bei Temperaturen anfängt zu schmelzen
und zu fritten, die unter den Temperaturen liegen, bei denen die Bewegung:=ti und
Ausdehnungen der Blöcke im wesentlichen beendet sind.
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Die Körner bestehen zweckmäßig aus einem silicatischen Stoff, welcher
über den zuletzt erwähnten Temperaturen und beim Betrieb des Ofens zu einer zusammenhängenden
Masse frittet, keine Wechselwirkung mit dem geschmolzenen Glas eingeht und schwerer
als das Glas ist. Für den vorliegenden Zweck sind Körner des nach Patent 5.1E
055 eIektrisch hergestellten Gußerzeugnisses aus Aluminiumsilicaten geeignet,
die durch Mahlen dieses Erzeugnisses auf einen Feinheitsgrad von 2:1 1laschen auf
den laufenden Zentimeter hergestellt -werden. Wenn die Blöcke selbst aus dem gleichen
Gußerzeugnis gebildet werden, erhält der Boden eine gleichförmige Zusammensetzung.
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In der beiliegenden Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem
Teilschnitt durch einen Wannenofen in einer Ausführungsform dargestellt.
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Die zweckmäßig aus dem obenerwähnten besonderen silicatischen Stoffen
hergestellten und beispielsweise i o cm dicken Bodenblöcke A ruhen auf einem
nachgiebigen Bett B
aus körnigen Teilchen, die zweckmäßig .ebenfalls aus diesem
Stoff bestehen und ihrerseits auf einer aus Tonschmelzblöcken C gebildeten Lage
ausgebreitet sind.
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Wie aus der Zeichnung ersichtlich, besitzt das Bett einen nach oben
ragenden Rand, der durch einen Flansch ct an den. äußeren Blöcken des Bettes gebildet
wird. Um ein Durchsickern des körniger. Stoiles durch die Fugen zwischen den Blöcken
C zu verhindern, sind die letzteren zweckmäßig an den Stellen c= in bekannter Weise
überlappt angeordnet. Eine Isolationsschicht D kann unter den Blöcken vorgesehen
werden, und das Ganze ruht auf der üblichen Grundplatte E. Die Seitenwände F können
in bclicbiger Weise ausgebildet sein.
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Die Fugen zwischen den Blöcken A werden mit körnigem Stoff U ausgefüllt.
Dies kann in einfacher Weise durch Aufschütten des körnigen Stoffes auf die Oberseite
der Blöcke und durch Einfegen desselben in die Fugen erreicht werden.
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Der körnige Füllstoff paßt sich dank des Vermögens der Körner, sich
gegeneinander zu verschieben, von selbst den Bewegungen des Ofenbodens während des
Anwärmens an und kann, nachdem die Bewegungen aufgehört haben, zur Bildung einer
dauernden @@erbindung zusammensintern.
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Wenn auch Körner aus dem obenerwähnten silicatischen Stoff bevorzugt
werden, können doch auch Körner aus einem anderen Stoff benutzt -werden, der die
gewünschten Eigenschaften besitzt. Wie weiter oben ausgeführt, soll ein derartiger
Füllstoff bei Temperaturen, die unter denen liegen, bei denen die Bodenbewegungen
praktisch aufhören, nicht sintern, ferner soll er vom Glas nicht angreifbar sein,
soll schwerer als Glas sein und soll nicht bei niedrigen Temperaturen abbinden.
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Zur Durchführung der Erfindung wird der Ofen, nachdem die einzelnen,
den Boden bildenden Teile und Fugenfüllstoffe zusammen; gesetzt und der Ofen im
übrigen fertiggestellt ist, in leerem Zustande auf eine hohe Temperatur von ungefähr
1300 - C angewärmt. Während dieser ganzen Anwärmungszeit wird der körnie
Füllstoff von der Hitze nicht angegriffen' und gibt den- Bewegungen des Bodens nach.
Alsdann wird der Ofen mit Glasbruchstücken oder dem Glassatz oder mit beiden in
der üblichen Weise beschickt. im Verlauf der Zeit kann der körnige Stoff in den
Fugen sintern, und wenn die Hitze durch die Bodenblöcke dringt, kann auch die körnige
Schicht B sintern und eine feste dünne Lage unter den Bodenblöcken bilden, so daß
ein Eindringen von Glas in irgendeine Fuge und insbesondere in den Raum zwischen
zwei oder mehreren Blockschichten verhindert wird.
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Der Ofen kann in leerem Zustande auch auf eine Temperatur von etwa
I 550'C gebracht werden, um gegebenenfalls ein Fritten der Körner vor der Beschickung
mit Glas zu erreichen.