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Schaltung für nur in Sonderfällen anzuschaltende Verbraucher am Wechselstromnetz
Die Erfindung bezieht sich auf ein Wechselstromnetz mit Dreileiterkabel, dessen
Mittelleiter zur geerdeten Transformators:ekundärwicklung geführt ist. Es ist üblich,
die Verbraucher, z. B. Straßenbeleuchtungslampen, zwischen den Mittelleiter und
die Außenleiter zu legen und sekundärseitig Ausschalter zur Abschaltung der einen
oder anderen Verbrauchergruppe vorzusehen.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Schaltung zur Ermöglichung des Betriebes
von besonderen, in Notfällen zuzuschaltenden Verbrauchern. Im Falle der Straßenbeleuchtung
ist es oft erwünscht, dann, wenn die Lampengruppen für normale Beleuchtung ausgeschaltet
werden müssen, z. B. bei Fliegerangriffen, besondere Orientierungslampen an einzelnen
Stellen des Beleuchtungsnetzes einzuschalten. Die Erfindung schafft eine diesen
Fällen in einfacher Weise gerecht werdende Schaltung, indem ein im Mittelleiter
angeordneter Umschalter betätigt wird, welcher den zwischen dem geerdeten Kabelmantel
und dem Mittelleiter liegenden besonderen Verbraucher an die halbe Sekundärspannung
legt. Dadurch ist eine Änderung bestehender Wechselstromnetze mit Dreileiterkabeln
nicht erforderlich.
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Die Erfindung ist ohne weiteres auch anwendbar für Systeme mit über
eine Signalleitung ferngesteuerten und fernüberwachten Schaltern. Gemäß der Erfindung
wird diese Signalleitung zugleich zur Steuerung des Umschalters für den Sonderverbraucher
verwendet, und es wird für diesen Zweck eine andere Stromquelle gewählt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
wobei nur das Wesentliche schematisch angedeutet ist. Es ist das mit Wechselstrom
betriebene Kabelnetz für eine Straßenbeleuchtungsanlage S dargestellt. Bei der Unterstelle
U ist der Speisetransformator Tr gezeichnet, dessen Sekundärseite in der Mitte geerdet
ist. Hier befinden sich auch Schalter a1, b1, cl, um das Lampenfeld des -an das
Kabel K angeschlossenen Straßenzuges auszuschalten bzw. die Sonderlampen N einzuschalten.
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Mit H ist .eine Befehlsstelle bezeichnet, welche über eine Doppelleitung
L die Fernsteuerung und Fernüberwachung der Schalterstellungen bei der Unterstelle
U bewirkt.
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Es. ist ein Kabelnetz mit den drei Adern a; b und
m vorgesehen. Zwischen dien Adern b
und m liegen die Lampen W, welche
für die .gesamte Dauer der Nacht brennen; zwischen den Adern a und. in: liegen
die Lampen t ;
welche nach Mitternacht durch öffnung des Schalters
a, ausgeschaltet werden. Zwischen der Ader in und dem Kabelmantel befinden sich
einzelne LampenN, welche an Straßen,' kreuzungen oder anderen Orientierungsstellen
im Straßenzug angeordnet sind. Der Kabele mantel ist geerdet.
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Die Schalter a1, b1 und cl in der Unterstelle U werden von
Schützen A I, B 1 und C I betätigt. Diese Schütze stehen unter dem Einfluß
der Relais AH, BH und CH, welche mit Quecksilberschaltkontakten ausgestattet
sind. Die Schütze A I und B I besitzen überdies noch verzögert wirkende
Kontakte a I und b I,
welche Widerstände 147a und Wb im Erregerstromkreis
der Relais AH und BH kurzschließen.
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Die Relais AH und BH liegen einpolig an Erde und sind
über die Adern tt und v der Doppelleitung L mit der Befehlsstelle H verbunden. An
den Ader nu und v liegt. in der Unterstelle U noch das über einen Kondensator
h angeschlossene Wechselstromrelais CH.
Die Relais AH und
BH können auf Wechselstrom, welcher über die Leittu-#g L gesandt werden kann,
infolge mechanischer oder gegebenenfalls elektrischer Verzögerung nicht ansprechen.
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Die Relais AH und BH können durch Gleichstrom über die
Leiter u und v der Leitung L erregt werden. Wird die Taste VT in der Befehlsstelle
H gedrückt, so wird das Doppelanker- oder Stufenrelais A an die Batterie
Ba gelegt. Hierbei spricht auch das Relais AH an und schaltet mit
seinen Quecksilberkontakten ah die Relais A 1 und B I ein.
Mittels der Schalter a1 und b1 werden dadurch die Kabeladern a und b an die Sekundärseite
des Speisetransformators Tr angeschlossen, und alle Lampen .V und W leuchten. Sie
-werden mit halber Sekundärspannung betrieben, da sie an dem Mittelleiter m liegen,
welcher über den Umschalter cl zur Mittelanzapfung der Transformatorsekundärwicklung
bzw. Erde geführt ist.
