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Taschentuch Die Erfindung betrifft ein Taschentuch, bestehend aus
einer Innenschicht aus flüssigkeitaufsaugendem Stoff mit einer Außenschicht aus
einem flüssigkeitundurchlässigen Stoff.
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Bisher erfährt die wirksame Vorbeugung des Katarrhs der oberen Luftwege,
des Schnupfens, des Katarrhs des Rachens, des Kehlkopfes und der Luftröhre eine
viel zu geringe Beachtung. Man ist sich darüber einig, daß man die Ausbreitung .der
diese Krankheit hervorrufenden Bakterien möglichst hemmen muß, damit sie nicht übertragen
werden können.
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Im Hinblick auf dieses Ziel ist das gewöhnliche Taschentuch aus Leinenoder
anderem Wäschestoff, wie Seide, Baumwollstoffe u.dgl., völlig unzweckmäßig. Schon
aus ästhetischen Gesichtspunkten heraus sollte sein Gebrauch unterbleiben, da er
eine Beschmutzung der Hände und der Kleidung mit Nasenschleim herbeiführt.
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Vom hygienischen Standpunkt aus betrachtet, spielt das Taschentuch
bei der Ausbreitung der Schnupfenepidemien eine verhängnisvolle Rolle. Durch die
Benutzung des Taschentuches findet eine Übertragung des infektiösen Nasen- und Rachenschleimes
auf die Hände des Kranken, auf seine Kleidung, seine Taschen. und den Inhalt seiner
Taschen statt. Eingebettet in Schleim und in Stofffasern, sind die Bakterien vor
Austrocknung geschützt und bleiben längere Zeit lebensfähig und daher von Mensch
zu Mensch übertragbar.
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Ebenso nachteilig wie das Leinentaschentuch sind die ebenfalls bekannten
Zellstofftaschentücher, deren Vorteil darin bestehen soll, daß sie nur einmal benutzt
und dann fortgeworfen werden.
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Auch bei einmaligem Gebrauch ist man vor einer Infektion der Hände
nicht sicher, da die Papiermasse schnell von den feuchten Sekreten durchdrungen
und erweicht -wird -und sehr leicht zerreißt. Ferner ist es in der Gesellschaft,
im Theater, in der Schule, auf der Straße nicht möglich, sich ihrer sofort nach
der Benutzung zu entledigen, so daß man gezwungen ist, sie genau so wie Stofftaschentücher
in die Tasche zu stecken. Der erstrebte Vorteil der Zellstofftaschentücher wird
damit hinfällig.
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Von einem hygienisch einwandfreien Taschentuch muß man folgende Eigenschaften
verlangen können: i. es muß bei der Benutzung die Hände des Benutzenden vor Infektion
mit den Bakterien des infektiösen Nasenschleims schützen; z. es muß nach dem Gebrauch
in der Tasche getragen werden können, und zwar so, daß es den infektiösen Nasenschleim
bakteriendicht abschließt, um den Austritt der Bakterien in Tasche und Kleidung
zu verhindern; 3. es muß, um praktisch brauchbar zu sein, sich mehrfach benutzen
lassen.
Die Erfindung, welche den geschilderten Anforderungen entspricht
und die Nachteile der bekannten Taschentücher nicht auftveist, besteht darin, daß
das Taschentuch derart gefaltet ist, daß nur die flüssigkeit- und bakterienundurchlässige
Rückenfläche die Außenfläche bildet und einen Ansatzteil hat, der. ;nach taschenartigem
Zusammenfalten des Tuches als Klappverschluß dient. Es wirk also drei Merkmale zusammen:
erstens hat das Tucheine Außenschicht, die feuchtigkeit-und bakteriendicht ist,
zweitens ist das Tuch so gestaltet, daß es zwecks. Aufbewahrung in eine bakteriendichte
Tasche umgewandelt werden kann. Durch die Anordnung eines Klappverschlusses wird
das Taschenprinzip besonders hervorgehoben. Drittens bildet man das Tuch von vornherein
mit Falten aus, die eine Faltung auch nach mehrfachem Gebrauch noch ermöglichen,
ohne daß die Finger mit der infizierten Innenfläche in Berührung kommen.
