DE66038C

DE66038C - Objectivverschlufs

Info

Publication number: DE66038C
Application number: DENDAT66038D
Authority: DE
Original assignee: CH. HARBERS in Leipzig
Anticipated expiration: 1912-01-20

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 57: Photographie.

CHR. HARBERS in LEIPZIG. Objectivverschlufs.

Beiliegende Zeichnung stellt einen Objectivverschlufs an photographischen Detectivapparaten dar, welcher derart eingerichtet ist, dafs mittelst desselben das Objectiv für Momentaufnahmen sich durch einen einzigen Handgriff selbstthätig offen legen und wieder schliefsen läfst, während dieser Zweck sonst bei derartigen Verschlüssen nur durch zwei verschiedene Handgriffe erfüllt werden kann. Aufserdem ist bei diesem Verschlufs vorgesehen, -dafs mittelst desselben auch Zeitaufnahmen gemacht werden können.

Die Fig. 1 bis 3 zeigen diesen Verschlufs in drei verschiedenen Stellungen; Fig. 5 stellt den Schnitt A-B und Fig. 4 den Schnitt C-D dar.

Der Verschlufs besteht aus der um ο drehbaren Platte α mit der Gröfse des Objectivs b¹ angepafster Oeffnung b und mit der Feder ζ; ferner aus der über ersterer um ο drehbaren Deckplatte c, welche den Mitnehmer d trägt.

Die Oeffnung b ist mit dem Objectiv b¹ übereinstimmend in der Platte α angeordnet und die Feder i mit dem an der Führung η befindlichen Anschlagstift m und dem Mitnehmer d übereinstimmend auf der Platte a befestigt.

Die Platte α wird mittelst Feder g und die Platte c mittelst Feder f aus der in Fig. 3 gezeichneten Stellung in die in Fig. 1 dargestellte, um ο drehend, zurückgeschnellt, und beide Platten werden, in dieser Stellung (Fig. 1) angekommen, festgehalten.

Um die Platten α und c in der Richtung des Pfeiles, wie Fig. 1 zeigt, von aufsen drehen zu können, ist an der Platte α die Schnur a¹ und an der Platte c die Schnur c¹ befestigt.

Letztere steht, über eine Rolle geführt, mit dem äufserlich angebrachten Schieber c² in fester Verbindung.

Zur Ausführung von Momentaufnahmen hat man durch Anziehen der Schnur c¹ mittelst Schiebers c² die Platte c in der Richtung des Pfeiles Fig. 1 zu drehen, wobei sich der Mitnehmer d gegen die Feder i der Platte α legt und letztere bis in die Stellung, welche Fig. 3 zeigt, mitnimmt. In dieser. Stellung angekommen, befindet sich die Feder i unter dem Anschlagstift m, ist von demselben unter den Mitnehmer d gedrängt und wird sofort nebst Platte α von Feder g, unter dem Mitnehmer d hingleitend, allein in ihre Ausgangsstellung zurückgeschnellt. Die Oeffnung b der Platte a nimmt dabei, ohne von Platte c verdeckt zu sein, ihren Weg über das Objectiv b¹ hinweg und legt letzteres für die Momentaufnahme hinreichend offen. Nach Freilassen des Schiebers c² schwingt auch Platte c in ihre Ausgangsstellung zurück.

Bei Benutzung dieses Verschlusses für Zeitaufnahmen ist einfach die Platte α unmittelbar durch Anziehen der Schnur a¹ in die in Fig. 2 gezeichnete Stellung zu drehen, in welcher sich die Oeffnung b mit dem Objectiv &¹ deckt. Nach genügender Offenhaltung des Objectivs ist die Schnur a^l wieder freizugeben, damit behufs Schliefsens des Objectivs die Feder g die Platte α zurückschwingen kann.

Um bei Zeitbelichtung die Stellung der Platte a, in welcher die Oeffnung b derselben sich vor dem Objectiv b¹ befindet, festzuhalten, soll entweder die Einrichtung getroffen werden,

dafs man beim Anziehen der Schnur a\ sobald die Platte α auf dieser Stelle angekommen ist, ein schwaches Hindernifs verspürt, oder es soll an dem Verschlufs eine Gabel oder ein Stift und an der Schnur a¹ ein Knopf bezw. eine Oese derart angebracht werden, dafs, nachdem durch entsprechendes Anziehen der Schnur a^l der Knopf auf die Gabel, bezw. die Oese auf den Stift gehängt ist, die Platte α die Stellung einnimmt, in welcher die Oeffnung b vor dem Objectiv b^l steht.

Claims

Patent-Anspruch:

Objectivverschlufs für Zeit- und Momentbelichtung, bestehend aus zwei um dieselbe Achse (o) drehbaren und von Federn beeinflufsten Scheiben (a und cj, von denen die eine (a), mit einer Oeffnung (b) versehene, bei Drehung der Deckscheibe (c) mittelst einer sich gegen einen Anschlag (d) der Deckscheibe stützenden Feder (i) so lange mitgenommen wird, bis die Feder durch einen Anschlagstift (m) so weit an die Scheibe (a) angedrückt wird, dafs sie unter dem Anschlag durchgleitet, wodurch Momentbelichtung herbeigeführt wird, während behufs Zeitbelichtung die mit Oeffnung versehene Scheibe (a) allein durch eine Zugvorrichtung in eine Stellung gebracht wird, bei welcher sich die Oeffnung (b) derselben vor dem Objectiv (b¹) befindet.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.