DE660780C - Pflanzenschutzmittel - Google Patents

Pflanzenschutzmittel

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Publication number
DE660780C
DE660780C DEI52513D DEI0052513D DE660780C DE 660780 C DE660780 C DE 660780C DE I52513 D DEI52513 D DE I52513D DE I0052513 D DEI0052513 D DE I0052513D DE 660780 C DE660780 C DE 660780C
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DE
Germany
Prior art keywords
broths
polysulphide
sulfur
condensation products
wetting agents
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Expired
Application number
DEI52513D
Other languages
English (en)
Inventor
Dipl-Landwirt Franz Heckmanns
Dr Ludwig Teichmann
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N59/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing elements or inorganic compounds
    • A01N59/02Sulfur; Selenium; Tellurium; Compounds thereof

Description

Polysulfidbrühen haben im Pflanzenschutz eine weitgehende Anwendung gefunden. Sowohl die Herstellung dieser Brühen als auch ihre praktische. Verwendung im Pflanzenschutz weisen jedoch Mängel auf, die man bisher vergebens zu beseitigen suchte. Die Herstellung von Schwefelkalkbrühen erfordert verhältnismäßig viel Zeit, bei dem schneller von statten gehenden Anrühren von Mischungen von Alkali- bzw. Erdalkalisulfiden und Schwefel mit Wasser, z. B. bei der Herstellung von Bariumpolysulfidlösung, besteht die Gefahr des Zusammenklumpens, womit naturgemäß eine schlechte Ausnutzung der Komponenten einhergeht.
Auch in der Anwendung sind die Polysulfidbrühen verbesserungsbedürftig, vor allem da sie eine unzureichende Benetzungsfähigkeit zeigen. Dieser Nachteil ist besonders augenfällig bei der Behandlung kranker Pflanzen zu beobachten. Z. B. werden von Mehltau befallene Blätter nur sehr unvollkommen durch Polysulfidbrühen bedeckt, deren an sich gute Wirkung infolgedessen nicht voll zur GeI-tung kommt. Diese an. sich bekannten Nachteile suchte man schon durch Zusatz von Netzmitteln zu beheben. Durch Zusatz solcher bekannter Netzmittel wurde jedoch keine Wirkungssteigerung der Polysulfidbrühen erzielt, da diese Netzmittel zwar die Benetzungsfähigkeit der Polysulfidbrühen erhöhten, jedoch gleichzeitig ihre Wirksamkeit durch Herabdrücken des Polysulfidgehalts erheblich herabsetzten.
Es wurde nun eine Gruppe von an sich bekannten Netzmitteln gefunden, welche sowohl die Herstellung solcher Polysulfidbrühen erleichtern als auch ihre Wirksamkeit steigern. Diese Netzmittel sind Kondensationsprodukte aus Alkylenoxyden und Verbindun- gen, welche einen aliphatischen oder cycloaliphatischen Rest mit mehr als 6 Kohlenstoffatomen und andererseits mindestens ι bewegliches Wasserstoffatom besitzen, welches die Anlagerung von Alkylenoxyden ermöglicht. Solche Verbindungen sind z. B. Alkohole, heterocyclische Alkohole, Carbonsäuren oder Amide mit mehr als 6 Kohlenstoffatomen, deren Kohlenwasserstofifkette durch Heteroatome bzw. Heteroatomgruppen unterbrochen sein kann. Als Alkylenoxyde können z. B. Äthylenoxyd, Propylenoxyd, Butylenoxyd, Epichlorhydrin oder Glycid Verwendung finden. Als Kondensationsprodukte kommen beispielsweise die in Frage, welche z. B. aus ι Mol Dodecylalkohol und 4, 6, 8, 10 oder mehr Mol Äthylenoxyd entstehen; ferner können Kondensationsprodukte aus
*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden; Dipl.-Landwirt Franz Heckmanns und Dr. Ludwig Teichmann in Leverkusen-I. G. Werk.
Octodecylalkohol und einem durch Verseifen von Spermöl und Abtrennen der Fettsäuren erhaltenen Alkoholgemisch und Äthylenox^ ferner aus Aminen, die den aus Koko; säuren durch Reduktion erhältlichen holen entsprechen, mit 6, 9, 12 oder Mol Äthylenoxyd, desgleichen aus Octodecylamin, Kokosfettsäureäthanolamid, Sojafettsäureäthanolamid, Stearin- und Palmitinsäure und Äthylenoxyd in verschiedenen Molverhältnissen Verwendung finden. Als besonders vorteilhaft hat sich der Zusatz von Kondensationsprodukten aus Alkylenoxyden und Verbindungen : mit einem aliphatischen oder cycloaliphatischen Rest mit 12 Kohlenstoffatomen und mindestens 1 beweglichen Wasserstoffatom erwiesen.
