DE659119C - Verfahren zur Regelung der Gleichspannung eines mit gittergesteuerten Entladungsstrecken arbeitenden Quecksilberdampfgleichrichters - Google Patents
Verfahren zur Regelung der Gleichspannung eines mit gittergesteuerten Entladungsstrecken arbeitenden QuecksilberdampfgleichrichtersInfo
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Description
in Paris
Die Erfindung bezieht sich auf die Regelung der Gleichspannung eines mit gittergesteuerten
Entladungsstrecken arbeitenden Quecksilberdampfgleichrichters in Abhängigkeit von dem abgegebenen Strom mit Hilfe
einer geeigneten Gitterspannung, wobei die Regelung gleichförmig und fortschreitend vor
sich geht. Es sind verschiedene Systeme vorgeschlagen worden, um die Regelung der von
einem Gleichrichter gelieferten Gleichspannung mit spannungsgesteuerten Anodengittern
durchzuführen. Den meisten Systemen ist gemeinsam, daß die Gitterspannung, die sinus-
oder rechteckförmig sein kann, mehr oder weniger in ihrer Phase im Verhältnis zu der
Anodenspannung verschoben wird, um die gewünschte Regelung zu bewirken. Wenn man sich die Aufgabe stellt, eine selbsttätige
und gleichmäßige Regelung der Gleichspannung Ec eines Gleichrichters in Abhängigkeit
von dem gelieferten Strom Ic durchzuführen, derart, daß ein von der natürlichen Charakteristik
des Gleichrichters verschiedenes Gesetz Ee = f (Ic) verwirklicht wird, bereitet es
Schwierigkeiten, die Regelung der Phasenverschiebung zwischen Gitterspannung und
Anodenspannung in Abhängigkeit von Ic zu bewerkstelligen.
ί Bekannt ist ein Verfahren, bei dem eine Gitterspannung verwendet wird, die aus einer
Wechselspannung Uga von insbesondere sinusförmiger Wellenform und derselben Frequenz
wie die Anodenspannung und einer überlagerten veränderlichen Gleichspannung Ugc besteht.
\Der Zündmoment der gittergesteuerten Anoden wird dabei durch Änderung des
Wertes der Gleichspannung Ugc geregelt.
Die Erfindung macht von diesem Verfahren Gebrauch und hat zum Ziel, mittels geeigneter
Vorrichtungen eine schrittweise Änderung der Gittergleichspannüng Ugc in Abhängig-''
keit von dem Strom Ic herbeizuführen, derart, daß man die gewünschte äußere Charakteristik
des Gleichrichters erhält.
Die äußere Charakteristik, d. h. die abgegebene Spannung in Abhängigkeit von dem
abgegebenen Gleichstrom, fällt bei einem mehrphasigen Gleichrichter infolge der Zunahme
des Überlappungswinkels u bei steigendem Gleichstrom ab. Die Abb. 1 zeigt die
äußere Charakteristik eines Gleichrichters. Abb. 2 zeigt die Wellenform des Gleichstromes
eines sechsphasigen Gleichrichters bei Leerlauf (ausgezogene Kurve) und bei Belastung
(gestrichelte Kurve). /
Nennt man φ den Nacheilungswinkel der
Zündung einer Anode, so wird die Kurve bei
Belastung den durch Abb. 3 wiedergegebenen Charakter besitzen. Legt man für φ einen
Wert φ0 für Ic. = ο zugrunde und läßt
dann den Wert φ bei wachsendem Ic 1
her auch bei wachsendem « von φ0 an
men, so zeigt sich, daß der mittlere Wert'.4/ffe·;
der Gleichspannung bei wachsendem Ic gleichgehalten oder erhöht werden kann. Man erhält
die folgenden drei Fälle:
2. Man niramt an, daß bei Ic = ο φ einen
bestimmten Wert <p0 besitzt, und man läßt φ
bei wachsendem Ic von φ0 an abnehmen. Man
kann dann zwischen Leerlauf und Normalbelastung eine überkompensierte Spannungscharakteristik erzielen, die nach der Normalbelastung
Icn abfällt (Kurve 1 der Abb. 4).
2. Man-nimmt an, daß bei Ic—ο φ einen
bestimmten Wert <p0 besitzt, und man läßt bei
wachsendem Ic φ von φ0 an abnehmen. Man
kann zwischen Leerlauf und Normalbelastung eine kompensierte Charakteristik erzielen, die
hinter der Normalbelastung Icn abfällt (Kurve 2 der Abb. 4).
