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Elektromagnetisch betätigter Fahrtrichtungsanzeiger für Kraftfahrzeuge
Die auf dem Markt befindlichen elektromagnetisch betätigten Fahrtrichtungsanzeiger
mit aus einem Gehäuse ausschwenkbarem Weiserarm besitzen Tauchmagnete, bei denen
bekanntlich der Luftspalt beim Beginn der Bewegung überaus lang und deshalb die
Streuung und der Energieverbrauch groß ist. Abgesehen von der starken Inanspruchnahme
der Batterie besteht deshalb die Gefahr, daß beim Einschwenken in eine Seitenstraße
der Fahrtrichtungsanzeiger und das Horn nicht mehr funktionieren, so daß Unfälle
vorkommen können. Aus diesen Gründen- ist deshalb schon mehrfach versucht worden,
den Energieverbrauch durch einen fast ganz eisengeschlossenen Kraftlinienweg zu
verkleinern. Diesen Bemühungen war indessen kein Erfolg beschieden, weil bei den
vorgeschlagenen-Elektromagneten die z%vischen den Polen entstehenden Kraftlinien
zur Hauptsache parallel zur Drehachse des Ankers gerichtet waren, so daß die magnetischen
Kräfte sich zum Teil aufhoben. Bei einer andern Ausführungsform wurde dieser Übelstand
zwar dadurch vermieden, daß die Kraftlinien zur Hauptsache senkrecht zur Ankerdrehachse
gerichtet sind. Diese Ausführungsform, welche für Richtungsanzeiger mit nichtausschwenkbarem
Weiserarm bestimmt ist, kann indessen für Anzeiger mit aus einem engen Gehäuse ausschwenkbarem
Weiserarm nicht verwendet werden, weil der Elektromagnet mit den beiden bewickelten
Polen und dem quer zu deren Längsachsen angeordneten Anker unmöglich untergebracht
werden kann.
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Die Erfindung besteht darin, daß der Eisenkern des Elektromagneten
zwei parallel zur Längsachse des Gehäuses angeordnete und fest mit ihm verbundene
Schenkel besitzt, von denen nur der auf der Innenseite des Gehäuses angeordnete
Schenkel bewickelt ist, während an dem nichtbewickelten Schenkel der schwenkbare
Anker gelagert ist, dessen Polfläche der Polfläche des Elektromagneten mit kleinem
Luftzwischenraum gegenübersteht, so daß alle aus der Ankerpolfläche austretenden
Kraftlinien während der ganzen Bewegung des Ankers nahezu parallel bleiben. Die
kleine Drehbewegung des Ankers kann durch Zahnsegmente oder in anderer geeigneter
Weise auf den Weiserarm übertragen werden.
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Die Erfindung besteht bei einer besonderen Bauart ferner darin, daß
der bewickelte Magnetschenkel am oberen Ende eine Polfläche besitzt, welche mit
der Längsachse des Magnetschenkels einen Winkel von mindestens 30° bildet, während
sich der Drehpunkt des Ankers unterhalb der Wicklung des Elektromagneten befindet.
Besonders
vorteilhafte Ausführungsformen, welche aus dieser Bauart heraus entwickelt werden
konnten, gehen aus der Beschreibung hervor. In der Zeichnung sind beispielsweise
drei Ausführungsformen dargestellt, bei denen cri f ,, Übertragung der Drehbewegung
des Anker's° auf den Weiserarin durch Zahnsegmente erfolgt.
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Abb.. i zeigt einen Fahrtrichtungsanzeiger im Längsschnitt, Abb.2
einen Längsschnitt durch eine andere Ausführungsform.
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Abb.3 ist ein Querschnitt nach der Linie A-B der in Abb.2 dargestellten
Ausführungsf orm.
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Die Abb. 4 und 5 stellen eine besonders vorteilhafte Ausführungsform
dar, und zwar Abb. 4. im Längsschnitt und Abb. 5 im Querschnitt nach der Linie C-D
der Abb. 4.
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In den Abbildungen bedeutet i das Gehäuse des Fahrtrichtungsanzeigers,
2 den einen bewickelten, parallel zum Gehäuse liegenden Schenkel des Magnetkerns,
3 dessen Wickung, 4. den zweiten, nichtbewickelten, parallel. zum Gehäuse liegenden
Magnetschenkel, 5 den um eine Achse 6 schwenkbaren Anker, 7 einen ganz schmalen
Luftspalt zwischen den Teilen 4 und 5 bzw. 2 und 5, 8 den Luftzwischenraum zwischen
dem Anker 5 und dem übrigen Eisenpfad. 9 ist ein mit dem Anker 5 fest verbundenes
Zahnsegment, i o dagegen ein an dem Weiserarm befestigtes Zahnsegment, -welches
um den Zapfen i i drehbar gelagert ist. Das Zahnsegment i o besitzt einen Arm 12,
mit welchem der Rücken 13 des Weiserarmes verschraubt oder vernietet ist.