Der Zusatz der genannten Kondensationsprodukte wirkt sich bei der Herstellung von Polysulfidbrühen in einer Erhöhung der Lösungsgeschwindigkeit aus. Während sich bisher die trockenen Pulvergemische sowohl heiß wie kalt nur mühsam mit Wasser anrühren ließen, da der Schwefel wasserabstoßende Eigenschaften besitzt und als Schwefelhaut auf dem Wasser schwimmt, unterbleibt nach Zusatz eines der genannten Kondensationsprodukte die Bildung dieser Schwefelhaut. Der Zeitpunkt des Zusatzes der erfindungsgemäß zu verwendenden Netzmittel ist beliebig.
Zu diesen Vorteilen bei der Herstellung treten vor allem solche bei der Anwendung. Die nach dem neuen Verfahren hergestellten Polysulfidbrühen besitzen denselben Gehalt an wirksamem Polysulfidschwefel wie die ohne Zusatz der genannten Kondensationsprodukte hergestellten Brühen, verteilen sich jedoch besser als diese auf den kranken Pflanzen, z. B. auf mit Mehltau befallenen Blättern, wodurch eine vollkommenere Wirkung erzielt wird. Auch zur Bekämpfung von z. B. Fusicladium, Braunfleckenkrankheit der Tomaten und Polsterschimmel haben sie sich als besonders wirksam erwiesen. Die gleiche Wirkungsverbesserung wird auch auf insekticidem Gebiet erzielt, z. B. bei der Bekämpfung von Schildläusen. Durch die bessere Verteilung der die genannten Kondensationsprodukte enthaltenden Polysulfidbrühen auf den Blättern wird die Bildung großer Tropfen vermieden und damit die an Zierpflanzen oft getadelte Spritzfleckenbildung vermieden.
Es genügen schon ganz geringe Zuschläge der genannten Mittel, im allgemeinen bis zu 50/0, um die beschriebene Wirkung zu erzielen.
Die Wirkung der erfindungsgemäß zu verwendenden Netzmittel ist insofern erstaunlich, als andere Netzmittel, wie z. B. Türkischrotöl, den Gehalt an wirksamem Polysulfidschwefel auf etwa 1Z5 herabdrücken und andere, die wie Triäthanolamin den Polysulfid·
gehalt nicht beeinträchtigen, die Netzfähigkeit .der Brühen nicht wesentlich erhöhen. Hierbei sei auch darauf hingewiesen, daß man 'die gemäß der Erfindung zu verwendenden Kondensationsprodukte als Zusätze zu Insekticiden, z. B. Diphenyläther, vorgeschlagen hat. Ein Rückschluß auf das Verhalten dieser Kondensationsprödukte gegenüber Polysulfidbrühen ließ sich daraus nicht ziehen.
Beispiel
1450 g Schwefel und 850 g Ätzkalk sowie 69 g eines Kondensationsproduktes, das aus ι Mol Octodecylalkohol, dem 1 o/o Natronlauge von D15 =1,38 zugesetzt wird, und Äthylenoxyd hergestellt wird, werden innig vermischt. Die Mischung wird in 101 Wasser gekocht, bis aller Schwefel in Lösung gegangen ist.'
Man kann auch 100 Gewichtsteile Schwefel mit 5 Gewichtsteilen eines Kondensations-Produktes, das aus 1 Mol Kokosfettsäureäthanolamid durch Umsetzung mit 4 Mol Äthylenoxyd bei erhöhter Temperatur, z. B. bei 100 bis 1400C, erhalten wird, vermählen und diese Mischung einer Lösung bzw. Sus- so pension von 60 g Ätzkalk in 700 ecm Wasser zusetzen.
Die gemäß den vorstehenden Beispielen erhaltenen Spritzmittel werden in üblicher Weise als Pflanzenschutzmittel verwendet. Zur Winterspritzung werden sie vorteilhaft in 30/oiger, zur Sommer spritzung vorteilhaft in io/oiger Lösung angewandt. Solche Lösungen haben sich u. a. zur Bekämpfung von Fusicladium, Polsterschimmel, Braunfleckenkrankheit der Tomaten und den verschiededen Arten des Mehltaus als besonders wirksam erwiesen.
Die gemäß- den im vorstehend beschriebenen Verfahren erhältlichen Mittel sind auch gegen tierische Schädlinge wirksam. Z. B. werden Schildläuse durch eine 3 0/0 ige Lösung aus 70 Gewichtsteilen Rohschwefelbarium und 30 Gewichtsteilen Schwefel, die mit einem geringen Zuschlag eines Kondensationspro- no duktes aus 1 Mol Dodecylalkohol und 6 Mo] Äthylenoxyd versehen ist, bei einem einmalien Spritzen zu 750/0 abgetötet. Eine solche Lösung zeigt die gleiche Wirkung wie eine 50/oige Lösung aus 70 Gewichtsteilen Rohscnwefelbarium und 30 Gewichtsteilen Schwefel, der das genannte Kondensationsprodukt nicht zugesetzt wurde.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Pflanzenschutzmittel aus Alkali- und bzw. oder Erdalkalipolysulfiden, dadurch
    gekennzeichnet, daß es Kondensationsprodukte aus Alkylenoxyden und Verbindungen, die einen aliphatischen oder cycloaliphatischen Rest mit mehr als 6, .zweckmäßig 12 Kohlenstoffatomen- und .mindestens ι bewegliches Wasserstoffatom aufweisen, als Netzmittel enthält, die den zum Ansatz der Polysulfidbrühen dienenden Gemischen oder während oder nach der Herstellung dieser Brühen zugesetzt sind, to
DEI52513D 1935-06-07 1935-06-07 Pflanzenschutzmittel Expired DE660780C (de)

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