DE58870C - Eine als photographischer Apparat eingerichtete Kopfbedeckung - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Vorliegende Erfindung hat den Zweck, eine Kopfbedeckung, sei es Hut, Mütze oder dergleichen, derart einzurichten, dafs sie einen selbstständigen photographischen Apparat vorstellt, wobei ein lichtdichtes Futter, welches durch einen Rahmen zur Aufnahme der Cassette abgegrenzt ist, mit derselben die eigentliche Camera bildet.

Fig. ι der beiliegenden Zeichnung stellt einen derart eingerichteten Hut im Schnitt dar.

Die Fig. 2 bis 4 zeigen die innere Ansicht des Objectivs mit der excentrisch drehbaren Scheibe in ihren drei verschiedenen Stellungen.

Fig. 5 zeigt die Aufsenseite des Objectivs mit der excentrischen Scheibe in der Stellung Fig.4.

Fig. 6 ist ein Querschnitt nach der Linie x-x der Fig. 4, gesehen in der Richtung der Linie x-x.

Fig. 7 ist eine Seitenansicht des Objectivs in der Stellung Fig. 5.

In der oben in der Mitte der Kopfbedeckung angebrachten Oeffnung wird ein Ring oder Rohrstutzen b befestigt, welcher das Objectivrohr c aufnimmt, das durch Verschraubung oder durch einfachen Bajonnetverschlufs in b festgehalten wird. Das Objectiv, welches von beliebiger Construction sein kann, ist mit einem Verschlufsblättchen oder Scheibchen d versehen, welches excentrisch zum Objectiv um eine aufserhalb der letzteren' befindliche Achse e drehbar ist. Diese Achse e ist hohl und geht durch dieselbe ein Stift f, welcher oben aus der Kopfbedeckung herausragt und unten gegen einen federnden Arm g drückt, der mit einem Zagfen g¹ in eine Oeffnung des Verschlufsblättchens d greift und letzteres feststellt.

Eine Feder h, um die Achse e angebracht und mit ihrem einen Ende an dieser Achse, ■mit dem anderen am Objectivrohr c befestigt, hat das Bestreben, das Verschlufsblättchen oder Scheibchen d nach einer Richtung zu drehen. Das Futter i der Kopfbedeckung besteht aus lichtdichtem Stoff und ist oben von einem zur Aufnahme der Cassette bestimmten Rahmen k abgegrenzt.

Beim Gebrauch wird in den ein Rechteck bildenden Rahmen k die noch verschlossene Aufnahmeplatte oder die dieselbe aufnehmende Rollschubcassette einfach gelegt und mittelst an den Längsseiten des Rahmens angebrachter Reiber k^λ oder in einer anderen Weise befestigt.

Sodann wird der Rahmen k aus der punktirten in die vollgezeichnete Stellung, Fig. 1, gebracht und aus dem Futter und der Kopfbedeckung die Camera gebildet.

Hernach wird die Verschlufsplatte oder Scheibe d durch Drehen der Achse e vermittelst des äufserlich zugänglichen Knopfes e' in die Stellung Fig. 4 und 5 gebracht und durch den hierbei in die Oeffnung d² der Scheibe d einschnappenden , Zapfen g^l des federnden Armes g festgehalten. Nachdem dies geschehen, wird die Aufnabmeplatte nach innen zu blofsgelegt, indem man den Rollschieber abzieht, und kann nun die Aufnahme erfolgen. Diese findet statt, sobald man auf

Claims (2)

den Stift f drückt und durch diesen den Arm g so weit von der Scheibe d abhebt, dafs dessen Zapfen gx aus der Oeffnung d2 tritt und die nun frei gewordene Scheibe d durch die Feder h in der Pfeilrichtung Fig. 4 und 5 gedreht wird. Bei dieser rasch erfolgenden Bewegung geht eine runde oder schlitzartige Oeffnung d2 der Scheibe d an der Oeffnung des Objectivs vorüber und es erfolgt in diesem Augenblick die Belichtung der Platte. Bei Momentaufnahmen wird die Scheibe d aus der Stellung Fig. 4 und 5 in jene von Fig. 1 durchlaufen gelassen, so dafs nur in der kurzen Zeit, während hierbei die Oeffnung d1 der Scheibe d vor der Objectivöffnung vorübergeht, eine Belichtung stattfindet, weshalb nach der Länge der Oeffnung d1 sich die Beiichtungs-, d. h. Aufnahmedauer richtet. Will man Daueraufnahmen machen oder Beobachtungen vornehmen, so dreht man die Scheibe d nur so weit, dafs die Oeffnung derselben mit jener des Objectivs zusammenfällt; hierbei schnappt der Zapfeng·1 des federnden Armes g in ein zweites Loch dz der Scheibe d ein und hält sie in dieser durch Fig. 3 veranschaulichten Stellung fest. Die Begrenzung der Bewegung der Scheibe d erfolgt durch Zapfen dl rf5, welche sich in den äufsersten Stellungen der Scheibe d an das Objecüvgehäuse legen und eine weitere Drehung verhindern. Beim Nichtgebrauch des Apparates wird die äufsere Objectivöffnung durch einen Deckel / verschlossen, erforderlichenfalls der Knopfe1 abgeschraubt und mit dem Stift_/ abgenommen. Die Auf- und Abbewegung des letzteren ist durch dessen äufseren Kopf und einen im Innern angebrachten Ansatz begrenzt. Der Rahmen k kann in der hervorgezogenen und zurückgeschobenen Stellung durch Gelenkhebel mm1 und Feder to2, wie dies beispielsweise bei zusammenlegbaren Cylinderhüten der Fall ist, oder aber auch mittelst elastischer Schnüre und Bänder gehalten werden. Pateντ-Ansprüche:

1. Eine als photographischer Apparat eingerichtete Kopfbedeckung, dadurch gekennzeichnet, dafs die Kopfbedeckung selbst mit dem Futter die Camera bildet und hierbei im oberen, entsprechend durchbrochenen Theil der Kopfbedeckung das Objectiv und diesem gegenüber in dem ebenfalls durchbrochenen Futter der Rahmen für die lichtempfindliche Platte oder diese aufnehmende Cassette sich befindet.

2. Ein Objectivverschlufs für den unter 1. angegebenen Apparat, bei welchem die für Moment- oder Daueraufnahmen verwendbare, entsprechend durchbrochene Scheibe (d) um eine hohle Achse (e) gedreht und vermittelst eines federnden Armes (g), dessen Zapfen (g^l) in entsprechende Löcher der Scheibe greift, in den erforderlichen Stellungen festgehalten wird, wobei ein durch die hohle Achse (e) geführter, von aufsen zugänglicher Stift (f), wenn gegen den Arm (g) gedrückt, die Auslösung der Scheibe (d) bewirkt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.