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Der Weiserarm besitzt in der Ausbildung nach Abb. i die übliche Gestaltung,
d. h. er ist gegen das Gehäuseinnere durch eine Wand 14 abgeschlossen. Diese ist
nur bei 149 unterbrochen, um einer Sperrfeder 15 Eintritt ins Innere des
Armes zu gestatten. ,Die Sperrfeder i 5 trägt in der Ausführung nach Abb. i am freien
Ende eine Eisenscheibe 16 und ein Sperrglied 17. Dieses letztere legt sich
bei nichterregtem Elektromagneten hinter den unteren Rand der Öffnung 14a. In der
Ausführung nach Abb.2 wird die Eisenscheibe 16 durch das Sperrglied 17 ersetzt,
das in diesem Fall aus Eisen oder Stahl bestehen muß.
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In der Ausführung nach Abb. 2 und 3 besitzt der W eiserarm eine Bauart,
welche von derjenigen nach Abb. i insofern abweicht, als hier der obere Teil einen
U-förmigen Querschnitt besitzt, welcher aus dem Rücken r3 und den beiden Seitenwänden
18 besteht. Die letzteren besitzen vorzugsweise Fenster i9, welche durch Celluloidscheiben
20 geschlossen werden. 2 i sind Nieten, mit welchen zwei Arme 22, die am oberen
Ende das Zahnsegment 9 tragen, mit dem Anker 5 befestigt . Diese Arme können aus
Eisenblech bestehen, wodurch der Querschnitt des Kraft-Ä#jenpfades vergrößert wird.
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vZ- Wie aus den Abb.2 und 3 ersichtlich ist, werden die Teile 4. und
5 des Kraftlinienpfades von diesem U-Profil ganz umhüllt, wenn sich der Weiserarm
in seiner Ruhestellung befindet. Der Querschnitt dieses Pfades und damit die Zugkraft
des Elektroinagneten werden durch diese Anordnung gegenüber der Ausführung nach
Abb. i ganz beträchtlich vergrößert.
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Die Wirkungsweise des Richtungsanzeigers ist wie folgt: Bei nichterregteiii
Elektromagneten hefindet sich der Weiserarm in der gezeichneten Stellung, in welcher
er durch das Sperrglied 17 festgehalten wird. Sobald der Elektromagnet erregt wird,
entsteht an der Stelle, an der sich die Eisenplatte 16 befindet, ein Streufeld,
so daß die Feder 15 nach oben gezogen wird. Die Feder 15 hebt dabei
das Sperrglied 17 und gibt den Weiserarm frei. Gleichzeitig wird auch der
Anker 5 angezogen, und durch die beiden Zahnsegmente 9 und i o wird der Weiserarm
um 9o oder mehr Grad hochgehoben.
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In der Ausführung nach Abb. 4. und 5 bestehen die Einzelteile des
Kraftlinienpfades nur aus zwei Teilen, nämlich aus dem bewickelten Magnetschenkel
2 und aus dem Anker 5. Der Magnetschenkel besitzt am oberen Ende eine Polfläche
23, welche mit der Längsachse desselben einen Winkel von mehr als 3o° bildet. Dieser
Polfläche steht mit kleinem Abstand die dem Anker 5 angehörende Polfläche 24 gegenüber.
Der Drehpunkt des Ankers liegt im Gegensatz zu den Ausführungen nach den Abb. i
und 2 nicht in einem besonderen Jochstück 4, sondern im unteren Teil des bewickelten
Magnetschenkels 2. Durch diese Anordnung werden die erforderlichen Amperewindungen
wesentlia herabgesetzt.
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Mit dem bewickelten Magnetschenkel 2 sind zwei Blechteile 25 (s. Abb.
5) aus nichtmagnetischem Werkstoff- verbunden, welche außerhalb der Wicklung
3 auf beiden Seiten ein U-förmiges Profil besitzen, das oben aus einem Rücken 26
und zwei seitlichen Flanschen 27 und unten aus einem Rücken 28 und zwei seitlichen
Flanschen 2g bzw. 29a bestehen. Die seitlichen Flanschen 27 dienen zur Lagerung
der Achse i i des Weiserarmes, die seitlichen Flanschen 29 dienen dagegen zur Lagerung
der Drehachse 6 des Ankers. Die seitlichen Flanschen 29a werden zweckmäßigerweise
finit dem Rücken 28 so weit
nach unten verlängert, daß der letztere
einerseits zur Verbindung des Elektromagneten mit dem Gehäuse i und andererseits
zur Aufnahme einer mit Klemmen versehenen Isolierplatte dienen kann.
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Im Gegensatz zur Ausführung nach den Abb.2 und 3 sind in der Ausführung
nach den Abb. 4. ünd 5 ;die Fensteröffnungen 19 des Weiserarmes durch ein
Celluloidteil 3o, 31 von U-förmigem Profil verdeckt. Die seitlichen Flanschen 3o
dieses Teiles verdecken die Fensteröffnungen i9 und werden einerseits durch den
Rücken 3 i und andererseits durch die umgebogenen Enden i8- der Seitenwände 18 init
dem .oberen Teil des Weiserarmes verbunden. Durch diese Gestaltung der Celluloidfensterscheiben
wird das Widerstandsinoment des Weiserarmes gegen Torsionsbeanspruchungen wesentlich
vergrößern -32 ist die Zuleitung zur Glühlampe des Weiserarmes.