DE66249C - Fenster mit um eine senkrechte und um eine waagerechte Axe drehbaren Flügeln - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein nach aufsen schlagendes Fenster, dessen Flügel sowohl um senkrecht unter einander angeordnete Zapfen, als auch (um die Reinigung der Aufsenseite der Fensterflügel von innen zu ermöglichen) um eine waagrechte Achse drehbar ist oder sind, je nachdem das Fenster einen oder mehrere Flügel hat.

Auf der beiliegenden Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel ein zweiflügeliges Fenster veranschaulicht.

Jeder Flügel A ist mit Führungsbändern a versehen, in welchen die mit zu den Fischbändern c der Zarge d passenden Scharnierzapfen b ausgerüsteten Stangen B drehbar und innerhalb der durch die Anschläge b^x b² bestimmten Grenzen axial verschiebbar sind, Fig. ι bis 4. Vermöge der Scharnierzapfen b der Stange B sind die Fensterflügel in der üblichen Weise in den Fischbändern c drehbar aufgehängt (Fig. 2) und ist zu diesem Zwecke ein Festhalten der Stange B erforderlich, welches beim Ausführungsbeispiel mittelst einer am Flügel A, und zwar an der inneren Seite befestigten Klappe e geschieht (Fig. 2, 6 und 7), in deren Durchbrechung e¹ das freie Ende eines an der Stange B befestigten Armes b^s hineinreicht. Die mit Hülfe dieser Klappe e bewirkte Verriegelung der Stange B (Fig. 6) kann somit durch Oeffnen der ersteren aufgehoben werden..

Der Fensterflügel A ist ferner, wie aus den Fig. 5 bis 9 ersichtlich, mittelst einer mit Langloch f¹ ausgerüsteten Schiene f auf einem Kloben g senkrecht verschiebbar angeordnet. Der letztere ist mittelst Gelenkstücke h mit einem Kolben i verbunden, der, um das Oeffnen und Schliefsen des Flügels zu ermöglichen, in einem in der Zarge d befestigten Cylinder k bis zu einem Anschlag / verschiebbar ist. Letzterer dient zur Begrenzung des Aufschlagwinkels des Fensterflügels.

Oeffnet man, nach dem Oeffnen des Flügels A, die Klappe e, so senkt sich zunächst der Flügel A, bis seine Führungsbänder α auf die Anschläge b'² der Stange sich stützen. Steckt man aber bei geschlossenem Flügel auf den Arm b³ einen Griff in (Fig. 3 und 6), so kann man die Stange B und somit auch den daran hängenden Flügel A aus den Scharnierbändern c der Zarge d heben (Fig. 4). Der Fensterflügel, welcher jetzt nur noch an dem Kloben g hängt und sich nach Mafsgabe des Langloches f¹ in der Schiene f um die Höhe des Fensterfalzes senkt, kann nun um die waagrechte Achse des Kolbens i sowohl, wie in der senkrechten Ebene gedreht und dadurch in die in den Fig. ι, 3 und 5 gezeigte Stellung gebracht werden, in welcher das Reinigen der Aufsenfläche des Flügels von innen gefahrlos bewirkt werden kann.

Soll der Fensterflügel wieder in die Scharnierbänder c eingehängt werden, so geschieht dieses am besten, indem man ihn nach dem Zurückdrehen in seine Anfangslage ein wenig anhebt und schliefst (Fig. 4), worauf die Stange B mit Hülfe des Griffes m in ihren

Führungsbändern α bis zum Eintritt der Zapfen b in die Scharnierbänder c verschoben und darauf mit Hülfe der Klappe e wieder verriegelt wird. Der Flügel kann nun wieder wie gewöhnlich geöffnet und geschlossen werden, indem der Kolben i innerhalb der Büchse k der Bewegung des Flügels folgt.

Um das Eintreten von Regenwasser u. dergl. in die Höhlung des Fensterflügels für den Arm b³ der Stange B zu verhüten, ist der letztere mit einer Platte η ausgerüstet (Fig. 6), welche in jeder Lage der Stange B den Schlitz ρ im Führungsblech ο des Armes b ^s überdeckt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Fenster mit um eine waagrechte und eine senkrechte Achse drehbarem Flügel, bei welchem die durch eine Stange (B) mit einander verbundenen Scharnierzapfen (b) in ihrer Achsenrichtung verschiebbar am Flüge] angebracht sind, letzterer aber aufserdem durch ein an einem Kolben (i) befestigtes Gelenkstück (h) an der Fensterzarge dreh- und verschiebbar aufgehängt ist, so dafs durch Verschiebung der Stange (B) der Fensterflügel aus seinen Angeln gehoben und um die waagrechte Achse des Kolbens (i) nach innen gedreht und gereinigt werden kann.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.