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Entlastungsfähige Seilablenkwaage für Krane Es ist bekannt, die Größe
der von Kranen gehobenen Last dadurch festzustellen, daß die Kraft gemessen wird,
mit welcher das durch eine Rolle aus einer geraden Richtung abgelenkte Lastseil
auf diese Rolle einwirkt. Der Erfindungsgedanke beruht auf der Erkenntnis, daß es
nicht vorteilhaft ist, das Lastseil ständig auf die W ägerolle drücken zu lassen,
einerseits mit Rücksicht auf das Lastseil selbst, andererseits aber mit Rücksicht
auf die empfindliche Wiegevorrichtung. Demgemäß besteht die Erfindung darin, daß
die Seilablenkrolle bei Nichtgebrauch der Waage außer Eingriff mit der abzulenkenden
Seilstrecke gebracht wird, und zwar geschieht dies durch die Seilspannung selbst,
vorteilhaft aber unter Mithilfe zusätzlicher Entlastungsvorrichtungen. Die Ablenkrolle
wird also erst im Augenblick der Wägung in die seilablenkende Stellung gebracht.
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An sich ist es früher schon vorgeschlagen, die Wiegevorrichtungen
während des Nichtgebrauchs außer Betrieb zu setzen, um dieselben zu schonen. Man
ließ dabei aber die Seilablenkrollen in ihrer Gebrauchsstellung, was nach dem eingangs
Gesagten ungünstig ist. Die Erfindung schafft gerade in dieser Beziehung eine Verbesserung.
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MeBgeräte für die in Seilen wirkenden Kräfte nach dem Prinzip der
Seilablenkung, die nur dann an dem Seil befestigt werden, wenn eine Messung vorgenommen
werden soll, gehören seit langer Zeit zum Stand der Technik. Hierbei handelte es
sich aber nicht um Wiegevorrichtungen im Sinne der vorliegenden Erfindung, sondern
um Meßgeräte, die nicht ständig verwendet wurden und im wesentlichen nur wissenschaftlichen
Zwecken dienen.
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Besonders vorteilhaft ist es, die Wägung stets bei der gleichen Ablenkung
des Seiles, also der gleichen Lage der Ablenkrolle vorzunehmen. Man verwendet dann
eine Feder-oder Neigungswaage als Kraftmesser und schaltet diese zwischen die Rolle
und die Vorrichtung, welche diese in die Wägestellung bringt, ein. Diese letztere
Vorrichtung besteht beispielsweise in einem elektrisch angetriebenen Windwerk, welches
beim Erreichen einer bestimmten Ablenkstellung des Seiles durch einen mechanischen
oder elektrischen Schalter stillgesetzt wird, so daß in diesem Augenblick die Ablesung
erfolgen kann. Die Lastanzeige kann auch auf elektrischem Wege erfolgen, wobei in
bekannter Weise Einzellasten oder Summen von Lasten festgestellt, werden können.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Abb. z zeigt schematisch in einfachster Weise eine Verkörperung des Erfindungsgedankens.
Das Lastseil a läuft für gewöhnlich zwischen den Rollen b
und c
geradlinig, wird aber im Augenblick der Wägung um den Winkel d abgelenkt. Zu diesem
Zweck wird an der mit derAblenkrolle. (Wägerolle) e verbundenen Federwaage
f .iri Richtung des Pfeiles durch irgendeine richtung ein Zug ausgeübt, und.
es wird:: dein Maßstab g die Kraft abgelesen, die not. wendig ist, um das Seil a
um den Winkel d abzulenken. Diese Kraft entspricht der jeweiligen am Seil hängenden
Last, so daß die Größe dieser Last- festgestellt ist.
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Eine weitere Ausführungsform zeigt die Abb. 2. Hier erfolgt die Ablenkung
des Seiles a dadurch, daß die ausmittig gelagerte Scheibe lt in Pfeilrichtung gedreht
wird, wodurch der Winkelhebel i, k ausschwingen kann. Die Rolle e bringt
dann das Seil am, eine Ablenkstellung, und das Gewicht m senkt sich so weit, daß
Gleichgewicht herrscht. Die Größe der auf das Seil ausgeübten Kraft und damit die
Größe der Last, wird an dem. Maßstab n angezeigt. Nach Beendigung der Wägung wird
durch Weiterdrehen der Scheibe h der Winkelhebel i, k wieder in die Ruhelage
gebracht, wodurch das Seil a zwischen den festen Rollen c und b wieder geradlinig
wird.
