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Igel zum Naßbehandeln von Textilgutwickeln Bei dem Igel zum Naßbehandeln
von Textilgutwickeln nach Patent 574 336 sind Vorkehrungen getroffen, um das Abgleiten
der Wickel durch die Fliehkraftwirkungen beim Schleudern zu verhindern.
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Die vorliegende Erfindung stellt eine weitere Ausbildung dieser Igel
dar, um auch bei wiederholter Naßbehandlung der aufgesteckten Wickel mit ein- oder
mehrmaliger Zwischenschleuderungeineinwandfreies Arbeiten selbsttätig zu gewährleisten.
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In der Praxis des Naßbehandelns von Textilgutwickeln ist es üblich,
beispielsweise nach dem eigentlichen Färben, die Wickel sofort zu schleudern, um
sie von überschüssigen Farbstoffen weitgehendst zu befreien und ;tann anschließend
einem oder mehreren Nachbehandlungsprozessen zu unterwerfen.
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Bekanntlich sind die Textilwickel in feststehenden Längen auf gelochte
Färbehülsen aufgespult und in dieser Form auf die Färbespindeln des Igels aufgesteckt.
Beim Schleudern werden nun die Wickel je nach Dichte und Härte der Wickelung durch
die Fliehkraftwirkung mehr oder weniger zusammengedrückt, also in der Längsachse
verkürzt, sofern sie nicht schon gleich beim Aufstecken in bekannter Weise durch
die Haltemittel am äußeren Spindelende unter Andrücken an eine ortsfeste Abstützung
der inneren Wickelstirnfläche eine entsprechende Pressung erhalten, so daß sie dann
beim Schleudern nicht mehr wesentlich zusammengehen können. Die Verkürzung der Wickel
macht sich beim Schleudern an der dem Gutsträger zugekehrten Seite bemerkbar, und
es «erden dadurch eine oder mehrere Lochreihen der Färbehülsen freigelegt, durch
welche bei den folgenden Naßbehandlungsprozessen die Behandlungsflotten strömen
können, ohne die Wickel selbst zu durchdringen.
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Bei bisher bekannten schleuderbaren Igeln müssen infolgedessen sämtliche
auf dem Igel aufgesteckten Wickel einzeln durch Zurückschieben gegen den Igelmantel
wieder in ihre alte Lage wie vor dem Schleudern gebracht werden, ehe sie weiter
naß behandelt werden können. Dies erfordert viel Handarbeit und Zeitverlust.
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In dein Falle aber, wo die Wickel schon beim Aufstecken - entsprechend
der nachfolgenden Schleuderwirkung - zusammengepreßt werden, ist man ausschließlich
von der Zuverlässigkeit und dem Gefühl des Arbeiters abhängig. Übersteigt die zusammenpressende
Wirkung des Schleuderns die gefühlsmäßig beim Aufstecken vorgenommene Pressung der
Wickel, so müssen diese nach dem Schleudern trotzdem nachgepreßt werden, weil sonst
Löcher der Färbehülsen offen bleiben würden. Da bekanntlich die Textilgutwickel
in bezug auf Dichte und Härte der Wickelung nicht vollkommen gleichmäßig zur Naßbehandlung
angeliefert werden können,
wird auch die Längenverkürzung'der Wickel
durch die Preßwirkung der Fliehkraft beim Schleudern verschieden sein. Dadurch werden
aber auch an den inneren Stirnfläche der Wickel mehr oder weniger Durehgan löcher
in den Hülsen freigelegt. Für e%te nachfolgende Naßbehandlung des Igels ifri Apparat
müssen diese Öffnungen, um einen gleichmäßigen Umlauf der Flotte durch die Spulen
genügend zu sichern, wieder geschlossen werden. Geschieht dies wie bisher durch
Nachschrauben der Kopfmutter, um die Wickelfläche wieder zur Anlage an den Igelmantel
zu bringen, so ist unvermeidlich, daß hierbei die Wickel ungleich stark angepreßt
werden, wodurch wieder die Durchlässigkeit der Fadenwickelungen ungleich werden
muß. Es soll aber gerade angestrebt werden, die durch die Fliehkraftwirkung erzielte
vollständig gleichmäßige Pressung beizubehalten. Die Bedeutung möglichst gleichmäßiger
Pressung zur Erzielung gleichmäßigen Flottenumlaufes durch die Wickel ist allgemein
bekannt und wird z. B. auch schon bei Spulensäulen .angestrebt, bei denen man das
Eigengewicht einer hutförmigen Überhülse evtl. unter Mitwirkung von Vakuum gleichmäßig
auf die übereinandergesetzten Wickel drücken läßt. Auch hierbei kann man das Nachgleiten
der Überhülse entsprechend dem Zusammensinken der Säulenhöhe mit einer Überdeckung
offen werdender Hülsenlöcher ohne weiteres verbinden.