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Bei Betätigung der Taste VT wird das Doppelanker- oder Stufenrelais
A in die erste Erregungsstufe gebracht. Die Relais ,4 und B besitzen mit dem Index
l und s bezeichnete Kontaktgruppen. In der ersten Erregungsstufe z. B. des Stufenrelais
A werden somit nur die Kontakte all, alt und als betätigt und erst
in der zweiten Erregungsstufe die Kontakte asl und as2. Entsprechendes gilt für
Relais B. Mit seinem in der ersten Erregerstufe sich schließenden Kontakt
all schafft sich das Stufenrelais A über den Kontakt bll bei geschlossenem
Tastenkontakt NT einen Haltestromkreis auch nach Loslassen der
Taste VT. Wenn das Relais AH der Unterstelle U die Relais
A I und B I erregt und damit die Lampeneinschaltung vollführt hat,
wird an dem verzögert wirkenden Kontakt a I der Widerstand Wa im Stromkreis für
die Relais A und AH kurzgeschlossen, und der Ström wird dadurch so verstärkt,
daß das Stufenrelais A nunmehr in der zweiten Stufe anspricht. Wird um Mitternacht
die Taste WT betätigt, so werden die Relais B und BH über den Leiter
v der. Leitung L im Stromkreis der Batterie Ba erregt. Dadurch
wird das Stufenrelais B in seine erste Erregungsstufe gebracht. Es schließt hierbei
seinen Kontakt b4 und öffnet seinen Kontakt bll. Durch den sich öffnenden Kontakt
bll wird der Stromkreis für die Relais A und AH unterbrochen, und
über den daraufhin sich schließenden Kontaktar wird für das Stufenrelais B, auch
nach Loslassen der Taste WT, ein Haltestromkreis hei geschlossener Taste
NT geschaffen. Mit dem Kontakt bh wird das Relais B I
wieder erregt
und der Umschalter b1 in der bisherigen Stellung gehalten, während das Relais A
I entregt bleibt. Somit wird die Lampengruppe V mit dem Schalter a1 ausgelöscht;
die Lampen W hingegen bleiben brennen. Die Tatsache, daß allein die Lampengruppe
W leuchtet, wird durch Verstärkung des Stromes des Stromkreises durch Schließung
des verzögert wirkenden Kontaktes b I gemeldet, indem das Stufenrelais
B
in die zweite Erregungsstufe gebracht wird.
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Wird die Taste NT gedrückt, beispielsweise morgens, so wird
damit die Haltespannung für die Relais in der Leitung L abgeschaltet, welche unter
Ausschaltung aller noch brennenden Lampen in die gezeichnete Ruhelage zurückschalten.
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Die Befehlsstelle H besitzt Lampensignale VL und WL, welche
über Kontakte der in zweiter Stufe ansprechenden Stufenrelais A und B aufleuchten
zur Nachprüfung der Einschaltung der Lampengruppe V und bzw. oder W im Straßenzug
S. Es ist ferner eine Störungslampe SIL vorgesehen, die mit einem Pol, an der Batterie
Ba liegt. Ihr anderer Pol' ist über die Reihenschaltung.des Ruhekontaktes
asl und des Arbeitskontaktes a13, zu
,der die Reihenschaltung des Ruhekontaktes
bs@f und des Arbeitskontaktes b13 parallel liegt, mit einem Ruhekontakt tts des
Handschalters NS verbunden. Die Ruhekontakte asi und bs1 werden in ' der zweiten
Erregungsstufe der Stufenrelais A und B betätigt. Die Arbeitskontakte n13 und b13
werden in der ersten Erregungsstufe der gleichen Relais betätigt. Die Störungslampe
StL leuchtet auf, wenn einer der beiden Arbeitskontakte a13 und b13 geschlossen
wird, ohne daß der entsprechende Ruhekontakt asl bzw. bsl geöffnet wird. Dieser
Fall tritt ein, wenn die Rücksignalmeldung über die Betätigung der Schalter
a I bzw. b 1
ausbleibt, wenn also die Relais
A bzw. B
nicht in zweiter Stufe angesprochen haben.
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In der Befehlsstelle ist ein Handschalter NS vorgesehen, der die Befehlsleitungen
u und v unter Unterbrechung der Gleichstromkreise auf eine Wechselstromqu@elle Q
umzuschalten gestattet und der ferner die Einschaltung eines Relais C in den Stromkreis
der Batterie Ba bewirkt. Das Relais C schließt mit seinen Quecksilberkontakten
ch den Wechselstromerregerkreis des Relais CH in der Unterstelle U. Las Relais C
I schaltet den Umschalter cl um. Die Schalter a1 und bi sind infolge der Entregung
der Relais AH und BH mittlerweile herausgefallen und haben die Adern a und
b des Kabelnetzes abgeschaltet. An Stelle der verdunkelten Straßenzüge erscheinen
jetzt aber einzelne an Orientierungsstellen angebrachte Lampen N. Diese sind zwischen
die Ader in und den geerdeten Kabelmantel gelegt und werden über den Umschalter
e1 und den in der Ausschaltstellung befindlichen Umschalter b, von der halben Sekundärspannung
gespeist. Die Spannung der Wechselspannungsquelle Q liegt während. der ganzen Dauer
der Notbeleuchtung an der Leitung L, und der Stromkreis wird an der Lampe üL der
Befehlsstelle H überwacht. Ist die Gefahr vorüber, so kann die Notbeleuchtung durch
einfache Rückstellung des Handschalters NS ausgeschaltet werden. Die Einschaltung
der Lampengruppen V und bzw. oder W hängt dann wieder von der Betätigung der Tasten
VT bzw. WT ab.