3. Man nimmt an, daß bei Ic = ο der Winkel φ = ο sei, und läßt φ gleichzeitig mit
Ic wachsen. Die Gleichspannung (Kurve 4 der Abb. 4) nimmt schneller ab als nach der
natürlichen Charakteristik, die durch die Kurve 3 der Abb. 4 dargestellt ist, und von
Icn ab nimmt sie nach dem natürlichen Abfall
ab.
Man kann demnach durch eine geeignete Beziehung zwischen φ und Ic und folglich mw
Spannungscharakteristiken für die Gleichrichtergruppe erzielen, deren Verlauf zwischen
den durch die Kurven 1 und 4 der Abb. 4 bezeichneten Grenzen schwanken kann.
Die den Gittern zugeführte Spannung ist eine sinusförmige Spannung Uga von der-'
selben Frequenz wie die Anodenspannung Ua (Abb. S), welcher eine veränderliche Gleichspannung
Ugc überlagert wird. Man kann annehmen, daß der Strom zu einer Anode
einsetzt, wenn die Gitterspannung das Potential der Kathode annimmt. Diese Annahme
ist nicht ganz richtig, trifft jedoch mit genügender Annäherung zu.
Der obere Teil der Abb. 5 stellt die vom 5a Gleichrichter abgegebene Gleichspannung dar,
wobei Ua die Anodenwechselspannung ist. Man erteilt zunächst der Gittergleichspannung
den Wert UgC2, so daß die resultierende
Gitterspannung durch die Kurve 2 dargestellt wird. Man erhält einen Winkel φ von der
Größe <p2, wobei in dem besonderen Fall der
Abbildung φ2 = ο ist. Gibt man dann der
Spannung Ugc den Wert UgcA mit entgegengesetzter
Polarität, so entsteht die r,esultierende Gitterspannung der Kurve 3, welcher
ein Winkel φ von dem Werte <ps entspricht.
Die Phase der sinusförmigen Gitterspannung wird konstant gehalten. Es ist demnach möglich,
den Zündungszeitpunkt des Bogens durch Z Veränderung der Größe der Gittergleichspan-'iiiing
zu regeln.
-.. ':Die durch die Abb. 5 veranschaulichte
[ "Regelung ist nicht beschränkt, denn es ist
möglich, der Phasenverschiebung der Gitterwechselspannung einen beliebigen Wert zu
geben.
Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf die Verwirklichung des Gesetzes Ugc = f
(Ic), das es ermöglicht, eine vorbestimmte äußere Charakteristik zu erzielen. Das Verfahren
für die Veränderung der Gittergleichspannung in Abhängigkeit von dem gelieferten
Gleichstrom gemäß der Erfindung besteht darin, daß die Gittergleichspannung von einem
fremderregten umlaufenden Gleichstromgenerator geliefert wird, dessen Erregung sich in
Abhängigkeit von Schwankungen des vom Gleichrichter abgegebenen Stromes in beliebig
einstellbarer Richtung und Größe ändert. Es ist ein Verfahren bekannt, um die von einem
Verbraucher geforderte Last auf einen Gleichrichter und einen mit ihm parallel arbeitenden
Gleichstromerzeuger gleichmäßig zu verteilen, indem ein von dem Belastungsstrom des
Stromerzeugers in einem Widerstand hervorgerufener Spannungsabfall nach Verstärkung
durch eine Elektronenröhre der Gitterwechselspannung des Gleichrichters überlagert wird.
Dieses Verfahren ist jedoch nur geeignet, die Parallelarbeit der Gleichstrommaschine mit
dem Gleichrichter zu erzwingen, dagegen nicht geeignet, der äußeren Charakteristik
des Gleichrichters einen beliebig einstellbaren Verlauf zu geben, wie es mittels des Verfahrens
nach der Erfindung möglich ist.
