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Einrichtung zum Entlüften von Farbspritzkammern Die Erfindung bezieht
sich auf eine Einrichtung zum Entlüften von Farbspritzkamm:ern u-dgl., bei der ein
elektrisch angetriebener Entlüfter den anfallenden Farbnebel aus der Spritzkammer
absaugt und ins Freie befördert.
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Bei den gebräuchlichen Einrichtungen dieser Art ist , um eine Entzündung
des explosiven Farbnebels durch elektrische Funken zu verhindern, den behördlichen
Sicherheitsvorschriften entsprechend nicht nur der Elektromotor vollkommen dicht
eingekapselt, sondein es ist aus dem gleichen Grunde auch der Schalter für den Elektromotor
nicht innerhalb der Spritzkammer, sondern außerhalb derselben angeordnet; in den
meisten Fällen sogar außerhalb des Werkstattraumes, in dem sich die Spritzkammer
befindet.
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Diese Anordnung des Schalters außerhalb der Reichweite des in der
Spritzkammer beschäftigten Arbeiters bringt es mit sich, daß der Elektromotor des
Entlüfters bei den häufig auftretenden kurzen Unterbrechungen der Spritzarbeit nicht
jedesmal ausgeschaltet wird, ja, d,aß mitunter .das Ausschalten des Entlüfters aus
Bequemlichkeit auch während längerer Betriebspausen unterbleibt. Dadurch entstehen
nicht nur unnötig hohe Stromkosten, sondern auch ein erheblicher Mehraufwand für
die Heizung es Werkstattraumes, da ja die von dem Entlüfter aus dem Rauar abgesaugte
Luft infolge des entstehenden Unterdruckes ständig durch kalte Frischluft ersetzt
wird. Durch die Erfindung werden diese Nachteile beseitigt.
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Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Einrichtung zum
Entlüften der Spritzkammer so-auszubilden, daß. der abseits vom Arbeitsplatz angeordnete
Schalter für den Entlüfterantrieb zwangsläufig und gleichzeitig mit dem Spritzgerät
vom Arbeitsplatz aus ein- und ausgeschaltet wird. Gemäß, der Erfindung wird der
für gewöhnlich. durch einen Kraftspeicher geöffnet gehaltene Schalter des Entlüfterantriebes
durch die bei Inbetriebnahme' des Spritzgerätes in' dessen Preßluftzuleitung auftretende
Druckänderung so lange geschlossen, wie sich -das Spritzgerät in Betrieb befindet.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet,
daß der Schalter für den Entlüfterantrieb mit einem Kolben verbunden ist, der in
einem Zylinder gleitet, dessen eine Seite an die Hauptdruckluftleitung engeschlossen
ist, während die andere Seite mit der zum Gerät führenden Zweigleitung von wesentlich
geringerem Durchmesser in Verbindung steht. Die Verbindung dieser Zylinderseite
mit der Zweigleitung erfolgt zweckmäßig durch ein inj ektorartig in die Zweigleitung
hineinragendes Rohr.
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Es ist zwar bekannt, Geräte, insbesondere auch elektrische Schalter,
durch Druckänderungen in der Leitung eines gas- oder dampfförmigen Mediums zu steuern.
Doch lassen sich die bekannten Einrichtungen, welche der Lösung anderer Aufgaben
dienen, für den vorliegenden Zweck nicht oder nur in mangelhafter Weise verwenden.
So hat eine bekannte Einrichtung, bei der .der elektrische Schalter .ebenfalls mit
einem durch einen Kraftspeicher vorbelasteten Kolben verbunden ist, den Nachteil,
daß der Kolben den Schalter schließt, wenn :der Druck in der Hauptleitung infolge
Betriebsstörung nach. läßt, und daß außer dem mit dem Schalter verbundenen Kolben
noch eine Reihe w!e4-terer Steuerorgane, wie Ventile o. dgl., vorhanden sind, wodurch
die Betriebssicherheit der Einrichtung leidet.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise
dargestellt. Es zeigen Abb. i einen Längsschnitt durch die Spritzkammer mit Entlüfter
und Spritzgerät, Abb. z die Vorrichtung zum Schalten des Entlüfterantriebs.
