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Vorrichtung zum Aufbereiten von Fischmilch oder Fischfleisch und ähnlichen
Stoffen Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Aufbereiten von Fischmilch
oder Fischfleisch und .ähnlichen Stoffen. Man hat zu :diesem Zweck bisher Zerreibemaschinen
benutzt, z. B. zum Zerreiben von Fischmilch Maschinen, bei denen auf einem kegeligen
Sieb mit geriffelter Oberfläche Bürsten zunliefen, welche die Fischmilchblasen zerrissen
und die auslaufende Milch durch das Sieb hindurchtrieben. Auf diese Weise wurde
eine mehr oder minder dickflüssige Masse erzeugt.
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Andererseits hat man zum Zerkleinern von Nahrungsmitteln bereits Maschinen
vorgeschlagen, die nach Art von Schlagmühlen mit an ruhenden Widerstandsarmen vorbeilaufenden
Schlagarmen ausgebildet waren.
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Die Erfindung besteht in der Anpassung dieser bekannten Maschinen
an den, genannten Zweck. Nach der Erfindung sind die Schl.agarme ,auf ihrer Welle
etwa radial angeordnet, während die am Maschinengehäuse festen Widerstandsarme auf
Sehnen der kreisförmigen Gehäusequerschnitte liegen. Dabei können die Arbeitskanten
der ' Schlagarme und Widerstandsarme gezahnt sein. Hierdurch wird seinerseits das
Zerreißen der Fischmilchblasen gefördert; andererseits werden die Fetzen, in welche
die Blasen zerrissen werden, an den Schlag- oder Widerstandsarmen sicherer festgehalten.
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Die Arbeitskanten der Schlag- und der Widerstandsarme können je nach
dem Verwendungszweck gegenüber der Drehrichtung unter verschiedenem Winkel geneigt
sein. Zum Verarbeiten von Fischmilch wählt man den Neigungswinkel der umlaufenden
und der ruhenden Arme so, daß sich diese, wenn sie aufeinaindertreffen, in .spitzem
Winkel kreuzen. Hierdurch wird erreicht, daß, wie bei einer Schere, ein allmähliches
Fortschreiten der Kreuzungsstelle stattfindet, was den Kraftverbrauch erniedrigt
und andererseits ein Fangen des: durch die Fliehkraft nach außen geschleuderten
Arbeitsgutes zwischen den ruhenden und umlaufenden Armen gewährleistet.
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Die Wirkung der Maschine nach der Erfindung beruht .gleichzeitig auf
der Fliehkraft und auf der Schlag- oder Schneidwirkung der umlaufenden Arme gegenüber
den ruhenden Armen. Die Fliehkraft führt das Arbeitsgut an den Armen entlang und
schleudert das zerkleinerte Arbeitsgut nach außen, so daß @es sich an der Gehäusewand
sammelt und durch seine ständig offene Auslaßöffnung allmählich ausfließt. Die Schlagwirkung
führt bei ausreichend hoher Umlaufzahl zu einer sehr feinen, gleichmäßigen Zerkleinerung,
so daß die Fischmilch aus- dem Gehäuse in sahneartiger Beschaffenheit ausfließt.
Die Stellung der Schlag- und Widerstandsarme zueinander und die Ausbildung ihrer
Arbeitskanten führt ferner zu einer Trennung der flüssigen Bestandteile von den
festen.
Letztere bleiben an den Armen hängen, während 'die flüssigen Bestandteile nach außen
geschleudert werden.
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Die Maschine nach der Erfindung eig@@°i< sich ferner zum Verarbeiten
von ganzen 0L!4. zerlegten Fischen, gegebenenfalls nach .einer Vorbereitung durch
Einsalzen, Pökeln, Behandlung mit Gewürzen und Essig oder ähnliche Vorgänge, welche
das Fleisch in Beinen weichen Zustand versetzen. Man kann z. B. bereits eingelegte
Anchovis im ganzen in die Maschine geben. Sie werden dann zu einer völlig gleichmäßigen
pästen- oder salbpnartigen Masse verarbeitet. Dabei bleiben gröbere Rückstände (Fadengräten,
Kiemen, Flossenfäsern und Bestandteile der Köpfe), an den ruhenden Widerständen
hängend; in der Maschine zurück: Die Maschine muß dann allerdings von Zeit zu Zeit
gereinigt werden, was aber bei ,ausreichender Zerlegbarkeit der Maschine leicht
ausführbar ist.