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Eine Vorrichtung, in welcher Weise bei gleichbleibender Seilablenkung
eine erfindungsgsmäB durchgebildete Wiegevorrichtung gebaut und betrieben werden
kann, zeigt Abb. 3. Hier befindet sich die Wägerolle o wieder an dem einen Arm eines
Winkelhebels p, q, während am anderen Arm die Federwaage r angreift. Mit
der Federwaage ist das Zugglied s verbunden, welches an der Scheibe t angelenkt
ist, die durch einen Elektromotor u in Umdrehung versetzt werden kann. In der Ruhestellung
befindet sich das Zugglied in der gestrichelt angedeuteten Lage s'. Der Motor u
ist mit dem Antrieb der Scheibe t durch eine elektrische Kupplung v kuppelbar, und
es sei angenommen, daß der Motor ständig läuft. Der im Stromkreis der Kupplung liegende
Schalter w ist so lange geschlossen, bis der Seilablenkwinkel d erreicht ist. Ein
Hauptschalter w' dient dazu, den Kupplungsstromkreis zu schließen, wenn gewogen
werden soll. In letzterem Fall wird sich die Scheibe t im Sinne des Pfeiles drehen,
und es wird durch das Zugglied s über die Federwaage r der Winkelhebel p,
q mit der Rolle o in die angedeutete Stellung gezogen. In dem Augenblick,
wo die Seilablenkung d erreicht ist, wird der Schalter w geöffnet und dadurch die
Kupplung v abgeschaltet, so daß die Scheibe t stehenbleibt. An dem Maßstab
y
kann jetzt die Seilspannung und damit die Größe der Last abgelesen werden.
Um die Scheibe t und damit die Wiegevorrichtung wieder in die Ausgangsstellung zurückzuführen,
wird der Hilfsschalter -i vorübergehend von Hand betätigt, der die Kupplung
v wieder einschaltet. Ist die Scheibe t
wieder in ihre Ausgangslage
zurückgekehrt, >:so wird der Hauptschalter zei mechanisch oder von Hand geöffnet.
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" in Abb. q. ist die Verwendung einer Neigungswaage zur
Wägung bei konstanter Seilablenkung dargestellt. Am rechten Arm i des Winkelhebels
ist das Neigungsgewicht schwingbar befestigt, das durch einen Zug an dem Hebelarm
3 zum Ausschlagen gebracht -wird. Am Ende dieses Hebelarmes 3 greift das Zugglied
q. an, das ähnlich wie vorhin an einer umlaufenden Scheibe 5 angelenkt ist. Wird
diese Scheibe 5 in Umlauf versetzt, so wird das Neigungsgewicht :2 gehoben und gleichzeitig
der Winkelhebel i mit der auf dem Arm 6 sitzenden Ablenkrolle 7 gegen das Lastseil
8 gedrückt. Sobald der Ablenkwinkel d erreicht ist, wird ähnlich wie vorhin durch
den Schalter 9 die Scheibe 5 stillgesetzt, und aus der Größe des Ausschlagens des
Gewichtes 2 kann die am Seil 8 hängende Last bestimmt werden. Um eine neue Wägung
vorzubereiten, wird der Schalter ga kurze Zeit niedergedrückt. Die Scheibe 5 dreht
sich nunmehr weiter (wobei sich der Schalter 9 wieder schließt), bis der an derselben
angebrachte Nocken mittels des Stromausschalters 5a den Motorstrom abschaltet, so
daß die Scheibe 5 nunmehr in der Ruhestellung des Wiegegerätes 1, 2, 3, 4. zur Ruhe
kommt. Der Schalter 511 liegt in Wechselschaltung mit dein Schalter 5h. Soll eine
neue Wägung vorgenommen werden, so wird dieser Schalter 51' betätigt, der Motor
und damit die Scheibe 5 laufen wieder an und das Spiel beginnt von neuem.
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Eine Möglichkeit, die Größe der Last auf elektrischemWege zu bestimmen,
zeigtAbb. 5, wobei gleichzeitig eine Vorrichtung vorgesehen ist, um das Gewicht
des Seiles bei verschiedener Höhenlage der Last zu berücksichtigen. Die Ablenkrolle
wird hier ähnlich wie vorhin durch die umlaufende Scheibe i i in die Wägestellung
gebracht. Der Ausschlag der Neigungswaage 12 läßt einen Schleifkontakt 13 auf einen
Widerstand 14 gleiten, der in dem elektrischen Stromkreis eines Meßgerätes 15 eine
Verlängerung hervorbringt, die sich in der Einstellung des Zeigers 16 kennzeichnet.
Dieser Zeiger kann z. B. mit einem Schleppzeiger 17 verbunden sein, so daß auch
nach Rückgang des Zeigers die Größe der Last erkennbar bleibt.
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Mit der Lastseilwinde 18 ist ein drehbarer Zeiger 19 verbunden, dessen
Schleifkontakt an einem Widerstand 2o gleitet. Die Einrichtung ist derart gestaltet,
daß eine verschiedene Höhe der Last Q und die dadurch gegebene Veränderung des Gewichtes
des Lastseiles,
z. B. entsprechend dem Maß 2,1, derartig ausgeglichen
wird, daß sie auf die Anzeige des Meßgerätes 15, 16, 17 keinen Einfluß ausübt.