Als Ausführungsbeispiel wird der Fall einer kompensierten Spannungscharakteristik
(Kurve 2 der Abb. 4) erwähnt. Die Größe des Winkels <p0 bei Ic = ο ist genau bestimmt,
wenn man den normalen Abfall der Gleiehspannung zwischen Leerlauf und Normallast
(Icn) kennt. Andererseits wird bei Ic == Icn
der Wert von φ = ο. Ferner wird man fordern,
daß die konstante Phasenverschiebung der sinusförmigen Spannung gleieh sein wird
—°'-. Die Kurve (aib) der Abb. 6 zeigt den
Verlauf von Ugc in Abhängigkeit von Ic, der
verwirklicht werden muß, um die Gleichspannung Ec konstant zu halten,
Die Abb. 7 zeigt das Schaltungsbild einer
zur Durchführung dieser Regelung geeigneten Anlage.
A ist 'ein Transformator mit sechsphasiger Sekundärwicklung, B ist ein Induktionsregler
mit sechsphasiger Sekundärwicklung, R ist ein Gleichrichter mit sechs Anoden, F sind
die Anoden, G sind die Gitter des Gleichrichters, N ist ein Dreiphasennetz, C ist ein
Gleichstromerzeuger für die Gittererregung, D ist der Antriebsmotor für den Stromerzeuger,
% ist eine Fremderregungswicklung des Stromerzeugers C, a2 ist eine in Reihe mit
dem Gleichrichter liegende, von dem erzeugten Gleichstrom durchflossene Erregerwicklung
des Gleichstromerzeugers C, e ist eine
ίο Stromquelle für die Wicklung av
Die Erregerwicklungen Ct1 und a2 des Gleichstromerzeugers
C sind gegengeschaltet. Da der den Gittern gelieferte Strom außerordentlich gering ist, kann man die Spannung Ugc
als Leerlauf spannung des Stromerzeugeis betrachten.
Die Abb. 8 zeigt die Spannung Ugc des Stromerzeugers in Abhängigkeit von den
resultierenden Amperewindungen AT. Bei m ist nur die Wicklung a± durch einen von e
gelieferten Strom durchflossen, so daß otn = Na1 · -M1 ist, wobei Na1 die Windungszahl von
at und Ia1 den in der Wicklung at fließenden
Strom bezeichnen. Wenn der Gleichstrom Ic ansteigt, haben die resultierenden Amperewindungen
die Größe Na1 · Ia1 — Na2 · Ic, wobei
Na2 die Windungszahl der Wicklung a2
bezeichnet.
Die in Abb. 8 gezeigte Kurve hat einen ganz ähnlichen Verlauf wie die Kurve nach
Abb. 6. Um die Regelung zu vervollkommnen, kann man die Phasenverschiebung der sinusförmigen Gitterwechselspannung beeinflussen
oder die Drehzahl des Stromerzeugers von C verändern. Man könnte auch die Sättigung
der Erregerpole von C beeinflussen.
Der Stromerzeuger C wird zweckmäßig mit geblätterten Polen ausgerüstet, um die Verzerrung
der Spannungskurve Ugc durch Hysterese, je nachdem, ob Ic zu- oder abnimmt,
zu vermindern.
Im Falle des vorher beschriebenen Beispiels kann man auch bei großer erforderlich werdender
Regelung eine Umpolung des Stromerzeugers C vermeiden. Es genügt, wenn man
den Phasenverschiebungswinkel der sinusförmigen Gitterwechselspannungskomponente
regelt, so daß sein Wert = ο ist, wobei man immer als Ursprung der Abszissen die
Achse xy der Abb. S zugrunde legt. Unter diesen Umständen muß die Gittergleichspannung
Ugc in Abhängigkeit von Ic den durch Abb. 9 dargestellten Charakter besitzen. _
Der Gleichstromerzeuger C ist mit zwei gegengeschalteten Erregerwicklungen ax und a2
ausgerüstet; man kann auch zusätzlich den Erregerstrom iat auf verschiedene Weise
regeln, so daß die Charakteristik Ugc in Abhängigkeit von den erregenden Amperewindungen
den Verlauf hat, wie ihn Abb. 10 zeigt.
Die vorher beschriebenen Einrichtungen können verwendet werden, um Charakteristiken
verschiedenen Verlaufes zu verwirklichen. Ohne weitere Einzelheiten zu erwähnen,
soll auf Abb. 6 verwiesen werden, in 65, welcher die Kurven Ugc = f (Ic), die zwischen
der Kurve ab (die dem kompensierten Betrieb entspricht) und der Horizontalen db liegen,
die Spannungen des Generators C (Abb. 7) in Abhängigkeit von Ic wiedergeben. Sie fallen
um so mehr ab, je weiter man sich der Kurve db nähert, welcher die äußere Charakteristik
des ungesteuerten Gleichrichters entspricht.