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In einer Öffnung der Spritzkammerrückwand i o ist der Entlüfter i
i angeordnet, der durch einen völlig eingekapselten Elektro, motor 12 unmittelbar,
angetrieben wird. Der Entlüfter befördert den .aus der Spritzkammer abgesaugten
Farbnebel durch ein weites Rohr 13 ins Freie. Dem Motor i2 wird der Betriebsstrom
durch die Netzleitung 14 zugeführt. Das Farbspritzgerät 15 ist durch den Stutzen
16 und einen biegsamen Schlauch 17 -an die Hauptdruckluftleitung 18 angeschlossen.
Ein Absperrhahn i 9 dient dazu; die Dxucklurftzufuhr zum Gerät bei längeren Betriebspausen
zu unterbinden. Während der Benutzung des Gerätes dagegen erfolgt -das Regeln der
Luftzufuhr in bekannter Weise durch den am Gerät selbst angeordneten Hebel2o, der
ein innerhalb des Gerätes untergebrachtes Ventil steuert.
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An die Hauptleitung 18 ist ein kleiner Zylinder 21 (Abb. z) unmittelbar
angeschlossen. In diesem Zylinder gleitet ein Kolben 22; der durch eine Schraubenfeder
23 für gewöhnlich nach oben gedrückt :wird. Der unterhalb des Kolbens befindliche
Raum 24 des Zylinders steht durch ein Rohr 25 in ständiger Verbindung mit dem Rohrstutzen
16, durch, den dem Spritzgerät die Druckluft zugeführt wird. Und zwar erstreckt
sich das Rohr 25 mit seiner Mündung bis ungefähr zur Längsachse des Stutzens. Die
Schubstange 26 des Kolbens 22 ist in .dem Boden 'des Zylindfers: 2 r dicht geführt
und steht durch eine Lasche 27 mit dem Hebel 28 des in einem GeMuae 29 gasdicht
eingeschlossenen und außerhalb der Spritzkammer angeordneten Schalters in gelenkiger
Verbindung.
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Solange das Spritzgerät nicht benutzt wird, die Dreucklftzüfwhr zum
Gerät also abgesperrt ist, wirkt auf beide Seiten des Kalbens 22 der sowohl in der
Hauptleitung i8 wie auch in dem Anschlußstutzen 16 heusehende Druck der ruhenden
Preßluft in gleicher Weise, so daß in .diesem Falle der Kolben nur durch die Schraubenfeder
23 belastet wird, die ihn in seine höchste Stellung zu bringen trachtet rund dadurch
den Hebel 28 des Schalters von dem Kontakt 3o abbebt, @daß also der Stromkreis für
den Entlüftteräntrieb unterbrochen ist.
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Sobald nun die Druckluftzufuhr zum Spritzgerät 15 freigegeben wird,
strömt die Luft durch .den Stutzen 16 mit verhältnismäßig großer Geschwindigkeit
zum Gerät. Dadurch wird auf die Mündung des Rohres 25 eine Saugwirkung ausgeübt,
so daß sieh die in dem Raum 2¢ unterhalb des Kolbens 22 befindliche Druckluft entspannt,
während auf die obere Seite des Kolbens 22 nach wie vor fasst der volle Betriebsdruck
der Preßlwft ;wirkt, da die Geschwindigkeit der Luft in dem verhältnismäßig weiten
Hauptrohr 18 nur gering ist. Infolgedessen überwindet der KoI- j ben nunmehr den
Gegendruck der Schraubenfeder 23. Er bewegt sich nach unten und schließt dadurch
den Schalter 28, 30, WO-durch der Entlüfter i r in Betrieb gesetzt wird. Beim Abstellen
der Dzuckluftzufuhr zum Spritzgerät durch den Hebel 2o oder durch das Absperrventil
i9 kommt die Luft in dem Stutzen 16 unter Anstieg ihres Dmukkes wieder zur Ruhe
und füllt den Rauar 24 unterhalb des Kolbens 22 ' wieder mit denn vollen Betriebsdruck
auf. Der Druck auf beiden Seiten :des Kolbens ist nunmehr wieder ausgeglichen. Der
Kolben bewegt sich unter Wirkung der Schraubenfeder 23 nälCh oben und schaltet dadurch
den Motor i-- des Entlüfters selbsttätig wieder aus.