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Nach der Erfindung ist auf der Außenfläche gegenüber dem von der Klappe
bedeckten Randteil ein Befestigungsstreifen vorgesehen, unter den die Klappe gesteckt
werden kann. Man kann. indessen die Befestigung der Klappe auch in anderer Weise
vornehmen. Jedoch ist irgendein Verschluß von Vorteil, nun zu verhindern, daß das
Taschentuch sich beim Einstecken in -die Kleidertasche teilweise öffnet. Das feuchtigkeitundurchlässige
Deckblatt ist gegebenenfalls an der Zellstoffschicht mittels Klemmen befestigt.
Das ist insbesondere dann von Wichtigkeit, wenn an Stelle einer Zellstoffschicht
,ein Wäschestofftuch verwendet wird, das zum Waschen ausgewechselt werden kann.
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Nach einer anderen Ausführungsform, insbesondere bei Verwendung von
Zellstoff für .die die Flüssigkeit aufnehmende Schicht, sind .die über die Ränder
der Zellstoffschicht überstehenden Randbeile des feuchtigkeitundurchlässigen Deckblattes
umgefaltet und durch Kleben mit der Zelllstoffschicht verbunden.
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Um die Zerreißgefahr der Zellstoffschicht herabzusetzen, kann sie
mittels einer dünnen Verbandmullschicht verstärkt sein. Auchkann die Schicht des
weichen, feuchtigkeitaufnehmenden Stoffes mit ätherischen Ölen oder Desinfektionsmitteln
imprägniert sein. Das ist besonders deswegen von Bedeutung, weil. die Taschenform
des Tuches sowie die Verwendung einer flüssigkeitundurchlässigen Außenschicht das
Abdampfen der Öle verhindert oder doch stark verzögert.
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Auf der Zeichnung sind die wesentlichen Teile des Erfindungsgegenstandes
in drei Abbildungen dargestellt.
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Abb. i zeigt urgefaltet ein Taschentuch, das aus einer Zellstoffschicht
i und einem Deckblatt 2 aus Cellrilosehydrat besteht. Die Randteile 3 des Deckblattes
sind umgefaltet und auf die Zellstoffschicht aufgeklebt.
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,-;Bei dem urgefalteten Taschentuch nach bb: 2 sind Deckblatt und
Zellstoffschicht im isentlichen mit Klemmen, z. B. Metallklemmen q., verbunden.
Außerdem sind zusätzlich zwischen den Metallklemmen vorstehende Teile 5 des Deckblattes
umgefaltet und auf .den Zellstoff geklebt. Zwischen Zellstoffschicht und Deckblatt
kann eine dünne Mullschicht 8 angeordnet sein. Doch kann diese auch auf die Zellstoffschicht
aufgebracht wer-,den.
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Das Taschentuch nach Abb. 3 ist sechsteilig zusammengefaltet. Es ist
auf der Rückseite mit seiner Klappe 6 versehen, die zweckmäßig auf das Deckblatt
aufgeklebt ist oder mit diesem aus einem Stück besteht. Die Klappe legt sich auf
der vorderen Seite unter einen an beiden Enden befestigten Haltestreifen 7.
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Durch die Ausbildung des Taschentuches nach der Erfindung wird vermieden,
daß bei etwaigem Einreißen der feuchtigkeitaufnehmenden Schicht der Benutzer sich
die Hände beschmutzt und mit Bakterien infiziert. Außerdem wird erreicht, daß bei
Verwendung der zusammenklappbaren Form eine Infektion und Beschmutzung der Tasche
nicht erfolgt Lind eine mehrfache Benutzung möglich ist.