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Bei der vorliegenden Erfindung handelt es sich nicht um vertikal 'zusammensinkendes
Behandlungsgut bzw. Spulensäulen, sondern um horizontal an Igeln radial aufgesteckte
Wickel und um Längenverminderung der Spulen durch Fliehkraftwirkung beim Schleudern
auf Igeln, wobei auch das Nachgleiten der Überhülse mit dem Abdeckmittel für die
Wickelstirnfläche inseitig durch die Fliehkraft ohne Hinderung durch federnde Klemmung
erfolgt. Die Überhülse darf deshalb nicht oben oder außenseitig der Aufsteckung
sitzen und auch am Ende nicht geschlossen sein, sondern muß am Igelmantel liegen
und offen sein.
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Vorliegende Erfindung ermöglicht nun, die durch die Fliehkraftwirkung
beim Schleudern freigelegten Löcher der Färbehülsen während des Schleuderns selbsttätig
zu schließen bzw. zu überdecken, so daß bei nachfolgenden Maßbehandlungen die Flotten
gezwungen sind,ihren normalen Weg durch die Textilgutwickel hindurch zu nehmen.
Zu diesem Zweck wird der Igel mit selbstverschiebbaren Konstruktionselementen -
Teller, Muffe, Büchse o. dgl. -derart versehen, daß diese Elemente zwischen dem
Igelmantel und den aufgesteckten Wickeln angeordnet sind. Beim Schleudern werden
fliese Teile durch die Fliehkraftwirkung stets °.' Degen die dem Gutsträger zugekehrten
Seiten `cler, Wickel gepreßt und abdichtend festgehalten.
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Ohne auf eine bestimmte Ausführungsart der hierzu erforderlichen Mittel
festgelegt zu sein, veranschaulicht die Zeichnung einen aufgesteckten Garnwickel
mit selbstverschiebbarer, tellerförmiger Abdeckfläche der Wickelstirnfläche und
zugeordnete Abdeckhülse der gelochten Wickelhülse. Es zeigen: Abb. z Wickel vor
d_ em Schleudern, Abb. 2 Wickel nachdem Schleudern.
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Der Igel r, von welchem in der Zeichnung nur die Mantelwandstärke
angegeben ist, soll in üblicher Weise mit Färbespindeln :2 besteckt sein. Die Färbespindeln
sind mit verschiebbaren Scheiben 3 und daran befestigten, als Überhülsen bezeichenbaren
Büchsen q. versehen. Der aufgesteckte Textilgutwickel5 wird durch bekannte Mittel
-Kopfteller6 und Kopfmutter 7-gegen die Scheibe 3 gedrückt, wobei sich das überstehende
Ende der Färbehülse 8 in den Hohlraum der Büchse q. einschiebt. In Abb. 2 ist ersichtlich
gemacht, wie durch die zusammenpressende Wirkung der Fliehkraft der Wickel verkürzt
wird und dadurch gleichzeitig das innere freie Ende der Färbehülse 8 weiter aus
ihm hervortritt, sich in die Büchse q. entsprechend hineinschiebt und die frei gewordenen
Löcher am Ende der Färbehülse abschließend überdeckt werden. Die verschiebbare Büchse
4. und die Tellerfläche 3 sind beim Schleudern in gleicher Weise der Fliehkraftwirkung
ausgesetzt und müssen anliegend an die Wickelstirnfläche nachgleitend nach außen
folgen. Nach dem Schleudern bleiben die Teile 3 und 4 in ihrer Lage gegen den hinteren
Teil der Textilgutwickel 5 abdichtend angepreßt evtl. noch mit Hilfe von Sperrvorrichtungen.