Die unterhalb der Kurve ab gelegenen Kurven, z. B. fb, entsprechen einem Betrieb
mit überkompensierter Charakteristik. Die ganze betrachtete Kurvenschar geht durch den
Punkt b, was bedeutet, daß für alle Charakteristiken die Spannung bei Belastung Ic = Icn
dieselbe ist. Man kann sich noch andere Kurvenscharen vorstellen, beispielsweise
solche, die alle durch den Punkt i (Kurve mim' der Abb. 6) gehen. Diese Kurven können
leicht mit demselben Stromerzeuger verwirklicht werden, wozu es genügt, seine Drehzahl
oder seine Sättigung zu verändern. Der Verlauf der Gleichspannungscharakteristiken des
Gleichrichters ist verändert, der Kurve Ugc = f (Ic) mim' der Abb. 6 entspricht die
Charakteristik I der Gleichspannung des Gleichrichters der Abb. 11. Der Kurve nin'
der Abb. 6 würde die Charakteristik Ec = f (Ic) entsprechen, die durch die Kurve 2 der
Abb. 11 dargestellt ist. Es lassen sich Kurvenscharen finden, die analog zu der nach Abb. 9
sind.
Die Regelung der Gleichspannung eines Gleichrichters in Abhängigkeit von seiner
Belastung ist zurückgeführt auf die Herstellung einer Gleichspannung, deren Größe in
Abhängigkeit von dem durch den Gleichrichter gelieferten Gleichstrom nach einer bestimmten
Kurve geändert wird. Man kann für den Gleichrichter eine beliebige äußere Charakteristik erhalten. Die Spannungsregelung
vollzieht sich fortschreitend und trägheitlos. Die Trägheit wird lediglich bestimmt
durch die Zeitkonstante der Erregerwicklung des für die Gitter Steuerung dienenden Gleich-Stromerzeugers,
die aber sehr klein gemacht werden kann. Diese Vorteile sind von großer Bedeutung und verleihen der Regelung eine
große Schmiegsamkeit.
Die Gitterwechselspannung braucht nicht sinusförmig zu sein.
Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die beschriebenen Schaltungen, sondern umfaßt
jede Regelung, bei der die Größe der von einem Gleichrichter abgegebenen Gleichspannung
in Abhängigkeit von dem abgegebenen Gleichstrom mit Hilfe einer Gitterspannung
geregelt wird, deren veränderliche Gleichspannungskomponente durch einen umlaufenden
Gleichstromgenerator erzeugt wird,
Claims (2)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Regelung der Gleichspannung eines mit gittergesteuerten Entladungsstrecken arbeitenden Quecksilber • dampfgleichrichters mit Hilfe einer Gitterspannung, die sich aus einer Wechselspannung und einer dieser überlagerten, selbsttätig in Abhängigkeit von dem abgegebenen Gleichstrom veränderlichen Gleichspannung zusammensetzt, dadurch gekennzeichnet, daß die lastabhängig veränderliche Gittergleiehspannung von einem fremderregten umlaufenden Gleichstromgenerator geliefert wird, dessen Erregung i sich in Abhängigkeit von Schwankungen des vom Gleichrichter-abgegebenen Gleich- ao stromes in beliebig einstellbarer Richtung und Größe ändert.
- 2. Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Gleichstromgenerator mit zwei Erregerwicklungen versehen ist, von denen die eine durch eine besondere lastunabhängige Stromquelle und die andere von dem Ausgangsstrom des Gleichrichters gespeist wird, und daß der Gleichstromgenerator zwischen die Kathode des Gleichrichters und den neutralen Punkt einer die Gitterwechselspannungskomponente lief ernden Mehrphasenwicklung eines Induktionsreglers oder Transformators geschaltet ist. ·Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR659119X | 1932-05-27 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE659119C true DE659119C (de) | 1938-04-26 |
Family
ID=9009478
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEF75605D Expired DE659119C (de) | 1932-05-27 | 1933-05-19 | Verfahren zur Regelung der Gleichspannung eines mit gittergesteuerten Entladungsstrecken arbeitenden Quecksilberdampfgleichrichters |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE659119C (de) |
-
1933
- 1933-05-19 DE DEF75605D patent/DE659119C/de not_active Expired
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