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Auf die gleiche Weise können andere Nahrungsmittel, z. B. Früchte
und Gemüse, wie Tomaten, Pilze, Mohrrüben, roh oder gekocht, behandelt werden, so
daß die Maschine zur Herstellung von Soßen, Marinadeäufgüssen, Pasten, Musen und
für ähnliche Arbeiten verwendbar ist.
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Die Maschine nach der Erfindung leistet auch darin nützliche Dienste,
wenn man nicht ohne weiteres zum Enderzeugnis gelangt. Sie kann z. B. gemeinsam
mit sog. Egalisi:ermaschinen in Form von Walzenstühlen als Vorbereitungsmaschine
benutzt werden. Ob das nötig ist, hängt von der Beschaffenheit des Arbeitsgutes
und der gewünschten Beschaffenheit des Enderzeugnisses ab.
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Außer der Beschaffenheit der Arbeitskanten der Umlaufarme und der
Widerstandsarme kann auch ihre Form von. Bedeutung sein. Die Arbeitskanten können
geradlinig oder gekrümmt sein. Werden sie nach einer logarithmischen Spirale geformt,
so würden sie radial ,gerichtete Kanten der anderen Arme in jeder Winkellage der
Schlagwalze unter gleichem Winkel schneiden.
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Um die Maschine leichter reinigen zu können, sind erfindungsgemäß
-die Schlag- und Widerstandsarme auf aus dem Maschinengehäuse herausziehbaren Zylindern
angeordnet.
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Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform einer Maschine nach der
Erfindung dargestellt.
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Fig. i zeigt die Maschine in senkrechtem Längsschnitt, Fig. z in Seitenansicht
mit abgenommenem Gehäusedeckel.
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Das Gehäuse i hat Zylinderförin. Es kann aus Metall, aber auch aus
Steinzeug bestehen. Oben, auf dem Gehäuse sitzt ein Trichter z, in welchen das Arbeitsgut,
z. B. Fischmilch, eingeworfen wird und aus dein es durch die Öffnung -' in das Gehäuseinnere
gelangt. An der einen Seite ist das sonst '.'aus- einem Stück bestehende Gehäuse
durch ,einen abnehmbaren Deckel 3 abgeschlossen, der die Auslauföffnung q. enthält.
Im Gehäuse ist eine Welle 5 gelagert, auf welche die auf einer gemeinsamen Hülse
6 sitzenden Umlaüfarm.e 7 drehungssicher aufgesetzt sind. Die Hülse 6 mit den Armen
7 ist von der Welle 5 abziehbar, um :einerseits die Reinigung des Läufers zu erleichtern,
andererseits den Läufer für verschiedenes Arbeitsgut auswechseln zu können. In das
Gehäuse ist ein Zylinder 8 eingesetzt, der die ruhenden Widerstandsarme 9 trägt.
Der Zylinder 8 mit den Armen 9 ist ebenfalls zwecks Reinigung und Auswechslung herausnehmbar.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Läuferarme 7 radial
gerichtet und an ihrer im Umlaufsinn vorderen Kante verzahnt: Die Widerstandsarme
9 liegen in Richtung einer Sehne des Querschnittkreises und sind ebenfalls an der
Arbeitskante verzahnt. In dieser Form eignet sich die Maschine zum Verarbeiten von
Fischmilch. Wie bereits hervorgehoben, können Lage, Form und Beschaffenheit der
Arbeitskanten den verschiedenen Verwendungszwecken angepaßt werden. Insbesondere
können die Arbeitskanten scbneidenartig glatt ausgebildet sein, gekrümmt sein und
.eine andere Relativlage, als dargestellt, in bezug auf die Welle 5 oder den Zylinder
8 haben.
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Die Maschine nach der Erfindung wird z. B. mit einer Umlaufzahl von
350 bis 400 Touren betrieben, um Fischteile, wie Fischmilch, Anchovis, Sardellen,
zu verarbeiten. Es können sowohl die Schlagwalze als auch das Gehäuse umlaufen.
Sie ist in der Herstellung billig, hat eine sehr hohe Leistung und beansprucht wenig
Raum. Ihre Teile sind nur :geringster Abnutzung unterworfen. Ferner kann der gegenseitige
Abstand der Läufer- und der Widerstandsarme dem jeweiligen Anwendungszweck angepaßt
werden.